Es ist noch tröstend, dass die meisten Politik empört auf den Vorschlag der Passagierselektion in Deutschland reagieren. Natürlich wünschen sich das die Flughäfen, schließlich geht alles viel schneller, wenn man die "guten, weißen, reinen und christlichen Deutschen" sofort durchlässt, während die "bösen, dunklen, muslimischen, gefährlichen Araber" und das "gefährliche, blutrünstige und ungläubige andere Gesöcks" durch Kontrollen müssen. Interessanter Einblick in die Denkweise von Flughafenbetreibern, die nicht nur von den Fluglinien finanziert werden, sondern auch von Steuergeldern.
Die Steuergelder fließen dank Steuererleichterungen (Mövenpick!) zwar weniger, aber dafür ist der Netto-Lohn in diesem Jahr mal eben um 94 Euro gesunken. Da hat die FDP "Mehr Netto vom Brutto" ja mal wieder richtig gut verstanden. Denn bei den Gut-Verdienern liegt die Mehrbelastung zwischen 0,47 und 2 Euro, während Geringverdiener halt bis zu 94 Euro mehr belastet werden. Tolle Wahlversprechen, tolle Regierung, tolle FDP.
Da die Musikindustrie in Deutschland ja kaum etwas gebacken krigt, sucht sie nach neuen Erwerbsmöglichkeiten. Was liegt da näher, als die Kindergärten zu schröpfen? Bei Aufführungen und beim Kopieren von Kinderliedern muss in Zukunft gezahlt werden. Musikalische Früherziehung ist nicht etwa förderlich, um in Zukunft vernünftige Musiker heranzuziehen (die ja vielleicht auch Geld in die Taschen der Musikkonzerne bringen), sondern muss bezahlt werden. Denn singen soll gefälligst nur der, der es sich leisten kann.
Glücklicherweise hat die Politik die Probleme voll erkannt und löst sie: Ramsauer kämpft endlich für die deutsche Sprache. Damit fühlt er sich laut Spiegel im Kampf gegen die "Nöte, Sorgen und Probleme der Menschen". Das ist richtig, denn nach einem Jahr schwarz-gelb sind die größten Probleme nur noch, dass die Bahn von Laptops und Tickets statt von Klapprechnern und Farscheinen redet. Ein Hoch auf bayerische CSU-Politiker, die noch wissen, was das Volk will!
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Inhalt: Lwxana Troi ist schwanger. Sie ist mit einem Alien verheiratet, in dessen Zivilisation es üblich ist, dass die Jungen bis zu ihrem 16. Lebensjahr keine Frauen zu Gesicht bekommen.Das will Troi verhindern, doch dafür muss sie Odo heiraten...
Derweil trifft Jake auf ein Wesen, dass ihm zwar viel Kreativität zum Schreiben gibt, aber ihm auch Lebensenergie absaugt...
Kritik: Es ist furchtbar schnell klar, was die Frau von Jake will und dass sie böse Absichten hegt. In dem Moment als deutlich wird, dass all die Künstler, die sie kannte, früh gestorben sind, ist alle Spannung weg. Außerdem ist die Idee, dass sich ein Alien von Kreativität ernährt, doch eher bescheiden. Dieser Handlungsstrang versagt auf der ganzen Linie. Das einzig positive daran ist, dass man tatsächlich mal einen Schriftsteller in der „Star Trek“-Welt zeigt.
Die Troi-Geschichte ist eben so seicht. Dafür gibt dieser Handlungsbogen Odo aber etwas mehr Tiefe. Man erfährt, dass er sich nach der ersten Begegnung mit Troi mehr geöffnet hat und dass diese ihm wirklich wichtig ist. Das ist das erste Mal seit seinen Problemen mit Kira, dass man merkt, dass Odo Freunde braucht. Immerhin dies ist eine gute Idee.
„The Muse“ wäre ein totaler Reinfall, wenn es nicht die gelungene Odo-Geschichte gäbe. So kommt sie immerhin noch auf 2 von 5 Punkten. Hätte man sich nur auf Odo konzentriert, hätte das besser sein können.
Die Gedankenecke-Serienübersicht zu Deep Space Nine
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Deutschland hat auf Bundesebene kaum Möglichkeiten für einen Volksentscheid (lediglich bei Länderneugliederungen sind im Grundgesetz Volksentscheide vorgesehen). Bei der Gründung der BRD verzichtete man auf solche Möglichkeiten, weil man um die demokratische Reife der Deutschen fürchtete. Das ist doch heute anders, fordern die meisten.
In diesem Zusammenhang ist es sehr schön, dass der Spiegel - leider "nur" im Rahmen des Jahresrückblickes - auf einen Volksentscheid wieder aufmerksam macht, der symptomatisch für das Prinzip sein könnte: Der Hamburger Volksentscheid zur Primarschule.
