Vier pensionierte CIA-Agenten müssen feststellen, dass sie von ihrem ehemaligen Arbeitgeber gejagt werden, schließen sich wieder zusammen und treten gegen die CIA an. Dabei stoßen sie auf eine Verschwörung eines Verbrechers, die bis in die höchsten Kreise der amerikanischen Politik reicht.
Die Beschreibung könnte auch auf einen Agenten-Thriller hindeuten, doch R.E.D. ist (wie man im Trailer unschwer erkennen kann) als Komödie konzipiert und macht als solche ihre Sache sehr gut.
Die Story ist bis zur Unglaubwürdigkeit überzeichnet. Wenn man denkt, es könne - vom Handlungsstrang - nicht mehr absurder kommen, wird es noch absurder. Ein Einbruch bei der CIA gelingt, die Entführung des Vize-Präsidenten gelingt, alles, was eigentlich nicht gelingen dürfte, gelingt also. Das ist für eine Komödie gut, lebt sie doch vom Unerwarteten.
Die vier "Alten" sind hervorragend besetzt und haben auch durchaus Spaß an ihrem Job. Man nimmt ihnen allen die Rolle als professionelle Killer-Rentner ab. Leider bleibt Morgan Freeman etwas blass, da ihm nicht viel Bildschirm-Zeit eingeräumt wird und er sich daher nicht wirklich entwickeln kann. Bruce Willis wirkt als Rentner nicht viel anders als als aktiver Killer, aber Malkovich und Mirren sind beide perfekt in ihrer Rolle.
Sehr angenehm an R.E.D. ist auch, dass der Film aus dem typischen Komödien-Aufbau ausbricht. Zwar gibt es in der Mitte des Films den "traurigen, hoffnungslosen Moment", den fast jede Komödie und die meisten anderen Filme auch haben, aber er wird sehr gut überspielt. Das ist zwar auf der einen Seite etwas schade, da ein Hauptdarsteller ohne viel Sentimentalität aussortiert wird, aber sorgt dafür, dass der Film um einiges unterhaltsamer wird.
Mit dem Thema der "pensionierten", "veralteten" und "schwachen Großväter" hat man zudem eine Basis für die Komödie, die durchaus Ansätze für eine tiefgreifende Handlung bietet. Dieser Ansatz wird zwar nicht konsequent verfolgt (weil der Film sonst keine Komödie mehr wäre), bricht aber an einigen Stellen immer mal wieder durch. Zu erwähnen sind hier insbesondere die sehr gelungen Szenen, die die "aktive" Zeit der Hauptdarsteller während des Kalten Krieges reflektieren. Denn man muss feststellen, dass gegen die CIA noch immer die Russen am Besten helfen können.
Trotz alledem hätte R.E.D. etwas mehr Witze und deutlich weniger Geballer vertragen.Das viele Geballer (das häufig auch komisch ist) sorgt hingegen mit dafür, dass der Film so gelungen überzeichnet wirkt.
In der deutschen Version zünden einige Witze leider nicht wirklich. Zwischen "we get the band back together" und "die Truppe ist wieder komplett" liegt einfach ein riesiger Unterschied. Der Trailer lässt erahnen, dass auch andere Sprüche in der Originalversion besser passten, als in der synchronisierten Version.
Gelungen sind auch die Cuts, die bei Handlungsortwechseln verwendet werden. Anstatt zu versuchen den Cut möglichst unauffällig zu machen, wird immer ein Standbild in Form einer witzigen Postkarte der Stadt eingestellt, das dann langsam zum Leben erwacht.
R.E.D. ist ein sehr amüsanter Film mit einer gelungenen, weil abstrusen Handlung, sehr guten Darstellern und einer ordentlichen Prise Humor, die zwar keine extremen Höhen erreicht aber bis zur letzten Einselltung dasselbe gute Niveau hält.
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Nun verstaatlichen CDU und FDP in Baden-Württemberg de facto den Stromriesen EnBW. Das ist aber natürlich eine ganz andere Geschichte. Denn man verstaatlicht damit ja nicht das Netz, sondern den Konzern. Und man zahlt vernünftige Steuergelder dafür an einen französischen Konzern anstatt sich die Sache im Namen der Allgemeinheit anzueignen. Und sowieso geht es hier ja nicht um Dörfer, die keinen Strom mehr haben.
Hier geht es um das wichtige Ziel das Baden-Württemberg demnächst ein drittes Dax-Unternehmen hat. Das ist wichtig und da man die erworbenen Anteile demnächst eh wieder (fürn Appel und n Ei) verscherbeln wird, ist das ja gar keine richtige Verstaatlichung.
Kein Einsatz für geringere Strompreise oder bessere Netze - diese Verstaatlichung ist offensichtlich CDU/FDP gerechtfertigt. Wir können also beruhigt sein.
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Inhalt: Worf hat in einem Gefecht den Befehl gegeben, auf einen sich gerade entarnenden Frachter zu feuern, weil er dachte dies sei ein klingonisches Schlachtschiff. Nun fordert das klingonische Imperium Worfs Auslieferung und schickt einen Anwalt auf die Station. Der Fall wird vor einem vulkanischen Admiral verhandelt...
