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Gelesen: Wächter des Kristariums
Nachdem im letzten Heft der faszinierende Planet Fal eingeführt wurde, wird die Faszination hier beinahe kaputt gemacht. Der Roman ist zwar spannend, doch die Spannung kommt ausschließlich von Ballerorgien. Das ist auf Dauer ermüden und alles andere als interessant.
Wie sich der gesamte Roman liest, erfährt man wie immer auf sf-radio:
Sternenfaust Band 144 - Wächter des Kristariums
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Gesehen: Der Besuch (Deep Space Nine Episode 75)
Inhalt: Eine junge Frau besucht einen gealterten Jake Sisko. Sie ist ein Fan seiner Bücher und möchte herausfinden, warum er keine weiteren mehr veröffentlicht. Nach kurzem Ringen mit sich selbst, entschließt sich Jake, der jungen Frau seine Geschichte zu erzählen. Denn seit sein Vater starb als er 18 war, führt er alles andere als ein normales Leben...
Kritik: Die Konzeption der Folge ist mehr als ungewöhnlich. Eigentlich kennt man das Ergebnis der Episode ja schon: Ein alter, einsamer Jake Sisko. Gleichzeitig weiß man aber auch: Das kann nicht sein, denn sonst wäre die Serie ja am Ende.
Das ist dann auch die Art und Weise, wie die Folge die Spannung aufrecht erhält. Denn ansonsten ist die Geschichte recht abstrus. Jake und Benjamin Sisko werden durch ein temporales Band im Subraum miteinander verbunden. Während Benjamin verschwindet, zieht Jake ihn durch die Zeit. Zwar ist es gut, dass in diesem Fall auf überflüssiges Technogebabbel verzichtet wird, aber das hat auch zur Folge, dass das Phänomen unverständlich bleibt.
Punkten kann die Episode aber mit den Darstellungen der gealterten DS9-Crew. Es ist sehr schade, dass man nur Bashir und Dax gealtert sieht. Auch die anderen Hauptcharaktere wären gealtert sicher sehr interessant gewesen.
Besonders schön ist auch, dass die Entwicklung mit den Klingonen aus der vorherigen Folge gleich aufgenommen werden. Die Spannung mit den Klingonen werden auch in dieser Episode mehrmals erwähnt und sind im Laufe von Jakes Leben auch handlungsentscheidend.
Wie die Spiegeluniversumsfolgen bietet „Der Besuch“ einen interessanten „was wäre wenn“-Blick. Wobei es diesmal hieße, was wäre, wenn Benjamin Sisko stürbe. Die Konsequenzen sind überraschend: Bajor geht eine Allianz mit Cardassia ein, worauf die Klingonen DS9 und somit wohl auch Bajor erobern, die Föderation wird deutlich geschwächt.
Nun stellt sich natürlich für die nächsten Folgen die Frage, ob Sisko das verhindert oder ob es zunächst wirklich so geschieht. Wird es eine Annäherung zwischen Bajor und Cardassia geben? Und werden die Klinogen versuchen DS9 zu erobern?
So stört an der Folge dann eigentlich auch nur die etwas merkwürdige, technische Vorraussetzung. Eigentlich ist es auch ganz schön, dass man Jake Sisko mal in den Mittelpunkt einer Episode stellt. Das war überfällig.
Allerdings merkt man auch, dass Jake bisher halt eigentlich nichts weiter als der Schriftsteller werden wollende Sohn des Kapitäns. Identifizieren kann man sich mit ihm in dieser Folge kaum. Würde nicht das Schicksal seines Vaters und das des Alpha-Quadranten auf dem Spiel stehen, würde die Folge bei weitem nicht so viel Spannung erzeugen.
Ein erfrischender „Was-wäre-wenn“-Blick und eine sympatisch insznierte Unterhaltung zwischen Jake Sisko und einer Verehrerin - „Der Besuch“ unterhält auf knapp sehr gutem Niveau. 4 von 5 Punkten.
Die Gedankenecke-Serienübersicht zu Deep Space Nine
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Das Ende oder "nur" ein neuer Anfang?
m-dis | 20. August 10 | Topic 'Geschrieben'
Mythenland nähert sich dem Finale des ersten Zyklus. Das letzte Heft trumpft aber nicht etwa mit einer spannenden Handlung auf, die die Konfrontation von Gut und Böse konzentriert, sondern mit vielen Rückblenden.