Hier wehrten sich die besser gestellten Hamburger dagegen, dass die Grundschule auf sechs Jahre verlängert wurde, obwohl die meisten Bildungsexperten der Meinung sind, dass in Deutschland viel zu früh selektiert wird (was in anderen Ländern auch nicht geschieht). Interessanterweise gingen hauptsächlich die Leute zur Wahl, die über vernünftige bis bessere Einkommen verfügten. Die Bürger, für die die Reform eigentlich gedacht war, ließen sich an den Wahlurnen nicht blicken. Stellt ein Volksentscheid in diesem Fall wirklich die Interessen des Volkes dar?
Im Hamburger Fall waren wenigstens noch alle Parteien für das Projekt. Im Berliner "Ethik"-Streit war das schon nicht mehr der Fall. Hier standen sich relativ ausgewogen SPD, Grüne und Linke auf der einen und CDU und FDP auf der anderen Seite gegenüber. Was passiert aber, wenn der Volksentscheid auf einmal ein wirtschaftsnahes Thema anspricht. Auch für einen Volksentscheid ist Wahlwerbung nötig. Und wo sitzt nun einmal das Geld? Bei den Sozialverbänden?
Daneben zeigt die basisdemokratische Schweiz mit "verbessertem" Abschieberecht und Minarettverbot nach Volksentscheiden, dass bundesweite Volksentscheide nicht nur Segen bringen können, sondern auch schlicht Vorurteile, die in der paralamentarischen Demokratie ausdiskutiert werden, in Gesetze manifestiert.
"Volksentscheid=Basisdemokratie" ist als Formel etwas zu leich. Viel mehr sollten Parlaments-Wahlen ernster genommen werden und die Abgeordneten danach mehr in die Pflicht genommen werden. Das bedeutet aber auch, dass der Wähler sich mal damit auseinandersetzt, wofür sein Direktkandidat im Bundes-, Landtag oder Gemeinderat eigentlich stimmt. Das machen wiederum die wenigsten, sondern setzen ihr Kreuz stur bei der Partei, die auf Bundesebene am interessantesten wirkt.
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Denn die Aufsatzsammlung fügt sich nicht zu einem so homogenen Werk zusammen. Das Buch beginnt noch ambitioniert mit Aufsätzen über Juden, die den Holocaus miterlebt haben und diesen verarbeitet haben. Dabei sind durchaus Namen, die einem nicht wirklich geläufig sind.
Danach geht es mit "engagierten", meist kommunistischen Autoren weiter. Hier wird das erste Mal richtig deutlich, dass die Aufsätze allesamt Rezensionen zu Büchern sind. Klar wird das in dem Beitrag "Louis Althusser und sein eigenwilliger "Marxismus"". Judt erklärt hier nichts über den - mir völlig unbekannten - Althusser, sondern zerreißt dessen komplettes Lebenswerk und infolge auch die erschienene Biographie.
Ab dem dritten (von vier) Teilen beschäftigen sich die Aufsätze kaum noch mit Personen, sondern mit historischen Ereignissen, zu denen zum Zeitpunkt des Aufsatzes ein Buch erschien. Hier häufen sich die Aufsätze, in denen Judt eine Arbeit oder eine Darstellung eines anderen Autors zerlegt. Das liest sich zwar gut, vermittelt aber wenig Wissen über die Ereignisse und ist natürlich etwas einseitig.
Denn die Bpb fügt dem Buch keinen weiteren Hinweis zu, der es dem Leser ermöglicht, Judt einzuordnen. Das lässt sich zwar googeln, aber eigentlich wäre es ganz schön, wenn die Bpb bei einer ihrer Publikationen so etwas deutlich machen würde.
Der Ansatz, die vergessenen Ideen des 20. Jahrhunderts wieder aufzugreifen, wird also kaum verfolgt und nicht umgesetzt.
Dafür gibt es ein paar interessante Aufsätze, wie zum Beispiel Judts Klage über den "Tod des liberalen Amerikas" und den sehr gelungen Epilog über die "Aktualität der sozialen Frage" und die Probleme der Linken. Gerade in diesem Epilog, skizziert Judt in schönen, klaren Sätzen die Probleme und Sünden des Neoliberalismus.
Dazwischen befinden sich aber immer wieder Rezensionen von Biografien, historischen Darstellungen und Aufsätzen, mit denen man kaum etwas anfangen kann. Vor allem, wenn man sich gewünscht hat, durch das Buch etwas über vergessene Intellektuelle zu erfahren (deren im Unteritel angedeutete Rückkehr nicht einmal erwähnt wird).
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Dieses Jahr hat gezeigt, dass die katholische Kirche nicht nur Leichen im Keller hat, sondern auch noch den ein oder anderen Missbrauch. In Schleswig-Holstein hat sich herausgestellt, dass es auch in der protestantischen Kirche mindestens einen Missbrauchsfall gegeben hat, der vertuscht wurde. Insofern ist der Weihnachtsgottesdienst eine Chance, enttäuschte Gläubige zurück in die Kirche zu holen.
Während die katholische Kirche vermutlich - da bin ich ja nicht Mitglied - nicht anderes macht, als bewährte Dogmen fortzuführen, spreche ich der protestantischen Kirche zumindest noch eine gewisse Reformkraft zu, die über die Erlaubnis des Kondombenutzens für männliche Prostituierte hinausgeht. Leider läuft diese Reformkraft meist ins Lächerliche.
