Neue Homepage: Ich habe eine neue Homepage, die man unter www.gedankenecke.com erreicht. Zur Zeit werden Stück für Stück die mittlerweile über 1 000 Beiträge dieses Blogs von mir rüberkopiert (bin bei Oktober 2008 angekommen) und die neuen Artikel seit "Homepagegründung" sind da ebenfalls zu finden. Der größte Vorteil, den die neue Seite bietet ist, dass endlich jeder kommentieren kann und man sich nicht mehr registrieren braucht.
Mittwoch, 24. Februar 2010
Gelesen/Gehört: Der Weg des Vatrox




"Der Weg des Vatrox" ist der erste Teil eines Zweiteilers von Frank Borsch. Der Terraner Bully geht dabei neue Wege der Gefangenbefragung. Leider ist das ein sehr unrealistischer Weg, der den "Weg" bzw. die Flucht des Vatrox erst ermöglicht.
Ein zwiespältiges Heft also.

Die gesamte Rezension gibt es wie immer auf sf-radio.net zu hören:
Sendung 18

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Dienstag, 23. Februar 2010
Gesehen: Herz aus Stein (Deep Space Nine Folge 60)


Inhalt: Odo und Kira verfolgen einen Maquis-Rebellen auf einen unstabilen Planeten in den Badlands. Dort tritt Kira aus Versehen in einen Kristall, der sie umschließt und dabei immer weiter wächst. Odo versucht alles, um sie zu retten, hat aber keinen Erfolg. Kurz bevor sie gänzlich eingeschlossen ist, gesteht er ihr seine Liebe zu ihr. Sie erwiedert dies. Das macht ihn skeptisch, da er bisher nie das Gefühl hatte, Kira würde ihn lieben.
Er konfrontiert sie damit und es stellt sich heraus, dass Kira eine Formwandlerin ist, die so getan hat als wäre sie Kira. Sie wollte damit herausfinden, warum Odo bei den Menschen geblieben ist. Nun ist sie sich sicher, den Grund gefunden zu haben. Sie verschwindet, als sie Odo nicht davon überzeugen kann, zum Dominion zurückzukehren, und gibt Kira frei.

Kritik: Lange Zeit ist diese Episode nicht sonderlich spannend. Typischerweise gerät mal wieder ein Hauptcharakter in Not. Das überzeugt nie, man weiß schließlich, dass er nicht sterben wird. Zumal dieser Kristall auch eine äußerst unrealistische Komponente ist.

Mit dem überraschenden Schluss und dem damit verbundenen Auftritt der Formwandlerin wird man aber gänzlich dafür entschädigt. Deep Space Nine zeigt, dass Spannung nicht immer sein muss, um für eine gute Episode zu sorgen.

Richtig gut istdie Nebenhandlung. Nog möchte auf die Sternenflotten-Akademie und bittet Sisko, ein gutes Wort für ihn einzulegen. Der ist natürlich sehr merkwürdig, schließlich wäre Nog der erste Ferengi auf der Akademie. Zudem weiß Sisko nicht, was Nogs Motive für den Beitritt eigentlich sind. Die Lösung dieses Problems ist sehr interessant und die Antwort auf Siskos Frage sehr „trekkig“.

Insgesamt ist „Herz aus Stein“ eine sehr nette Folge, die allerdings etwas zu lange braucht, um in Fahrt zu kommen. Damit schrammt sie knapp an dem „sehr gut“ vorbei. 3,5 von 5 Punkten.

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Montag, 22. Februar 2010
Atommüll
Heute habe ich zum ersten Mal seit langer Zeit etwas halbwegs vernünftiges aus dem "Regierungslager" auf spiegel-online gelesen.

