Heute gab es auf Spiegel Online eine Vorstellung eines recht interessanten Projektes: New Left Media.
Während die Medien über die Proteste berichten, gehen die beiden Studenten, die das Projekt ins Leben gerufen haben, über Demonstrationen von Obama Gegnern und Befürwortern. Sie müssen kaum etwas sagen, denn alle Teilnehmer der aufgeheizten, amerikanischen, politischen Situation entlarven sich eigentlich selbst, sodass es manchmal beinahe unerträglich ist, zuzugucken:
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Und demnächst gibt es vielleicht auch eine Studie, die uns erzählt, dass es in der katholischen Kirche ungewöhnlich viele Missbräuche gibt...
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Inhalt: Während Archer und T'Pol die Syranniten erreicht haben, hat die Enterprise-Crew immer mehr Probleme mit dem vulkanischen Oberkommando. Dies möchte unbedingt einen Angriff auf die Syranniten starten, doch dabei wollen sie keine Zeugen haben...
Kritik: Auch Archer und T'Pol haben ihre Probleme, denn noch denken sie schließlich, dass die Syranniten für die Zerstörung der menschlichen Botschaft in der vorherigen Folge sind. Das führt erst einmal in eine Arrestzelle.
Dabei wird in dieser Episode geklärt, warum T'Pols Mutter zu den Syranniten gekommen ist. Diese Erklärung wirkt sogar logisch. Leider ist nicht ersichtlich, wie das vulkanische Oberkommando auf einen so irrsinnig falschen Weg kommen konnte. Zum Schluss wird gar offenbart, dass man einen Angriff auf die Andorianer plant. Diese Pläne sind so weit von den Lehren Suraks entfernt, dass es unglaubwürdig wirkt. Hier bedarf es einer klugen Erklärung!
Es ist ebenfalls merkwürdig, dass es im Oberkommando nur ein Mitglied gibt, das regelmäßig gegen den Anführer spricht. Da müsste es mehr Kritik geben.
Es ist immer wieder schön, Trip als Kommandeur der Enterprise zu sehen. Er macht sich da besser, auch wenn man ihm ansieht, dass er erhebliche Probleme mit der Verantwortung hat. Es ist etwas stereotyp, dass Reed mal wieder derjenige ist, der vorschlägt, sich an die Befehle zu halten. Andererseits passt dieses Verhalten gut zu seinem Charakter. Es ist schade, dass man aus dieser Ablehnung Trips Befehlsverweigerung nicht noch etwas mehr gemacht hat und einen Streit zwischen den beiden Freunden provoziert hat.
Botschafter Soval wird in der Episode richtig sympathisch. Er enthüllt sogar, wie viel Sympathien er für die Menschen eigentlich hat. Diese Szene ist beinahe niedlich.
Archer findet während eines Angriffs der Vulkanier auf die Syranniten das Kir'Shara. Die nächste Episode wird so heißen. Diese Suche erinnert ein wenig an „Indiana Jones“-Filme. Ich finde es immer komisch, wenn in einer so weit entwickelten Gesellschaft wie der vulkanischen noch so etwas gefunden werden kann. Das ist ein weiteres, eher unlogisches Element.
Interessant sind die Vorurteile, die T'Pau Menschen gegenüber hegt. Hier scheinen die Syranniten doch nicht so gut zu sein, wie angenommen.
„The Awakening“ unterhält sehr gut. Leider sind die Beweggründe des Oberkommandos kaum nachzuvollziehen. Trotzdem ist die Episode eine sehr gute. 4 von 5 Punkten.
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Auch der zweite Teil der "Honor Harrington"-Reihe bietet Spannung von Anfang bis Ende. Gelungene Raumschlachten paaren sich mit ausgefeilten Technik-Beschreibungen. Diese wiederholen sich zwar, da sie im ersten Band schon zur Genüge gebracht wurden. Doch das macht das Buch auf für Leser, die den ersten Band nicht kennen, einfach verständlich. Außerdem werden die Technik-Passagen wieder eher subtil eingebracht, so dass es nicht negativ auffällt.
Das Setting ist beinahe noch etwas interessanter als im ersten Teil. Man kann sich nach der Zeit deutlich mehr Vorgänger aus der Zeit der "Diaspora" zusammenreimen. Die Diaspora ist die Zeit, in der die Menschen technisch endlich so weit waren, die Erde zu verlassen und sich über die ganze Milchstraßenregion verteilt haben. Es wird in diesem Roman deutlich, dass das schon deutlich über 1000 Jahre her ist. Kein Wunder, dass sich so viele unterschiedliche menschliche Reiche bilden konnten.
Die Grayonianer haben die Erde sogar schon vor der Diaspora verlassen. Ihre Geschichte ist beinahe etwas unglaubwürdig. Denn sie haben es mit primitiver Technik geschafft, bis Grayson zu kommen. Der Planet ist extrem menschenfeindlich und strotzt nur so vor giftigen Metallen. Dadurch ist die Lebenserwartung der Graysonianer extrem gering. Ihr religiöses Ziel war, der "gottfeindlichen" Technik der Erde zu entkommen. Unglücklicherweise brauchen sie auf Grayson gerade Technik, um überhaupt zu überleben.
Das Schisma, dass sie mit den Masardianern haben, wirkt beinahe etwas stereotyp. Auch die Tatsache, dass sie die Masardianer von Grayson geschickt haben und ihnen den einzigen einfach bewohnbaren Planeten in der Nähe gegeben habe, wirkt etwas merkwürdig.
