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(Kurz)Gelesen:Umstellungsteam (von Philip K. Dick)
m-dis | 16. Dezember 11 | Topic '(Kurz)Gelesen'
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In "Umstellungsteam" erfährt ein einzelner Mensch, dass die Welt, in der er lebt eine große Inszenierung ist. Wann immer es den wahren Machthabern im Hintergrund nicht passt, werden einzelne Sektoren umprogrammiert, sodass sich alles anders entwickeln kann. Dick schreibt hier also bereits im Jahr 1953 eine Kurzgeschichte, die enorm an die Handlung von Matrix erinnert.
Dabei lebt die Kurzgeschichte davon, dass man zunächst überhaupt nicht versteht, was eigentlich passiert. Wie soll ein Hund dafür sorgen können, dass jemand früher zur Arbeit kommt? Erst später versteht man, dass selbst Hunde mehr über die Realität wissen als die Menschen.
Die Kurzgeschichte hat also zwei Themen. Erstens ist die Welt lediglich von fremden Wesen programmiert. Zweitens sind die Menschen bei weitem nicht die Wesen mit dem meisten Wissen auf dem Planeten. Dieses frühe Hinterfragen vermeintlicher Selbstverständlichkeiten ist sehr beachtlich.
Interessant ist dabei, dass die Wesen im Hintergrund deutlich herere Ziele haben als die Menschen selbst. Denn während die Menschheit in den 50er Jahren in erster Linie in der Blockkonfrontation fest hing, arbeiten diese Wesen daran, Frieden zu erschaffen. Das heißt, die Menschheit ist nicht nur fremdbestimmt, sie ist auch noch von moralisch besseren Wesen geleitet.
"Umstellungsteam" ist eine frühe "Matrix"-Version, die zwar nicht so spannend, dafür deutlich nachdenklicher ist.
“Umstellungsteam", 32 Seiten, 1953, erschienen in der Zweitausendeins Anthologie “Variante Zwei”.
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