Das ist ein Fehler, denn dadurch wird deutlich, wie wenig bisher in der Haupthandlung eigentlich geschehen ist.
Wie sich die gesamten 385 Seiten lesen und ob die Erinnerungen also die Rückblenden wenigstens gut eingearbeitet sind, ist wie immer auf dem Zauberspiegel zu lesen:
Da war doch noch was - Erinnerungen im Land der Mythen
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Die verblödete Republik (Thomas Wiezcorek)
Wer erinnert sich noch an den Wahlkampf 2006 als Alice Schwarzer Angela Merkel nur unterstützte, weil sie eine Frau ist?
Oder wer erinnert sich noch an den April 2005 als Kurt Beck SPD-Vorsitzender wurde?
Niemand?
Sind wir eine verblödete Republik?
Nein, denn diese beiden Ereignisse geschahen gar nicht zu dem Zeitpunkt!
Der Wahlkampf war 2005 und Kurt Beck wurde erst im April 2006 SPD-Vorsitzender.
Ist es nicht ein wenig peinlich, wenn solche Fehler in einem Buch mit dem Titel „Die verblödete Republik“ stecken?
Ja, und das Buch ist insgesamt ein wenig peinlich.
Thomas Wieczorek nimmt sich über 300 Seiten lang Platz um Medienschelte vor zu nehmen. Danach ist klar: Der deutsche Bundesbürger wird eigentlich konsequent hinters Licht geführt. Über all finden sich Lobbyisten und INSM-Vertreter, die unser Mediensystem zersetzen. Dabei führt Wieczorek auch immer Ungrechtigkeiten unseres demokratischen Systems aufs Korn.
Dabei hat er mit fast allem Recht. Jede Ungerechtigkeit, die er beschreibt, ist seit Jahren bekannt, getan wird nichts. Und wer täglich SpiegelOnline, Stern.de oder andere Internetseiten liest, dem ist klar, dass es längst keine unabhängige Berichterstattung mehr gibt, sondern dass fast alles nur noch Meinungsmache ist.
Aber Wieczorek hat einen furchtbaren Hass darauf. Den kann man haben, aber man muss ihn irgendwie unterdrücken können, wenn man ein Buch schreiben möchte. Denn „Die verblödete Republik“ ist so ironisch, verbissen und polemisch, dass sie die Qualität dessen erreicht, was sie kritisiert.
Zumal Wieczorek auch nur meckert. Es gibt keine positiven Punkte. Selbst die Linkspartei, die doch eigentlich die Ungerechtigkeiten, die er anprangert bekämpfen möchte, stellt er in ein neoliberales Licht. Damit mag er durchaus recht haben, denn überall dort wo diese Partei regiert (Berlin!) fällt sie in den selben Trott wie die anderen Parteien. Aber muss ein Buch, dass alles kritisiert, nicht zumindest ein paar Wege aufzeigen, wie es anders laufen könnte?
Wieczorek ist für mehr Volksentscheide. Er findet, die Bevölkerung müsse häufiger befragt werden. Aber wenn die Bevölkerung nicht unabhängig informiert wird, wenn ihre Meinung durch abhängige, durch Lobbyisten zersetzte Medien gebildet wird, sind Volksentscheide dann nicht ein Weg den Lobbyisten Tor und Tür zu öffnen?
„Die verblödete Republik“ ist ein Pamphlet mit Fehlern, in dem gemeckert wird, aber keine einzige Lösung angeführt wird. Obwohl er mit vielen Punkten recht hat, ist das schwach, denn der beißende Stil macht vieles kaputt und meckern kann jeder, verändern ist viel schwieriger.
Oder wer erinnert sich noch an den April 2005 als Kurt Beck SPD-Vorsitzender wurde?
Niemand?
Sind wir eine verblödete Republik?
Nein, denn diese beiden Ereignisse geschahen gar nicht zu dem Zeitpunkt!
Der Wahlkampf war 2005 und Kurt Beck wurde erst im April 2006 SPD-Vorsitzender.
Ist es nicht ein wenig peinlich, wenn solche Fehler in einem Buch mit dem Titel „Die verblödete Republik“ stecken?
Ja, und das Buch ist insgesamt ein wenig peinlich.