Dafür wird die Gesellschaft der Grayson überzeugend dargestellt. Natürlich kommen Honor und alle anderen weiblichen Soldaten Manticors mit der frauenfeindlichen Einstellung der Grayson in Konflikt. Weber nimmt sich aber Zeit, um zu zeigen, dass nicht alle Grayson gleich denken. Auch bei den "gemäßigten" Grayson gibt es also Hardliner. Und selbst die gemäßigten müssen sich erst einmal daran gewöhnen, mit einer Frau in Uniform zusammenzuarbeiten. Dieser Teil wirkt sehr authentisch.
Von den Masardianern kann man leider keine Schattierungen erwarten. Hier wirken alle Böse. Dafür gibt es die Havaniten, die durchaus von Gewissensbissen geplagt werden. Die Volksrepublik braucht allerdings Expansionskriege, um wirtschaftlich zu überleben. Mit diesem Argument werden die meisten Gewissensbisse gerechtfertigt. Leider ist dieser Teil lange Zeit recht vorhersehbar. Erst zum Ende hin kommt die Strategie der Haveniten so sehr ins Wanken, dass etwas unvorhersehbares geschieht.
Honor ist nach dem ersten Teil jetzt Kommandantin eines eigenen schweren Kreuzers und in diesem Roman Schwaderkommandantin. Trotz einer Schwäche zu Beginn des Romans stellt sie auch in "Die Ehre der Königin" ihr taktisches Talent zu Beweis. Diesmal strahlt der Stern Harrington aber sehr stark. Dadurch dass sie sich nicht das Vertrauen der Crew erwerben muss, da sie schon beinahe eine Legende ist, kommt es auch kaum zu Charakterisierungen anderer Manticorianischer. Dadurch herrscht ein etwas militärischer Einheitsbrei auf den manticorianischen Schiffen. Denn diesmal gibt es auch keine unfähigen, adligen Militärs, sondern nur den strahlenden Soldaten, der für die Ehre der Königin sofort in den Tod gehen würde - sehr amerikanisch. Immerhin wird dieses Bild während des letzten Raumgefechts noch einmal korrigiert, als nämlich auch ein paar Brückenoffiziere kalte Füße bekommen.
In diesem Roman wird auch deutlich, wie wenig Harrington und Weber für Zivilisten übrig zu haben scheinen. Der Diplomat, der alle Konflikte erst einmal dadurch lösen möchte, dass er Mächte in "wirtschaftliche Interdependenz" bringen möchte - eine sehr liberale Friedenstheorie - wird als Feigling und Sozialist dargestellt. Dabei haben seine Ansichten mit Sozialismus so wenig zu tun, wie die FDP mit demselben. Auch an die Kosten der Bewaffnung muss Honor diesmal nicht denken.
In "Die Ehre der Königin" bekommt man mehr Einblicke in Honors Gedankenwelt als zuvor. Die Frauenverachtung, die ihr entgegenschlägt, macht sie richtig wütend. Es ist merkwürdig, dass da nicht die versuchte Vergewaltigung an ihr auf der Akademie erwähnt wird. Ihre Wut könnte durchaus da herrühren. Außerdem wird die Beziehung zwsichen ihr und ihrem "Baumkater" deutlich ausgeweitet. Diese kluge Katzenart ihres Heimatplaneten hat sich über die Jahrtausende weiterentwickelt und sucht sich immer einen Menschen aus, mit dem sie dann eine empathische Verbindung teilt. Nimitz - Honors Baumkatze - folgt Honor überall hin - ein nettes Detail der Serie.
Der Roman legt ein hohes Tempo an den Tag und beschreibt wieder äußerst glaubwürdig, wie es Honor durch Taktik und extrem viel Glück gelingt, gegen einen übermächtigen Feind zu gewinnen und dabei gleichzeitig noch bei den Grayson Vorurteile über Frauen abzubauen. Das macht die Tatsache, dass das Militär in einem etwas zu guten Licht dargestellt wird, wieder deutlich wett.
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Inhalt: Kira, Bashir und Dax sind auf einer Forschungsmission im Gamma-Quadranten. Dort stoßen sie auf ein Volk, das von einer merkwürdigen Seuche befallen ist. Bashir macht sich sofort an die Suche an ein Heilmittel, stößt dabei aber auf Widerstand in der Bevölkerung...
Kritik: „Hoffnung“ zeigt, was für desaströse Auswirkungen es haben kann, wenn man sich mit dem Dominion anlegt. Die Jem'hadar haben den Planeten verwüstet und danach alle Einwohner mit einem Virus infiziert. Dieser Virus kann jederzeit ausbrechen. Bei einigen geschieht das sofort nach der Geburt und sie sterben binnen Minuten. Andere können 20 bis 30 Jahre lang leben, bis die Seuche sie tötet. Das Perfide: Bashir muss feststellen, dass elektrische Felder den Virus beschleunigen. Seine Verusche, die Bewohner zu retten, führen dazu, dass sie nur noch schneller sterben. Das ist eine bittere Erfahrung für den selbstbewussten Arzt.
Sowieso steht Bashir im Mittelpunkt dieser Folge. Bisher war er jugendlich-leichtsinnig, genial und ein wenig selbstverliebt. Hier stößt er an die Grenzen seines Könnens. Es bedarf Dax, ihn aus einer Verzweiflungsphase zurückzuholen.
Widerstand erfährt Bashir auch von einem Großteil der Bevölkerung. Sie haben den frühen Tod mittlerweile kultiviert und zelebrieren ihn regelrecht. Jeder seiner Rückschläge sorgt natürlich auch dafür, dass er weniger Akkzeptanz in der Bevölkerung hat. Die Gesellschaft, die sich so mit dem frühen Tod abgefunden hat, ist schon bewegend.