Scheinbar machen sich einige Christdemokraten Gedanken darüber, ob man die Stromkonzerne nicht an der Beseitigung des Atommülls in Deutschland beteiligen könnte.
Die Frage ist dabei nur: Warum wird das eigentlich noch nicht gemacht?
Der Müll wird uns noch Jahrtausende beschäftigen.
Die Betreiber der Atomkraftwerke heulen immer über ihren Werteverlust bei der Abschaltung. Wenn sie aber an den "Nebenkosten" der AKWs beteiligt wären, wäre die Mär vom "günstigen" Atomstrom wohl bald vorbei.

Sowieso ist es doch seltsam, dass die Privatisierer aus schwarz-gelb so auf Atomkraftwerke setzen.
In der Regel werden die Dinger schließlich vom Staat heftig subventioniert. Wenn sie dann gebaut sind, verdient ein privater Konzern, für den Müll ist aber wieder der Staat verantwortlich.
Sprich: Staat zahlt, Private verdienen.
Ist das die Wirtschaftskompetenz der Neoliberalen?

Damit diese Praxis so bleibt, hat unser Umweltminister Röttgen aber glücklicherweise gleich "verfassungsrechtliche Bedenken" bei einer möglichen Beteiligung von Unternehmern angemeldet.
Gerade noch einmal Glück gehabt...

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Samstag, 20. Februar 2010
(Kurz)Gelesen: Die Keksfrau (von Philip K. Dick)
Bubber Sule kann Essen nicht wiederstehen. Daher geht er jeden Nachmittag zu einer älteren Dame, bei der er Kekse bekommt. Im Gegenzug soll er ihr immer etwas vorlesen.
Die alte Dame, Mrs. Drew, fühlt sich durch seine Gegenwart immer jünger und energiegeladener. Bubber wiederum fühlt sich nach den Besuchen immer sehr schlecht und müde. Daher verbietet sein Vater ihm eines Tages die weiteren Besuche bei Mrs. Drew...

Schnell ist klar, dass Mrs. Drew dem Jungen irgendwie Energie absorbiert. Das ist keine neue Idee, ob sie das 1953 war, kann ich nicht beurteilen.

Allerdings fragt diese Kurzgeschichte nie nach den Gründen für diese seltsame Energieabsorption. Stattdessen erlebt man mit, wie Bubber immer schwächer wird. Das Ende ist dann auch keineswegs überraschend.

So bleibt einem nur das Spekulieren übrig. Das ist eigentlich eine nette Sache. Doch diese Kurzgeschichte liefert keinerlei Spekulationsmöglichkeiten. Waren es die Kekse? Aber warum?
War es Mrs. Drews? Aber die Geschichte ist zu einem Großteil aus ihrer Perspektive geschrieben und sie weiß auch nicht was vor sich geht.
Daher machen Spekulationen bei dieser Geschichte keinen Spaß.

Übrig bleibt eine fantastische "Energietransferkurzgeschichte", die nicht einmal versucht, irgendetwas zu erklären. Irgendwie unbefriedigend.


"Die Keksfrau", 11 Seiten, 1953 von Philip K. Dick, erhältlich bei Zweitausendeins in der Anthologie "Variante zwei".

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Freitag, 19. Februar 2010
Der Pöbel an der Ruhr
Ich wiederhole mich ständig. Siet September 2009 hört man nichts anderes, als dass die Regierung erst loslegt, wenn in NRW gewählt worden ist. Erst dann kommen die Finanzpläne von Minister Schäuble, erst dann werden die wahren Ziele enthüllt - zumindest liest man das in Kommentaren von FAZ, Sueddeutsche und Co.

Mittlerweile geht das schon seit über 100 Tagen so.

Jürgen Rüttgers, der selbsternannte "Arbeiterführer", der gerne auch einmal etwas für die Völkerverständigung tut und sowieso ein toleranter und aufgeschlossener Mensch ist, verkauft jetzt für bummelige 20 000 Euro vertrauliche Gespräche.
Ja mei, muss es da doch zum politischen Aschermittwoch heißen, Lobbyismus war selten einfacher.