Um die "Jugendlichen" anzusprechen, verwendet unsere Pastorin "Heilig Abend" meist einen Spielzeug-Raben, um die Predigt witzig zu gestalten. Der hat sich heute in Geschenkpapier einwickeln lassen, um zu zeigen, dass der Wert eines Geschenks nicht von der Größe oder dem materiellen Wert, sondern von der "persönlichen Bedeutung" abhängt. Das war die zehn-Minuten-Predigt. Was hat die Kirche Weihnachten zu sagen? Geschenke sollen persönlich sein.
Zugegeben, dass ist etwas zu enttäuscht und überspitzt formuliert, denn es wurden die kirchlichen Phrasen von Weltfrieden, Hungerbekämpfung etc. rausgehauen, denen aber ja bekanntlich kaum Taten folgen.
Das Krippenspiel setzte dem ganzen dann die Krone auf. Es wurde behutsam "modernisiert". Den heiligen drei Königen wurde ein Diener angedichtet, der "durch Zeit und Raum reisen kann". Er geht vorraus, um den Weg auszukundschaften. Dabei gerät er aus Versehen in die Zukunft - in unsere Zeit - quatscht mit Teenie-Mädchen und nimmt die mit in die Vergangenheit. Dabei konnte man sich weder für eine richtig modernisierte Fassung (Wie sähe die Geschichte heute aus? Wäre das von einer "christlichen" Koalition geführte Deutschland heute bereit armen Reisenden einen Unterschlupf zu gewähren?), noch für eine komplett originalgetreue Fassung (der Originaltext wurde phasenweise verwendet) entscheiden.
Zugegeben einige Kinder hat das vielleicht angesprochen. Aber dieser Weihnachtsgottesdienst hat mich nicht zum Nachdenken angeregt und er hat aber auch keine festliche Weihnachtsstimmung erzeugt. Da kann man auch in der Bibel die Weihnachtsgeschichte nachlesen, in der Familie Weihnachtslieder singen und sich danach Gedanken darüber machen, ob die 2 000 Jahre Christentum im Verhalten der Menschen eigentlich etwas verändert hat. Oder ob die nächste "Hartz IV-Bashing-Runde" der christlich-liberalen Koalition(inklusive "Herprämie") nicht einer schwangeren Frau die Unterkunft zu verweigern gleicht.
Wenn die Institution Kirche sich schon irgendwie attraktiver gestalten will, sollte sie andere Mittel als Rabenpuppen und Zeitreisen verwenden. Denn so gut das gemeint ist, so lächerlich wirkt es in der Praxis. Besinnlichkeit und Nachdenken, das sind zwei Dinge, die ein Gottesdienst leisten sollte. Das geht weder durch eine langatmige 30-Minuten-Predigt, noch über ein zehn minütiges Plattitüden-Gespräch mit einem Raben.
Trotz der trüben Gedanken zur Kirche (die ja auch nur eine Institution für organisierten, nicht individuellen Glauben ist):
Frohe Weihnachten
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Wie schon bei Rumo oder die Wunder im Dunkeln und Die 13,5 Leben des Käpt'n Blaubär lebt "Die Stadt der träumenden Bücher" von der irren Fantasie Walter Moers. Diesmal dreht sich alles um das Thema "Buch". Hildegunst von Mythenmetz wurde in den beiden oben genannten Romanen bereits erwähnt, nun erlebt man seine ersten Gehversuche, nachdem er die Lindwurmfeste verlassen hat.
Buchhein ist dabei ein faszinierender Ort. Alles lebt von dem Literaturbetrieb. Doch bevor man mit Mythenmetz den Ort wirklich erfassen kann, wird Mythenmetz schon in die Katakomben verbannt. Die bieten zunächst auch eine faszinierende Szenerie, denn Mythenmetz trifft dort auf viele faszinierende Wesen und Ungeheuer.
Besonders gelungen ist dabei die Darstellung der Bücher und der Buchzyklopen. Es wirkt beinahe normal wie selbstverständlich Mythenmetz die unsinnigsten Titel und Autoren der zamonischen Literaturgeschichte rauf und runter beten kann. Außerdem muss Mythenmetz im Verlauf sein Literaturverständnis revidieren. So erlebt er in den Katakomben seinen - in seinen Augen langweiligen - Dichtpaten von der Lindwurmfeste auf einmal in einem ganz anderen Licht. Die Buchzyklopen wiederum sind ganz kleine, völlig harmlose Zyklopen, die das Werk eines bestimmten Autoren auswendig lernen. Bei dieser knuddeligen Spezies verweilt Mythenmetz eine ganze Weile und dies ist neben dem Anfang in Buchhein auch die unterhaltsamste Passage des Buches.