Dennoch gelingt es ihm nicht, eine Heilung ohne elektrische Hilfe zu finden. Das einzige, was er schafft ist, dass die Neugeborenen des Volkes nicht mehr an der Seuche erkranken. Er entwickelt also einen Impfstoff für die zukünftigen Generationen.
Die Folge endet damit, dass die Leute auf dem Planeten noch immer sterben, während Bashir auf der Station vergebens weiterforscht.
„Hoffnung" ist eine berührende und eindrucksvolle Episode, die wieder einmal die Gefahr, die von dem Dominion ausgeht, darstellt. Eine Niederlage in einem Krieg gegen das Dominion, der ja zweifelsohne ansteht, wäre für die Menschheit und die Föderation fatal. „Hoffnung“ unterhält derweil gut und berührend und schafft es sogar, eine eindrucksvolle, apokalyptische Landschaft zu entwerfen. Besser geht es kaum. 5 von 5 Punkten.
Die Gedankenecke-Serienübersicht zu Deep Space Nine
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Interessanterweise machen jetzt aber gerade schwarz-gelbe Koalitionen Vorstöße in Richtung "Schadensbezahlung".
Vor ein paar Tagen kursierte ein Artikel über ein Bankenabgabe bei Spiegel Online, heute erschien ein Artikel, in dem ein Wirtschaftsprüfer eine Landesbank entschädigt, weil er sie falsch beraten hat.
Natürlich haben beide Ansätze schwächen. Die Bankenabgabe - so der Artikel - hat eine Schwachstelle, in der Banken weniger bezahlen müssen, wenn sie für 2011 einen kleinen Verlust einfahren und bei der Schadensersatzforderung hat man sich auf einen "klitzekleinen" Betrag von 40 Millionen geeinigt, der bei Milliarden Schäden wirklich klein wirkt.
Aber immerhin sind das zwei Schritte in die richtige Richtung. Schließlich hat man das Gefühl, dass das ganze "System" jetzt schon so weitermacht wie vorher. Und auch wenn "wir" (als Deutsche) bei einer weiteren Krise, die aus Amerika kommt, eh nichts tun können, können wir doch immerhin den Verantwortlichen deutlich machen, dass man nicht auf jeden riskanten Boom setzen muss. Die Schadensersatzforderung ist da immerhin schon ein kleiner Schritt dahin. Ob die Bankenabgabe noch kommt, wird man sehen müssen. Die richtige Idee wäre es wohl, nur ob schwarz-gelb noch die Kraft hat so etwas umzusetzen, wird man sehen müssen.
Hinzuzufügen ist auch, dass man von der, von der "Gegenseite" befürworteten, "Finanzmarkttransaktionssteuer" schon lange nichts mehr gehört hat. Sie steht zwar im "Sparpaket" der Bundesregierung, aber nur, wenn sie in ganz Europa eingesetzt wird. Zur Zeit sieht es aber eher so aus, als sei diese Idee im Ideen-Nirwana verschollen.
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Inhalt: Auf die Botschaft der Erde auf Vulkan wird ein Anschlag verübt. Dabei stirbt der Admiral der Sternenflotte Forrest. Die Enterprise macht sich sofort auf den Weg nach Vulkan, um den Anschlag zu untersuchen. Dabei finden sie in der Botschaft eine weitere Bombe, die einen Hinweis auf eine religiöse Sekte auf Vulkan bietet...
Kritik: „The Forge“ ist eine spannende Episode, die wie die bisherigen Episoden der vierten Staffel eine enorme Dynamik aufbaut. Allerdings gibt es auch hier Schattenseiten.
Der Anschlag auf die Botschaft der Menschen ist erst einmal eine Überraschung. Gerade auf Vulkan hat man damit nicht gerechnet. Dass Admiral Forrest den Botschafter der Vulkanier rettet, ist eine heldenhafte Tat. Es ist allerdings erstaunlich, wie schnell Botschafter Soval daraufhin die Seiten wechselt. Den Rest der Episode über ist er die ganze Zeit dabei, den Menschen zu helfen. Das ist zwar eine gute Sache, kommt aber ein wenig plötzlich.
Durch die Episode erfährt man, wie diktatorisch die Vulkanier eigentlich regiert werden. Das Oberkommando der Vulkanier durchzieht alle Gesellschaftsschichten. Auf eine Anweisung hin können alle Mitglieder einer Religionsgemeinschaft verfolgt werden. Das ist schon eine starke Sache. Insofern ist es auch nicht verwunderlich, dass Archer im Gespräch mit einem Mitglieder der Sekte herausfindet, dass die Situation nicht immer so gewesen ist und dass das Oberkommando in der Vergangenheit ausschließlich für die Forschung zuständig war.
Archer und T'Pol machen sich auf den Weg, die untergetauchte Sekte zu finden. Das erweist sich als außergewöhnlich schwierig, sie werden auf dem Weg von Tieren und Sandstürmen bedroht. Dieser Ausflug wirkt etwas langatmig. Zumal der Vertreter der Sekte, dem die beiden begegnen etwas merkwürdig wirkt. Aber das ist wohl natürlich, wenn man von seinem eigenen Volk verfolgt wird.
T'Pols Mutter stellt sich als Mitglied der Sekte heraus. Es ist schon merkwürdig, dass T'Pol davon nichts gewusst hat. Außerdem sah es in Heimat nicht so aus, als sei T'Pols Mutter sonderlich regimekritisch. Da muss in der nächsten Folge noch nachgearbeitet werden, um diese Entwicklung glaubwürdig zu machen.