Kritik: An dieser Episode stimmt vieles nicht. Die Grundidee ist zwar ganz ordentlich, schließlich ist die Frage, in wie weit Sternenflottenoffiziere für ihr Verhalten während eines Gefechts verantwortlich sind, recht interessant.
Aber in diesem Fall ist von Anfang an klar, dass Worf aus Föderationsperspektive eigentlich keine Schuld trifft. Der klingonische Anwalt fordert seine Auslieferung, weil Worf ein Klingone ist. Aber er hat kein Föderationsrecht verlässt. Die Frage nach Worfs Motiv ist zwar interessant, aber da seine Tat gerechtfertigt war, ist das Motiv eigentlich nebensächlich und sollte nicht zu einer Auslieferung führen.
Die Verhandlung ist zwar ganz nett, ermüdet jedoch im Verlauf der Episode. Außerdem ist es merkwürdig, dass die Angelegenheit vor einem Admiral der Sternenflotte verhandelt wird und es kein Gericht mit richtigem Richter gibt. Aber vielleicht ist das Ganze so etwas wie ein Militärgericht. Trotzdem ist es merkwürdig, dass die Entscheidung von einem Admiral ohne juristische Ausbildung abhängt.
Der Kracher ist aber das Ende. Nach einer „überraschenden“ Entdeckung wird Worf endgültig freigesprochen. Zum Schluss gesteht er aber, sich doch darüber gefreut zu haben, endlich gegen die Klingonen kämpfen zu können und dass seine Entscheidung sofort zu schießen, voreilig war. Sisko klagt ihn daraufhin mehrerer Fehler an. Dabei wurde vorher zur Genüge gezeigt, dass es in der Gefechtsituation durchaus gerechtfertigt war, sofort zu schießen. Worf wollte das Leben seiner Crew beschützen. Sisko sieht das anders, er meint, Worf hätte die geringe Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Frachter enttarnt mit in die Berechnungen einbeziehen sollen, weil der Kampf auf einer Frachterroute stattfand. Aber welcher Frachterkapitän soll denn in einem Gefecht enttarnen? Das ist doch extrem unwahrscheinlich. Insgesamt ist das Ende komplett unsinnig.
„Das Gefecht“ ist eine lahme Episode, die zwar einen soliden Ansatz verfolgt, aber im Lauf etwas ermüdet und mit einem unsinnigen Ende aufwartet. 2 von 5 Punkten.
Die Gedankenecke-Serienübersicht zu Deep Space Nine
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Politik im "Star Trek"-Universum - die Föderation ist wohl eines der idealistischsten und fantastischsten politischen System, die man sich vorstellen kann. Wie diese große Demokratie mit vielen verschiedenen Völkern zusammengehalten wird und wie Interessenspolitik in der Föderation gemacht wird, das erfährt man in dem häufig als "Politikthriller" bezeichneten Werk von Keith R.A. DeCandido.
Das Buch lehnt sich dabei an die - auch hier auf dem Blog - besprochene Fernsehserie "The West Wing" an und versucht durch sympathische Charaktere und gute Dialoge die politische Welt interessant zu gestalten. Wer Politik langweilig findet (und leider zeigt sich bei den Rezensionen zu dem Buch, dass es auch "Star Trek"-Fans gibt, die nichts mit Politik anfangen können) wird mit dem Buch nicht glücklich werden. Für alle anderen ist "Die Artikel der Föderation" ein wirklich Highlight.
Die komplette Rezension findet man wie immer auf trekzone:
Die Artikel der Föderation
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Alfred Lambert war jahrelang bei einer Eisenbahngesellschaft angestellt, hat kurz vor dem Pensionsalter gekündigt und mittlerweile arge Parkinson- und Alzheimer-Beschwerden.
Enid Lambert ist mit ihrem Leben überhaupt nicht zufrieden. Sie fühlt sich von ihrem Mann Alfred eingeengt und ihrer Möglichkeiten beraubt. Sie hat das Gefühl alle ihre Freunde im kleinen Städtchen St. Jude haben - gerade im Zuge des dotcom-Booms ein Vermögen gemacht und nur sie ist arm, weil Alfred "konservativ" anlegt.
Chip Lambert, der jüngere Sohn der Lamberts, hat gerade seinen Job als Dozent an einer Universität verloren, da er mit einer Frau geschlafen hat und steht vor dem nichts.
Denise Lambert, die einzige Tochter, führt ein erfolgreiches Restaurant, arbeitet sich aber täglich 15 Stunden lang zu Tode.
Gary Lambert ist das einzige Kind, das dem Vorbild der Eltern gefolgt ist und schnell einen "soliden" Job angenommen und eine "richtige" Familie gegründet hat.
"The Corrections" ist ein Buch, das sich nur um die Charaktere dreht und einzig und allein von ihnen lebt. Franzen gelingt es auf den über 600 Seiten allerdings auch, die Charaktere auf wunderbare Art und Weise zum leben zu erwecken.