Walter Moers Bücher platzen beinahe vor Ironie und Witzen. Alles ist überzeichnet, sodass der Irsinn zum Schluss des Buches auf den Leser normal wirkt. Bei den vorherigen Büchern Moers wurde das immer noch dadurch abgeschwächt, dass es häufig Handlungs- und vor allem Ortswechsel gibt. Das ist bei "Die Stadt der träumenden Bücher" anders. Beinahe das gesamte Buch spielt in den Katakomben unter Buchhein. Und auch die Begegnungen mit bestimmten Personen oder mit Orten in den Katakomben sind diesmal länger. So geht der Witz des irrsinnig neuen recht schnell verloren. Zurück bleibt immer noch eine wunderbar überzeichnete, literaturverliebte Welt, die jedoch mit dem Fortschreiten der Lektüre immer normaler und dadurch auch langweiliger wirkt.
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"Der Zorn der Königin" schildert die Rachetour Victoria Windsors. Abgesehen von viel Zerstörung kommt dabei leider nicht viel raus. Obwohl der Roman aus Victorias Perspektive geschrieben ist und sie zu den ehemaligen Versteinerten gehört, erfährt man nichts über die Nachwirkungen der Versteinerungen. Der Roman ist daher auch weitestgehend uninteressant.
Die gesamte Rezension findet man wie immer auf sf-radio:
Maddrax Band 283 - Der Zorn der Königin (von Mia Zorn)
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Inhalt: Die Augments nehmen mit ihrem Bird-of-Prey Kurs auf Cold Station 12 wo sie 1800 weitere Embryonen befreien wollen. Die Enterprise, die zunächst den „Kinderhort“ der Augments untersucht, macht sich auf den Weg, das Schiff abzufangen...
Kritik: Da „Cold Station 12“ der zweite Teil eines Dreiteilers ist, war nicht zu erwarten, dass die Enterprise einen Erfolg verbuchen kann. Die Episode macht jedoch eins deutlich: Die Augments werden immer gewalttätiger. Wenn man in der ersten Folge vielleicht noch gedacht hat, dass es eventuell Zeit für einen zweiten Versuch genetischer Verbesserung wäre, ist man nun eines besseren belehrt.
Der Anführer der Augments geht mit brutaler Härte vor. In dieser Episode wird er noch von Soong in seine Schranken verwiesen. Man merkt Soong deutlich an, dass er mit der Härte seiner „Kinder“ nicht wirklich zurecht kommt. Dennoch macht er mit, schließlich wird er in der Regel vor vollendete Tatsachen gestellt.
In der Folge passiert viel, ohne dass es wirklich Fortschritte gibt. Gleich zu Beginn wird anhand eines Augments ohne Verbesserungen gezeigt, wie herzlos eine Gesellschaft von Augments wäre. Das Ende dieses Jungen in dieser Episode zeigt ebenfalls, wie wenig Solidarität es unter den Augments geht. Außerdem zeigt das selbstständige Handeln des Anführers beim Vergiften der Besatzung der Station und beim Diebstahl von außergewöhnlich gefährlichen Krankheiten, dass die Augments längst neben Soong herarbeiten.
Es ist also abzusehen, dass im dritten Teil Soong seine „Kinder“ nicht mehr unter Kontrolle haben wird.
Es ist witzig, in dieser Folge endlich Dr. Lucas kennenzulernen. Schon seit einiger Zeit schreibt Dr. Phlox regelmäßig Briefe an diesen menschlichen Doktor. Nun lernt man ihn gleich in einer Notsituation kennen. Das ist eine gute Idee.
Ansonsten ist diese Episode hauptsächlich eine gut gemachte „Action“-Folge. Es gibt ein paar gute Kampfszenen und auch die Bedrohung durch die Augments sorgt für viel Spannung. Das bringt sehr gute Unterhaltung mit sich, die leider immer noch davon getrübt wird, dass es reichlich unlogisch ist, 1800 genetisch verbesserte Embryonen im All zu lagern. 4 von 5 Punkten.
Die Gedankenecke-Serienübersicht zu Enterprise
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Das Politiker doch etwas von Geld verstehen, zeigt sich dann, wenn es um die Parteikasse geht. Immer wieder gibt es schöne Beispiel dafür. In diesem Jahr reiht sich in die NRW-FDP und die NRW-CDU jetzt auch noch die CDU in Rheinland-Pfalz ein. Dort hat man nach vier Jahren herausgefunden, dass man Fraktionsgelder im Wahlkampf eingesetzt hat. Die Rheinland-Pfalz CDU überweist laut Zeit und Spiegel die veruntreuten Gelder sofort an den Deutschen Bundestag.
Abgesehen davon, dass es merkwürdig ist, dass die Gelder an den Bundestag und nicht an das Land Rheinland-Pfalz überwiesen werden, ist es doch komisch, dass der CDU-Landesverband das tut, bevor ein Urteil gesprochen ist. Denn der Bundestagspräsident hat noch gar nicht festgestellt, ob es sich um eine illegale Parteienfinanzierung handelt. Dann wären nämlich 1,2 Millionen Euro Strafe fällig, die dreifache Summe der veruntreuten Gelder. Erhofft sich die CDU dadurch jetzt einen "Sühne"-Effekt bei den Wählern der kommenden Landtagswahl oder wird die "Vorzahlung" zu einer Strafminderung führen? Es ist schließlich gut vorstellbar, dass die Parteien soetwas dezent im Sande verlaufen lassen, eine Spendenaffäre hatte schließlich jede Partei schon mal.
