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Donnerstag, 3. Juni 2010
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Die, die sich selbst bürgerlich nennen, haben heute ein Entscheidung getroffen. Diese Entscheidung hat Christian Wullf getroffen. Irgendwie verstehe ich das nicht.

Wofür steht Wulf denn? Das fragen sich auch einige Zeitungen. Andererseits ist diese Frage böse, denn bei Horst Köhler wusste man das vorher auch nicht und die Leute mochten ihn trotzdem.

Gerade nach der Lektüre des Artikels Die Sehnsucht nach Margot Käßmann empfindet man es als unglücklich, dass wieder ein "Polit-Profi" nach Bellevue zieht. Und Wulf ist so ein "Polit-Profi", schließlich ist er schon seit jungen Jahren in der Politik.
Andererseits gilt auch hier, dass ein "Polit-Profi" durchaus ein überparteilicher Bundespräsident sein kann, wenn er seinen Platz erst einmal gewechselt hat.

Nein, was ich nicht verstehe ist, warum man Wulf aus Niedersachsen lässt. Gerade gab es im Spiegel eine eindrucksvolle Grafik, wie hoch die Verluste der Union bei den letzten Landtagswahlen waren. Und die Länder sind durch den Bundesrat die Stütze der Regierung. Es dauert zwar noch ein wenig, bis in Niedersachsen gewählt wird. Aber ein bekannter Ministerpräsident ist da sicher ein besseres Zugpferd als ein Wulf-Nachfolger.
Wobei ich natürlich nicht weiß, ob Wulf schon einen bekannten Kronprinzen aufgebaut hat (was ich aber bezweifel).

Interessant ist auch die Kandidatenkür der Opposition. Joachim Gauck, überparteilich, Vorsitzender des Vereins Gegen Vergessen - für Demokratie, der sich mit der Aufarbeitung des nationalsozialistischen- und des SED-Regimes beschäftigt. Eigentlich ein ganz guter Kandidat, wenn er nicht in der öffentlichen Wahrnehmung nicht so schwach wäre.

Das Besondere daran ist nur, dass die Linke den Kandidaten nicht stützt, weil er nach der Wende die Behorde für Stasi-Unterlagen leitete.
So ein Mist!

Hier wäre die Chance der Linken gewesen zu zeigen, dass sie von dem SED-Regime Abstand genommen hat. Hier wäre die Chance gewesen zu zeigen, dass man zwar noch für den Sozialismus kämpft, aber nicht mehr für den, der kolossal gescheitert ist.
Hier hätte die Linke beweisen können, dass sie hinter Menschenrechte und demokratischen Rechten steht. Das tut sie nicht dadurch, dass sie einen Kämpfer für die Demokratie nicht unterstützt, sondern - mal wieder - nach einem eigenen Kandidaten sucht. Das ist eine schwache Leistung und bestätigt einige Vorurteile, von denen ich eigentlich nicht versuche, sie zu hegen.

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