Thomas Wieczorek nimmt sich über 300 Seiten lang Platz um Medienschelte vor zu nehmen. Danach ist klar: Der deutsche Bundesbürger wird eigentlich konsequent hinters Licht geführt. Über all finden sich Lobbyisten und INSM-Vertreter, die unser Mediensystem zersetzen. Dabei führt Wieczorek auch immer Ungrechtigkeiten unseres demokratischen Systems aufs Korn.
Dabei hat er mit fast allem Recht. Jede Ungerechtigkeit, die er beschreibt, ist seit Jahren bekannt, getan wird nichts. Und wer täglich SpiegelOnline, Stern.de oder andere Internetseiten liest, dem ist klar, dass es längst keine unabhängige Berichterstattung mehr gibt, sondern dass fast alles nur noch Meinungsmache ist.
Aber Wieczorek hat einen furchtbaren Hass darauf. Den kann man haben, aber man muss ihn irgendwie unterdrücken können, wenn man ein Buch schreiben möchte. Denn „Die verblödete Republik“ ist so ironisch, verbissen und polemisch, dass sie die Qualität dessen erreicht, was sie kritisiert.
Zumal Wieczorek auch nur meckert. Es gibt keine positiven Punkte. Selbst die Linkspartei, die doch eigentlich die Ungerechtigkeiten, die er anprangert bekämpfen möchte, stellt er in ein neoliberales Licht. Damit mag er durchaus recht haben, denn überall dort wo diese Partei regiert (Berlin!) fällt sie in den selben Trott wie die anderen Parteien. Aber muss ein Buch, dass alles kritisiert, nicht zumindest ein paar Wege aufzeigen, wie es anders laufen könnte?
Wieczorek ist für mehr Volksentscheide. Er findet, die Bevölkerung müsse häufiger befragt werden. Aber wenn die Bevölkerung nicht unabhängig informiert wird, wenn ihre Meinung durch abhängige, durch Lobbyisten zersetzte Medien gebildet wird, sind Volksentscheide dann nicht ein Weg den Lobbyisten Tor und Tür zu öffnen?
„Die verblödete Republik“ ist ein Pamphlet mit Fehlern, in dem gemeckert wird, aber keine einzige Lösung angeführt wird. Obwohl er mit vielen Punkten recht hat, ist das schwach, denn der beißende Stil macht vieles kaputt und meckern kann jeder, verändern ist viel schwieriger.
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Gesehen: Carpenter Street (Enterprise Folge 63)
Inhalt: Daniels kehrt auf die Enterprise zurück. Er kann nichts Neues über die Xindi-Waffe erzählen. Doch dafür weist er Archer daraufhin, dass drei Xindi in das Jahr 2004 gereist sind. Archer und T'Pol reisen in die Zeit, um herauszufinden, was die Xindi tun...
Kritik: Es ist wirklich beeindruckend, wie schnell Enterprise den Xindi-Storybogen vorantreibt. Die Biowaffe, die erst vor wenigen Folge bekannt gegeben wurde, ist jetzt schon wieder vom Tisch.
Allerdings ist es sehr merkwürdig, dass Daniels keine Ahnung von den Xindi haben soll. Im Rahmen des Temporalen Kalten Krieges sollte es für ihn durchaus möglich sein, diese Information zu sammeln. Immerhin ist ihm ja auch aufgefallen, dass sich die Mission der Enterprise verändert hat. Aber das ist wohl eine der großen Logiklücken, die automatisch mit einem Temporalen Kalten Krieg daherkommen.
Die Episode selbst ist solide und teilweise äußerst spannend inszeniert. In dem Menschen, der den Xindi hilft, hat man wirklich all das schlechte gesammelt, was ein Mensch unserer Zeit so bieten kann.Er ist gerade deswegen so skrupellos, weil es ihm gelingt, bei allem ein gutes Gewissen zu erzeugen.
Zum Schluss ist es fast schon enttäuschend einfach, wie die Auslösung der Waffe dann doch verhindert wird.
Mit dieser Folge sollte T'Pol nun endlich von Zeitreisen überzeugt sein. Leider gibt es dazu kein weiteres Gespräch. Denn die Episode endet eigentlich nur damit, dass Archer und T'Pol zurückkehren und Trip überraschend. Dabei kommt heraus, dass Archer und T'Pol nur wenige Sekunden weg waren. Da stellt sich dann die Frage, warum am Anfang der Episode auf einmal Eile geboten war. T'Pol hat nämlich recht, wenn sie anmerkt, dass man mit Zeitreisen doch eigentlich alle „Zeit“ der Welt hat. Auch wieder so eine Logiklücke.
