Neue Homepage: Ich habe eine neue Homepage, die man unter www.gedankenecke.com erreicht. Zur Zeit werden Stück für Stück die mittlerweile über 1 000 Beiträge dieses Blogs von mir rüberkopiert (bin bei Oktober 2008 angekommen) und die neuen Artikel seit "Homepagegründung" sind da ebenfalls zu finden. Der größte Vorteil, den die neue Seite bietet ist, dass endlich jeder kommentieren kann und man sich nicht mehr registrieren braucht.
Freitag, 15. Juli 2011
Die Sphären der Kad'Chie

Die Heimatwelt der Alendei wird wieder einmal bedroht. Eine Sphäre, die auch schon die Sternenfaust-Crew einmal bedroht hat, taucht im Orbit des Planeten auf. Die Alendei versuchen mit ihrer Flotte die Sphäre zu vernichten, um dem Wahnsinn zu entgehen, doch alles ist zwecklos. Auch die Sternenfaust weiß keine Hilfe.

"Die Sphären der Kad'Chie" liest sich gut. Doch leider werden die Alendei mit dem Roman endgültig vermenschlicht. Auch die Basiru-Aluun, die eine schwere Niederlage einstecken müssen, wirken deutlich weniger fremdartig also sonst. Und wieder einmal wird deutlich, dass den Basiru-Aluun seit dem eher misslungenen "Basiru-Aluun"-Zyklus keine neuen Motive zugefügt wurden. Somit verharren sie noch immer in ihrer "Anti-Menschheitsrhetorik", die weder begründet noch sinnvoll ist. Das ist nicht gut.

Die gesamte Rezension findet man auf SF-Radio:

Sternenfaust Band 168 - Die Sphären der Kad'Chie (von Guido Seifert)

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Samstag, 9. Juli 2011
Gelesen: Vergiss Mein Nicht (von Karin Slaughter)
Bei Karin Slaughter ist der Name oft Programm. Es ist allerdings nicht verwunderlich, dass ein Krimi mit einem Toten beginnt. “Vergiss Mein Nicht” betritt dabei jedoch recht ungewöhnliche Wege. Denn die Tote, ein junges Mädchen namens Jenny, wurde nicht ermordet, sondern droht, einen anderen Jungen zu ermorden. Dem Polizisten Tolliver bleibt daher keine andere Wahl, als Jenny zu erschießen. Die Kinderärztin Linton findet auf der Toilette ein getötetes Baby, das Jenny versucht hat, die Toilette hinunterzuspülen. So gruselig dieser Anfang auch klingt, ist er doch etwas harmloser als der des Vorgängerromans.

Der Roman lebt in erster Linie von den Polizisten und der Pathologin, deren Hintergrund bereits aus dem vorherigen Roman bekannt ist. Außerdem rätselt man, was für Beweggründe Jenny gehabt haben könnte, einen Jungen anzugreifen und wessen Baby ermordet wurde. Auf eine heiße Spur kommen die Polizisten erst im letzten Drittel des Romans.

Das ist dann auch der Teil, in dem “Vergiss Mein Nicht” richtig widerlich und beklemmend wird. Denn hinter der typisch amerikanischen Fassade des Südstaatenstädchens Grant agiert ein Kinderschänderring. Dieser wird jedoch nicht von pädophilen Männern betrieben, sondern von zwei Frauen. Da die Kriminalistik nur seltenst davon ausgeht, dass Frauen solchen Neigungen anhängen, konnte er jahrelang im Verborgenen agieren. Die am schlimmsten Betroffenen Opfer sind natürlich die Kinder der Frauen selbst. Aber auch andere Kinder sind unter den Betroffenen.

Das Leid der Opfer ist dabei so deutlich geschrieben, dass einem streckenweise schlecht wird. Außerdem sind sowohl die beiden Frauen als auch der örtliche Pastor, der natürlich typischerweise mit verwickelt ist, in ihrer Brutalität gut geschrieben.