Nun hat seine Partei in NRW 130 Landtagskandidaten. Denen traut man aber noch nicht einmal zu, eine eigene Rede zu schreiben. Daher gibt es für die Kandidaten eine Musterrede, in der unter anderem Panik vor rot-rot-grün gemacht wird (die alte Rote-Socken-Kampagne) und vor allem aber betont wird, dass man erst nach Ostern Wahlkampf machen wolle.
Wie andere Blogger aber süffisant feststellen, machen Rüttgers und die gesamte CDU eigentlich seit Monaten nichts als Wahlkampf.

Fremdenfeindlichkeit, Populismus und Verleumdungen - von schlechter Politik mal ganz abgesehen - Rüttgers verbindet seinen Namen mit immer mehr, positiven Attributen.
Bleibt nur zu hoffen, dass die Menschen in NRW dies auch mitbekommen.

Weitere Entwicklung: Watn Wunder - wenige Tage später hat Rüttgers von nichts gewusst, der böse Generalsekretär ist schuld und tritt natürlich gleich zurück. Da interessiert es keinen, dass dasCDU-Kongress-Promi-Verscherbel-Prinzip eigentlich schon Methode ist...

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Freitag, 19. Februar 2010
Gesehen: The white house pro am (West Wing Folge 17)


Inhalt: Die First-Lady setzt sich stark für den Kampf gegen Kinderarbeit ein. Das stört jedoch das Team des Präsidenten. Nicht nur, dass die First-Lady dadurch mehr Aufmerksamkeit erhält, nein, ihr Engagement sorgt auch noch dafür, dass einige demokratische Senatoren Zusätze gegen Kinderarbeit in einigen Gesetzesvorschlägen haben wollen. Danach würden die Gesetze aber nicht mehr von den Republikanern befürwortet werden. Und so rasseln die beiden Teams aneinander…

Kritik: In dieser Episode merkt man, dass das Team des Präsidenten bisher neben dem Team der Vize-Präsidentin gearbeitet hat, als mit diesem zusammen. Man merkt allerdings auch, dass der Präsident einen enormen Respekt vor seiner Frau hat. In dieser Beziehung ist er sogar ein wenig feige und lässt seine Leute Kämpfe austragen, anstatt einfach zu seiner Frau zu gehen.

Etwas brisanter wird das Ganze noch dadurch, dass der Präsident jemanden nominiert hat und seine Frau öffentlich einen Ex-Freund von ihr vorgeschlagen hat. Der Präsident hätte diesen Typen eh nominiert, aber durch den Ausspruch seiner Frau, hat er das Gefühl, dadurch beeinflussbar zu wirken.
All das zusammen führt am Ende zu einer Schrei-Szene im Oval Office.

In den letzten Folgen wird immer deutlicher, dass die Arbeit des Präsidenten nicht sonderlich erfolgreich ist. Es können keine großen Fortschritte gemacht werden. Bartlett wird zudem immer gereizter. Er streitet sich mit einem SPENDER, nun mit seiner Frau. Mal schauen, wohin das noch führt.

Interessant an der Folge ist noch, dass Charlie mit Zoey auf eine Party gehen möchte. Der Präsident befiehlt dem Secret Service jedoch, dass das nicht geht, weil weiße Extremisten Charly umbringen möchten. Das Sicherheitsrisiko wäre zu groß. Charly fühlt sich dadurch herabgesetzt und es kommt zum ersten Streit zwischen Zoey und Danny.

Eine nette Folge, ohne große Themen, die aber verdeutlicht, wie schwierig es ist, mit zwei Büros nebeneinander zu arbeiten. Außerdem deutet sie wohl ein paar Veränderungen bei dem Präsidenten an, der bisher nicht so aufbrausend war. 4 von 5 Punkten.