Die BayernLB hat ihre Skandälchen und Fehlentscheidungen weitgehenst hinter sich. Dazu hat sie jetzt entschlossen ihre Berater im Aufsichtsrat nicht zu verklagen. Die Begründung, dass man Fehlverhalten bei Beratungen schlecht messen kann, ist vermutlich - auch wenn sie unglücklich formuliert ist - stimmig. Die Entscheidung wirkt deswegen merkwürdig, weil viele CSU-Granden dadurch verschont werden.
Die eigentlich Frage, die sich auch schon bei der HSH Nordbank stellte, ist doch, warum Politiker überhaupt in den Aufsichtsräten sitzen.
Das einzige stichhaltige Argument dafür ist, dass die Politik Kontrolle über die eigenen Banken haben sollte. Das ist richtig und sollte auch weiterhin so sein. Doch dafür müssen keine Partei-Promis in Aufsichtsräten sitzen. Viel klüger wäre es parteinahe Experten da rein zu setzen, die dann regelmäßig an die Fraktionen berichten. Aber vermutlich möchte keine Polit-Größe auf die Aufsichtsratgelder verzichten. Denn neben dem Parteihaushalt kann man auch beim eigenen Haushalt gut rechnen.
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Selbstverständlich sind die Grünen da ganz anders. Ehrgeizige Ziele bei Strom und Wärme werden für den Zeitraum 2020 bis 2040 dargestellt. Die Stromerzeugung soll bald ohne Uran und ohne Kohle auskommen.
Und da fängt es dann an, merkwürdig zu werden.
65,5% der Stromerzeugung stellen Kohle und Uran in Deutschland dar. Dem stehen zur Zeit 15,6% Erneuerbare Energien gegenüber. Richtig ist, dass der zweite Posten deutlich ausgebaut werden sollte. Richtig ist auch, dass man sich vielleicht von eine der beiden oben genannten fossilen Energieträgern verabschieden sollte. Und richtig ist auch, dass man auch darauf drängen sollte, Strom zu sparen, um fossile Energieträger abzulösen.
Neben der Atomkraft auch noch die Verbrennung von Kohle bis 2040 abzulösen, wird auch (und vielleicht vor allem) im Grünen Modell illusorisch.
Denn die Automobilfraktion in Deutschland arbeitet ja zur Zeit wild und hektisch am Elektroauto. Diese neue Form des Autofahrens findet auch im grünen Energiekonzept ihren Platz. 2 Millionen Elektroautos sollen bis 2020 auf deutschen Straßen fahren. Das ist bei 50 Millionen Kraftfahrzeugen in Deutschland beinahe schon ein bescheidenes Ziel. Merkwürdig ist aber das nie erwähnt wird, wie sich die Elektroautos mit dem Ziel, den Stromverbrauch um 12% zu senken verträgt?
Zugegebenermaßen, weiß ich nicht wie viel ein Elektroauto an Strom verbraucht. Aber es dürfte doch mehr sein, als ein Computer, ein Fernseher oder ein Kühlschrank. Insofern dürfte die Verbindung dieser beiden Ziele recht kompliziert werden.
Unverständlich finde ich auch das kategorische "Nein" zu neuen Kohlekraftwerken. Natürlich wenden die Grünen das in der Praxis nicht an und waren in Hamburg aber auch in kommunalen Parlamenten gern mal am Bau von Kohlekraftwerken beteiligt. Und sicherlich ist es nicht hilfreich, wenn wir ständig nur die Kohlekraftkapazitäten ausbauen. Aber neue Kohlekraftwerke haben einen bedeutend größeren Effizientgrad als die alten Kraftwerke aus den 50er bis 70er Jahren. Hier kann die Energie viel besser genutzt werden. Wäre es daher nicht besser, die alten Kohlekraftwerke durch neue zu ersetzen, um die Energie besser zu nutzen?
Das YouTube-Video geht auf solche Fragen nicht ein. Das kann es ja auch gar nicht, schließlich soll es einen kurzen Überblick verschaffen. Aber das kategorische Nein zu neuen Kohlekraftwerken, das Beharren auf einem gleichzeitigen Ausstieg und die unreflektierte Befürwortung von Elektroautos sind leider Punkte in denen die Grünen sich selbst blockieren.
Ein Nutzer YouTubes bemerkt in den Kommentaren, dass es schade sei, dass die Grünen häufig die Durchsetzung ihrer Idee nicht versuchen (Hamburg) oder gar kläglich daran scheitern und ihre Ziele dann vergessen. Als Beispiel für den zweiten Fall gibt er den Freiburger Bürgermeister an, der bis 2010 den Anteil Erneuerbarer Energien von 3,4 auf 10% steigern wollte. Er ist jetzt bei 3,7% angelangt.
Der Grüne Wille ist richtig und bewundernswert. Aber der Weg zum Wille, der scheint manchmal etwas zu leicht.
