Gelesen: Das Kapital (von Reinhard Marx)
Ein katholischer Bischof kritisiert die Wirtschaftsordnung. So klingt der Klappentext und der Titel des Buches. Theoretisch wäre das überfällig. Schließlich wird gerade im Namen des Christentums von pseudo-christlichen Parteien wilde Ausbeutung betrieben.
In der Tat wendet sich das "Plädoyer für den Menschen" gegen den ungezügelten Kapitalismus. Viele Allgemeinplätze werden dafür bemüht. Immer wieder erläutert Reinhard Marx, was soziale Gerechtigkeit für ihn und die katholische Soziallehre eigentlich bedeuetet und was sie alles leisten sollte.
Dabei liest sich der Text sehr flüssig und die Themen, die er anspricht sind wichtig und meist auch richtig. Wenn Marx über die Aufgaben des Staates redet, über die Aufgaben der Entwicklungspolitik oder aber über die Verpflichtung armen Menschen gegenüber, kann man ihm eigentlich nur zustimmen.
Allerdings bemüht er sich in jedem Kapitel zu zeigen, dass die katholische Kirche sich schon seit Karl Marx Zeiten um diese Probleme kümmert. Immer wieder bemüht er Schriften des Papstes oder katholischer Theologen. Dabei fällt kein einziges kritisches Wort über die Kirche.
Im Gegenteil, der Papst um 1930 wird sogar gelobt für seine scharfe Analyse der Folgen der Weltwirtschaftskrise. Und warum ist man dann nicht konsequent gegen den Nationalsozialismus vorgegangen?
Nach 300 Seiten ist kaum zu übersehen, dass Theorie und Wirklichkeit der katholischen Soziallehre weit auseinander klaffen. Schließlich sind die Parteien, die sich eben dieser Soziallehre verschrieben haben, gerade dabei das Gegenteil zu tun. Doch Marx geht darauf in keinem Satz ein.
Auch dass viele Probleme zum Beispiel in der Entwicklungshilfe gar nicht da wären, wenn die katholische Kirche in der Vergangenheit nicht existiert hätte, wird nicht erwähnt. Das wirft einen großen Schatten auf das Buch und sein eigentliches Ziel. Etwas Selbstkritik sollte bei aller Kritik möglich sein.
Außerdem gibt Reinhard Marx keine konkreten Reformvorschläge. Alles was er an Zielen formuliert ist zwar richtig und wichtig, aber eben aus einem doch eher einseitigen Blickwinkel und vor allem ohne konkrete Perspektive. So hat man das Gefühl sich durch ein nettes, angenehmes Manifest zu arbeitenden, dass die richtigen Punkte benennt, aber Teile der Wirklichkeit einfach ausblendet.
In der Tat wendet sich das "Plädoyer für den Menschen" gegen den ungezügelten Kapitalismus. Viele Allgemeinplätze werden dafür bemüht. Immer wieder erläutert Reinhard Marx, was soziale Gerechtigkeit für ihn und die katholische Soziallehre eigentlich bedeuetet und was sie alles leisten sollte.
Dabei liest sich der Text sehr flüssig und die Themen, die er anspricht sind wichtig und meist auch richtig. Wenn Marx über die Aufgaben des Staates redet, über die Aufgaben der Entwicklungspolitik oder aber über die Verpflichtung armen Menschen gegenüber, kann man ihm eigentlich nur zustimmen.
Allerdings bemüht er sich in jedem Kapitel zu zeigen, dass die katholische Kirche sich schon seit Karl Marx Zeiten um diese Probleme kümmert. Immer wieder bemüht er Schriften des Papstes oder katholischer Theologen. Dabei fällt kein einziges kritisches Wort über die Kirche.
Im Gegenteil, der Papst um 1930 wird sogar gelobt für seine scharfe Analyse der Folgen der Weltwirtschaftskrise. Und warum ist man dann nicht konsequent gegen den Nationalsozialismus vorgegangen?
Nach 300 Seiten ist kaum zu übersehen, dass Theorie und Wirklichkeit der katholischen Soziallehre weit auseinander klaffen. Schließlich sind die Parteien, die sich eben dieser Soziallehre verschrieben haben, gerade dabei das Gegenteil zu tun. Doch Marx geht darauf in keinem Satz ein.
Auch dass viele Probleme zum Beispiel in der Entwicklungshilfe gar nicht da wären, wenn die katholische Kirche in der Vergangenheit nicht existiert hätte, wird nicht erwähnt. Das wirft einen großen Schatten auf das Buch und sein eigentliches Ziel. Etwas Selbstkritik sollte bei aller Kritik möglich sein.
Außerdem gibt Reinhard Marx keine konkreten Reformvorschläge. Alles was er an Zielen formuliert ist zwar richtig und wichtig, aber eben aus einem doch eher einseitigen Blickwinkel und vor allem ohne konkrete Perspektive. So hat man das Gefühl sich durch ein nettes, angenehmes Manifest zu arbeitenden, dass die richtigen Punkte benennt, aber Teile der Wirklichkeit einfach ausblendet.