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Donnerstag, 18. Februar 2010
Arbeit soll sich wieder lohnen
Lange habe ich hier ja keinen Nahles-Videoblog mehr verlinkt. Das liegt unter anderem daran, dass das Konzept noch immer etwas unausgegoren ist.

Andrea Nahles werden jetzt immerhin Fragen gestellt. Das ist gut.
Allerdings sind diese Fragen viel zu leise zu hören. Da muss noch nachgebessert werden.
Sowieso wirken die Videos etwas "billig" produziert. Natürlich kann man nicht jedes Video aufwendig schneiden. Aber etwas mehr wäre schon drin.

In ihrem letzten Beitrag hat die SPD-Generalsekretärin aber mal wieder etwas "verlinkungswürdiges" zum Besten gegeben:
"Arbeit muss sich wieder lohnen" - wie Westerwave, nur halt mit einer anderen Begründung...

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Dienstag, 16. Februar 2010
Gesehen: Der Parasit (Akte-X Folge 26)


Inhalt: Mulder wird von seinem Strafdienst abgezogen, um einen einfachen Mord in einer Kanalisation aufzuklären. Schnell findet er heraus, dass es sich nicht um einen gewöhnlichen Mord handelt. Als kurz darauf ein Kanalisationsarbeiter von einem unbekannten Tier angefallen wird, ahnt Mulder bereits, dass er einen Fall verfolgt, der früher mal eine X-Akte gewesen sein könnte...

Kritik: Die X-Akten sind immer noch nicht wieder geöffnet und das stört. Das einzig Positive daran ist, dass mehr Spannung aufgebaut wird, da Mulder und Scully sich immer wieder irgendwie finden müssen. Andererseits brauchen die Folgen dadurch auch immer erst einmal eine Weile, um in Fahrt zu kommen.

Trotzdem ist diese Folge sehr gut gelungen. Der Parasit ist ein wirklich abstoßendes Wesen, das durch die Kanalisation eigentlich überall hin gelangen kann. Auch die Erklärung für die Entstehung dieses Monsters ist mehr als gelungen – sie hört sich endlich einmal allgemein verständlich an.

Gelungen ist auch, dass diese Folge keinem Schema zu folgen scheint. Bereits kurz nach zwei Dritteln der Folge kann das Vieh nämlich gefangen werden. Ärgerlich ist dann die Art und Weise, wie es erwischt. Die wäre nämlich tatsächlich zu vermeiden gewesen. Wenn man ein so gefährliches Tier mit einem Krankenwagen, keinen Sanitätern und nur einem Fahrer transportiert, muss man sich nicht wundern, wenn die Flucht gelingt.

Die Flucht sorgt dann aber wiederum noch für einige spannende Szenen. Zum Schluss gibt es ein „Akte-X“-typisches offenes Ende, das gerade zum Schluss der ersten Staffel häufig gefehlt hat.

Insgesamt ist „Der Parasit“ eine spannende Folge, die sich nicht vor anderen „Ekel“-Folgen der ersten Staffel zu verstecken braucht. 4 von 5 Punkten.

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Montag, 15. Februar 2010
Gesehen: Woyzeck (im Thalia Theater)


Im letzten Jahr war mein Deutsch-Lk ebenfalls in einer Büchner Aufführung im Thalia Theater. Damals wurde Leonce und Lena gespielt. Diese Aufführung gestaltete sich als relativ langwierige und damit in Teilen auch langweilig.

Die jetzige "Woyzeck" Aufführung leidet unter einem ähnlichen Problem.

Das Stück beginnt mit der Woyzeck-Version des Sterntaler Märchens. Kurz darauf klettert Woyzeck eine riesige Leiter hinunter. Auf der Bühne angekommen, beginnt er damit, dass in dem Youtube-Video zu hörende Lied, anzustimmen. Nach der ersten Strophe wird er damit von allen anderen Schauspielern des Stückes begleitet.

