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Gelesen: Rumo und die Wunder im Dunkeln
Rumo ist ein Wolpertinger. Die Kinder dieser mächtigen Hunderasse werden immer kurz nach der Geburt ausgesetzt. Erst während des Aufwachsens stellt sich heraus, ob es sich um intelligente oder tierische Wolpertinger handelt. Auf jeden Fall wissen sie zunächst nichts über sich selbst, sondern müssen - falls sie den intelligent sind - den Weg zu ihrer Bestimmung finden. Rumos Weg ist dabei ganz besonders kompliziert...
Wie schon die 13,5 Leben des Kapitän Blaubärs ist Rumo herrlich abstrus. Moers zündet eine ironische Idee nach der anderen. Bei 680 Seiten ermüdet das leider ein wenig. Die Ideen werden keinesfalls schlechter, im Gegenteil, sie steigern sich sogar noch. Aber nach so viel Moerschen Humor auf einmal, ist man doch ein wenig abgestumpft.
Das hat zwei Gründe.
Rumo ändert nicht so häufig den Ort wie Kapitän Blaubärs Biographie das tat. Hier hat man teils beinahe hundertseitige Kapitel. Das führt dazu, dass man sich sehr lange mit einer Handlungsebene beschäftigt und der Witz nach einer Weile einfach nicht mehr komisch ist.
Rumo lernt ein wenig zu schnell. Zunächst erinnert die Geschichte stark an den Anfang des "Abenteuerlichen Simplicissimus". Rumo beschreibt seine Welt aus seiner Sicht und der Leser erkennt darin eine furchtbar naive Sicht. Das ändert sich aber spätestens nach dem erste Kapitel. Danach zieht das "Rumo der unerfahrene"-Argument kaum noch. Trotzdem tapst Rumo immer wieder in merkwürdige Situationen.
Moers hat in diesem Roman vermutlich alle Gewaltphantasien, die er je hatte, ausgelebt. Denn über viele Passagen ist Rumo eine einzige Metzel-Orgie. Denkt man schon zu Beginn, dass sich der Roman an Grausamkeit eigentlich nicht mehr überbieten kann, wird man zum Schluss noch einmal heftig eines Besseren belehrt.
Immerhin gelingt es Moers im ersten Teil wirklich zu überraschen. Bis zur Ankunft in Wolperting sind die Ereignisse nicht vorhersehbar und auch das Ende des "Wolperting"-Aufenthalts ist plötzlich und anders als man es sich gedacht hat.
Der zweite Teil, der in der Unterwelt spielt, ist dann vorhersehbarer. Hier sind es die raffinierten Ideen, die Moers in "seine" Unterwelt einbaut, die die Spannung aufrecht erhalten.
Wunderbar sind die Zeichnungen Moers. Zum Ende werden sie leider spärlicher. Aber jede von ihnen sorgt für ein kleines Schmunzeln.
So ist "Rumo und die Wunder im Dunkeln" eine unterhaltsame Lektüre, die neben Wolpertingern noch Blutschinken, unvorhandene Winzlinge, Storch den Schnitter, Dämonen in Küchenmessern und viele weitere, an Abstrusität kaum zu überbietende Wesen und Ereignisse bietet. Man sollte das Buch aber häufiger mal aus der Hand legen und ein anderes Buch lesen. Denn knapp 700 Seiten Moers am Stück sind leider so ermüdend, dass man kaum noch lacht (was aber auch gut ist, sonst würde man ja einen Lippenmuskelkater bekommen).
Wie schon die 13,5 Leben des Kapitän Blaubärs ist Rumo herrlich abstrus. Moers zündet eine ironische Idee nach der anderen. Bei 680 Seiten ermüdet das leider ein wenig. Die Ideen werden keinesfalls schlechter, im Gegenteil, sie steigern sich sogar noch. Aber nach so viel Moerschen Humor auf einmal, ist man doch ein wenig abgestumpft.
Das hat zwei Gründe.
Rumo ändert nicht so häufig den Ort wie Kapitän Blaubärs Biographie das tat. Hier hat man teils beinahe hundertseitige Kapitel. Das führt dazu, dass man sich sehr lange mit einer Handlungsebene beschäftigt und der Witz nach einer Weile einfach nicht mehr komisch ist.
Rumo lernt ein wenig zu schnell. Zunächst erinnert die Geschichte stark an den Anfang des "Abenteuerlichen Simplicissimus". Rumo beschreibt seine Welt aus seiner Sicht und der Leser erkennt darin eine furchtbar naive Sicht. Das ändert sich aber spätestens nach dem erste Kapitel. Danach zieht das "Rumo der unerfahrene"-Argument kaum noch. Trotzdem tapst Rumo immer wieder in merkwürdige Situationen.
Moers hat in diesem Roman vermutlich alle Gewaltphantasien, die er je hatte, ausgelebt. Denn über viele Passagen ist Rumo eine einzige Metzel-Orgie. Denkt man schon zu Beginn, dass sich der Roman an Grausamkeit eigentlich nicht mehr überbieten kann, wird man zum Schluss noch einmal heftig eines Besseren belehrt.
Immerhin gelingt es Moers im ersten Teil wirklich zu überraschen. Bis zur Ankunft in Wolperting sind die Ereignisse nicht vorhersehbar und auch das Ende des "Wolperting"-Aufenthalts ist plötzlich und anders als man es sich gedacht hat.
Der zweite Teil, der in der Unterwelt spielt, ist dann vorhersehbarer. Hier sind es die raffinierten Ideen, die Moers in "seine" Unterwelt einbaut, die die Spannung aufrecht erhalten.
Wunderbar sind die Zeichnungen Moers. Zum Ende werden sie leider spärlicher. Aber jede von ihnen sorgt für ein kleines Schmunzeln.
So ist "Rumo und die Wunder im Dunkeln" eine unterhaltsame Lektüre, die neben Wolpertingern noch Blutschinken, unvorhandene Winzlinge, Storch den Schnitter, Dämonen in Küchenmessern und viele weitere, an Abstrusität kaum zu überbietende Wesen und Ereignisse bietet. Man sollte das Buch aber häufiger mal aus der Hand legen und ein anderes Buch lesen. Denn knapp 700 Seiten Moers am Stück sind leider so ermüdend, dass man kaum noch lacht (was aber auch gut ist, sonst würde man ja einen Lippenmuskelkater bekommen).
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