Der Großteil der Handlung hätte jedoch klicheemäßig gewirkt, wenn die Beziehung zwischen den Hauptfiguren nicht so gut funktionieren würde. Tolliver und Linton versuchen neben den grausamen Ereignissen wieder eine Beziehung zueinander aufzubauen. Der Versuch eine heile Parallelwelt neben den grausamen Ereignissen zu schaffen, gelingt manchmal ein wenig, geht meist jedoch schief. Die Polizistin Lena Adams wurde im vorherigen Roman brutal vergewaltigt. Sie nimmt in diesem Roman zwei Rollen ein. Zum einen muss sie ihre Erfahrungen verarbeiteten, was ihr sehr schwer fällt und in die Nähe zweier Selbstmordversuche bringt. Zum anderen gelingt es aber gerade ihr eine Verbindung zu den vergewaltigten Kindern aufzubauen. Diese Szenen gelingen Slaughter sogar recht gut.

“Vergiss Mein Nicht” ist ein Thriller, der ungewöhnlich anfängt, dann lange Zeit vor sich hin plätschert und nur von den Beziehungen unter den Charakteren getragen wird und zum Schluss richtig anzieht. Der Roman vermittelt trotz drastischer Beschreibungen wahrscheinlich nur einen Bruchteil des Horrors, den Kinder in pädophilen Familien erleben.

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Donnerstag, 7. Juli 2011
Gelesen: Die Waffe (von Peter David)


"Die Waffe" ist der vierte Teil der "New Frontier"-Reihe. Der Roman schließt nahtlos an den Vorgänger an. Dennoch ist es zum Verständnis des Romans nicht unbedingt von Nöten, diesen gelesen zu haben.


"Die Waffe" trumpft mit der Crew der Excalibur auf. Peter David gelingt es, jeden Offizier einmal einen großen Auftritt hinlegenzulassen. Leider fällt die Handlung dahinter zurück. Die Excalibur trägt einen Nachkommen des "großen Vogels" und die "Waffe" entpuppt sich als Geschenk einer Superrasse. Dazu kommt noch, dass Robin Leflers Mutter auf einmal eine unsterbliche Außerirdische ist. Das alles ist etwas viel Übernatürlichkeit, das mit zu wenig Erklärungen versehen ist. Dadurch wirkt die Handlung nicht gerade glaubwürdig.

Die gesamte Rezension findet man auf trekzone:

Star Trek: New Frontier - Die Waffe (von Peter David)

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Sonntag, 3. Juli 2011
Gelesen: Cetaganda (von Lois McMaster Bujold)
Drei Jahre sind vergangen, seitdem Miles durch einen gelungenen Einsatz in den imperialen Sicherheitsdienst Barrayars gelangte. Diesmal wird er mit seinem Cousin Ivan nach Cetaganda geschickt, dort sollen sie Barrayar bei der Beerdigung der verstorbenen Imperatorin vertreten. Cetaganda hatte einst Barrayar besetzt und konnte erst nach einem blutigen Widerstandskampf vertrieben werden. Seitdem haben die Cetagandaner verschiedene Versuche unternommen, Barrayar zurückzuerobern. Miles misstraut den Cetagandanern daher. Es scheint, als läge er damit nicht falsch. Denn schon bei der Anreise wird sein Shuttle in eine falsche Andockbucht gelockt, in der es zu einem Feuergefecht kommt. Miles und Ivan geraten so an eine seltene Waffe und einen merkwürdigen Gegenstand. Um einen diplomatischen Skandal zu verhindern, verschweigen die beiden den Vorfall. Doch bald werden sie in eine Intrige hineingezogen, die sowohl für Cetaganda als auch für Barrayar fatale Auswirkungen haben könnte.

Leider berühren diese fatalen Auswirkungen den Leser nicht wirklich. Denn dafür kommt in dem Roman zu wenig Spannung auf. Bujold nimmt sich nämlich zu viel Zeit, die Cetagandanische Gesellschaft zu beschreiben. Die ist zwar faszinierend, trägt alleine aber noch nicht den Roman.

Die Cetagandaner sind Meister im Klonen. Ihre Gesellschaft kann nur noch begrenzt als menschlich bezeichnet werden. Denn ihre Fortpflanzung ist nach strengen Vorgaben geregelt, natürliche Reproduktion findet kaum statt. Für die Fortpflanzung gibt es einen Genpool. Miles muss feststellen, dass der merkwürdige Gegenstand der Schlüssel zu diesem Genpool ist. Die verstorbene Imperatorin wollte den Schlüssel kopieren und an Gouverneure verteilen, um wieder mehr Vielfalt in der cetagandanischen Gesellschaft zu sorgen. Der Plan hätte jedoch dafür gesorgt, dass aus den acht Gouverneuren, acht Konkurrenten entstehen. Somit hätten acht Imperien entstehen können, von denen mindestens drei Barrayar gefährlich werden könnten.