Nachdem ich nun die Originalversion von Tom Waits gehört habe, weiß ich auch zu schätzen, wie das Lied im Thalia-Theater gespielt wurde.
Im Chor hört es sich nämlich noch weitaus beeindruckender an.

Mit den anderen Darstellern wird dann auch der heimliche Hauptdarsteller des Stückes eingeführt: Ein riesiges Netz. Die Fotos bei Spiegel Online geben einen guten Eindruck, wie das Stück aufgebaut ist. Alles dreht sich um das riesige, weitmaschige und bewegliches Netz.

Das ist teilweise wirklich beeindruckend. So kommt es vor, dass ein Schauspieler, kopfüber vom Netz hinunterhängt und trotzdem noch sein Lied singt.
Außerdem werden mit dieser recht sparsamen Kulisse die verschiedensten Orte aus dem "Woyzeck" überzeugend dargestellt. Zumindest lässt sich, der Ort, an dem sich die Charaktere befinden, fast immer vorstellen.

Auch die Schauspieler überzeugen. Neben der schauspielerischen Leistung muss in dieser Inszenierung beinahe jeder noch ein Lied von Tom Waits vertonen. Das hört sich in meinen Ohren weitaus besser an, als wenn Waits sich selbst vertont.

Originell ist auch, den Tambourmajor zu einer ästhetischen Katastrophe verkommen zu lassen.
Auch die dankbarste Rolle des Stückes - der Doktor - ist mit einem genialen Song in Szene gesetzt.

Aber - und das macht die Aufführung doch sehr zäh - die Lieder strecken das Stück doch arg. Ständig wird die Handlung von einem Lied unterbrochen. Dabei ist die Begleitmusik so laut, dass der Text kaum bis gar nicht verständlich ist. Zumal die englischen Texte sowieso nicht richtig zu dem deutschen Stück passen wollen. Aber ohne ein rudimentäres Textverständnis ist es auch nicht möglich, die Lieder in Verbindung mit der Handlung zu setzen.
So kann man sich bei den Liedern nur an der Schönheit erfreuen. Und das reicht nach zwei Stunden, die zu einem großen Teil aus Liedern bestehen, irgendwie nicht.

Da wäre es schön gewesen, die Texte im Vorraus zu haben.

Die Spielszenen zwischendrin sind sehr textgetreu. Was aber auch dafür sorgt, dass die Lieder noch mehr fehl am Platz wirken.

Insgesamt war auch "Woyzeck" in meinen Augen zwiespältig. Die Netzidee war gut, die Lieder eigentlich auch. Nur irgendwie konnte der anfängliche Schwung nicht gehalten werden und so wurde die Aufführung zum Ende hin sehr zäh.

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Sonntag, 14. Februar 2010
Gelesen: Der Schimmelreiter (von Theodor Storm)
Als Schleswig-Holstein er, so dachte ich mir, sollte man ein bekanntes Werk, das im eigenen Bundesland spielt, mal gelesen haben.

"Der Schimmelreiter" ist eine Novelle, in der das Leben des Hauke Haien. Dieser beginnt sich schon in früher Jugend für Mathematik und Deichbau zu interessieren. Kurz darauf heuert er bei dem Deichgrafen als Knecht an. Als der Deichgraf stirbt, heiratet er dessen Tochter und wird selbst Deichgraf. Er plant einen neuartigen Deich, der stabiler ist als die alten. Doch sein plötzlicher Aufstieg schafft ihm einige Neider. Auch seine neuartigen Methoden wecken das Misstrauen der Menschen im Dorf...

Im Nachhinein bin ich überrascht, wie fesselnd die Novelle war, obwohl vergleichsweise wenig passiert ist. Seitenlang beschreibt Storm die Landschaft Schleswig-Holsteins, die Beziehung von Haien und seiner Frau und den Deichbau.

