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Gehört: Überdosis Glück (von Rosenstolz)
"Überdosis Glück" ist der zweite Titel auf dem aktuellen Rosenstolz-Album "Wir sind am Leben".
Nach "Wir sind am Leben", das mit nachdenklichen Fragen und einer optimistischen Melodie daher kam, setzt "Überdosis Glück" auf ein ähnliches Konzept. Ein peppiger Rhythmus, deutliche Bläser und weder Klavier noch Streicher, für Rosenstolz ist das durchaus ungewöhnlich. Die Melodie wirkt dabei heiter und vermittelt Bewegung oder zumindest Aufbruchsstimmung. Der Rhythmus des Textes ist ebenfalls heiter gehalten. Das Lied beginnt mit einer Aneinanderreihung kurzer Worte, längere Zeilen gibt es kaum. Und wenn es mal einen längeren Satz gibt, werden die Worte so unnatürlich betont, dass es wieder so wirkt, als sei der Satz gar nicht so lang.
Der Inhalt des Textes passt eigentlich gar nicht zu dem Rhythmus. Schon gesehen, nichts passiert. Aber schön war es doch, ist die Beschreibung, die einer Aufzählung einiger schöner Dinge folgt. Trotz positiver Elemente scheint das Leben hier wohl an einer Art toten Punkt angekommen zu sein, an dem nichts mehr wirklich zufriedenstellend ist. Im Refrain wird dann auch erklärt was fehlt: Die titelgebende Überdosis Glück.
Im Refrain wird bereits angedeutet, dass das Glück an zwei Dingen scheitert. Sorgen und fehlende Liebe erschaffen eine unglückliche Stimmung. Leider wird der Punkt mit den Sorgen lediglich im Refrain angesprochen und in keiner Strophe verarbeitet. Dabei hätte man daraus noch mehr machen können. Die Liebe wiederum ist das Thema der anderen beiden Strophen.
In der zweiten Strophe wird dann klarer, was dieses Glück schaffen kann: Ein Partner. Darum wird sich offensichtlich bemüht, doch das Werben hat keinen Erfolg. Das ist eine etwas platte Aussage, schließlich macht eine Beziehung nun noch längst nicht glücklich. Wobei man bei Rosenstolz auch nicht ganz sicher sein kann, ob mit dem Partner auch unbedingt eine Beziehung verbunden sein muss.
Gelungener ist da die dritte Strophe. Hier geht der Wunsch nach Liebe vor allem in die Richtung "los lassen können." Ich will fliegen, nicht mehr denken, singt AnNa dabei und weicht von dem bisherigen Rhythmus ab. Das ist eine schönere Botschaft, die sich dann schnell wieder mit Teilen des Refrains vermischt.
Das größte Problem an dem Lied ist aber nicht die Verengung auf die Formel "Liebe=Glück", sondern eine häufig unglückliche Wortwahl. Ich brauch ne Überdosis Glück, ich will mein Schaukelpferd zurück, mag zwar für einige witzig klingen, ist erst einmal jedoch irritierend. Auch die Aneinanderreihung Jede Party, jeder Smarty, ist nicht ganz gelungen. Denn auch wenn mit dem "Smarty" ein vermeintlich intelligenter Gesprächspartner gemeint ist, klingt es als hätte das Duo die bunten Schokokugeln unbedingt in einem Lied haben wollen. Mindestens diese beiden Formulierungen stören das Lied also.
Interessant ist jedoch der bereits angesprochene Widerspruch zwischen Text und Melodie. Im Vorfeld wurde in der Berichterstattung natürlich häufig auf Peter Plates "Burn Out"-Erkrankung eingegangen. Darauf antwortete er regelmäßig, dass er kein Jammerlappen-Album machen wollte. Insofern ist das Lied zurecht auch als eine Art Statement zu seiner Krankheit empfunden worden. Selbst wenn die Sorgen den "Mars" füllen würden und Liebe nicht in Sicht zu sein scheint, bedeutet das nicht aufzugeben und zu resignieren. Denn irgendwo wartet die Überdosis Glück dann doch. Das ist eigentlich eine ganz schöne Aussage.
Zudem macht es trotz schwacher zweiter Strophe und teilweise merkwürdiger Wortwahl Spaß, das Lied zu hören. Und so ist "Überdosis Glück" trotz einiger Schwächen und eines teilweise dünnen Textes aufgrund der aufbrechenden Melodie und des Kontrasts zwischen Text und Melodie ein gutes bis sehr gutes Lied.