Insgesamt ist „Carpenter Street“ gut und solide. Wie die vorherige Episode unterhält sie sehr gut, schwächelt aber an der Story. Jetzt müssen nur noch die Logiklöcher gestopft werden, dann ist Enterprise auf einem sehr guten Kurs. 3,5 von 5 Punkten.
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Die unendliche Geschichte
m-dis | 12. August 10 | Topic 'Geschrieben'
Auch in meinem zweiten Artikel über die Fantasy-Serie Mythenland nimmt leider die Beschaffung derselben einen großen Anteil. Denn es ist gar nicht mal so einfach bei Kelters unsinnigen Phasenvertrieb in Schleswig-Holstein ein Exemplar zu bekommen. Der einzige Ausweg: Ein Besuch im benachbarten Nachbarbundesland.
Wie man den Phasenvertrieb umgibt und wie sich der zweite und dritte Band der Serie machen, kann man auf dem Zauberspiegel lesen:
Die unendliche Geschichte
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Gelesen: Lord Of The Flies (von William Golding)
Eine Gruppe sechs bis zwölf jähriger Kinder stürzt mit einem Flugzeug ab. Die Kinder können sich auf eine Insel retten, kein Erwachsener überlebt. Schnell organisieren sich die Kinder und wählen einen von ihnen, Ralph, zu ihrem Anführer. Es muss ein Feuer aufrecht erhalten werden, damit Schiffe sie sehen können, es müssen Unterkünfte gebaut werden und es muss gejagt werden.
Die Ordnung zerbricht rasch, die Regeln werden immer seltener befolgt und der Anführer der Jäger, Jack, hat Probleme damit, sich ph unterzuordnen...
Man merkt schnell wie die „Zivilisation“ der Kinder immer mehr auseinanderfällt. Durch die Furcht vor einer vermeintlichen Bestie werden die kleinen Kinder immer ängstlicher. Werte wie Mut und Stärke gewinnen immer mehr an Gewicht. Schwächere Kinder, wie der dicke Junge, der immer nur „Piggy“ genannt wird, verlieren mehr und mehr an Einfluß. Zum Schluss wird der einzige Überlebende der „rationalen“ Fraktion, Ralph, wie ein Schwein über die Insel gejagt und soll getötet werden. Just in dem Moment als die Jäger in finden, kommt die Rettung der britischen Flotte.
Das Ende wirkt daher ein wenig konstruiert. Bis dahin gibt es auch einige Passagen, die etwas langatmig erscheinen.
Die meiste Zeit über ist die Lektüre aber relativ spannend. Zunächst, weil nicht geklärt ist, ob es wirklich gefährliche Tiere auf der Insel gibt. Später, weil klar ist, dass der Zusammenhalt der Gruppe nicht lange hält. Zum Schluss, weil es ungewiss ist, was für eine Lösung es für die vertrackte Situation gibt.
Es sterben drei Kinder in dem Roman.
Der erste ist ein kleiner Junge, der gleich zu Beginn von einem Feuer, dass die Gruppe im Übermut entfacht hat, verzehrt wird. Seinen Tod bekommt niemand mit und die Existenz dieses Jungen, der zum ersten Mal das „Biest“ ins Spiel bringt, wird geleugnet.
Der zweite Tote ist ein älterer Junge, der viel in der Natur wandert. In einem rituellen Tanz, den die Jäger aufführen, rennt er hinein und schreit, er habe die Bestie gesehen. Daraufhin halten die Kinder ihn in Trance für die Bestie und schlachten ihn ab. Auch dieses Ereignis wird im Nachhinein geleugnet, diejenigen die den Tod erkannt haben, weisen die Schuld dem Jungen zu.
Der dritte Tod ist offensichtlich. Piggy wird von einem Felsen erschlagen, den ein andere Junge auf ihn wirft. Ab da ist unverkennbar, dass sich die Kinder endgültig zu „wilden“ entwickelt haben und dass Vernunft kaum noch eine Rolle spielt. Das einzige was in der Gesellschaft zählt ist das Recht des Stärkeren.