Die Episode endet spannend. Die Enterprise-Crew findet heraus, dass der Oberinspektor des Oberkommandos für das Attentat auf die Botschaft verantwortlich ist. Dieser will den Beweis dafür jedoch nicht anerkennen, da er durch eine vulkanische Gedankenverschmelzung erbracht wurde, die im vulkanischen Recht nicht anerkannt wird. Archer und T'Pol haben den Ort der Sekte gefunden und werden dort von Waffen bedroht.
Es ist noch nicht abzusehen, wohin „The Forge“ führt. Irritierenderweise sind die Täter schon klar. Nur wissen Archer und T'Pol das nicht. Deutlich ist aber geworden, dass das „edle“, vulkanische Oberkommando nicht vor einem Attentat auf die Botschaft eines Verbündeten zurückschreckt, um dadurch eine unliebsame Sekte aus dem Verkehr zu ziehen.
In der nächsten Folge wird interessant sein, was die Aussagen der Sekte eigentlich sind. T''Pol meint, sie vertreten einen falschen Weg Suraks. Aber vielleicht ist der Weg der Sekte ja der eigentlich Weg, den man aus späteren Serien kennt?
„The Forge“ ist eine spannende Episode, die – für Enterprise schon eine starke Sache – eigentlich ohne Logikfehler auskommt. Lediglich das Verhalten T'Pols Mutter ist absolut unersichtlich. Dafür besteht mit diesem Dreiteiler aber die Chance, das merkwürdige Verhalten der Vulkanier in den letzten drei Staffeln zu erklären und eventuell zu korrigieren. Man darf auf die weiteren Teile gespannt sein. „The Forge“ unterhält prima. 4,5 von 5 Punkten.
Die Gedankenecke-Serienübersicht zu Enterprise
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Nachdem der jetzige Ratsvorsitzende der Solaren Welten im vorherigen Zweiteiler mal eben ein mögliches Heilmittel für die Krankheit der Genetiker entdeckt hat, kehrt die Handlung nun auf die Sternenfaust zurück. "Die Vergessenen" ist ein spannender und unterhaltsamer Stand-Alone-Roman ohne große Schwächen, der wieder einmal zeigt, wie viel vertrauter und familiärer die Sternenfaust doch mit Dana Frost wirkt.
Die gesamte Rezension findet man wie immer auf sf-radio:
Sternenfaust Band 155 - Die Vergessenen (von Jana Paradigi)
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Veränderung. Widerlich.
Die sind gegen so vieles, wo ich dafür bin.
Was mache ich nun?
Zeige ich die Widersprüche von denen auf?
Nein, ich muss doch nur sagen, wogegen die alle sind.
Also posaune ich in die Welt hinaus, wogegen die sind.
Das findet Deutschland dann sicher genau so doof wie ich.
Dadurch werden die garantiert nicht stärker.
Nö, die sind doch gegen alles.
Es gibt doch immer wieder Dinge, die einen sprachlos machen. Die CDU weiß nicht so recht, wo sie hin will. Die Bundesregierung gibt kein gutes Bild ab, in diesem Jahr stehen sieben Landtagswahlen an. Das gute für die Union: Nur in einem dieser Länder hat sie bereits eine Koalition mit der FDP. Das heißt ihre Bundesratsstimmen sind nur in einem Land in Gefahr. Und in diesem Land - Baden-Württemberg - regiert sie seit den 50er Jahren. Also müsste der Sieg eigentlich kein Problem sein. Wenn da nicht die Grünen wären, die mit ihrem Protest gegen Stuttgart 21 auf einmal viel Medienaufmerksamkeit und gute Umfrageergebnisse eingefahren haben.
Was macht die in die Enge getriebene CDU nun? Setzt sie sich inhaltlich mit den Grünen auseinander? Kaum. Stattdessen wird die oben verlinkte Seite die-dagegen-Partei ins Leben gerufen.
Und das ist als politische Kampagne einfach überflüssig. Denn man merkt die Abneigung, man merkt den Populismus dahinter. Viel klüger wäre es, daran zu erinnern, wo die Grünen hinter den Erwartungen und vor allem hinter ihren Versprechen zurück geblieben sind. Moorburg in Hamburg, dubiose Finanzaktionen im Saarland, die Unterstützung der schwachen Saarländischen Regierung und die Weigerung in Baden-Württemberg ganz von Studiengebühren abzukehren, all das könnte man erwähnen. Doch blöderweise ist man als Union genau dafür. In dem Fall wäre es klüger, darauf durch andere Methoden hinzuweisen, als in billigen Populismus zu verfallen.
Wenn der CDU-Generalsekretär das Projekt vorstellt, hat man das Gefühl, ein Pfarrer predige zu einem:
Die "Dagegen-Partei"-Kampagne der Union ist albern und sorgt im Idealfall nur für noch mehr Aufmerksamkeit für die Grünen. Dabei ist genau diese Aufmerksamkeit das, was die Grünen so groß gemacht hat und jetzt darüber hinwegtäuscht, dass die Grünen sich schwarz-gelb in vielen Punkten so angenähert haben, dass viele ihrer ursprünglichen Ziele dabei über Bord gegangen sind.