Alfred glaubt, er stirbt bald und Enid möchte, dass die gesamte Familie noch einmal zu Weihnachten zusammen kommt. Das gestaltet sich als sehr schwierig, denn jedes der Familienmitglieder scheitert gerade an seinem Lebensentwurf.
Der Aufbau des Romans ist daher schnell vorhersehbar. Nachdem sich die Einleitung auf Chip konzentriert, geht die Handlung dann auf Gary, die Eltern, Denise und letztendlich wieder auf Chip ein. Erst zum Schluss führen dann die Handlungsstränge der einzelnen Familienmitglieder zusammen.
Dabei könnte jeder Teil für sich einen kleinen Roman bilden. Denn mit jedem Charakter ist eine kleine Tragödie verbunden, die in der familiären Struktur und den Wertvorstellungen der Lamberts liegt.
Besonders eindrucksvoll sind die Teile mit Gary und Enid. In beiden Teil hat man das Gefühl, die Gefühlswelt eines klinisch depressiven Menschen und die Gefühlswelt einer gerade medikamentensüchtig werdenden Frau nicht nur zu erleben, sondern auch nachvollziehen zu können. Gerade die Beschreibungen, in denen Gary das Gefühl hat, sich in seinem eigenen Haus von Feinden umgeben zu fühlen, sind besonders gelungen.
Der wirklich gut beginnende Chip-Teil ist der einzige, der zum Schluss etwas wirr ist. Franzen nutzt diesen Part, um etwas Absurdität in den Roman zu bringen. Denn Chip entscheidet sich im Dot-Com-Wahn nach Litauen zu gehen, um dort für einen angehenden Gangsterboss über das Internet amerikanische Investoren für nicht existierende Projekte anzulocken. Diese Geschichte ist zwar spannend, aber beinahe etwas zu viel des Guten.
Erst zum Ende werden "die Korrekturen" des Titels dann Programm. Die meisten Familienmitglieder lösen sich von alten, konservativen amerikanischen Wertvorstellungen oder von den Erwartungen der Familie. Außerdem kristallisieren sich im Laufe des Romans viele Missverständnisse zwischen den Lamberts heraus. Dieser "Korrekturen"-Part zum Schluss kann zwar nicht erreicht werden, ohne dass ein Mitglied stirbt, stellt aber zugleich auch ein respektables Happy-End dafür da, dass zuvor in erster Linie Fehltritte dargestellt wurden.
Besonders ist an dem Buch auch das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern. Während großer Strecken des Buches ist man in einer Zwickmühle. Die Gedankenwelt Enid Lamberts ist in sich durchaus schlüssig, sodass man ihr ihre Wünsche durchaus gönnt. Aber aus der Sicht der Kinder weiß man genau, dass die Frau eigentlich unerträglich ist. Daher ist es zum Schluss schön mitanzusehen, wie sich das Verhältnis zwischen den Generationen ohne große Dialoge, lediglich durch subtile Gesten verbessert.
Auf dem Blog von dem ich das Bild des Buches habe, schreibt 'matthew', dass die Charaktere so gut ausgearbeitet sind, dass er sich auch drei Jahre nach der Lektüre noch gut an die Charaktere und vor allem deren Hoffnungen und Fehltritte erinnern kann. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es dank der einfühlsamen, realistischen Darstellungsweise vielen Lesern so geht.
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Inhalt: Die Enterprise hängt immer noch in der Vergangenheit fest. Captain Archer ist zwar zurück auf dem Schiff, aber zwei seiner Crewmitglieder sind immer noch gefangen. Doch die Aliens, die mit den Nazis zusammenarbeiten, bieten einen Austausch an...
Kritik: Der „temporale Kalte Krieg“ war in den ersten zwei Staffeln der Serie das einzige Element, das auf einen übergreifenden Handlungsbogen in „Enterprise“ hinwies. Ohne ihn wäre die Serie eine einzelne Ansammlung von Einzelepisoden gewesen. Obwohl gerade diese „Alien-of-the-week“-Situation immer bemängelt wurde, stürzten sich Kritiker auch immer auf den Kalten Krieg. Teilweise geschah dies sogar zu recht, denn dieser „Kalte Krieg“ ist in einigen Punkten durchaus unlogisch und es wurde in den bisherigen drei Staffeln eigentlich keine einzige offen Frage geklärt. Außerdem war das Ausweichen auf die Zukunft des „Star Trek“-Universums grandios unsinnig, wenn man mit „Enterprise“ eigentlich dessen Vergangenheit ausleuchten wollte.
Mit „Sturmfront“ hat die Kritik ein Ergebnis gefunden: Der Kalte Krieg scheint mit dieser Folge beendet zu sein.
Die Episode beginnt famos. Es wird ein Propaganda-Video gezeigt, dass die amerikanische Bevölkerung auf die deutsche Seite ziehen soll. Man sieht, wie Adolf Hitler New York besucht und wie Amerikaner und Deutsche perfekt zusammenarbeiten. Eine gruselige Vorstellung.
