Live Bombing
Im August monierte ich die unglückliche Wortwahl Spiegel Onlines bei den Kämpfen um die libysche Hauptstadt Tripolis. Von "Götterdämmerung" war damals die Rede und es wurde ein Live-Ticker angeboten. Mit Blick auf die englische Presse muss man nun sagen: Immerhin wurde von einem Live-Ticker gesprochen. Ein Flaggschiff der britischen Presselandschaft, der Guardian, versprach heute auf seiner Internetseite nämlich schlicht: "Syria: Homs bombardment - live". Dazu gab es einen schönen roten "live"-Button, der den Buttons ähnelt, die bei Fußballspielen eingesetzt wird. Bombardements live in die westliche Welt übertragen. Ist das nicht toll?
Nicht nur in Deutschland, weltweit sollten Internetseiten sich überlegen, wie sie ihre Leser fangen wollen. Natürlich ist es schwieriger, die "Kunden" im Internet bei der Stange zu halten. Sie lassen sich nicht von einem Titelblatt ködern und kaufen dann das ganze Produkt. Stattdessen müssen sie für jeden Artikel neu gewonnen werden. Spannung und Interesse sollten dennoch nicht dadurch entstehen, dass man Katastrophen und Kriege in spielähnliche Liveübertragungen verwandelt. Das ist geschmacklos.
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Flucht ins All
Die Seite SF-Radio hat, ohne es direkt zu erwähnen, das perfekte Mittel geliefert, die derzeitige Krisenpolitik unserer Bundesregierung zu ertragen. Bei all der Hektik und den dennoch in der Regel unzureichenden Entschlüssen wünscht man sich ganz weit weg. Doch wohin man derzeit auf der Erde auch guckt: Überall gibt es Probleme. Denn wenn die Europäische Union es zulässt, dass eine Finanzkrise in Amerika, ein europäisches Land in den Ruin treibt, das wiederum die gesamte Union an den Rand des Abgrund bringt, dann ist es natürlich kein Wunder, dass es nicht einmal gelingt, bei der Rettung des gesamten Planeten in Durban voranzukommen. Letzte Möglichkeit zur Flucht ist da nur noch das All. Wäre das nicht wunderschön?
Nein und das verdeutlicht ein Video, auf das SF-Radio hinweist. Das Video verdeutlicht, was absolute Ruhe zum Beispiel auf der Enterprise-D bedeutet. Und weil das so schön entspannend ist, kann man sich diese meditativen Klänge gleich 24-Stunden anhören. Das dürfte ein wahrer Segen sein, nachdem man sich über das politische Hickhack wieder freuen wird.
Nein und das verdeutlicht ein Video, auf das SF-Radio hinweist. Das Video verdeutlicht, was absolute Ruhe zum Beispiel auf der Enterprise-D bedeutet. Und weil das so schön entspannend ist, kann man sich diese meditativen Klänge gleich 24-Stunden anhören. Das dürfte ein wahrer Segen sein, nachdem man sich über das politische Hickhack wieder freuen wird.
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Strahlennot
Am Sonntag war ein interessanter Artikel in der Sonntaz. Mittlerweile wollen ja eine Reihe von Studien nachgewiesen haben, dass Handy-Strahlung kaum schädlich ist. Auch W-Lan-Strahlung und all die anderen unsichtbaren Dinge, die uns täglich umgeben, sollen keine bis kaum negative Auswirkungen haben. Der Artikel handelte von einer Frau, die das anders empfindet.mehr
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Sexybundestag – die Seite zum “Kennenlernen” von Abgeordneten?
Wer kennt die 620 Mitglieder des Deutschen Bundestages auswendig? Vermutlich nur wenige, darunter auch nur wenige Abgeordnete. Danke einem Interview mit Dorothee Bär auf Welt.de bin ich nun auf eine Hilfe gestoßen.mehr
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FDP Bremerhaven: Scheiße ist Scheiße!