Glücklicherweise kann die CDU darauf verweisen, dass eine andere Partei eine noch blöderer Kampagne gestartet hat: Auch die CSU in Bayern fürchtet die starken Grünen. Ihr Video zu dem Problem ist so peinlich, dass jeder Kommentar zwecklos ist:
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Inhalt: Eine FBI-Agentin findet heraus, dass sie von ihrem Vorgesetzten schwanger ist. Kurz darauf hat sie immer wieder Visionen, die sie zu Leichen aus längst vergangenen Mordfällen führen. Kurz darauf bekommt sie auch Visionen von Morden, die zeitnah stattfinden. Das Prinzip der Morde ist immer dasselbe, den Opfern wird ein Schriftzug in die Brust geritzt...
Kritik: Der Name der Episode sagt es eigentlich schon: Böse geboren. Irgendjemand muss böse geboren sein und der Zuschauer merkt schnell, dass es wohl diese FBI-Agentin ist.
Im Laufe der Folge finden Mulder und Scully den Mörder der Leichen, die die FBI-Agentin findet.Er wurde irgendwann geschnappt, als er eine Frau vergewaltigt hatte. Vorher hatte er diese Frau noch vergewaltigt. Das zur Adoption freigegebene Kind ist nun eine FBI-Agentin und irgendwie wurde etwas übertragen, das dafür sorgte, dass sie weitermordet.
Die FBI-Agentin findet das heraus und möchte ihren Vater morden, das wiederum wird von Mulder verhindert. Das Phänomen wird kaum erklärt. Allerdings ist das in diesem Fall eigentlich auch nicht machbar.
Die Story ist – wie man leicht merkt – nicht sonderlich komplex. Allerdings wird eine durch die grausame Art des Mordens einiges an Spannung aufgebaut. Außerdem braucht auch der Zuschauer eine Weile bis er herausfindet, wer der eigentlich Mörder ist.
Im Monolog am Ende sieht man die Zukunft der ehemaligen FBI-Agentin. Sie wegen Selbstmordgefahr in einem Hochsicherheitsgefängnis tief unter der Erde und erwartet ihr Baby. Diese tiefen, dunklen Zellen kommen in Akte-X mittlerweile häufiger vor. Da fragt man sich wie viele Spezialknäste die Staaten eigentlich haben.
Auf jeden Fall verdeutlich das Ende, wie hart das Schicksal diese Frau doch geschlagen hat. Dabei ist ihr einziger Fehler, böse geboren zu sein.
Insgesamt ist „Böse geboren“ eine gute und spannende Folge, der aber ein wenig Originalität fehlt. 3,5 von 5 Punkten.
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Auch der zweite Teil der "Typhon Pact"-Reihe beschäftigt sich wieder genauer mit einem Volk aus dem Typhon Pact. Das ist gut, schließlich hat man auch über die Gorn bisher wenig erfahren.
Leider ähnelt die Grundstruktur der Gorn-Gesellschaft etwas zu sehr der Breen-Gesellschaft aus dem ersten Teil. Martin nimmt sich jedoch viel Zeit, um die Gorn zu beschreiben. So punktet der Roman vor allem in den Passagen, die aus Sicht der reptilischen Gorn geschrieben sind.
Leider hat der Roman eine sehr gemächliche Handlung, die von unnötigen Diskussionen gezeichnet ist. Außerdem bringt er für die galaktisch-politische Entwicklung keinen Fortschritt, obwohl so etwas möglich ist. Für den Fortgang der Reihe trägt er also nichts bei.
Dafür hat man nach dem Roman ein Bild über die Gorn und hat mal wieder eine typische Titan-Forschungsmission erlebt: Manchmal langweilig, immer gemächlich, aber in ein paar Teilen auch faszinierend.
Die komplette Rezension mit Erwähnung aller Stärken und der vielen Schwächen findet man wie immer auf Trekzone:
Star Trek - Typhon Pact 2: Seize The Fire (von Michael A. Martin)
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Inhalt: Als die Defiant von einer Forschungsmission zu der Station zurückkehrt, bietet sich ihr ein Bild der Zerstörung. Eine Gruppe Jem'hadar haben DS9 angegriffen und einiges an Material gestohlen. Die Defiant macht sich auf den Weg in den Gamma-Quadranten, um der Jem'hadar Bedrohung nachzugehen. Dort stoßen sie auf ein beinahe zerstörtes Dominion-Schiff. Die Jem'hadar-Besatzung unter der Führung eines Vortas bittet Sisko um seine Unterstützung bei der Vernichtung einer Gruppe abtrünniger Jem'hadar, die wohl auch DS9 angegriffen haben...
Kritik: Die abtrünnigen Jem'hadar haben die Kontrolle über ein Tor eines alten Volkes erlangt und können damit theoretisch jeden Planeten in der Galaxis erreichen. Das wollen sowohl die Föderation als auch das Dominion. Dadurch kommt es zu der ersten gemeinsamen Mission der beiden Staaten.
Natürlich traut keiner dem anderen wirklich. Man merkt der DS9-Besatzung deutlich an, wie unsicher sie auf die Anwesenheit der Jem'hadar reagiert. Zumal der Anflug auf die abtrünnigen Jem'hadar die meiste Zeit der Episode in Anspruch nimmt. Das ist ein Geniestreich, denn die Autoren nehmen sich daher die Zeit und lassen die Föderation und die Jem'hadar viel Zeit miteinander verbringen. Das führt zu Spannungen, bringt dem Zuschauer aber auch die Jem'hadar näher. Deren Ansichten werden einem zwar nicht verständlicher, schließlich sind sie genetisch eingepflanzt und entsprechen überhaupt nicht den unseren, aber man kann sie nun besser verstehen.
Interessant ist zudem die Spannung die zwischen dem Vorta, dem Zwischenglied zwischen Jem'hadar und Gründer, und den Jem'hadar besteht. Hier könnte ein Konflikt im Dominion entstehen.