Danach geht es leider eher den Berg hinunter. Die Begegnung zwischen Archer und den Aliens ist noch interessant. Das Angebot der Zeitreisenden ist durchaus verlockend, obwohl eigentlich klar ist, dass die Menschen den Aliens nicht trauen können.
Doch dann merkt man, dass Sillik Trips Aussehen angenommen hat. Sillik wird gefangen genommen, aber Archer versucht in keiner Weise mehr Informationen aus ihm herauszupressen. So weiß man bis zum Schluss nicht, welche Ziele Silliks Fraktion nun eigentlich verfolgt.
Gemeinsam gelingt es ihnen die Aliens zu vernichten. Dabei gibt es eine urige Schlacht zwischen der Enterprise und einigen Flugzeugen. Bei der Infiltration der Alien-Station wird Sillik getötet. Er stirbt einen raschen Tod.
Nachdem die Aliens gestoppt wurden, verkündet Daniels, der auf einmal wieder lebt, dass der „temporale Kalte Krieg“ nun nicht mehr stattfindet. Häh?
Warum kann sich die Enterprise-Crew noch an alles erinnern? Warum kann sich Daniels erinnern? Denn dann müsste er sich doch auch an seinen Tod erinnern. Was ist mit der dritten Fraktion um Sillik? Existiert sie noch? Müsste der Kalte Krieg dort nicht weitergehen?
Fragen über Fragen, kaum Antworten.
Das ist schade, denn eigentlich ist auch der zweite Teil ganz nett gemacht. Es gibt gute Effekte und sogar die Dialoge sind erträglich. Schließlich muss die Widerstandszelle erst einmal überredet werden, gegen die Deutschen und die Aliens direkt vorzugehen.
Trotzdem ist das Ende des „temporalen Kalten Krieg“ etwas unwürdig. Man hätte sich dafür mehr Zeit nehmen können.
Der zweite Teil von „Sturmfront“ trumpft mit einem gelungenen Einstand und vielen guten Effekten auf, aber leider hinterlässt er mehr ärgerliche Fragen, als nötig. Als Abschluss für den „temporalen Kalten Krieg“ ist der Zweiteiler nicht gelungen. So kommt die Episode insgesamt „nur“ auf eine gute Wertung. 3 von 5 Punkten.
Die Gedankenecke-Serienübersicht zu Enterprise
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Der sechste Teil der Reihe wusste schon nicht mehr wirklich zu überzeugen. Da der Film viele Teile des Buches weglassen musste, wirkte er beliebig und in vielen Teil eher wie eine Slapstick-Komödie.
Weglassen mussten die Macher der Filme im Finale der Serie nichts. Denn das Studio hat entschieden, den Film in zwei Teilen herauszubringen. Eine weise Entscheidung, wenn man überlegt, dass jeder Potter-Film ordentlich Geld in die Kassen spült. Andererseits hat Rowling beim Erstellen der Serie ihre "Storyhäppchen" ja auch sehr ungleichmäßig verteilt. Während man in den Bänden ein bis sechs jedes Mal ein kleines Stück der "Großhandlung" vorankam, passiert in Band sieben auf einmal mehr als in allen Bänden zuvor.
Schon in gedruckter Form hat das Tribut gefordert. Man las kaum noch etwas über Hogwarts, das Schulleben, das die Bücher sonst so besonders gemacht hat, war nicht mehr existent. Dazu kamen einige Storyprobleme. Das beginnt bei dem nicht vorhandenen Widerstand der meisten Zauberer, geht über den x-ten Streit zwischen Ron und Harry, der wieder einmal nicht glaubwürdig wirkt und endet bei einem furchtbar kitschigen Schluss.
Das ist natürlich spannend und unterhaltsam geschrieben, unterscheidet sich aber deutlich von den anderen Büchern.
Ähnlich verhält es sich nun mit dem Kinofilm. Die Storydichte ist hoch, der Film ein Fluss spannender Ereignisse. Alles wirkt so düster, wie man es sich kurz vor Voldemorts Machtmaximum vorstellt.
Aber die Storyschwächen des Buches kann der Film nicht ausgleichen, er verstärkt sie sogar noch. Der Streit zwischen Ron und Harry wirkt im Film genau so aufgesetzt wie im Buch.
Wie einfach das Zaubereiministerium übernommen wird, ist unglaublich. Es scheint so, als hätte es schon lange vor Voldemorts-Rückkehr niemanden gegeben, der sich mit der Abwehr dunkler Magier beschäftigt hat. Dafür, dass es dort zuvor eine ganze Abteilung für Abwehr der dunklen Künste gab, ist der Widerstand nicht existent.
Die Idee, die Szenen im Ministerium so aussehen zu lassen, wie man sich die Nazi-Zeit vorgestellt hat, ist ganz gut, aber auch das verdeutlicht nur, wie einfach sich der größte Teil der Zauberer-Welt doch hat übertölpeln lassen. Hier hätte man durchaus etwas Widerstand mit einbauen können.
Ansonsten sieht der Film perfekt düster aus. Leider wirkt das teilweise so, als sei alles künstlich. Sicherlich ist es das auch, aber der dunkle Anstrich ist teilweise zu bemüht, um alles real wirken zu lassen.