Interessant ist, dass sich für den Tod des Jungen kaum jemand der „Jäger“ interessiert. Der Tod und das Morden ist da schon so normal geworden, dass es für die Jungen scheinbar keinen Unterschied macht, ob ein Schwein oder ein Mensch getötet wird. Zumal der Mensch, der gestorben ist, dick war und aufgrund seines Asthmas kaum etwas zur Gesellschaft beitragen konnte.
Golding soll seinen Roman einmal selbst als Fabel beschrieben haben. Es sprechen hier zwar keine Tiere, aber es ist gut möglich, dass er tatsächlich Fabel-Elemente hat. Das würde bedeuten, dass Menschen sich in so einer Situation höchstwahrscheinlich so verhalten wie die Kinder in dem Roman. Das ist durchaus glaubwürdig. Denn könnte unsere Demokratie funktionieren, wenn bei uns so viel Elend herrschen würde wie in einem afrikanischen Entwicklungsland?
Vielleicht, vielleicht aber auch nicht.
Bei Golding siegt das „vielleicht aber auch nicht“.
Die Ordnung zerbricht rasch, die Regeln werden immer seltener befolgt und der Anführer der Jäger, Jack, hat Probleme damit, sich ph unterzuordnen...
Man merkt schnell wie die „Zivilisation“ der Kinder immer mehr auseinanderfällt. Durch die Furcht vor einer vermeintlichen Bestie werden die kleinen Kinder immer ängstlicher. Werte wie Mut und Stärke gewinnen immer mehr an Gewicht. Schwächere Kinder, wie der dicke Junge, der immer nur „Piggy“ genannt wird, verlieren mehr und mehr an Einfluß. Zum Schluss wird der einzige Überlebende der „rationalen“ Fraktion, Ralph, wie ein Schwein über die Insel gejagt und soll getötet werden. Just in dem Moment als die Jäger in finden, kommt die Rettung der britischen Flotte.
Das Ende wirkt daher ein wenig konstruiert. Bis dahin gibt es auch einige Passagen, die etwas langatmig erscheinen.
Die meiste Zeit über ist die Lektüre aber relativ spannend. Zunächst, weil nicht geklärt ist, ob es wirklich gefährliche Tiere auf der Insel gibt. Später, weil klar ist, dass der Zusammenhalt der Gruppe nicht lange hält. Zum Schluss, weil es ungewiss ist, was für eine Lösung es für die vertrackte Situation gibt.
Es sterben drei Kinder in dem Roman.
Der erste ist ein kleiner Junge, der gleich zu Beginn von einem Feuer, dass die Gruppe im Übermut entfacht hat, verzehrt wird. Seinen Tod bekommt niemand mit und die Existenz dieses Jungen, der zum ersten Mal das „Biest“ ins Spiel bringt, wird geleugnet.
Der zweite Tote ist ein älterer Junge, der viel in der Natur wandert. In einem rituellen Tanz, den die Jäger aufführen, rennt er hinein und schreit, er habe die Bestie gesehen. Daraufhin halten die Kinder ihn in Trance für die Bestie und schlachten ihn ab. Auch dieses Ereignis wird im Nachhinein geleugnet, diejenigen die den Tod erkannt haben, weisen die Schuld dem Jungen zu.
Der dritte Tod ist offensichtlich. Piggy wird von einem Felsen erschlagen, den ein andere Junge auf ihn wirft. Ab da ist unverkennbar, dass sich die Kinder endgültig zu „wilden“ entwickelt haben und dass Vernunft kaum noch eine Rolle spielt. Das einzige was in der Gesellschaft zählt ist das Recht des Stärkeren.
Interessant ist, dass sich für den Tod des Jungen kaum jemand der „Jäger“ interessiert. Der Tod und das Morden ist da schon so normal geworden, dass es für die Jungen scheinbar keinen Unterschied macht, ob ein Schwein oder ein Mensch getötet wird. Zumal der Mensch, der gestorben ist, dick war und aufgrund seines Asthmas kaum etwas zur Gesellschaft beitragen konnte.