Ein Konflikt könnte eben so dadurch entstehen, dass mehr Jem'hadar abtrünnig werden. Und das ist der einzige Schwachpunkt der Episode: Woher bekommen die abtrünnigen Jem'hadar ihr White her? Warum hat hier die genetische Programmierung nicht funktioniert?
Die Jem'hadar, mit denen Sisko zusammenarbeitet, sind dem Dominion auch ohne White bedingungslos ergeben. Warum sind die Abtrünnigen das nicht? Das hätte besser erklärt werden müssen.
Der Vorta versucht in dieser Folge zudem, Odo davon zu überzeugen, zu den Gründern zurückzukehren. Scheinbar hat man von der Seite immer noch nicht die Hoffnung aufgegeben, dass Odo zurückkehrt.
„To The Death“ ist eine eindrucksvolle Episode, die dem Zuschauer die Jem'hadar näher bringt und zudem eine extrem spannende Geschichte erzählt. Sie zeigt allerdings auch deutlich, wie stark die Bedrohung durch das Dominion ist. Obwohl es nur eine Gruppe Abtrünniger war, die DS9 angegriffen haben, war die Station extrem verwundbar. Wäre es eine Flotte des Dominion gewesen, wäre das bajoranische System sofort gefallen. Es bleibt abzusehen, ob die Föderation aus diesem Fehler lernt. Sisko kennt die Jem'hadar jetzt genauer, hat sich sogar den Respekt eines ihrer Anführer erworben. Dennoch ist klar, dass man sich bei der nächsten Begegnung wieder als Feinde gegenüberstehen wird.
„To The Death“ weist nur eine Unstimmigkeit auf, bietet aber ansonsten viel Handlung. 4,5 von 5 Punkten.
Die Gedankenecke-Serienübersicht zu Deep Space Nine
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Andererseits gibt es ja in Deutschland mit der Schuldenbremse auch Bestrebungen, die Maximal-Verschuldung festzulegen. Ab 2020 kann so nur noch in Ausnahmefällen Neuverschuldung betrieben werden. Was das für katastrophale Folgen haben könnte, beschreibt der Artikel: Wenn der Kongress, indem die Opposition in einer Kammer die Mehrheit hat, die Grenze nicht erhöht, droht eine temporäre Zahlungsunfähigkeit, die natürlich erhebliche Folgen mit sich bringen würde.
Aus so einem Blickwinkel ist die sicher lobenswerte Idee einer Schuldenbremse auf einmal gar nicht mehr so schön. Glücklicherweise muss sich die deutsche Politik darüber erst 2020 so richtig Gedanken machen. Dann nämlich tritt die mittlerweile in alle Landesverfassungen eingetragene Schuldenbremse richtig in Kraft...
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Inhalt: Die Enterprise verfolgt die Augments in klingonischem Territorium. Dr. Soong verliert immer mehr die Kontrolle über seine Schützlinge. Sie haben vor eine klingonische Kolonie mit einem Virus zu vernichten, damit die Klingonen einen Krieg gegen die Menschheit führen. Dann wären die Augments vor der Verfolgung der Sternenflotte sicher. Archer bleibt wenig Zeit, um dies zu verhindern...
Kritik: In der letzten Episode des „Augments“-Dreiteilers ist Hochspannung angesagt. Gleich am Anfang kommt Archer extrem nah an die Augments ran. Doch immer wieder gelingt es ihnen, mit Tricks zu entfliehen.
Schon in der letzten Folge war abzusehen, dass Soong schrittweise die Kontrolle über seine „Kinder“ verliert. Hier ist es aber relativ unverständlich. Denn seine Idee, eine Kolonie von Augments zu erreichten, hat durchaus Charme. Der Briar'Patch, in dem sie ironischerweise auch noch eine aus Star Trek 9 bekannte, angenehme Überraschung erwartet hätte, ist dabei ideal. Aber die Augments sind zu aggressiv geworden. Als sie dann auch noch feststellen, dass Soong zukünftigen Augment-Generationen die Aggressivität nehmen möchte, ist seine Absetzung endgültig unvermeidbar.
Danach hilft Soong Archer, der sich vorher mit einigen Klingonen herumschlagen muss. Das ist alles interessant und spannend. Denn so vorhersehbar der Kampf der Augments auch ist, so spannend ist er auch. Denn ein Krieg gegen die Klingonen wäre echt heftig. Und in der Originalserie wurde ja mal erwähnt, dass der erste Kontakt mit den Klingonen erst einmal zu einem Krieg führte. Da der Erstkontakt mal gerade drei Jahre her ist, wäre ein Krieg mit den Klingonen also gar nicht mal so unwahrscheinlich. In dieser Episode wird er aber nicht herbeigeführt.
Stattdessen gibt es zum Schluss eine nette Szene in der sich Soong von dem genetischen Engineering verabschiedet. Er will in Zukunft auf künstliche Geschöpfe zur Verbesserung der Menschheit zurückgreifen. Der Zuschauer, der „Star Trek: The next Generation“ kennt, weiß, dass dabei Data herauskommen wird, der von demselben Schauspieler wie Soong gespielt wurde.
Insgesamt ist „The Augments“ ein spannender Abschluss für einen spannenden Dreiteiler, der für „Enterprise“ gute Dialoge, eine interessante (wenn auch in einigen Teilen etwas unlogische) Grundstory und einen gut aufgelegten Brent Spinner bot. Das ist im letzten Teil beinahe perfekt. Nur die Erwähnung des Briar'Patch, so schön sie auch ist, hätte man sich sparen können. Denn so weit kann man dann im 22. Jahrhundert doch noch nicht sein (vor allem nicht hinter klingonischem Territorium). 4,5 von 5 Punkten.
