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Sonntag, 22. August 2010
Gesehen: Der Besuch (Deep Space Nine Episode 75)


Inhalt: Eine junge Frau besucht einen gealterten Jake Sisko. Sie ist ein Fan seiner Bücher und möchte herausfinden, warum er keine weiteren mehr veröffentlicht. Nach kurzem Ringen mit sich selbst, entschließt sich Jake, der jungen Frau seine Geschichte zu erzählen. Denn seit sein Vater starb als er 18 war, führt er alles andere als ein normales Leben...

Kritik: Die Konzeption der Folge ist mehr als ungewöhnlich. Eigentlich kennt man das Ergebnis der Episode ja schon: Ein alter, einsamer Jake Sisko. Gleichzeitig weiß man aber auch: Das kann nicht sein, denn sonst wäre die Serie ja am Ende.

Das ist dann auch die Art und Weise, wie die Folge die Spannung aufrecht erhält. Denn ansonsten ist die Geschichte recht abstrus. Jake und Benjamin Sisko werden durch ein temporales Band im Subraum miteinander verbunden. Während Benjamin verschwindet, zieht Jake ihn durch die Zeit. Zwar ist es gut, dass in diesem Fall auf überflüssiges Technogebabbel verzichtet wird, aber das hat auch zur Folge, dass das Phänomen unverständlich bleibt.

Punkten kann die Episode aber mit den Darstellungen der gealterten DS9-Crew. Es ist sehr schade, dass man nur Bashir und Dax gealtert sieht. Auch die anderen Hauptcharaktere wären gealtert sicher sehr interessant gewesen.
Besonders schön ist auch, dass die Entwicklung mit den Klingonen aus der vorherigen Folge gleich aufgenommen werden. Die Spannung mit den Klingonen werden auch in dieser Episode mehrmals erwähnt und sind im Laufe von Jakes Leben auch handlungsentscheidend.

Wie die Spiegeluniversumsfolgen bietet „Der Besuch“ einen interessanten „was wäre wenn“-Blick. Wobei es diesmal hieße, was wäre, wenn Benjamin Sisko stürbe. Die Konsequenzen sind überraschend: Bajor geht eine Allianz mit Cardassia ein, worauf die Klingonen DS9 und somit wohl auch Bajor erobern, die Föderation wird deutlich geschwächt.
Nun stellt sich natürlich für die nächsten Folgen die Frage, ob Sisko das verhindert oder ob es zunächst wirklich so geschieht. Wird es eine Annäherung zwischen Bajor und Cardassia geben? Und werden die Klinogen versuchen DS9 zu erobern?

So stört an der Folge dann eigentlich auch nur die etwas merkwürdige, technische Vorraussetzung. Eigentlich ist es auch ganz schön, dass man Jake Sisko mal in den Mittelpunkt einer Episode stellt. Das war überfällig.
Allerdings merkt man auch, dass Jake bisher halt eigentlich nichts weiter als der Schriftsteller werden wollende Sohn des Kapitäns. Identifizieren kann man sich mit ihm in dieser Folge kaum. Würde nicht das Schicksal seines Vaters und das des Alpha-Quadranten auf dem Spiel stehen, würde die Folge bei weitem nicht so viel Spannung erzeugen.

Ein erfrischender „Was-wäre-wenn“-Blick und eine sympatisch insznierte Unterhaltung zwischen Jake Sisko und einer Verehrerin - „Der Besuch“ unterhält auf knapp sehr gutem Niveau. 4 von 5 Punkten.

Die Gedankenecke-Serienübersicht zu Deep Space Nine

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