Golding soll seinen Roman einmal selbst als Fabel beschrieben haben. Es sprechen hier zwar keine Tiere, aber es ist gut möglich, dass er tatsächlich Fabel-Elemente hat. Das würde bedeuten, dass Menschen sich in so einer Situation höchstwahrscheinlich so verhalten wie die Kinder in dem Roman. Das ist durchaus glaubwürdig. Denn könnte unsere Demokratie funktionieren, wenn bei uns so viel Elend herrschen würde wie in einem afrikanischen Entwicklungsland?
Vielleicht, vielleicht aber auch nicht.
Bei Golding siegt das „vielleicht aber auch nicht“.
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Apokalypse und Reflektion
m-dis | 04. August 10 | Topic 'Geschrieben'
Die aktuelle "Star Trek"-Kolumne auf dem Zauberspiegel beschäftigt sich mit zwei weiteren "Star Trek"-Comics: "Tor zu Apokalypse" und "Spock".
Beide Comics fangen in gewisser Weise den "Geist" ihrer Mutterserie ein. "Tor zur Apokalypse" entwickelt sich zum Ende leider weit von dem Gedanken von "The next Generation" weg, während der Comics "Spock" eher auf dem Boden der Tatsachen bleibt.
Wie sich das liest, kann man wie immer auf dem Zauberspiegel nachlesen:
Apokalypse und Reflektion
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Gesehen: Ebenbild (Enterprise Folge 62)
Inhalt: Trip versucht den Warpantrieb der Enterprise zu verbessern. Das Experiment geht schief, Trip wird lebensgefährlich verletzt. Dr. Phlox sieht nur eine Chance ihn zu retten: Er möchte einen Klon erzeugen, um Teile dessen Gehirns für Trips Heilung zu benutzen...
Kritik: Mit dieser Folge begibt sich Enterprise auf ganz heißes Territorium. Schließlich ist Klonen schon ein aktuelles Thema. Hier geht man an die Thematik heran, indem man ein kleines Wunderwesen funktioniert. Was aussieht wie etwas Wolle, ist eine Lebensform, die sich mit Zugabe der DNA eines Lebewesens in eben dieses Lebewesen verwandelt. Danach hat es eine Lebensspanne von 15 Tagen, in der es den Wachstumszyklus dieses Wesens nachlebt. Es lebt also nur 15 Tage.
Trotzdem stimmt Archer der Prozedur zu. Denn die Enterprise ist in einem Feld gefangen, indem kleine Teilchen sich an der Hülle festsetzen. In wenigen Tagen werden die magnetisch aufgeladenen Teile die System der Enterprise zerstört haben. Archer hat also eigentlich keine Wahl.
Doch die Geschichte erweist sich als schwieriger, als gedacht. Überraschenderweise hat der Klon die Erinnerungen von Trip im Kopf. Je älter der Klon wird, desto mehr erinnert er sich. Das sollte eigentlich nicht so sein.
Kurz darauf stellt Phlox auch noch fest, dass er den Klon töten wird, wenn er die Teile des Gehirns entfernt. Das war nicht geplant.
Und so steckt man inmitten eines Dilemmas. Obwohl es dem Klon gelingt, die Enterprise aus dem gefährlichen Feld zu ziehen, muss man ihn opfern, denn ohne Trip wird die Suche nach der Xindi-Waffe nicht gelingen.
Hier zeigt sich wieder, dass Archer wirklich gewillt ist, alles zu tun, damit die Mission gelingt. Schon die Tatsache, dass er der Klonprozedur zugestimmt hat, ist eine Überraschung. In der vorherigen Staffel hätte er das nie getan. Aber auch in der vorherigen Episode und in anderen Folgen spielte er den moralisch überlegenden. Jetzt erzeugt er Leben, nur um es als „Ersatzteillager“ - wie T'Pol es ausdrückt – zu benutzen.
Ärgerlich ist, dass man Archer nicht anmerkt, wie schwierig ihm diese Entscheidung fällt. Freilich legt er ein grimmiges Gesicht an den Tag. Doch das hat er auch, wenn er in einem ganz normalen Gefecht steht. Hier hätte mehr kommen müssen.
Gut gespielt ist hingegen der Klon. Sein Zwiespalt kommt authentisch rüber, seine Szenen mit T'Pol sind bewegend. Der Schauspieler von Trip rettet quasi diese Folge.