Am Sonntag wird in Bremen ein neuer Landtag, die Bürgerschaft, gewählt. Die FDP muss stark darum zittern, in diesen Landtag einzuziehen. Denn die Freidemokraten werden von Demoskopen zur Zeit knapp unter der fünf-Prozent-Hürde gesehen. Das Land Bremen bietet jedoch eine Besonderheit an, die einen Einzug dennoch möglich machen könnte: Die Stadt Bremerhaven.mehr
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Ehrlich genervt?
Eurovision-Fieber! In der wohl schönsten und bekanntesten Deutschen Stadt, Düsseldorf, versammeln sich heute die Begabten und Überzeugenden der Musik-Branche und präsentieren ihre nicht enden wollenden Talente. Damit der deutsche Durchschnittsbürger auf diesen Intellektuellen Kraftakt überhaupt vorbereitet ist, sendete die Qualitätsfernsehkombo namens Pro-ARD-7 die ganze Woche über Wissenswertes zum Wettbewerb.
Wahrscheinlich waren die Sendungen zu kompliziert für den deutschen Bürger, denn überraschenderweise hatten sie kaum gute Quoten. In den Medien wurde lediglich eine Sendung etwas diskutiert: Das Interview zwischen Frank Elstner und Lena.
Die besten Szenen hat Harald Schmidt zusammengestellt:
Die gezeigten Stellen machen wirklich Spaß, schließlich fragt man sich bei vielen "Showmastern" in Deutschland, ob die Interviewten nicht furchtbar genervt sind. Lena zeigt das an mehreren Stellen. Leider erbarmt sie Lena häufiger und beantwortet die Fragen Elstners tatsächlich. Dabei zeigt sie mit häufigen Ähms und sehr schwammigen Antworten, dass sie im Beantworten von Fragen leider nicht viel besser ist als Frank Elstner im Stellen derselben.
Daher ist die Frage nach einer eventuellen Zickigkeit tatsächlich berechtigt. Denn eigentlich müsste man sich entweder ganz auf einen bestimmten Moderator einlassen oder gar nicht. Beim Sehen der Sendung wurde ich jedoch an einen Politiker erinnert, der weitaus schlagfertiger einem nervigen Moderator begegnete: Willy Brandt. Kurz nach einer Sitzung wurde er von einem Tagesschau-Journalisten angehalten und ihm wurde gesagt, er habe lediglich eine Minute dreißig zum Beantworten von drei Fragen. Brandt war darüber so verärgert, dass er das Interview innerhalb von 30 Sekunden durchzog, indem er mit höchstens einem Wort antwortete.
Auf diese Weise wird wenigstens die Intention Brandts wirklich klar. Bei Lena bleibt Zickigkeit immer noch eine Option. Insgesamt wäre es aber durchaus wünschenswert, wenn Befragte auf oft unglaublich schlichte Interviewfragen genervter reagieren würden. Das mag zwar nicht die sympathischste Eigenschaft sein, aber vielleicht sterben dann irgendwann blöde Startfragen wie "Wie nervös sind sie jetzt?" aus.
Die meisten Lieder, die heute abend präsentiert werden, kenne ich noch nicht. Lediglich die von Google prognostizierten besten fünf habe ich mir angetan. Und eines davon hat es mir tatsächlich angetan: Frankreich sendet den weltjünsten proffessionellen Tenor, der auf Korsisch ein durchaus hörenswertes Lied präsentiert:
Wahrscheinlich waren die Sendungen zu kompliziert für den deutschen Bürger, denn überraschenderweise hatten sie kaum gute Quoten. In den Medien wurde lediglich eine Sendung etwas diskutiert: Das Interview zwischen Frank Elstner und Lena.
Die besten Szenen hat Harald Schmidt zusammengestellt:
Die gezeigten Stellen machen wirklich Spaß, schließlich fragt man sich bei vielen "Showmastern" in Deutschland, ob die Interviewten nicht furchtbar genervt sind. Lena zeigt das an mehreren Stellen. Leider erbarmt sie Lena häufiger und beantwortet die Fragen Elstners tatsächlich. Dabei zeigt sie mit häufigen Ähms und sehr schwammigen Antworten, dass sie im Beantworten von Fragen leider nicht viel besser ist als Frank Elstner im Stellen derselben.