Obwohl die Entscheidung, den Film in zwei Teile zu teilen, wohl hauptsächlich aus ökonomischen Gründen getroffen wurde, ist sie gut. Denn schon der erste Teil kann sich die Zeit nehmen und möglichst viele Details aus dem Buch nachzeichnen.
Außerdem vergessen die Macher bei aller Dramatik nicht, die paar Witze aus dem Buch auch in den Film zu übertragen.
"Harry Potter und die Heiligtümer des Todes" ist ein spannender, kurzweiliger Film, der nah am Buch spielt, aber nur wenig "Harry Potter"-Feeling transportiert und einige Schwächen aus dem Roman übernimmt.
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Der Großteil der Seite ist mit den neuen "Wikileaks"-Enthüllungen beschäftigt. Merkel ist unkreativ, Westerwelle arrogant und in Berlosconi sehen die Amerikaner auch keinen Heilbringer für die Demokrate. Das ist doch mal eine wirkliche Überraschung, nichts was man nicht vorher schon hätte ahnen können.
Wirklich überraschend ist wiederum, womit sich Wikileaks eigentlich beschäftigt. Dokumente über Kriegstaten bringen der Öffentlichkeit vielleicht noch etwas und zeigen, dass auch der "saubere" westliche Krieg grausam sein kann. Aber was genau hat man damit erreicht, dass man die diplomatischen Depechen, der Amerikaner veröffentlicht? Ist es wirklich so verwunderlich, dass in einem internen Netz, indem man sich sicher fühlt, auch vertrauliche, persönliche und subjektive Meinungen transportiert werden? Und was haben wir jetzt davon, dass wir wissen, wie die Amerikaner unsere Leute einschätzen?
Daneben findet man immerhin noch, dass sich die Grünen uneins sind, ob ein Bündnis mit der CDU jetzt gut oder schlecht ist. Nach den Grünen Erfolgen in Hamburg und der eher mäßigen Jamaika-Koalition setzen sich Özdemir, Palmer und Künast dafür ein, weiterhin mit einer Atomkraft befürwortenden CDU zusammen zu arbeiten. Super.
Noch schöner ist da nur, dass Interview mit einem Linken-Abgeordneten, der Nordkorea besucht hat. Der war von den touristischen Möglichkeiten dort so begeistert, dass er das dortige Regime gerne dabei unterstützt hätte, in der Zukunft anstatt 300, 3000 deutsche Touristen nach Nordkorea zu locken. Er bedauert, dass dies durch den Raketenangriff auf Südkorea nun nicht mehr möglich ist. Das Regime unterstützt er aber ausdrücklich nicht.
Hat er sich dabei schon einmal überlegt, dass man ein Regime auch dadurch unterstützt, dass man Devisen ins Land bringt? Und was machen Touristen in der Regel? Das Leben muss als Linker auch irgendwie einfach sein.
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Inhalt: In einer Kleinstadt verschwinden Jugendliche und tauchen am nächsten Tag extrem verwirrt und mit einer Bemalung auf dem Rücken wieder auf. Die Bewohner verdächtigen die Angehörigen des roten Museum. Dies ist eine kleine Religionsgemeinschaft von überzeugten Veganern...
Kritik: Schon die Eröffnungszene in einer Schlachterei macht deutlich, das es in dieser Episode nicht nur um die Jugendlichen gehen wird. In der Tat stellt sich im Laufe der Folge heruas, dass dies eigentlich nur ein Nebenschauplatz ist.
Denn in der Kleinstadt experimentiert eine Organisation scheinbar in großem Stil. Allen Kühen in der Stadt wird seit einige Zeit ein bestimmtes Medikament verabreicht, das dazu führen soll, dass sie mehr Fleisch abwerfen.
Was Mulder und Scully aber nicht wissen, ist, dass auch an den Jugendlichen Experimente durchgeführt werden. Als Scully dann noch den Fahrer des Lastwagen der Mörder des Informanten aus der ersten Staffel erkennt, weiß sie, dass einiges nicht in Ordnung ist.
Zum Schluss wird der Kerl umgebracht. Es stellt sich heraus, dass in der Stadt Experimente mit außerirdischer DNA durchgeführt worden sind. Dabei hat man die Substanz nicht nur an den Kühen, sondern auch an den Jugendlichen ausprobiert. Sie wurden dadurch deutlich aggressiver und es kam häufiger zu Gewalttaten.
Zum Schluss philosphiert Scully sogar darüber, ob man sich die Region nicht gerade wegen der Kirche des „roten Museums“ ausgesucht habe. Da diese Leute kein Fleisch essen, konnte man so gut beobachten, was die Auswirkungen der DNA veränderten Kühe ist.
Insgesamt ist „Rotes Museum“ eine spannende und dichte Episode. Dass die X-Akten wieder geöffnet sind, hat der Serie deutlich gut getan. Zur Zeit jagt eine spannende Folge die nächste. 4 von 5 Punkten.