Bis Miles das erfährt, vergeht jedoch viel Zeit. Die meiste Zeit stochert er nämlich ziemlich ahnungslos bei irgendwelchen Cetagandanischen Adligen nach Informationen. Die Adelsgespräche sind sehr förmlich, die Gesellschaft wirkt trotz ihres fremdartigen Aufbaus nicht grundlegend neu. Hinzu kommt, dass Miles und Ivan von starken spätpupertären Wellen erfasst sind. Während Ivan reihenweise Frauen abschleppt, träumt Miles permanent davon. Das nervt auf Dauer.

Die Gefahr, die durch die Verschwörung ausgeht, ist nie wirklich akut. Immer sind noch Mechanismen im Spiel, die eine wirkliche Gefahr für Barrayar und meist auch für Miles verhindern. Dadurch und durch die langsame Informationsverbreitung kommt der Roman nicht wirklich in Fahrt.

Der Roman endet mal wieder mit einem augenzwinkernden Epilog, der auch der beste Teil, an dem sonst doch eher durchwachsenen Buch ist. Mit "Cetaganda" wird die Gesellschaft von Barrayars größtem Feind geschildert. Das ist leider etwas langatmig geraten, die Kritik an den genetischen Exessen der Cetagandaner kommt viel zu kurz. "Cetaganda" ist der erste "Barrayar"-Roman, der nicht überzeugt.

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Samstag, 2. Juli 2011
Niemandes Freund



Lilith macht sich auf die Suche nach dem Aborigine mit übersinnlichen Fähigkeiten, von dem ihr eine Journalistin berichtet hat. Von ihm erhofft sie sich Antworten und bekommt auch ein paar. Gleichzeitig wird ihr Feind, Landru, langsam aktiv.

Noch immer ist Lilith lediglich triebgesteuert, während ihre Gegner, die Vampire, etwas amateurhaft wirken. Das sorgt zwar für einen netten und recht unterhaltsamen Roman, überzeugt von der Handlung aber nicht gänzlich.

Die gesamte Rezension kann man auf Sf-Radio lesen:

Vampira Band 5 - Niemandes Freund (von Adrian Doyle)

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Freitag, 1. Juli 2011
Monsieur Ibrahim Et Les Fleurs Du Coran (von Éric-Emmanuel Schmitt)
Der Roman beginnt damit, dass der elf jährige Moïse eine Prostituierte aufsucht, um sich “zum Mann” zu machen. Es verwundert daher nicht, dass bei Moïse nicht alles gut läuft. Seine Mutter hat seinen jüdischen Vater kurz nach seiner Geburt verlassen. Nun lebt Moïse alleine in einem Vorort von Paris mit seinem Vater, der die ganze Zeit in einer Anwaltskanzlei arbeitet, Moïse kaum beachtet und ständig von seinem viel klügeren, schöneren und besseren Bruder redet, den die Mutter mitgenommen hat. Moïse ist also in erster Linie auf der Suche nach etwas Liebe oder zumindest Aufmerksamkeit. In dem Viertel gibt es den Einzelhändler Monsieur Ibrahim, den alle für einen Araber halten. Er nimmt sich Moïses an, auch wenn er ihn immer Momo nennt. Als Moïses Vater ihn nach dem Verlust seiner Anstellung verlässt und Selbstmord begeht, ist Monsieur Ibrahim auf dem besten Weg, Moïses Ziehtvater zu werden.

Auch diese kurze Geschichte eignet sich gut zum Französisch aufwärmen. Die Reclam-Ausgabe ist mit vielen Vokabelhilfen versehen, die Sprache ist klar und nicht zu kompliziert. Schmitt erzählt viel auf wenig Raum. Daher ist das Verwirrendste manchmal nicht die Sprache, sondern die schnellen Ortswechsel. Gerade das Ende des Buches, überrascht mit einer schnellen Reise.

Der Anfang wirkt etwas merkwürdig. Ein elf jähirger Junge, der eine Prostituierte besucht? Da muss schon einige schief gelaufen sein. Die Schilderungen aus Moïses Alltag zeigen jedoch, dass tatsächlich viel schief gelaufen ist. Die Vater-Sohn-Beziehung kann als nicht existent beschrieben werden. Daher ist es sehr gelungen, dass der Leser durch Monsieur Ibrahims Sicht auf die Welt und sein Wissen über die Vorgänge im Viertel sogar etwas Verständnis für Moïses Vater aufbringen kann.