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Inhalt: Die Spiegeluniversums-Jennifer-Sisko taucht auf Deep Space Nine auf und entführt Jake Sisko ins Spiegeluniversum. Damit möchten sie und die anderen menschlichen Rebellen dort, Benjamin Sisko erpressen, die Defiant für einen Einsatz zu reparieren. Denn die Allianz aus Klingonen und Cardassianern ist auf dem Weg, um die Rebellen von DS9 zu vertreiben...
Kritik: Die Idee, dass Jennifer Sisko Jakes Sehnsucht nach seiner Mutter ausnutzt, um ihn ins Spiegeluniversum zu locken, ist nicht schlecht. Auch die Tatsache, dass die Rebellen DS9 erobert haben und nun die Allianz alles tut, um sie von dort zu vertreiben, ist logisch.
Allerdings machen sich die Autoren das Ganze ein wenig einfach. Die Defiant alleine zerstört eine ganze Allianz-Flotte und schlägt einen klingonischen Super-Kreuzer in die Flucht, obwohl die Crew, die das Schiff fliegt, gerade auf Jungfernflug ist. Das ist unrealistisch. Außerdem ist das klingonische Schiff viel zu groß. Es erinnert in seinen Proportionen eher an einen Sternenzerstörer als an ein „Star Trek“-Schiff.
Außerdem ist es ein wenig willkürlich, dass auf einmal Worf auf dem klingonischen Schiff auftaucht. Sicher, man hat ihn in der vierten Staffel in die Serie geholt, nun muss er auch im Spiegeluniversum auftauchen. Aber da hätte man sich etwas raffinierteres überlegen können.
Immerhin ist es mal wieder nett, die bekannten Charaktere aus Deep Space Nine im Spiegeluniversum zu erleben. Gerade Kira ist hier immer ein Erlebnis. Leider sind Odo und Sisko im Spiegeluniversum schon gestorben, das wären sonst auch Erlebnisse gewesen.
Insgesamt ist diese Spiegeluniversums-Episode weitaus schwächer als ihre Vorgänger. Sie unterhält zwar immer noch prächtig, hat diesmal aber logische Fehler. 3,5 von 5 Punkten.
Die Gedankenecke-Serienübersicht zu Enterprise
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Zeigt aber dann nicht gerade Stockholm, das man machen kann, was man will, falls jemand auf die Idee kommt, sich in die Luft zu jagen. Denn wie gut sind denn die U-Bahnen kontrolliert? Wer passt auf die Busse auf? Wird jede Person an Bahnhöfen kontrolliert? Und wird man nicht bald auch Schwächen bei den Nacktscannern finden? Mehr offensichtliche Polizeipräsenz sorgt doch nur dafür, dass sich Terroristen nicht naheliegender Methoden bedienen, sondern sich andere lohnenswerte Ziele beziehungsweise anderer Methoden bedienen. Insofern wäre eine unauffälligere Polizeipräsenz vermutlich sogar hilfreicher. Aber das wird der zukünftige Dienstherr einer Super-Behörde im "Stil des FBIs" sicher besser wissen.
Der Umbau der Nato in ein "Sicherheitssystem" mit Russland wird schon seit einiger Zeit von den Linken gefordert. Die super-auskunftsfähigen Wiki-Leaks Depechen sollen jetzt enthüllen, dass Gregor Gysi dies nur als Beschwichtigung für den ganz linken Parteiflügel sieht, damit die nicht eine Abschaffung aller Sicherheitsbündnisse fordern. Zumindest hat der Spiegel das in den Depechen gefunden.
Das wär natürlich harter Tobak, schließlich ist die Anti-Nato-Forderung eine der Kernforderungen der Linken (allerdings auch eine der unklügsten Forderungen). Andererseits wird im Spiegel-Forum zurecht angemerkt, dass der Spiegel nie einen Link zu der Depeche setzt. Der Originaltext wird nie mitgeliefert. Stattdessen ist der Spiegel seit Wochen damit beschäftigt, jeden Tag ein neues Detail zu enthüllen. Auf Dauer stellen sich die Vorkämpfer für Transparenz da selbst ein Bein...
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Inhalt: Ein klingonischer Bird-of-Prey wird von zwei Menschen im Alleingang gekapert. Die Klingonen stehen kurz davor den Menschen den Krieg zu erklären. Die wissen, dass eine Gruppe genetisch verbesserter Menschen für den Angriff verantwortlich ist. Captain Archer nimmt Kontakt mit dem Verbrecher Soong auf. Dieser hat damals die genetisch aufgewerteten Menschen freigesetzt. Archer nimmt den genialen Verbrecher an Bord und fliegt mit ihm in die Badlands. Eine Zone, in der sich sowohl Klingonen als auch Orioner tummeln und nun eben auch die genetisch verbesserten Menschen...
Kritik: Nur drei Episoden nachdem die Erde von der Xindi-Waffe gerettet wurde und eine Episode nachdem die Erde vor den Auswirkungen des temporalen Kalten Krieges gerettet wurde, ist der Planet schon wieder in Gefahr. Diesmal kommt die Gefahr wieder aus der Vergangenheit: Überbleibsel der eugenischen Kriege wurden freigesetzt.