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"Missmanagement" habe es gegeben, so zitiert der Spiegel die Grüne Götsch. Daher sei das Ende der Koalition richtig.
Aus Grüner Sicht war die Koalition eher ein Flop:
- der Elbvertiefung musste man im Koalitionsvertrag zustimmen
- Moorburg musste gebaut werden, weil ein Gerichtsbeschluss dies durchsetzte
- ein Unterstützungsantrag für die Anti-Atomaktion im Mai wurde mit grünen Stimmen (!) abgelehnt
- ihre Schulreform ist gescheitert
- sie wurden im Rahmen der Abstimmung der Schulrefrom übel von Ole von Beust ausgetrickst, der am Freitag vor der Abstimmung zurücktrat und damit ein fatales Zeichen setzte
- sie haben einen der konservativsten CDU-Leute zum Bürgermeister Hamburgs gewählt
Warum man sich dann erst jetzt entscheidet, die Koalition platzen zu lassen, ist ein Rätsel. In den letzten Tagen ist nichts wildes passiert. Die Anti-Grünen Projekte sind alle schon gemacht. Wahrscheinlich hat der Spiegel-Kommentar Recht, wenn er behauptet, die Hamburger Grünen wollten nur von den Bundesumfragewerten profitieren.
Denn wenn es ihnen um Fehler in der Koalition gegangen wäre, hätten sie an anderer Stelle die Koalition brechen müssen. Oppurtunismus auf dem Weg zu besseren Ergebnissen - eine sympathische Aktion.
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Mappus hat ihm doch zugestanden, dass er bei Verbesserungsvorschlägen auch mehr Geld in die Hand nehmen würde. Das heißt, hier könnten die Reformgegner durchaus Vorstellungen einbringen, um zumindest die übelsten Fehler des Projektes auszubügeln.
Aber am interessantesten ist wohl die Aussage, dass er eine Volksabstimmung nicht empfehlen könne, obwohl dies die beste Lösung sei. Wenn der ehemalige CDU-Generalsekretär das unter einer unabhängigen Schlichtung versteht, hat er in seinem Auftrag wohl etwas überlesen.
Seine Ablehnung begründet er damit, dass der Landtag Baden-Württemberg eine Volksabstimmung bereits abgelehnt hat. Aber der Landtag Baden-Württembergs hat bis jetzt auch Stuttgart 21 in der bisherigen Form befürwortet - und trotzdem schlichtet Geißler.
Außerdem sei die rechlichte Lage noch nicht geklärt. Vielleicht sollte man dann einfach abwarten, bis die rechtliche Lage geklärt ist.
Wenn ein Volksentscheid die beste Lösung wäre, warum schlägt er sie dann nicht vor? Die vom Spiegel zitierten Begründungen reichen nicht aus, um eine Ablehnung zu begründen.
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Inhalt: Ein alter bajoranischer Sonnensegler kommt aus dem Wurmloch. In ihm befindet sich ein bajoranischer Poet, der seit 200 Jahren verschollen ist. Er behauptet von sich der Abgesandte der bajoranischen Propheten zu sein. Captain Sisko kommt das gerade recht, denn er ist mit dem Amt nie warm geworden. Bereitwillig tritt er zurück. Doch dann führt der neue Abgesandte das alte, bajoranische Kastenwesen wieder ein...
Kritik: Die Idee der Episode ist ganz gut. Zum „Papst“ gesellt sich in gewisser Weise ein „Gegenpapst“. Da dieser das Amt aber nie haben wollte, ist das Problem schnell gelöst. Allerdings ist dem Zuschauer sofort klar, dass der mehr als 200-jahre alte Bajoraner mit dem Amt ganz schön viel Schaden anrichten kann.
Es ist beinahe erschrecken, wie blind Kira dem neuen Abgesandten folgt. Selbst nach dem Mord an einem Bajoraner, der in einem für sein Amt falschen Kaste arbeitete, bleibt sie den Ideen des neuen Abgesandten erst einmal treu. Hier zeigt sich, wie mächtig die bajoranische Religion ist.
Leider ist der Ausgang des Ganzen ebenfalls relativ vorhersehbar. Und so wird innerhalb einer Episode alles wieder rückgängig gemacht.
Ganz nett ist die Nebenhandlung, in der O'Brien damit klar kommen muss, dass seine Frau nun wieder auf der Station ist. Zwar hat er sie sehr vermisst, in der Zwischenzeit hat er jedoch viel Zeit mit Bashir verbracht. In dieser Nebenhandlung zeigt sich, wie aufmerksam Keiko O'Brien doch ist.
Insgesamt hat „Accession“ eine gute Idee, die ordentlich umgesetzt wird, aber zu einer relativ vorhersehbaren Handlung führt. Eine gute Nebenhandlung wertet das ganze ein wenig auf. 3,5 von 5 Punkten.
Die Gedankenecke-Serienübersicht zu Deep Space Nine
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Kurz darauf begegnet Jimmy auf dem Weg nach Hause tatsächlich einem Marsianer. Dieser zeigt ihm per Telepathie, warum die Marsianer zur Erde kommen: Der Mars ist leblos, ökologisch zerstört. Die Marsianer wollen nun auf den Ozianen der Erde, dort wo also keine Menschen leben, leben. Jimmy gibt dennoch Alarm und der Marsianer wird von einem Mob verbrannt.