Eigentlich ist es eine sehr gute Thematik, die hier aufgegriffen wird. So sollte „Star Trek“ sein – auf der Höhe der Zeit, mit Themen, die wohl auch in zehn Jahren noch aktuell sind. Die Umsetzung ist leider nicht gänzlich gelungen, da die moralische Diskussion nicht zu Ende geführt wird. Es gibt keinen einzigen Moment, in dem Archer mal darüber reflektiert, wie er sich in der Ausdehnung verändert hat. Das wäre aber dringend notwendig, denn Archer wäre sogar bereit dazu, denn Klon zum Tod zu zwingen.
Insgesamt wird man so sehr gut unterhalten. Die Wertung bleibt aber dennoch knapp dadrunter, weil man an Dialogen noch mehr hätte bieten müssen. Enterprise ist aber auf jeden Fall auf dem richtigen Weg. 3,5 von 5 Punkten.
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Absturz der Volksparteien...
ist wohl nicht mehr aufzuhalten. Wobei das Ergebnis der Union durch derzeit grottenschlechte Arbeit wohl mehr als gerechtfertigt ist.
Trotzdem sind so schwache Volksparteien eigentlich nicht wünschenswert. Immerhin müssen die Konsvervativen jetzt leiser sein, wenn sie der SPD den Status als Volkspartei absprechen. Denn sie sind von unseren Ergebnissen nicht weit entfernt.
Trotzdem sind so schwache Volksparteien eigentlich nicht wünschenswert. Immerhin müssen die Konsvervativen jetzt leiser sein, wenn sie der SPD den Status als Volkspartei absprechen. Denn sie sind von unseren Ergebnissen nicht weit entfernt.
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Gelesen: Loodon
Die Sternenfaust erreicht den Planeten Fal. Dort wollen sie den gefunden, 40 000 Jahre alten Außerirdischen Yaag nach Hause bringen und mehr über die mysteriösen Quallen herausfinden. Aber im Orbit löst sich das Shuttle auf...
"Loodon" ist eine ungewöhnliche aber intensive "Sternenfaust"-Folge. Endlich wird wieder einmal eine fremdartige Welt beschrieben, die leider in einigen Punkten doch wieder einer vergangenen Welt auf der Erde ähnelt.
Wie sich der Roman liest, erfährt man wie immer auf sf-radio.de:
Sternenfaust Band 143 - Loodon (von Volker Ferkau)
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Gelesen: Der Abgrund (von David Weddle & Jeffrey Lang)
"Der Abgrund" ist sowohl ein Einzelroman als auch der dritte Teil der achten "Deep Space Nine"-Staffel. Der Roman war auch Teil der "Sektion 31"-Miniserie, die eigentlich nur aus Einzelromanen bestand.
Dr. Bashir kommt mal wieder in Kontakt mit Sektion 31 und muss sich auf den Weg in die Badlands machen. Dort hat ein ebenfalls genetisch optimierter Arzt eine Produktionsanlage des Dominions unter seine Kontrolle gebracht und produziert Jem'hadar. Mit diesen möchte er sich zu einem gerechten Herrscher über den Alpha-Quadranten aufschwingen.
Wie sich das liest, kann man auf trekzone nachlesen. Meine Rezension ist die dritte:
Der Abgrund
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Gesehen: Der Weg des Kriegers (Teil 1 + 2) (Deep Space Nine Folgen 73 und 74)
Inhalt: Während sich die „Deep Space Nine“-Besatzung auf die mögliche Infiltration durch einen Wechselbalg vorbereitet, erscheinen auf einmal mehrere klingonische Schiffe. Auch sie sehen die Bedrohung durch das Dominion, schließlich ist in der letzten Folge der dritten Staffel bekannt geworden, dass die Gründer den Alpha-Quadranten wohl schon unterwandert haben.
Da die Klingonen Alliierte der Föderation sind, werden sie an Bord der Station gelassen. Doch dort sorgen sie für Unruhe, indem sie Cardassianer und Odo belästigen. Außerdem beginnen sie damit, Frachter, die bajoranisches Territorium verlassen, illegal zu kontrollieren.
Sisko weiß nicht mehr weiter und wendet sich an einen klingonischen Experten: Commander Worf, den einzigen Klingonen, der in der Sternenflotte dient.
Worf wird nach Deep Space Nine gebracht und hat schnell Erfolg. Die Klingonen planen tatsächlich mehr. Sie vermuten, dass das cardassianische Reich von den Gründern unterwandert wurde. Nun bereiten sie eine Invasion Cardassias vor...