Genetische Aufwertung ist in der Menschheit des 22. Jahrhundert und später auch in der Föderation ein Tabu. Zu vernichtend war das Ergebnis der eugenischen Kriege. Nur ein genialer und verrückter Wissenschaftler wie Soong kann daher auf die Idee kommen, sich dem Thema wieder zu widmen. Die Einführung dieser Person in die Serie kann als gelungen bezeichnet werden. Er wirkt zumindest von Anfang an authentisch.
Leider sind seine Methoden mehr als unrealistisch. Wie soll es ihm denn gelungen sein, die Embryos von Cold Station 12 zu klauen und in das Grenzgebiet zu bringen. Selbst die Enterprise braucht eine Weile, um dorthin zu kommen. Mit welchem Schiff soll Soong das denn geschafft haben? Das ist leider mehr als unlogisch.
Dafür ist der Verlauf der Episode recht spannend.
Ein Teil der Enterprise-Crew wird von Orionern gefangen genommen und auf einem Sklavenmarkt verkauft. Archer muss mit Soong zusammenarbeiten, um seine Crewmitglieder wieder zu befreien.
Währenddessen findet auf dem Bird-of-Prey ein Umsturz statt. Die friedlichen Augments (so werden die aufgewerteten Menschen genannt) unterliegen, ein aggressiverer Kapitän setzt sich durch. Das wird für die weiteren Episoden für Schwierigkeiten sorgen.
Es ist erstaunlich, wie mächtig die Augments sind. Im Alleingang erobern sie einen Bird-of-Prey und im Alleingang gelingt es ihnen die Enterprise Verteidigung zu überwältigen. So ist Soong zum Schluss in den Händen der Augments, die ihn als ihren Vater verehren. Er ist fest entschlossen, weitere Augments von der Cold Station 12 zu retten.
Sicherlich, die Bedrohung durch die Klingonen kommt recht überraschend. Aber dies bietet der Enterprise den Anlass, mit einer bestimmten Mission die Erde zu verlassen. Bisher ist man noch nicht zu dem alten „Ich fliege durchs Weltall und gucke was passiert“-Muster zurückgekommen. Stattdessen setzt man auf mehr Kontinuität. Wieder einmal bricht die Enterprise verfrüht auf.
Leider sieht man keine Abschiedsszene zwischen Archer und Hernandez. Dafür wird T'Pols Hochzeit aus der vorherigen Episode wieder aufgegriffen. Das ist gut.
„Borderland“ ist der erste Teil eines neuen Mehrteilers. Dieser beginnt spannend und sehr gut. Der einzige Kritikpunkt ist eigentlich nur, dass es Soong unmöglich sein dürfte, die Augments vor zwanzig Jahren zu klauen und in die Grenzgebiete zu bringen. Ansonsten ist die Episode gelungen. Insgesamt unterhält sie so sehr gut. 4 von 5 Punkten.
Die Gedankenecke-Serienübersicht zu Enterprise
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Der Spiegel bietet ja mittlerweile auch seine früheren Ausgaben im Internet zur kostenlosen Einsicht an. Der Spiegel schrieb 2002 nach den anti-semitischen Vorfällen in der FDP: Der Vorsitzende, der sich seine Partei "groß und famos" wünscht, ist zur tragikomischen Figur geworden, der selbst zum Rücktritt noch die nötige Kraft fehlt.. Der gesamte Artikel ist ebenfalls sehr erhellend, über frühere Ansichten des Parteichefs. Der Spiegel zitierte Westerwelle damals: Die FDP wolle auch Wähler der rechtsradikalen DVU oder der Republikaner gewinnen, so der Parteichef zuletzt im Juni dieses Jahres: "Uns ist jeder willkommen, der seinen Frust in konstruktives politisches Verhalten umsetzen will."
Es sagt doch auch etwas über die FDP aus, dass Westerwelle Ausflügein den anti-Semitismus und ins rechte Lager überlebt, aber nicht das Amt des Außenministeriums.
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Sicherlich kann man sagen, dass die SPD den Anschluss an die Gesellschaft verloren hat. Die Umfrageergebnisse unter 30 Prozent sind häufig zwar nicht viel schlechter als die der Union, aber damit sollten sich Sozialdemokraten nicht zufrieden geben. Leider herrscht in der sozialdemokratischen Führungsebene sehr viel Ratlosigkeit, warum dies so ist. Man arbeitet - wie seit 60 Jahren - regelmäßig Konzepte und Beschlüsse zu allen möglichen Themen aus, hat also zu allem eine Meinung. Dazu kommt ein Vorsitzender, der von den Medien als extrem sprunghaft beschrieben wird und häufig über ein zu loses Mundwerk verfügt. Das lässt dann vergessen, dass er mit regelmäßigen, im Internet verfügbaren, Konferenzen neue Maßstäbe in Sachen Transparenz setzt und dass die von ihm angestoßenen Zukunftswerkstätten, in denen sich Bürger beteiligen können, eigentlich eine gute Sache sind. Beim Bürger kommt von der SPD nur der Vorsitzende ohne ganz klare Linie an.