Daher ist die Frage nach einer eventuellen Zickigkeit tatsächlich berechtigt. Denn eigentlich müsste man sich entweder ganz auf einen bestimmten Moderator einlassen oder gar nicht. Beim Sehen der Sendung wurde ich jedoch an einen Politiker erinnert, der weitaus schlagfertiger einem nervigen Moderator begegnete: Willy Brandt. Kurz nach einer Sitzung wurde er von einem Tagesschau-Journalisten angehalten und ihm wurde gesagt, er habe lediglich eine Minute dreißig zum Beantworten von drei Fragen. Brandt war darüber so verärgert, dass er das Interview innerhalb von 30 Sekunden durchzog, indem er mit höchstens einem Wort antwortete.
Auf diese Weise wird wenigstens die Intention Brandts wirklich klar. Bei Lena bleibt Zickigkeit immer noch eine Option. Insgesamt wäre es aber durchaus wünschenswert, wenn Befragte auf oft unglaublich schlichte Interviewfragen genervter reagieren würden. Das mag zwar nicht die sympathischste Eigenschaft sein, aber vielleicht sterben dann irgendwann blöde Startfragen wie "Wie nervös sind sie jetzt?" aus.
Die meisten Lieder, die heute abend präsentiert werden, kenne ich noch nicht. Lediglich die von Google prognostizierten besten fünf habe ich mir angetan. Und eines davon hat es mir tatsächlich angetan: Frankreich sendet den weltjünsten proffessionellen Tenor, der auf Korsisch ein durchaus hörenswertes Lied präsentiert:
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Die Mär vom Fachkräftemangel
Zuwanderung wird in Deutschland in Debatten selten rein positiv bewertet. Der einzige Grund, warum selbst der zuwanderungskritischste Politiker mal positiv über Einwaderung nach Deutschland reden muss, ist der Fachkräftemangel. Dieser böse Zustand wird die deutsche Industrie in Zukunft ruinieren, wenn es uns nicht gelingt “die klügsten Köpfe aus aller Welt nach Deutschland zu locken”. Ein interessanter, frei verfügbarer Kommentar aus den “Blättern für deutsche und internationale Politik” zeigt nun, dass es sich bei dem wiederholten Beschwören des Fachkräftemangels um eine reine Propagandaaktion handelt.mehr
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Mierscheidsche Vorfreude auf die Bundestagswahl 2013
Warum sich die SPD zusammen mit ihrem bekanntesten Bundestagsabgeordneten Jakob Maria Mierscheid auf die nächste Bundestagswahl so richtig freuen kann, erfährt man hier.
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Canard enchaîné
Im Spiegel erschien in der letzten Woche ein interessanter Artikel über eine der auflagenstärksten französischen Zeitungen. Jetzt ist der Artikel auch auf Spiegel Online zu lesen.
Der Canard enchaîné ist eine wöchentliche Satirezeitschrift mit acht Seiten Umfang und einer Auflage von 700 000 Exemplaren. Viel mehr also als Tageszeitungen in Frankreich zustande bringen.
Der Spiegel-Artikel zeigt, welche Macht die Satirezeitschrift in Frankreich hat.mehr
Der Canard enchaîné ist eine wöchentliche Satirezeitschrift mit acht Seiten Umfang und einer Auflage von 700 000 Exemplaren. Viel mehr also als Tageszeitungen in Frankreich zustande bringen.
Der Spiegel-Artikel zeigt, welche Macht die Satirezeitschrift in Frankreich hat.mehr
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Hanseatische Machwerke
In Hamburg wird bald gewählt. Bis zum 20. Februar sind es gerade einmal noch 17 Tage. Freilich haben die meisten Parteien schon ihre Wahlwerbespots in Position gebracht. Den Anfang machte die hamburgische CDU, die schon seit einigen Monaten verdammt kalte Füße hat. So wirkt dann auch der Wahlwerbespot:
Die Grünen konzentrieren sich mit ihrem Wahlwerbespot ebenfalls eher auf die "humorige" Seite der Politik:
Der Hinweis darauf, dass die anderen Parteien ist zwar schön und gut, aber es wird nicht klar, was die Grünen eigentlich wollen. Keine einzige Position der Grünen wird transportiert, nicht einmal indirekt. Aber vielleicht ist das ja auch richtig so, schließlich haben die Grünen das letzte Mal eh die meisten Wahlversprechen gebrochen. Daher haben sie sich diesmal wahrscheinlich gesagt, dass man es gar nicht versuchen braucht.