Kritik: Die letzte Staffel endete zwar ohne einen wirklichen Cliffhangar, aber es war da schon abzusehen, welche Sprengkraft die Neuigkeit, dass die Gründer den Alpha-Quadranten unterwandert haben, besitzt. Niemandem kann man wirklich vertrauen. Und so wirken die Aktionen der Klingonen zunächst auch noch legitim. Schließlich ist es durchaus möglich, dass die Cardassianer unterwandert wurden. Allerdings stellt sich eben so die Frage, ob die Klingonen unterwandert worden sind. Diese Frage wird allerdings während des ganzen Zweiteilers nicht einmal aufgeworfen.
Trotzdem bietet der Auftakt zu der vierten Staffel großes Kino. Es kommt zu mehr Schlachtenszenen als in den vorherigen drei Staffeln zusammen. Mit Worf wird ein bekannter Charakter des „Star Trek“-Universums nach DS9 versetzt. Außerdem wird er gleich in einen Loyalitätskonflikt gebracht, was für einige gute Charakterszenen sorgt.
Auch die Figur des Garaks wird einmal mehr in den Mittelpunkt gestellt. Sein Wunsch nach Hause, also nach Cardassia, zurückzukehren, wird immer deutlicher. Tragischerweise gelingt ihm dies auch in der neuen Krise nicht. Stattdessen geht der ganze Ruhm einmal mehr an Garaks Feind Dukat.
Als dritte Charakterentwicklung scheint sich die erste langfristige Beziehung bei DS9 anzubahnen. Zwar war Kira zwischenzeitlich mit Vedek Bareil zusammen, doch die Beziehung hielt (verständlicherweise) nur bis zu dessen Tod. In diesem Mehrteiler kommt Sisko nun mit der in der dritten Staffel eingeführten Kassidy Yates zusammen. Hoffentlich gönnen die Drehbuchautoren den beiden eine glücklichere Zukunft.
Interessant ist, dass es auf Cardassia scheinbar durch zivile Unruhen zu einem Machtumschwung gekommen ist. Das Zentralkommando hat nun nicht mehr das sagen, eine zivile Regierung hat die Macht. Es ist bedauerlich, dass diese Entwicklung nicht begleitet wurde. Hoffentlich wird dies nun in der Zukunft noch thematisiert. Denn eine zivile, cardassianische Regierung sollte den Weg für bessere Zusammenarbeit zwischen der Föderation und den Cardassianern möglich machen.
Der eigentliche Kracher der Episode ist aber natürlich der Konflikt mit den Klingonen. Die ehemaligen Erzfeinde der Föderation sind schon lange Verbündete gewesen. Die Abkehr von dieser Doktrin kommt überraschend, das Ergebnis ist verheerend. Das Kithomer-Friedensabkommen wird aufgekündigt, die Föderation befindet sich defakto wieder mit den Klingonen im Krieg.
Zum Schluss der Folge weiß man immer noch nicht, welche Positionen nun eigentlich von den Gründern unterwandert worden sind. Die Cardassianer sind es nicht. Wer aber dann? Diese Frage bietet noch genügend Stoff für einige weitere Episoden.
Der Zweiteiler „Way of the warrior“ hätte durchaus im Kino laufen können: Er ist spannend und erzählt eine sehr gute Geschichte. Besser kann man es eigentlich nicht machen. Die vierte Staffel beginnt furios. 5 von 5 Punkten.
Die Gedankenecke-Serienübersicht zu Deep Space Nine
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Gelesen: Unspoken Truth (von Margaret Wander Bonanno)
"Unspoken Truth" konzentriert sich auf die Halbvulkanierin Saavik. Das Buch erzählt ihre Erlebnisse zwischen dem dritte und dem vierten "Star Trek"-Kinofilm. Dabei arbeitet die Autorin vor allem mit wilden Zeitwechseln und Rückblenden, durch die einen Saaviks Leben näher gebracht werden soll.
Leider schaft das keine Spannung sondern höchstens Verwirrung. Gepaart mit einer netten Liebesgeschichte und einer dämlichen Agentenstory ist das Buch leider kein Höhenflug.
Die gesamte Rezension kann man bei trekzone lesen:
Star Trek - Unspoken Truth
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