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Dienstag, 3. März 2009
Gelesen: Heartland (von Joey Goebel)
Blue Gene ist ein Verlierer der amerikanischen Gesellschaft. Er steht jeden Tag auf dem Flohmarkt und verkauft einen Teil seiner Kindheit. Das Geld, das er dort verdient, reicht nicht wirklich für ein gutes Leben.
John Mapother hingegen ist ein Kind aus einem guten Elternhaus. Sein Ziel ist es, die Kongresswahlen in einem Provinzstädtchen im Herzen der USA zu gewinnen. Seine Mission kommt dabei von niemand anderem als Gott persönlich. Denn laut einem Traum seiner Mutter wird er die Welt retten.
Was die beiden gemeinsam haben?
Sie sind Brüder. Nur hat sich ihr Leben sehr unterschiedlich entwickelt. Nun braucht John Blue Gene jedoch um bei den "einfachen" Leuten anzukommen.
Was er damit alles lostritt, kann er sich natürlich noch nicht vorstellen und wahrscheinlich würde er es auch nicht wollen, wenn er es könnte. Denn in der Familie verbergen sich noch einige Skandale, die mit einem gottesfürchtigen Leben nicht zu vereinbaren sind...


Irgendwie hört sich die Einleitung nicht wirklich spannend an. Und das dachte ich auch als ich den Text auf dem Buchrücken gelesen habe.
Doch von Goebel kenne ich schon das Buch "Vincent" und das hat mich auf ganzer Linie überzeugt.
Ich muss jedoch sagen: Heartland ist noch besser!

Hier wird ein kleines Familien-Epos erzählt. Dabei bringt Goebel die Atmosphäre einer Kleinstadt im "Herzen Amerikas" wirklich gut rüber. Zumindest beschreibt er genau das, was ich mir immer unter dem Begriff vorstelle.

In erster Linie lebt jedoch auch dieses Buch von den ständigen Enthüllungen. Hier erfährt man noch einmal ein kleines Detail und dann hundert Seiten später noch einmal ein anderes.

Was die Zeit dazwischen überbrückt sind die genialen Charaktere. Jeder Mapother wird so gut charakterisiert und gezeichnet, dass man sie sich einfach vorstellen kann.
Interessant ist dabei vor allem, wie unterschiedlich doch zum Beispiel Blue Gene, Elisabeth (die Mutter der beiden) oder John denken.

Goebel greift jedoch auch Themen der amerikanischen Gesellschaft auf. Warum bringt man den Frieden mit einer Armee in die Welt? Muss man so gottesgläubig sein? Darf man nicht auch ein wenig anders sein als die Masse? Ist bedingungsloser Patriotismus wirklich eine gute Sache?

All diese Themen werden zumindest angeschnitten und in teils witzigen, teils skurilen und teils wirklich traurigen Szenen verarbeitet.

Nachdem man die immerhin 700 Seiten durchgelesen hat, wünscht man sich eigentlich nur, dass es noch weitergehen möge. Und das ist doch ein Argument, um zu sagen, dass das Buch wirklich gut ist, oder?

"Heartland" ist auf jeden Fall ein deutliches Stück besser als "Vincent" (das schon gut war). Für mich das beste Buch, das ich in letzter Zeit gelesen habe.

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Gesehen: Der undurchschaubare Marritza (Deep Space Nine Folge 19)


Inhalt: Ein Cardassianer, der an einem seltenen Syndrom erkrankt ist, erreicht DS9. Kira ist sofort alarmiert, denn das Syndrom konnte man sich nur in einem Kriegsgefangenenlager zuziehen, indem unbeschreibliche Gräueltaten verübt worden sind. Doch der Cardassianer behauptet, nur ein einfacher Buchhalter namens Marritza zu sein. Kira findet jedoch heraus, dass er der Gul ist, der das Lager geleitet hat. Schnell gibt der falsche Marritza das zu. Er erscheint völlig wahnsinnig und ist auch noch stolz auf seine Taten.
Dr. Bashir findet jedoch heraus, dass es sich tatsächlich um Marritza handelt, der sich nur einer Operation unterzogen hat. Kira konfrontiert ihn damit. Marritza gibt zu, Marritza zu sein. Er hat aber die Schreie der Bajoraner gehört und meint Cardassia müsste dafür Büßen. Durch seinen Todesprozess könnte Cardassia die Schuld eingestehen und ein neues Cardassia könnte entstehen. Kira lehnt das ab, sie möchte nicht, dass noch mehr Blut vergossen wird. Doch als sie Marritza zu seinem Schiff bringt, wird dieser von einem Bajoraner getötet.

Kritik: Diese Folge dreht sich hauptsächlich um Kira und ihrem Durst nach Rache. Bemerkenswert ist jedoch, dass sie diesen Durst verliert, als sie merkt, wer vor ihr steht. Da zeigt sie sich überraschend einsichtig.

Dem Schauspieler Marritzas gelingt es wirklich gut, die verschiedenen Täuschungsphasen darzustellen. Denkt man zunächst noch, Kira verrent sich mal wieder in etwas, hat man kurz darauf das Gefühl, es mit einem völlig Wahnsinnigen zu tun zu haben. Jede Wendung, auch wenn sie eigentlich vorhersehbar scheit, wirkt somit überraschend.

Interessant ist, dass Sisko Kira erlaubt, die Vernehmungen druchzuführen, obwohl klar ist, dass sie nicht objektiv ist. Sie überzeugt ihn mit dem Argument, dass sie es den Bajoranern, die in dem Lager gestorben sind, schuldig ist. Ob das wirklich ein durchschlagendes Argument ist, ist zu bezweifeln. Es zeigt sich hier aber, wie tief die Freundschaft zwischen Sisko und Kira mittlerweile ist.

Insgesamt ist „Der undurchschaubare Marritza“ eine stille, aber bemerkenswerte Folge. Sie ist damit sogar noch ein Stück besser als „sehr gut“. 4,5 von 5 Punkten gibt es dafür.

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