Neue Homepage: Ich habe eine neue Homepage, die man unter www.gedankenecke.com erreicht. Zur Zeit werden Stück für Stück die mittlerweile über 1 000 Beiträge dieses Blogs von mir rüberkopiert (bin bei Oktober 2008 angekommen) und die neuen Artikel seit "Homepagegründung" sind da ebenfalls zu finden. Der größte Vorteil, den die neue Seite bietet ist, dass endlich jeder kommentieren kann und man sich nicht mehr registrieren braucht.
Gehört: Flugzeug (von Rosenstolz)
Rhythmisch ist dieses Lied sehr eintönig. Wie ein durchschnittlicher Disko-Song knallt der Bass im Hintergrund, dazu ertönen gelegentlich Synthesizer. Diese Gleichmäßigkeit hebt das Lied aber ab von dem wilden E.N.E.R.G.I.E. und dem sehr ruhigen Wir küssen Amok, die auf der Platte davor sind. Gleichzeitig fällt auf, dass nur in diesem Lied bereits die Töne für gute Laune sorgen. So schlicht der Rhythmus auch ist, er hat einen offensichtlichen Vorwärtsdrang. Anders als die teilweise sehr in sich gekehrten, verzweifelt-hoffenden Lieder zuvor drückt "Flugzeug" grenzenlosen Optimismus aus.

Vergleichbar ist das auf dem Album nur mit dem Eingangslied Wir sind am Leben. Doch während das Lied ein Aufruf zur Reflektion über bisher Geleistetes sowie die Vergewisserung der eigenen Handlungsfähigkeit ist, schreibt der Aufruf "Lebe" aus "Flugzeug" heraus.

Der Text ist dabei ähnlich vereinfacht wie der Rhythmus. In der ersten Strophe wird klar gemacht: Du hast nichts mehr zu verlieren. Ganz offensichtlich ist die Situation schwierig, zuvor wird mit Regen- und Sturmmetaphern gespielt. Nach dieser Feststellung dreht sich der Rest des Liedes um Start und Flug. Da man ja nichts zu verlieren hat, muss man ins Licht. Egal wie die Rahmenbedingungen sind (Auch wenn Dein Flugzeug keine Flügel hat) darf das nicht verhindern, den eigenen Weg, die eigenen Ziele, das eigene Glück - kurz: das Licht - zu finden (flieg los - und es hebt trotzdem ab). "Flugzeug" ist damit in erster Linie ein Lied gegen die Resignation.

Erst in den letzten Zeilen wird das Lied um einen weiteren Aspekt erweitert. Dort heißt es: Es tut gut, wenn wir uns sehn / ab und zu mal fliegen gehn / denn mit Dir flieg ich so weit / bist Du da, bin ich bereit. Nachdem zuvor dazu aufgefordert wurde, sich aus dem Trübsal zu erheben und einen eigenen, eventuell glücklicheren Weg zu gehen, zeichnet sich am Ende das Ziel ab. Wenn man mit sich selbst im Reinen ist, sich also aufgerafft hat, zu fliegen, dann ist man auch für Mitmenschen wieder erträglich. Das muss nicht heißen, alle Probleme zu ignorieren. Nur gelgentlich muss man sich bei aller Trauer einfach mit Freunden amüsieren. Das tun die gerne und hilft gleichzeitig.

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