Die Gedankenecke-Serienübersicht zu Enterprise
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Die Medien kommen gleich zu der Ansicht, LINKE fordern den Kommunismus. Dass der ganze Aufruhr auf einem Ausschnitt in der Jungen Welt aus einer (noch gar nicht gehaltenen) Rede Lötzschs für einen Kongress beruht, wird dabei gern übersehen.
Ich glaube, LINKER zu sein, muss in vielerlei Hinsicht anstrengend sein. Egal, was man macht, die Medien stürzen sich drauf. Ob man vor Jahrzehnten einen Porsche und eine Almhütte gekauft hat oder sich auf einem zu linken Kongress äußert, alles ist falsch.
Dabei hat sich die Partei nun einmal in einem Umfeld linker Sozialdemokraten, Sozialisten und Kommunisten gegründet. Und was kann denn da anderes herauskommen, als eine deutlich sozialistisch und eventuell auch kommunistisch orientierte Partei? Und ist es dann ein Wunder, dass man zwar manchmal noch von kommunistischen Verbrechen spricht, sie aber nicht ständig in Reden erwähnt?
Kein Internet-Medium verlinkt den kompletten Redetext von Lötzsch. Das Maximum bekommt man beim Spiegel mit einem Auszug, in dem Lötzsch sagt, dass es viele Wege zum Kommunismus gebe und dass man nur dorthin komme, wenn man in Regierung und Opposition verschiedene Möglichkeiten ausprobiere.
Dass man da nicht über kommunistischen Verbrechen schimpft, ist klar. Denn schließlich will sie ja von Wegen reden, die noch nicht begangen worden sind - was also die Versuche im Ostblock und in der ehemaligen DDR mit ausschließt.
Eine Kommunismus-Debatte macht mir die LINKE keinesfalls sympathischer. Aber es ist symptomatisch, wie heftig man sich auf die LINKE stürzt, nur weil jemand aus der Partei das K-Wort in den Mund genommen hat. Anstatt sich mit dem Inhalt der Rede auseinanderzusetzen, wird ein Wort rausgepickt und damit alles verurteilt. Mediendemokratie in reinster Form. Es ist traurig, dass alle anderen demokratischen Parteien da mitmachen und sich nicht wenigstens die Zeit nehmen, und Lötzsch inhaltlich zu wiederlegen.
Und selbst wenn es mit der Linken eine kommunistische Partei gäbe: Sind nicht auch in Parlamenten anderer europäischer Länder kommunistische Parteien vertreten? Griechenland hat noch kommunistische Parteien im Parlament, Frankreich ebenso. Auch Italien hatte bis 1990 eine starke Kommunistische Partei. Die Länder sind daran nicht kaputtgegangen (okay, zumindest nicht ganz). Im Gegenteil: Man muss sich mit einer weiteren politischen Meinung auseinandersetzen, was in einer Demokratie nicht schlecht ist. Natürlich ist es schön, wenn man zwei starke Volksparteien hat, denen es gelingt, jeweils eine Hälfte der Bevölkerung anzusprechen. Natürlich sorgt das für mehr Stabilität. Aber funktioniert nur, solange man in der Lage dazu ist, abweichenden Meinungen auch inhaltlich zu begegnen und Menschen davon zu überzeugen, dass ihr beabsichtigter Weg der falsche ist. Das scheint in der deutschen "Pöbelantwort"-Demokratie, in der gern gleich nach dem Verfassungsschutz gerufen wird, aber schwierig zu sein.
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Gestern ging es nach Rumänien. Zwei rauchende und trinkende Kinder im Alter von 17 Jahren verbrachten die 14 Tage auf einem Bauernhof.
Ausgewählt wurden zwei Prachtexemplare deutscher Erziehung. Der Junge hat die Hauptschule abgebrochen, das Mädchen war schon seit Wochen nicht mehr im Unterricht. Sie wehrten sich mit Händen und Füßen gegen die Regeln der Gastfamilie. Erst als die Familie sie rauswarf und sie alleine nicht in Rumänien zurechtkamen, änderte sich die Einstellung der Kinder. Auf einmal befolgte sie alle Regeln, gingen mit in die Kirche, gaben gestohlenes Geld zurück und besserten sich auf ganzer Linie - innerhalb von 14 Tagen.
Spätestens da müsste man doch aufmerken. Während die Super-Nanny bei kleinen Kindern vielleicht noch in kurzer Zeit Erfolge erzielen kann, dürfte das bei 17-jährigen nicht so einfach zu erledigen sein.
Merkwürdig ist schon die Tatsache, dass die beiden Erziehungsprobleme nicht wissen, was auf sie zukommt. Sie erwarten wirklich, dass sie in den Urlaub fahren und dort gefilmt werden. Gut.
Dann schleichen sie sich nachts mit Kameranachtsichtgerät über den Bauernhof. Dabei machen sie extrem viel Krach, geraten in Räume, in denen Menschen schlafen und niemand wacht auf. Hm.
Während ihrer Flucht werden sie permanent von Kameras beobachtet. Trotzdem finden sie zwei Mal einen Anhalter, der die beiden mitnimmt. Und die Kameras? Außerdem werden die beiden Kinder extrem schlicht dargestellt. Was aber mache ich als erstes, wenn ich etwas einfacher denke und keine Möglichkeiten mehr habe? Ich wende mich an das Fernsehteam. Natürlich wird so etwas rausgeschnitten. Aber wenn die Kinder wirklich so dickschädlig sind, dass sie auf keinen Annäherungsversuch der Gastfamilie reagieren, warum sollten sie dann akzeptieren, dass das Fernsehteam ihnen nicht hilft? Merkwürdig.