Das führt dann auch zu der zentralen Frage zum Thema "Anschluss". Wie funktioniert der Anschluss an die Gesellschaft eigentlich? Normalerweise müsste ein Parteiensystem ja so funktionieren, dass in den Parteien gesellschaftliche Gruppen ihre Meinung bilden. Neue Strömungen gehen in die Parteien in Form von neuen Mitgliedern und sorgen somit für neue Impulse. Dieses System funktioniert schon lange nicht mehr. Die wenigsten Bürger engagieren sich noch in Parteien. Kaum einer geht noch zu Parteiveranstaltungen. Stattdessen meckert jeder laut oder gründet gar für ein bestimmtes Sachthema eine eigene Partei (s. Piratenpartei). Über Parteidiskussion und Parteiveranstaltungen funktioniert der Anschluss an die Gesellschaft nicht mehr, da die Bevölkerung diese Möglichkeiten schlichtweg ignoriert. Daher sind die Medien das einzige Transportmittel für Botschaften.
Bei dieser Erkenntnis muss man sich fragen, welche Partei eigentlich noch einen "Anschluss an die Gesellschaft" hat. Die CDU? Sie klettert in den Umfragen zwar gerade etwas nach oben, aber das liegt in erster Linie daran, dass zur Zeit mal nicht schlecht über sie berichtet wird und irgendwohin müssen die letzten enttäuschten FDP-Wähler ja auch hin. Bei Umfragen zwischen 31 und 36 Prozent liegt sie aber auch eher im unteren Bereich. Die Linke? Die zerlegt sich zur Zeit im Westen eher selbst. Ansonsten hört man kaum noch etwas vom ehemaligen Schrecken der Republik. Die SPD? Hier bekommt man in den Medien nur etwas von dem "schnellentscheidenden" Vorsitzenden mit. Ansonsten kommt es immer wieder zu Abgesängen, die sich en mas häufen. Die FDP? Sie wurde im letzten Jahr in 15%-Höhen hochgeschrieben. Keine Zeitung kam mehr ohne FDP-Bewunderung aus. Kaum ein Jahr nach der Regierungsteilnahme liegt diese Partei am Boden. Vom Anschluss an die Gesellschaft kann man nicht sprechen. Das "einfache und gerechte Steuersystem", mit dem die Partei den Nerv der Wähler getroffen hat, nimmt ihr keiner mehr ab. Daher wird in den Medien auch kaum noch ein gutes Wort über die FDP mehr verloren.
Bleiben nur noch die Grünen übrig, die zur Zeit ihren - von den Medien wieder sehr unterstützten - Höhenflug haben. Aber werden ihre Beschlüsse in den Artikeln transportiert? Wird berichtet, dass zum Beispiel die Grünen in Baden-Württemberg Studiengebühren nicht mehr komplett ablehnen? Wird berichtet, dass Renate Künast in Berlin den neuen Flughafen nicht für den internationalen Flugverkehr, sondern nur für den europäischen Luftverkehr benutzen möchte, obwohl die Grünen gegen Flugreisen innterhalb Europas sind? Nein, auch hier wird von den Medien nur die "Stimmung" transportiert. Und diese "Stimmung" ist zur Zeit Stuttgart 21 und Atomkraft. In diesen zwei Punkten haben die Grünen allerdings wirklich "Anschluss" an die Gesellschaft.
Vielleicht sollte man sich, wenn man von "Anschluss an die Gesellschaft" einmal fragen, was den bei der Bevölkerung ankommt. Und das ist zur Zeit eigentlich nur die "Stimmung" die von den Medien transportiert wird. Letztes Jahr nutzte das der FDP, dieses Jahr nutzte das den Grünen, die diese Stimmung allerdings noch nicht in Wahlergebnisse umgewandelt haben.
Vermutlich ist es illusorisch zu hoffen, dass auch Beschlüsse und Positionen der Parteien mehr diskutiert werden. Denn die Medien sind ja nicht allein Schuld. Schließlich legen es Politiker mittlerweile in Interviews darauf an, möglichst vage zu bleiben. Trotzdem könnte man Sachen wie das Scheitern des Jugendmedienstaatsvertrags, das Thema Studiengebühren oder Infrastruktur mal wieder mehr inhaltlich als immer nur Personen- beziehungsweise Stimmungsabhängig in Medien kommunizieren.
Da das aber wohl nicht eintreten wird, hoffen wir einfach, dass die Stimmung nicht irgendwann jemand Braunem nützt.
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"Sternenfaust" geht in einen neuen Zweiteiler. "Anschlag auf den Konsensdom" ist ein typischer erster Teil, der den zweiten vorbereitet und ordentlich Spannung aufbaut. Das macht er relativ gut und kann vor allem mit einem interessanten und überzeugenden Handlungsumschwung zum Ende hin auftrumpfen. Leider gibt es auf dem Weg dorthin einige Ungereimtheiten.
Die gesamte Rezension findet man wie immer bei sf-radio:
Sternenfaust Band 153 - Anschlag auf den Konsensdom (von Stan Hamilton)
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