Mittwoch, 28. April 2010
Nun habe ich die erste Staffel der amerikanischen Politdrama-Serie "West Wing" gesehen.
Zunächst einmal die Folgenübersicht (mit Verlinkungen zu den Rezensionen) und die Bewertungen:
Folge 1 - Pilot |
4 Punkte |
Folge 2 - Post hoc, ergo propter hoc |
3 Punkte |
Folge 3 - A proportional response |
4 Punkte |
Folge 4 - Five votes down |
4,5 Punkte |
Folge 5 - The crackpos and these women |
3,5 Punkte |
Folge 6 - Mr. Willis of Ohio |
4 Punkte |
Folge 7 - The state dinner |
3,5 Punkte |
Folge 8 - Enemies |
4,5 Punkte |
Folge 9 - The short list |
5 Punkte |
Folge 10 - In excelsis deo |
4,5 Punkte |
Folge 11 - Lord John Marbury |
5 Punkte |
Folge 12 - He shall from time to time |
4 Punkte |
Folge 13 - Take out the trash day |
4 Punkte |
Folge 14 - Take this Sabbath day |
5 Punkte |
Folge 15 - Celestial Navigation |
4,5 Punkte |
Folge 16 - 20 hours in LA |
4 Punkte |
Folge 17 - The white house pro am |
4 Punkte |
Folge 18 - Six meetings before lunch |
4 Punkte |
Folge 19 - Let Bartlet be Bartlet |
5 Punkte |
Folge 20 - Mandatory Minimums |
4 Punkte |
Folge 21 - Lies, damn lies and statistics |
4,5 Punkte |
Folge 22 - What kind of day has it been? |
3 Punkte |
Gesamtbewertung |
4,2 Punkte |
Die erste West Wing Staffel kommt somit auf ein
mehr als sehr gutes Ergebnis. Sie übertrumpt sogar noch das Ergebnis der ersten Akte-X-Staffel (s.u.).
Im Gegensatz zu dieser hat "West Wing" deutlich weniger 5-Punkte Episoden. Allerdings - und das ist das eigentlich außergewöhnliche an dieser Staffel - gibt es auch keinen einzigen Hänger. Das schlechteste Ergebnis sind gute 3 Punkte!
Teilweise war es wirklich schwer, zu einer Bewertung zu kommen. Denn die Episoden zeichneten sich alle durch die gelungenen Charaktere aus. Schon von der ersten Episode an, waren die Schauspieler überzeugend. In einer "Star Trek"-Serie dauert das in der Regel mindestens eine Staffel.
Es gibt in jeder Folge mehrere Handlungsstränge. Das macht die Episoden ungemein abwechslungsreich. Zumal man nicht nur Gesetze begleitet. Der Fokus liegt häufig auf den Charakteren.
Das ist auch gut so, denn diese sind - wie bereits erwähnt - sehr gelungen. Die Dialoge sind ebenfalls fast immer gelungen. Es wird viel geredet - für eine Politikserie wohl keine Überraschung. Dabei schwingt aber immer eine starke Prise Ironie mit.
So passiert es immer wieder, dass man während des Sehens lautstark anfangen muss zu lachen.
Aber auch die Geschichten, die sich dann um die eigentlich Politik drehen, sind wirklich gelungen. Ob es die Nominierung des Verfassungsgerichtsrichters, der Kampf um ein Waffenverbot oder der Kampf um eine Neustrukturierung der Parteienfinanzierung ist, kaum eine Geschichte weiß nicht zu überzeugen oder wirkt übertrieben. Selbst die militärischen Konflikte, um die sich die Bartlet-Administration immer wieder kümmern muss, wirken authentisch, obwohl sie in Wirklichkeit nie stattgefunden haben.
Im Laufe der Staffel baut sich zwischen den Charakteren eine wunderbare Stimmung auf. Sie interagieren und sind so authentisch wie ich es in keiner anderen TV-Serie erlebt habe. Einfach klasse. Man kann eigentlich sagen, dass die Serie von den wunderbaren Figuren und den genialen Dialogen lebt. Das ist sehr bemerkenswert, schließlich tun sich Fernsehserien in der Regel mit mindestens einem dieser Punkte eher schwer.
Natürlich sollte man sich ein wenig für Politik interessieren. Aber auch wenn man sich nicht für Politik interessieren würde, "West Wing" würde das garantiert ändern. Denn hier wird gezeigt, dass Politik in erster Linie von Menschen gemacht werden. Menschen mit Gefühlen, Witz und Ambitionen und natürlich Menschen, die häufiger mal Niederlagen einstecken müssen.
"West Wing" macht einfach Spaß. Und es verwundert wohl nicht, dass ich mir die restlichen Staffelboxen bereits besorgt habe. Mögen die weiteren Staffeln so gelungen sein wie diese erste Staffel...
Bisherige Staffeln im Vergleich