Aber selbst wenn man die Situation der Flucht so akzeptiert. Der Junge hat seiner Gastfamilie Geld geklaut, um Zigaretten zu kaufen. Auf der Flucht verlangen die Fahrer der Kinder Geld von ihnen. Die tun so als hätten sie nichts und verschenken stattdessen lieber eine Kette. Es wird nicht einmal erwähnt, dass der Junge noch Geld hat. Zum Ende der Folge gibt er das Geld vorbildlich seinem Gastvater zurück. Logisch.
Insgesamt weist der Film so viele Widersprüche auf, dass man das Gefühl haben muss, dass das meiste gestellt ist.
Auch pädagogisch wirkt einiges fragwürdig.
Der Aufenthalt in Rumänien bringt große Erfolge mit sich. Die Kinder werden zwar nicht klüger, der Wortschatz bleibt auf wenige Worte beschränkt, aber sie werden zumindest etwas selbstkritisch und erkennen, wie gut sie es in Deutschland hatten. Die Erfolge wirken für 14 Tage enorm und wirken somit auch merkwürdig. Denn wie schon erwähnt, dürfte es bei einem 17-jährigen weitaus länger als 14 Tage dauern, um Erziehungsversäumnisse auszugleichen.
Genau so unsinnig ist es, die Kinder nie verstehen zu lassen, was ihre Gasteltern von ihnen wollen. Selbst mit arbeitswilligen Kindern, dürfte da zunächst gar nichts passieren. Warum muss es unbedingt eine fremdsprachige Familie sein?
Dazu kommen immer mal wieder unsinnige Kommentare, des Sprechers. Als der 17-jährige Junge sich weigert und bockig wird, meint der Sprecher, Bockigkeit bei Kindern passe nur zu fünf-jährigen. Die Pupertät wird also einfach mal ausgeblendet, denn auch da sind Kinder ja nicht gerade leicht zu ertragen.
Auf die Eltern wird in den Filmen überhaupt nicht eingegangen. Die "Super-Nanny" sucht die Schuld ja meist bei den Erziehungsmethoden der Eltern. Das findet hier überhaupt nicht statt. Das Kind ist nicht die Summe der Erziehungsmethoden, sondern einfach böse.
Viele Szenen dürften gestellt sein, eventuell läuft einiges sogar nur über Drehbuch ab. Zudem ist der pädagogische Hintergrund fraglich. Eine typische unsinnige Sendung, die zur Volksverdummung beiträgt - eigentlich. Denn gestern stellte ich fest, dass die Sendung noch weiteres mit sich bringt.
Es fing an mit dem Spruch "Wegen euch Sozis wird so ein Abschaum in Deutschland durchgefüttert" eines Freundes. Beide Kinder kommen aus Familien die ALG-II beziehen. Sofort wird also wieder das Bild von dem dummen, faulen und schmarotzerischem Hartz-IV-Empfänger herangezogen. Die mehrstündige Sendung wäre gar nicht zu ertragen gewesen, wenn die Gruppe nicht ständig Witze über die offensichtliche Beschränktheit der beiden Darsteller (vermutlich Laienschauspieler) gemacht hätte.
Die Bundesregierung versucht ja derzeit, den ALG-II-Satz um fünf Euro anzuheben. Darin enthalten sind zum Beispiel großzügige 2,50€ im Monat für einen Internetanschluss, gestrichen wurde Geld für Tabak und Alkohol. Und trotzdem gibt es in Deutschland, laut Zeitungsberichten, viele Menschen, die selbst diese minimale Erhöhung für viel zu viel halten. Überraschenderweise sind es neben der sogenannten "Oberschicht" ausgerechnet die Menschen, die selbst wenig verdienen, unsichere Arbeitsplätze haben oder teilweise durch ALG-II-Mittel aufstocken müssen, die meinen, das sei zu viel. Auf SpiegelOnline erschienen daher schon Artikel, die sich darüber wunderten, dass gerade die beiden Bevölkerungsgruppen, die eigentlich zusammenhalten müssten, von der Politik gern gegeneinander ausgespielt werden. Die Artikel spiegelten ein gewisses Unverständnis wieder, warum das denn so einfach sei.
Die Antwort ist ebenfalls relativ einfach. In Internetforen werden Serien wie "Die strengsten Eltern der Welt" häufig als "Unterschichtenfernsehen" bezeichnet. Der Begriff kommt wohl daher, dass die Sendungen im Grundkonzept eher unsinnig sind, häufig gestellt sind und dass man sich eigentlich nur über die Dummheit und das Leid anderer amüsiert.
Aber genau das macht die Sendung auch interessant für Zuschauer, die durchaus über Intelligenz verfügen. Einen ganzen Abend kann man sich über "dumme, dicke Unterschichtenkinder" lustig machen und gleichzeitig noch dumme Sprüche über die extrem religiösen rumänischen Gasteltern bringen. So erschafft allein die Sendung ein stereotypes-Bild von ALG-II-Empfängern, die sich durch eine Vielzahl solcher Serien im Kopf der meisten Menschen in Deutschland festgesetzt hat. Das hat dann mit Volksverdummung nur noch wenig zu tun. Volksverhetzung wäre vielleicht ein angebrachterer Begriff.
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