Monsieur Ibrahim ist enorm rührend dargestellt. Er wird von allen im Viertel als Weiser angesehen. Zwar grenzt man sich allein durch die Bezeichnung “Araber” von ihm ab, aber man begegnet ihm mit Respekt. Und den hat er auch verdient. In Blitzesschnelle erkennt er, wo Moïses Probleme liegen und kann ise beheben. Leider ist diese “Weisheit auch die größte Schwäche des Buches. Denn auf Dauer wirken “perfekte” Figuren doch etwas unrealistisch. Und Monsieur Ibrahim ist in seiner Güte, seiner Weisheit und seiner Glaubensauslegung doch etwas zu perfekt.

Die Glaubensauslegung ist jedoch sehr schön. Denn in dem Roman wird ein enorm friedfertiges Bild des Islam gezeichnet, das man heutzutage gerne einmal vergisst. Monsieur Ibrahim legt seinen Koran nicht nur sehr tolerant aus, sondern grenzt immer ab zwischen Glauben, Erleben und (Vor)Geschriebenem.

Der Roman wirkt heiter tragisch. Auf der einen Seite hat man immer Monsieur Ibrahim, der Moïse immer gütig begegnet und alle seine Aktionen geschickt ins Gute umdreht. Auf der anderen Seite hat man eine völlig zerüttete Familie inklusive des schrecklichen Selbstmord des Vaters. Die Ereignisse werden dadurch etwas abgemildert, dass der Roman aus der Ich-Perspektive Moïses geschildert ist. Moïse ist gefühlsmäßig schon ziemlich abgestumpft und kann dementsprechend nur wenig Teilnahme oder Erschrecken empfinden. Stattdessen ist er hauptsächlich auf sich selbst konzentriert, erst Monsieur Ibrahim gelingt es im Verlauf des Romans, ihm die Augen zu öffnen.

“Monsieur Ibrahim et les fleurs du Coran” ist daher die Geschichte eines Jungen aus einer zerrüteten Familie, dem von einem “Weisen” ins Leben geholfen wird. Durch die klare, straffe Sprache liest sich das die meiste Zeit über schön melancholisch.

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Mittwoch, 29. Juni 2011
Gelesen: Tag der Vergeltung

Nachdem Invasionsstufe Zwei eine Reihe von Erkenntnissen und Veränderungen mit sich brachte, wird es mit "Tag der Vergeltung" etwas ruhiger. Die Sternenfaust trifft auf ein Kridan-Schiff, das kurz darauf die Sternenfaust übernimmt. Der Plan der Kridan ist, Rache an den Apri zu nehmen.

Der Roman kommt fast ohne Überraschungen aus, unterhält dabei aber doch ganz gut. Insgesamt würde wohl das Attribut "nett" zutreffen. Der positivste Punkt an dem Roman ist, dass Max Brooks, ein Charakter der sich seit 50 Bänden auf der Stelle bewegt, zumindest etwas Aufmerksamkeit erhält.

Die gesamte Rezension findet man auf Sf-Radio:

Sternenfaust Band 167 - Tag der Vergeltung (von Andreas Suchanek)

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Dienstag, 28. Juni 2011
Gelesen: Das Höchste Maß an Hingabe (von Michael A. Martin und Andy Mangels)


"Star Trek: Enterprise" wurde nach vier Jahren eingestellt und beendet eine fast zwanzig-jährige Ärä, in der permanent "Star Trek"-Episoden über den Fernsehbildschirm flimmerten. "Das höchste Maß an Hingabe" schickt sich nun an, die eingestellte Serie fortzuführen. Doch dabei entpuppt sich das Buch als Mogelpackung. Denn die Geschichte spielt eigentlich in der dritten Staffel der Serie, während des Xindi-Krieges. Neu sind lediglich der Prolog und der Epilog, über den Rest der Strecke wird man mit einer durchschnittlichen Geschichte abgespeist.