Ted Barnes ist sehr stolz auf seinen Sohn.
"Marsianer kommen in Wolken" ist eine kurze, mäßíg spannende und durch das "Wolken"-Element sehr unrealistisch wirkende Kurzgeschichte.
Bei den öden Landschaften des Marses ist man heute eigentlich nicht besonders überrascht, schließlich gibt es heute Bilder vom Mars, die genau das zeigen. Unwillkürlich muss man aber auch daran denken, dass die Menschheit auf einem guten Weg zu diesen öden Landschaften ist. Als die Geschichte geschrieben wurde, waren es die Atomwaffen, die die Erde zu verwüsten drohten. Heutzutage ist es eher der unverantwortliche Umgang mit Ressourcen, der der Erde schadet.
Natürlich kann Jimmy als elfjähriger Junge nicht erkennen, daher denkt er darüber auch nicht nach.
Bezeichnend ist daher auch, dass die anderen Menschen aus der Stadt keinen Gedanken an die Motive der Marsianer verschwenden. Diese sind fremd und gehören daher ausgemerzt.
So schön die Botschaft der Geschichte auch klingt, so offensichtlich ist sie auch. Daher regt der Text kaum zum langen Nachdenken an. Da die Geschichte selbst nicht trägt, ist "Marsianer kommen in Wolken" weder spannend noch horizonterweiternd.
"Marsianer kommen in Wolken",15 Seiten, 1953, von Philip K. Dick, aus der Anthologie "Variante zwei".
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Inhalt: Die Enterprise ist in der Vergangenheit gelandet. Allerdings ist diese Vergangenheit anders als erwartet. Man schreibt das Jahr 1944, doch Nazi-Deutschland steht nicht am Rande der Niederlage. Stattdessen sind die Nazis in New York und haben einen beträchtlichen Teil der amerikanischen Ostküste unter ihre Kontrolle gebracht. Die Enterprise, die gerade Captain Archer verloren hat, versucht herauszufinden, warum sie in der Vergangenheit ist und warum diese verändert wurde...
Kritik: „Sturmfront“ ist eine weitere Folge, die das Thema „temporaler Kalter Krieg“ aufgreift. Mittlerweile weiß man ja, dass die „Xindi-Episode“, also die gesamte letzte Staffel, nichts mit diesem Kalten Krieg zu tun hattte. Es war „lediglich“ eine Einzelaktion eines Volkes aus einer anderen Dimension.
Das Szneario der Episode ist interessant: Die Nazis haben Amerika erreicht. Die amerikanische Bevölkerung wehrt sich erbittert. Dennoch haben die Nazis die Lage mit ihren rabiaten Methoden relativ unter Kontrolle.
Aus dem Cliffhangar der vorherigen Staffel weiß man, dass Archer noch lebt. Man weiß aber auch, dass unter den Nazis Aliens arbeiten. Das wirft viele Fragen auf.
Auch diese Episode wirft weitere Fragen auf. Daniels erscheint als gealterter Mann auf der Enterprise. Der Suliban Silik Taucht auf dem Schiff auf und fliegt zur Erde. Außerdem ist nicht geklärt, wie Archer eigentlich überleben konnte.
Die Folge ist der erste Teil eines Zweiteilers. Daher verwundert es nicht, dass man kaum Antworten bekommt. Stattdessen erhält man Einblicke in die Widerstandszelle. Außerdem gibt es einige nette Gespräche in der Crew. Denn natürlich hatte man sich nach dem Jahr in der Ausdehnung eine andere Begrüßung erhofft.
Am Ende der Episode kommt Archer zurück auf die Enterprise, während Mayweather und Trip von den Nazis gefangen werden.
Immerhin kann er noch einmal mit dem sterbenden Daniels sprechen. Dadurch weiß man schon in dieser Folge, dass die Aliens eine weitere Fraktion im Kalten Krieg sind. Wenn sie es schaffen, die Erde zu verlassen, werden sie die Zeitlinie irreparabel verändern. Die Erklärung ist mal wieder so offen wie möglich gehalten, so dass immer noch einige Fragen offen bleiben.
„Sturmfront“ bedient sich zwar mal wieder der Nazis, baut aber eine interessante Alternativ-Geschichte auf und ist vom Anfang bis zum Ende spannend. Wäre da nicht die allgemeine Tatsache, dass der „temporale Kalte Krieg“ immer eine etwas unrealistische Note mit sich bringt. Denn ganz ehrlich: Aliens die den Nazis helfen? Das hat man sonst höchstens in drittklassigen Science-Fiction-Romanen. Trotzdem ist die Episode spannend, man hätte sich allerdings eines anderen Szenarios bedienen können. Die eugenischen Kriege oder der dritte Weltkrieg wären zum Beispiel solche Szenarien. Abgesehen davon ist die Episode sehr gut, wichtig ist jetzt nur, dass die offenen Fragena auch zur Zufriedenheit beantwortet werden. 4 von 5 Punkten.