Der Aufbau der Novelle sorgt dafür, dass trotzdem Spannung entsteht. Die Geschichte Haiens wird nämlich einem reisenden in einem Gasthaus erzählt. Der grobe Umriss, nämlich die Gestalt des spukenden Schimmelreiters ist also von Anfang an bekannt. Dadurch zeichnet sich bereits ab, dass das Ende kein gutes sein wird.

Außerdem ist von Anfang an klar, dass sich Haien einige Neider macht. Die konservative Art, die die Dorfbewohner an sich haben, arbeitet eindeutig gegen Haien, der seiner Zeit vorraus ist.

Es ist im Verlauf der Geschichte auch gut nachvollziehbar, dass Haien viel von seinem ursprünglichen Elan verliert.

Bei Amazon gibt es für die Reclam-Ausgabe eine Rezension, die behauptet, man brauche einen besonders großen Wortschatz um die Novelle zu verstehen. Außerdem sei sie nur interessant, wenn man sich für die Küstenregionen Schleswig-Holsteins interessieren würde.
Beides ist eigentlich falsch.

Natürlich werden viele Deich- und Wattenmeerbegriffe eingestreut. Aber man hat immer die Möglichkeit, solche Sachen einfach zu überlesen oder aber in den Erklärungen (die es sogar in der Reclam-Ausgabe gibt) nachzulesen.
Durch die starke Aberglaube-Thematik in der Novelle ist sie auch für nicht-Schleswig-Holstein-Interessierte interessant.
Außerdem ist die dunkle, schaurige Stimmung, die Storm mit der Novelle erzeugt, auch einen Versuch wert.

Interessant ist auch, dass mitten in der Kaiserzeit, Konservativismus auf deutschen Dörfern kritisiert wird. Natürlich wird durch die Novelle lediglich deutlich, dass abergläubische Einstellungen dem Fortschritt im Wege stehen. Trotzdem hätte ich das in einem Text von 1888 nicht erwartet.

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Samstag, 13. Februar 2010
Gehört: The rain (von The swell season)


Wie In these arms auch besser ohne Worte?

"The rain" ist meiner Meinung nach das beste Lied auf dem Album. Und das nicht nur, weil die Melodie mitreißend ist...

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Freitag, 12. Februar 2010
Gesehen: 20 hours in L.A. (West Wing Folge 16)


Inhalt: Der Präsident ist einen Tag in Los Angeles. Dort hält er eine Spendengala ab, um Geld für die Demokraten zu sammeln. Sein Tagesplan sieht 20 Stunden ohne Schlaf vor. Zu allem Überfluss muss er sich in Los Angeles auch noch mit Townhall-Meetings rumschlagen, deren Ziel es ist, das Verbrennen der amerikanischen Flagge unter Strafe zu stellen. Ein Vorschlag, den Bartlett eher lächerlich findet.
Dann sorgt ein republikanischer Senator jedoch mit einem Kommentar zu homosexuellen Ehen dafür, dass die Spendengala, die von einem homosexuellen veranstaltet wird, beinahe abgesagt wird.
Leo muss derweil dafür sorgen, dass der Vize-Präsident für ein Gesetz des Präsidenten mit einer Ausnahme-Regelung stimmt. Unglücklicherweise ist das ein Gesetz, das der Vize-Präsident in seine gesamte politischen Laufbahn lang bekämpft hat…

Kritik: Ein interessanter Ausflug nach Los Angeles.t Interessant unter anderem auch deswegen, weil man nicht nur sieht, wie Zoes und Charlys Beziehung verläuft, sondern auch weil sich Josh in eine stumme Frau verliebt. Zumindest so lange, bis er merkt, dass sie bereits vergeben ist.

Wirklich wichtig ist hingegen die Begegnung mit dem Veranstalter der Gala und dem Präsidenten. Bartlett verhält sich dort äußerst unprofessionell, obwohl er eigentlich im Recht ist. Glücklicherweise ist der Spender ein äußerst ruhiger Mensch, der sogar Verständnis für Bartlett hat und ihm danach ein paar interessante Geständnisse zu dessen Schlafsituation entlockt.