Dabei hat der Roman durchaus Potential, verschenkt das jedoch an einigen Stellen maßlos. Welche Stellen das sind, kann man in der ganzen Rezension auf Trekzone nachlesen:

Star Trek: Enterprise - Das höchste Maß an Hingabe (von Michael A. Martin und Andy Mangels)

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Samstag, 25. Juni 2011
Gelesen: Le Petit Nicolas (Goscinny & Sempé)
Aus verschiedenen Gründen frische ich derzeit mein Franzsösisch etwas auf. Da das reine Vokabel- und Grammatiklernen meist nicht besonders zielführend ist, versuche ich mich durch das Lesen an die Sprache "zu gewöhnen". Für die ersten Texte eignen sich in der Regel besonders Kinderbücher.

Das ich nie Geschichten von "Dem kleinen Nick" gelesen habe, bot sich die französische Originalausgabe an. Die Geschichten sind nicht sonderlich kompliziert, haben relativ simple Handlungen und vor allem wiederholen sich viele Begriffe. Denn Nicolas ist ein Kind, das auch noch in sehr kindlichen Denkmustern steckt. Daher registriert er gewisse Regelmäßigkeiten. So wird immer wenn Alceste auftaucht erwähnt, wie dick er doch ist und wie viel er isst, dass er aber trotzdem klasse ist. Für das Lernen ist es natürlich nicht schlecht, wenn sich Dinge wiederholen.

Da ich die anderen Geschichten des kleinen Nicolas nicht kenne, kann ich nicht bewerten, ob die Geschichtenauswahl gelungen ist. Die Lektüre erweckte bei mir jedoch den Eindruck, dass viele Themengebiete abgedeckt sind.

Die erste Geschichte erzählt den Versuch der Jungengruppe um Nicolas, ein Fußballspiel abzuhalten. Anstatt zu spielen, hält man sich Ewigkeiten an den Formalien auf, prügelt sich und stellt zum Schluss ohne Bedauern fest, dass gar keine Zeit mehr zum Spielen ist und eh kein Ball da ist. Die Geschichte transportiert - sogar für der franzöischen Sprache nur halb mächtigen Leser - viel Humor, der sich zu großen Teilen aus der strikten kindlichen Perspektive speist. Diese Perspektive wird in allen Geschichten auf fast beachtliche Weise durchgezogen.

In den weiteren Geschichten geht es um das Raucehn einer Zigarre, einen Inspektorenbesuch in der Schule, die Zeugnisvergabe, die Urlaubsortsentscheidung, den Strandbesuch und eine Ferienwoche, in der keine Freunde da sind. Die Geschichten weisen eine gewisse Themenvielfalt auf. Der Inspektorenbesuch ist schreiend komisch, die Zeugnisvergabe trumpft mit einem gelungenen und nachdenklich stimmenden Schluss auf und die Urlaubsortentscheidung zeigt die Machtspiele von Eltern aus kindlicher Perspektive.
Insofern vermittelt die knappe Auswahl wohl tatsächlich ein Bild von der Vielfalt der "petit Nicolas"-Geschichten. Das kleine Reclam-Heftchen eignet sich prima, um ein wenig in das Lesen französischer Texte zu kommen. Viele Vokabel-Anmerkungen und Phrasenwiederholungen helfen bei der Lektüre. Als Bonus sind die Geschichten auch noch unterhaltsam.

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Freitag, 17. Juni 2011
Gelesen: Watching The Clock (Christopher L. Bennett)

Warum bedarf es eines Romans um die Zeitbewahrungsagentur der Föderation? Hat "Star Trek: Enterprise" nicht gezeigt, dass das Thema "Zeitreisen" allein nicht wirklich trägt?

Der Roman "Watching The Clock" zeigt, dass der Temporale Kalte Krieg aus "Star Trek: Enterprise" durchaus Sinn machen kann. Dem Autoren Christopher L. Bennett gelingt hier nicht nur das Kunststück, fast alle Zeitreise-Episoden aus "Star Trek" miteinander zu verknüpfen, sondern auch noch der Zeitreise-Handlung aus der jüngsten "Star Trek"-Serie einen Sinn zu verleihen.

Dabei schreibt Bennett gewohnt technisch fundiert und doch unterhaltsam. Auch ein schwächerer Nebenhandlungsstrang kann dank recht sympathischer Agenten überzeugen, auch wenn er für den Kalten Krieg keine Bedeutung hat.

Die gesamte Rezension kann man auf Trekzone lesen:

Star Trek: Department Of Temporal Investigation - Watching The Clock (von Christopher L. Bennett)

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