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Gesehen: Die Reise nach Raisa (Deep Space Nine Folge 105)
Inhalt: Worf und Jadzia nehmen Urlaub. Jadzia will sich erholen, Worf will Details der Beziehung diskutieren. Dennoch kann Jadzia Worf davon überzeugen, mit ihr auf den Erholungsplaneten Raisa zu fliegen. Worf ist bereits genervt, als sich Bashir und Leeta der Reise anschließen, als Quark dazustößt ist endgültig sauer. Auf Raisa bessert sich seine Laune nicht, im Gegenteil, er sieht den Ferienplaneten als ein Zeichen der Dekadenz der Föderation. Daher interessiert er sich für eine Gruppe „Existentialisten“, die die Leute auf die Gefahren des Weltraums hinweisen und „aufrütteln“ wollen...
Kritik: Die Episode ist eindeutig als Comedy-Folge konzipiert. Auf Raisa kommt es immer wieder zu „pikanten“ Situationen. Quark hält die Raisa-Frauen auf Zack, während sich herausstellt, dass Bashir und Leeta ein bajoranisches Trennungsritual vollziehen, das ebenfalls anders abläuft als man das erwartet. Blöderweise wird dabei kaum auf tiefergründigen Humor gesetzt. Das bajoranische Trennungsritual ist vielleicht noch ein ganz guter Einfall, aber auch hier wird in erster Linie nach dem Prinzip „sex sells“ gearbeitet.
Worfs schlechte Laune wirkt absolut unsinnig. In seiner langen Zeit als Sternenflotten-Offizier müsste er eigentlich schon die Bedeutung von Urlaub kennengelernt haben. Hier wirkt es so, als sei ihm der Begriff „Urlaub“ gänzlich fremd. Es ist auch merkwürdig, dass er permanent darüber redet, mit Jadzia diskutieren zu wollen, aber die Diskussion letztendlich durch Jadzia angestoßen wird. Außerdem ist er extrem kleinlich darin, seine klingonischen Werte auf Jadzia zu übertragen. Da kennt man Worf auch eine Spur toleranter.
Die Handlung um die Existentialisten ist dann endgültig unsinnig. Warum entsteht so eine Gruppe ausgerechnet auf Raisa? Die Aktionen der Gruppe wirken total daneben. Sie überfallen ein Hotel, um zu zeigen, wie verwundbar die Urlauber sind. Da man von der Gruppe allerdings keine Gefahr erwartet, wird man sie auch nicht beobachtet haben. Während die Sternenflotte durchaus ein Auge auf hereinschleichende Romulaner gehabt hätte. Merkwürdige Argumentation.
Um für etwas Spannung zu sorgen, lassen die Autoren Worf den Existentialisten dabei helfen, die Kontrolle über das Wetterkontrollsystem zu erlangen. Jadzia kann aber in einem kitschigen und übermoralisierten Gespräch Worf überzeugen, die Existentialisten zu verraten. Am Ende ist wieder alles gut.
„Die Reise nach Raisa“ weist vielleicht den einen oder anderen halbwegs guten Lacher auf und auch die Idee darauf hinzuweisen, dass viele Bewohner der Föderation auf einen Krieg nicht vorbereitet wären, ist ganz gut. Trotzdem kann das nicht über eklatante Story-Schwächen hinwegtäuschen. Insgesamt ist „Die Reise nach Raisa“ also eine mäßige Folge. 1,5 von 5 Punkten.
Die Gedankenecke-Serienübersicht zu Deep Space Nine
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