Die Gedankenecke Serienübersicht zu Enterprise
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Wenn ein Medium schreibt, welche Orte in Deutschland besonders gefährdet sind, dann ist das ein Anreiz für Terroristen, findet Siegfrid Kauder laut Spiegel Online. Daher müsse man die Pressefreiheit hier ein wenig einschränken. Super.
Denn dadurch, dass jede Behörde weiß, wo die Gefahr besonders groß ist, wird der Terrorist viel mehr Chancen haben. Und da jetzt vermutlich auch weniger Bürger den Platz aufsuchen, würde ein Anschlag auch richtig lohnend werden. Das ist doch logisch.
Im nächsten Schritt könnte man dann endlich das Problem der unwahrheitenverbreitenden Journalisten angehen. Für den französischen Präsidenten Sarkozy sind solche Menschen ja pädophil. Vielleicht kommt ja jemand in der Union noch auf die Idee, der Menschheit etwas "Gutes" zu tun und diese "Journalisten" mit einer Netzsperre zu belegen.
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Doch nun auf einmal ein Bruch.
Am Wochenende war der Parteitag der Grünen. Und auf waren die Titel der Internet-Plattformen furchtbar ungrün.
Friede, Freude, Pustekuchen sieht der Spiegel bei dem Parteitag. Der Stern sieht in zwei Artikeln einmal Grüne Zumutungen und dann Die Lust auf Macht macht lammbrav. Ist das schon ein klarer Fall von Schizophrenie oder hat man erst zu später erkannt, was auf dem Parteitag vorgefallen ist? Die ZEIT wiederum sieht Graue Schatten über der grünen heilen Welt. Den Überschriften nach müsste die beinahe Volkspartei einen desaströsen Parteitag hinter sich haben.
Außer natürlich, man liest die Artikel und guckt, was der Pustekuchen, die Zumutungen und die grauen Schatten eigentlich sind. Dann merkt man nämlich, dass es sich eigentlich einzig und allein darum handelt, dass die Grünen die Olympia-Bewerbung Münchens ablehnen. Dadurch würde das Cliché bestätigt, dass die Grünen eine "Dagegen-Partei" seien. Da stellt sich natürlich die Frage, ob es denn so verwunderlich ist, dass die Grünen einen Olympia-Bewerbung aus Umweltschutzgesichtspunkten ablehnen.
Ich stecke in der Diskussion um die olympischen Winterspiele nicht wirklich drin. Aber so weit ich weiß, müssten in München einige Veränderungen durchgeführt werden. Ist es so falsch, da unter Umweltgesichtpuntken "nein" zu sagen?
Überraschend ist die Position dann auch nicht, schließlich sind die bayrischen Grünen schon lange gegen den Plan. Nur der Münchener Kreisverband unterstützt die Pläne. Und wäre es nicht eigentlich komisch, wenn die Partei der Linie des Bundesvorstandes folgte und nicht der des betroffenen Landesverbands?
Das eigentlich merkwürdige ist das, warum der grüne Bundesvorstand für Olympia war. Da zeigt sich dann, dass der Bundesvorstand gerne Volkspartei sein würde und sich danach verhält. Das Verständnis von Özdemir und Co scheint zu sein, wenn man auch mal dafür ist, obwohl die Umwelt belastet wird, ist das Volkspartei. Dabei geht durch jedes Moorburg und jede Umweltverletzung durch Grüne doch ein Stück Kernidentität verloren. Kein Wunder also, dass die Basis dazu "nein" sagt.
Ein Wunder aber, dass die Medien dass so furchtbar negativ sehen. Hier wird der Eindruck vermittelt, es sei schlecht, wenn die Grünen grün seien. Paradox.
Die "Zumutungen", von denen der Stern berichtet, ist übrigens die Bürgerversicherung, die reichere stärker belastet. Da Begünstigtere mittlerweile das Kernklientel der Grünen sind, sei das eine Zumutung für die eigenen Wähler. Zu diesem merkwürdigen Kommentar sollte man nur sagen, dass das rot-grüne Bürgerversicherungskonzept bereits seit 2005 bekannt ist und eigentlich niemanden verwundern sollte.
Und während man die negativen Schlagzeilen zu den eigentlich gar nicht so negativen Ereignissen liest, wird einem der Eindruck vermittelt, die Bundeskanzlerin kümmert sich um die Bürger. Denn die Regierung hat eine 3 Millionen teure PR-Kampagne gestartet. Diese besteht aus einem "persönlichen" Brief der Bundeskanzlerin, indem sie sich für die harte Arbeit der deutschen Staatsbürger bedankt. Der Brief erschien nicht nur in den wichtigen Zeitungen (Spiegel, Zeit etc.), sondern war heute auch auf stern.de als Werbung zu sehen.
Da ist es mir doch lieber Steuern gehen nicht in den Bau von Olympia-Gebäuden, anstatt dass sie in eine PR-Kampagne einer PR-amoklaufenden Bundesregierung.
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