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Montag, 19. April 2010
Gelesen: Willy Brandt (von Carola Stern)
Viel gibt es zu der Biographie von Carola Stern nicht zu sagen. Sie ist mit 161 Seiten Text nicht besonders umfangreich und konzentriert sich somit nur auf die wichtigsten Punkte in Brandts Leben.

Indem sie der Zeit vor 1966 besonders viel Platz einräumt, erliest man sich aber auch viel Neues, was durch die Schule eher spärlich vermittelt wird.
Leider wird kaum deutlich, wie sich Brandt vom starken Sozialisten zum Sozialdemokraten entwickelt hat. So bleibt nur die Vermutung, dass es - wie bei so vielen - einfach die Zeit gebracht hat.

Die Seiten über Brandts Kanzlerschaft zeigen, dass Brandts Regierungszeit bei weitem nicht so positiv war wie einem immer vermittelt wird. Zwar waren die Ostverträge Meilensteine, aber die innenpolitischen Reformen kamen (laut Stern) kaum voran, da sie an zu vielen Fronten ansetzten.
Allerdings ist es ja das, was man zur Zeit vermisst. Die Beschreibungen von Brandts Regierungszeit vermitteln ein Bild einer engagierten Truppe, die zumindest willig ist, Probleme anzupacken. Das Gefühl hat man bei der heutigen Regierungsriege nicht. Dabei gibt es genügend Probleme, die meistens noch gravierender sind als die Probleme damals.

Die Biographie ist angenehm geschrieben. So liefert sie in kurzer Zeit einen Abriss des Lebens Brandts.

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