Nach "Wir sind am Leben", das mit nachdenklichen Fragen und einer optimistischen Melodie daher kam, setzt "Überdosis Glück" auf ein ähnliches Konzept. Ein peppiger Rhythmus, deutliche Bläser und weder Klavier noch Streicher, für Rosenstolz ist das durchaus ungewöhnlich. Die Melodie wirkt dabei heiter und vermittelt Bewegung oder zumindest Aufbruchsstimmung. Der Rhythmus des Textes ist ebenfalls heiter gehalten. Das Lied beginnt mit einer Aneinanderreihung kurzer Worte, längere Zeilen gibt es kaum. Und wenn es mal einen längeren Satz gibt, werden die Worte so unnatürlich betont, dass es wieder so wirkt, als sei der Satz gar nicht so lang.
Der Inhalt des Textes passt eigentlich gar nicht zu dem Rhythmus. Schon gesehen, nichts passiert. Aber schön war es doch, ist die Beschreibung, die einer Aufzählung einiger schöner Dinge folgt. Trotz positiver Elemente scheint das Leben hier wohl an einer Art toten Punkt angekommen zu sein, an dem nichts mehr wirklich zufriedenstellend ist. Im Refrain wird dann auch erklärt was fehlt: Die titelgebende Überdosis Glück.
Im Refrain wird bereits angedeutet, dass das Glück an zwei Dingen scheitert. Sorgen und fehlende Liebe erschaffen eine unglückliche Stimmung. Leider wird der Punkt mit den Sorgen lediglich im Refrain angesprochen und in keiner Strophe verarbeitet. Dabei hätte man daraus noch mehr machen können. Die Liebe wiederum ist das Thema der anderen beiden Strophen.
In der zweiten Strophe wird dann klarer, was dieses Glück schaffen kann: Ein Partner. Darum wird sich offensichtlich bemüht, doch das Werben hat keinen Erfolg. Das ist eine etwas platte Aussage, schließlich macht eine Beziehung nun noch längst nicht glücklich. Wobei man bei Rosenstolz auch nicht ganz sicher sein kann, ob mit dem Partner auch unbedingt eine Beziehung verbunden sein muss.
Gelungener ist da die dritte Strophe. Hier geht der Wunsch nach Liebe vor allem in die Richtung "los lassen können." Ich will fliegen, nicht mehr denken, singt AnNa dabei und weicht von dem bisherigen Rhythmus ab. Das ist eine schönere Botschaft, die sich dann schnell wieder mit Teilen des Refrains vermischt.
Das größte Problem an dem Lied ist aber nicht die Verengung auf die Formel "Liebe=Glück", sondern eine häufig unglückliche Wortwahl. Ich brauch ne Überdosis Glück, ich will mein Schaukelpferd zurück, mag zwar für einige witzig klingen, ist erst einmal jedoch irritierend. Auch die Aneinanderreihung Jede Party, jeder Smarty, ist nicht ganz gelungen. Denn auch wenn mit dem "Smarty" ein vermeintlich intelligenter Gesprächspartner gemeint ist, klingt es als hätte das Duo die bunten Schokokugeln unbedingt in einem Lied haben wollen. Mindestens diese beiden Formulierungen stören das Lied also.
Interessant ist jedoch der bereits angesprochene Widerspruch zwischen Text und Melodie. Im Vorfeld wurde in der Berichterstattung natürlich häufig auf Peter Plates "Burn Out"-Erkrankung eingegangen. Darauf antwortete er regelmäßig, dass er kein Jammerlappen-Album machen wollte. Insofern ist das Lied zurecht auch als eine Art Statement zu seiner Krankheit empfunden worden. Selbst wenn die Sorgen den "Mars" füllen würden und Liebe nicht in Sicht zu sein scheint, bedeutet das nicht aufzugeben und zu resignieren. Denn irgendwo wartet die Überdosis Glück dann doch. Das ist eigentlich eine ganz schöne Aussage.
Zudem macht es trotz schwacher zweiter Strophe und teilweise merkwürdiger Wortwahl Spaß, das Lied zu hören. Und so ist "Überdosis Glück" trotz einiger Schwächen und eines teilweise dünnen Textes aufgrund der aufbrechenden Melodie und des Kontrasts zwischen Text und Melodie ein gutes bis sehr gutes Lied.
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