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Samstag, 14. November 2009
Gesehen: Canamar (Enterprise Folge 43)
Diese Folge läuft morgen um 12:25 auf Kabel 1. Irgendwie hat Kabel 1 bei der Ausstrahlung eine Folge übersehen. Zwischen der letzten von mir besprochenen Folge und dieser liegt daher noch eine andere, die im Laufe dieser Woche hier gepostet wird.



Inhalt: Archer und Tucker besuchen die Heimtwelt der Enolianer. Auf dem Rückflug zur Enterprise werden sie für Schmuggler gehalten und festgenommen. Sie werden zu der Strafkolonie Canamar transportiert.
Die Enterprise kann schnell ihre Unschuld klären. Doch gerade als sie freigelassen werden sollen, kommt es auf dem Schiff zu einer Revolte...

Kritik: Interessant ist, dass die erste Problematik der Episode hier in relativ kurzer Zeit gelöst wird. Die Revolte auf dem Gefangenenraumer ist nicht vorherzusehen. Das macht die Folge interessant.

Eben so interessant ist dann auch, wie Archer mit den Verbrechern zusammenarbeitet. Denn zeitweise entwickelt er beinahe so etwas wie Sympathie für sie. Natürlich legt sich das sofort als er erfährt, dass sie die anderen Gefangenen töten wollen. Dennoch ist das ein interessanter Wesenszug.

Ungewöhnlich ist auch, wie T'Pol Archer und Tucker befreit. Ihre Vorgehensweise ist am Besten als unkonventionell zu beschreiben. Den durchschlagenden Erfolg hat sie mit dem Kapern eines anderen Schiffes auf jeden Fall. Allerdings ist nicht ganz klar, was sie mit den anderen Verbrechern macht und ob sie überhaupt die rechtliche Handhabe für eine solche Tat hat.

Nach der Revolte ist die Geschichte dann jedoch relativ vorhersehbar. Zwar sind, wie gesagt, Archers Sympathien nicht ganz klar, aber dass es die Befreier eigentlich niederträchtige Ziele haben, ist zu erahnen.

Außerdem ist die Gefangenen Handlung nicht sonderlich originell. Man möchte eigentlich nicht nachzählen, wie häufig Archer nun eigentlich schon in Gefangenschaft war. Da könnte man sich wirklich innovativere Geschichten ausdenken.

Insgesamt ist die Folge jedoch beinahe sehr gut. So kommt sie auf mehr als gute 3,5 von 5 Punkte.

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neueWut III - das war der Gipfel
2007, die Demonstrationen gegen den G8-Gipfel sind auf ihrem Höhepunkt. Der Film berichtet über die Aktionen gegen den Gipfel der mächtigsten Wirtschaftsnationen dieser Welt. Wertend ist er dabei nicht. Stattdessen lässt er einfach nur die Demonstranten und Sprecher der Polizei reden. Außerdem sprechen die Bilder für sich. Und die sind eindeutig gegen die Staatsmacht. Regelmäßig wird auf die Hubschrauber geblendet, die über den Demonstranten kreisen. Dabei wird schon deutlich, wie übertrieben dieser Einsatz ist. Wasserwerfer mögen vielleicht noch in Ordnung sein, um die Situation vor Ort unter Kontrolle zu bekommen. Niedrig fliegende Helikopter oder drei Helikopter, die mit Polizisten neben den Demonstranten landen, sind eindeutig übertrieben.

Dennoch wirken diese Bilder natürlich auf jeden unterschiedlich. Selbst mit Berücksichtigung der Beeinflussung wird es wohl Leute geben, die überhaupt kein Problem damit haben, dass die Polizei diese Strategie verfolgt. Und selbstverständlich gibt es dann auch Menschen, die dieses Verhalten an den Rand eines Wutanfalls bringt.

Wie ich auf diesen Film komme? Wir haben ihn am ersten Abend unserer Klausurtagung gesehen. Denn gesellschaftliche Aktionen und Gruppierungen wecken verständlicherweise auch das Interesse der Jusos, schließlich ist eine Zusammenarbeit mit ihnen häufig durchsetzungsstärker als ein Alleingang. Später werden wir wohl auch die anderen Folgen der neuenWut-Reihe anschauen.

Mir aber kommen dabei zwiespältige Gedanken.

Demonstrieren ist wichtig. Wir haben sowohl Rede- als auch Versammlungsfreiheit in Deutschland. Und das sollte man auch nutzen. Aber ich bin irgendwie auch der Meinung, dass demonstrieren alleine nicht ausreicht.
Ganz sozialdemokratisch bin ich der Meinung, dass man in dem System versuchen sollte, Missstände zu beheben. Kann diese durch demonstrieren gelingen?

Eine große Menschenmenge, wie sie bei dem G8-Gipfel erschien, bekommt Aufmerksamkeit. Das ist klar. Ist das aber ziel führend?

Auf den Bildern war mehr als deutlich zu sehen, dass Linke, DKP und MLPD sehr aktiv auf den Demonstrationen waren. Auch die grüne Jugend und Hans-Christian Ströbele sind mehrmals zu sehen. Es sind also durchaus auch politisch, organisierte Personen an der Demonstration beteiligt. Menschen also, die nicht nur demonstrieren, sondern auch in Parteien versuchen, die Verhältnisse zu verbessern.

Aber nach dem Film glaubt man eigentlich, dass diese Menschen die Meinung in Deutschland beeinflussen würden.
Dem ist aber nicht so.
Ansonsten wäre das Wahlergebnis für Linke, DKP und Grüne ja ein ganz anderes gewesen und wir hätten nun keine Wespenkoalition im Bund.

Bei vielen Interviewten hatte man auch das Gefühl, dass sie gar nicht genau wussten, warum sie eigentlich demonstrierten. Vielmehr schien es ihnen nur darum zu gehen, dabei zu sein.
Denn vieles an den G-8 ist schlecht, einiges ist aber vielleicht doch gerechtfertigt.
Zu begründen, was schlecht an der Veranstaltung ist, schien etwas schwierig zu sein.

Interessant wäre eigentlich, wenn all diese Menschen, mehrere tausend also, in die „konventionellen“ Parteien eintreten würden. Bei den wenigen aktiven Mitgliedern, selbst bei Volksparteien, wäre schnell einiges bewegt oder verändert.

Meine Hoffnung wäre natürlich, dass sie den Weg zu der SPD fänden und nicht nur in der Oppositionsplattform Linke versinken.

Darüber nachzudenken ist aber unsinnig. Denn so etwas wird wohl nicht passieren.
Und das ist wohl auch die Aussage: die „neueWut“ ist Themenbezogen. Sie fokussiert sich auf einzelne Ereignisse, bei denen es „chic“ ist, dagegen auf die Straße zu gehen.
Langfristig organisiert, sind aber immer weniger.
Das hat positive Seiten, ist aber schade.
Denn mit mehr (und vor allem jungen) Menschen in Parteien, da bin ich mir sicher, könnte die deutsche Politik eine Wende einschlagen, die dringend notwendig wäre.

Aber dass viele Menschen in Parteien eintreten, ist bei der heutigen Schlafmützigkeit der deutschen Politik wohl eher unwahrscheinlich. Dabei wäre auf kommunaler Ebene viel zu bewegen. Und in einer gewissen Masse würde dieser Prozess sich nicht nur auf die kommunale Ebene beschränken.

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