Am Überraschendsten ist jedoch, dass Hoynes Leo und danach auch Bartlett umstimmen kann und somit das Gesetz, dass er so lange bekämpft hat, auch tatsächlich verhindert. Zum Schluss telefonieren der Präsident und er gar in einem respektvollen Ton miteinander.
Schön ist bei "West Wing" einfach, dass sich die Beziehungen zwischen den Charakteren immer weiter entwickeln. In anderen Serien wäre die Feindschaft zwischen dem Präsidenten und seinem Vize vermutlich in Stein gemeißelt. Hier aber hat sie verschiedene Facetten.

Eine interessante Episode, die an einem gänzlich anderen Ort spielt. Endlich werden auch die Gefühle des Präsidenten etwas in den Vordergrund gestellt. Nun ist er nicht mehr nur die Person, die ab und zu auftaucht und Befehle gibt, sondern (abgesehen von seinem Protektionismusgefühl seiner Tochter gegenüber) auch ein Mensch, der mal einen Ausfall hat.
Wieder eine sehr gelungene Episode 4 von 5 Punkten.

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Donnerstag, 11. Februar 2010
Gelesen: Tot und vergessen


Auch der zweite Band des neuen Zyklus weiß zu überzeugen. Eine simple Einzelgeschichte, die aber spannend erzählt wird und die sogar einmal mit ein paar lustigen Szenen aufwartet, wartet auf den Leser.

Genau das, was man von einer Heftromanserie erwartet.

Die komplette Rezension gibt es wie immer bei sf-radio:
Sternenfaust Band 131 - Tot und vergessen (von Harald Jacobsen)

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Mittwoch, 10. Februar 2010
Gesehen: Der Funke des Lebens (Deep Space Nine Folge 59)


Inhalt: Ein bajoranischer Frachter hat auf dem Weg nach DS9 einen Unfall im Maschinenraum. Der Frachter transportiert jedoch auch die Kai und den Vedek Bareil. Sie sind auf dem Weg zu Friedensverhandlungen mit den Cardassianern.
Bareil wird bei dem Unfall schwer verletzt. Doch die Kai möchte, dass er bei Bewusstsein gehalten wird, weil sie ihn bei den Verhandlungen benötigt. Doktor Bashir tut dies nur äußerst widerstrebend und tatsächlich: Am Ende gelingen die Verhandlungen, aber Bareil stirbt.

Kritik: Die ganze Folge über ist nie wirklich sicher, ob Bareil nun sterben wird oder nicht. Sieht es zunächst sofort so aus, wird er kurz darauf durch einen medizinischen Trick wiederbelebt. Im Laufe der Folge muss Bashir jedoch immer mehr von Bareils „Menschlichkeit“ (komisches Wort für einen Bajoraner) opfern, um ihn bei Bewusstsein zu halten. Zum Schluss reicht seine Trickkiste einfach nicht mehr aus.

Sehr interessant ist das Verhalten der Kai. Wirkt sie zunächst noch so, als liege ihr wirklich viel an Bareil, wird schnell klar, dass sie ihn nur ausnutzt. Sie braucht ihn als Berater und – falls etwas schief läuft – als Sündenbock. Kein sonderlich moralisches Verhalten für eine Kai.

Gut dargestellt ist auch Kiras Trauer. Bareil war immerhin ihr Freund. Allerdings befürchte ich, dass sie in keiner weiteren Folge darauf eingehen wird.

Nett ist auch die Nebenhandlung, in der noch einmal auf die Schwierigkeiten in der Freundschaft zwischen Jake und Nog eingegangen wird. Manchmal kann die extrem frauenfeindliche Kultur der Ferengi halt doch zu Nachteilen führen.

Eine spannende Episode, bei der bis kurz vor Schluss offen bleibt, wie sie endet. 4 von 5 Punkten.

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