Die SPD wiederum versucht einen möglichst seriösen Wahlwerbespot hinzulegen:
Damit gelingt ihr zwar inhaltlich der beste Spot, doch die 90-Sekunden kommen auch etwas langweilig rüber. Außerdem wirkt Olaf Scholz zwar bei den meisten Aussagen authentisch, aber auf die Fahrer-Szene hätte man vielleicht verzichten können. Dafür kommen in diesem Spot immerhin viele SPD-Anliegen zum tragen. Leider hat man aber so viele ausgewählt, dass Scholz - sollte er die Wahl gewinnen - tatsächlich viel zu tun hat, die Stadt wieder "solide" zu regieren.
Zwei verkrampft witzige Anti-Spots und ein biederer, aber dafür inhaltich ganz guter Spot. Gut, dass die kleinen Filme vermutlich nur auf dem NDR, Hamburg 1 und im Internet laufen. Da kann man ihnen leicht aus dem Weg gehen.
CDU-Hamburg TV-Spot "Stadtrundfahrt" from CDU Hamburg on Vimeo.
Gezwungene Witze und Geblödel, kaum vernünftige Aussagen und ein zufällig vorbeiziehender Ex-Bürgermeister, der von einem zufällig vorbeischlendernden Bürgermeister abgelöst wird - ein mehr als peinlicher Wahlwerbespot. Flankiert wir das Ganze auf der CDU-Hamburg Seite mit scharfen Parolen, die immer nur auf den politischen Gegner zielen. Da werden die Steuerpläne der Bundes-SPD Olaf Scholz in die Schuhe gelegt, man spricht vom Steuer-Scholz und nicht davon, dass das Ehegattensplitting daher abgeschafft gehört, weil es nicht verheiratete Paare und andere Lebenspartnerschaften stark benachteiligt. Und natürlich schießt man sich auf die Grünen ein, mit denen man vor kurzem noch ach so schön regieren konnte.Die Grünen konzentrieren sich mit ihrem Wahlwerbespot ebenfalls eher auf die "humorige" Seite der Politik:
Der Hinweis darauf, dass die anderen Parteien ist zwar schön und gut, aber es wird nicht klar, was die Grünen eigentlich wollen. Keine einzige Position der Grünen wird transportiert, nicht einmal indirekt. Aber vielleicht ist das ja auch richtig so, schließlich haben die Grünen das letzte Mal eh die meisten Wahlversprechen gebrochen. Daher haben sie sich diesmal wahrscheinlich gesagt, dass man es gar nicht versuchen braucht.
Die SPD wiederum versucht einen möglichst seriösen Wahlwerbespot hinzulegen:
Damit gelingt ihr zwar inhaltlich der beste Spot, doch die 90-Sekunden kommen auch etwas langweilig rüber. Außerdem wirkt Olaf Scholz zwar bei den meisten Aussagen authentisch, aber auf die Fahrer-Szene hätte man vielleicht verzichten können. Dafür kommen in diesem Spot immerhin viele SPD-Anliegen zum tragen. Leider hat man aber so viele ausgewählt, dass Scholz - sollte er die Wahl gewinnen - tatsächlich viel zu tun hat, die Stadt wieder "solide" zu regieren.
Zwei verkrampft witzige Anti-Spots und ein biederer, aber dafür inhaltich ganz guter Spot. Gut, dass die kleinen Filme vermutlich nur auf dem NDR, Hamburg 1 und im Internet laufen. Da kann man ihnen leicht aus dem Weg gehen.
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