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Gelesen: Voyeur (von Simon Beckett)
Es ist in den letzten Jahren eine Unsitte geworden, dass die nicht erfolgreichen Bücher eines Autors sofort neu aufgelegt werden, sobald dieser Erfolg hat. Nach Simon Becketts „Chemie des Todes“ landete er einen Bestseller nach dem anderen. Kein Wunder, dass man das mäßig erfolgreiche „Galerie der Verführung“ von 1993 aus der Mottenkiste holt. Da dieser Titel aber zu kompliziert für den zu verführenden Leser ist, nennt man das Buch einfach „Voyeur“ und schreibt die Buchstaben wie Blut auf das Titelblatt. Fertig ist der Bestseller. Super.
Die Handlung ist ähnlich sinnig. Der alternde Gallerist Donald Ramsey verliebt sich das erste Mal in seinem Leben. Bisher hat er immer nur Befriedigung aus seinen erotischen Kunstwerken gezogen. Nun ist er besessen von seiner Assistentin Anna. Blöderweise hat die einen Freund namens Marthy und ist furchtbar verliebt in ihn. Als sie plant mit ihm nach Amerika umzuziehen, schrillen bei Ramsey die Alarmglocken, seine Liebe droht ihm zu entgleiten. Da er weiß, dass er selbst keine Chance bei Anna hat, engagiert er einen attraktiven Mann, sie zu verführen...
Man muss Beckett zugute halten, dass er der Neuauflage ein neues Vorwort hinzugefügt hat, indem er erklärt, dass „Voyeur“ sein erster Roman ist. Das Buch soll laut Beckett eine „Studie einer sexuellen Obsession sein“ und „sowohl verstören als auch belustigen“.
Die Handlung ist in der Ich-Perspektive geschrieben, der Erzähler ist Ramsey selbst. Aber obwohl er offensichtlich ein krankhaftes Hirn ist, merkt der Leser das nicht. Im Gegenteil: Ramseys Gedanken wirken meist normal, lediglich wenn Frauen mit ihm Spiel sind, werden sie unklar und unsinnig.
Daher ist es überhaupt nicht verständlich, dass seine Obsession zu einem Mord fähig ist. Der Mord an Marthy wird aber mit seinem Gehilfen astrein über die Bühne gebracht. Es kommt selbst zum Schluss niemand dahinter. Der Rest des Romans ist dann eine verzweifelte Suche Annas nach ihrem Freund. Das Ende des Romans ist, dass Ramseys Gehilfe mit Anna schläft, während Ramsey durch einen Schlitz im Nebenzimmer zuguckt. Er findet den Sex so vulgär, dass er auf einmal Fehler an Anna entdeckt und sich wieder seinen ästhetisch perfekten Kunstwerken zuwendet.
Es ist bemerkenswert, dass Anna ihren Freund so schnell vergisst, nach dem Sex hört sie auf, Fragen zu stellen. Es ist bemerkenswert, dass der Mord nicht entdeckt werden kann, obwohl er von Amateuren geplant wurde. Es ist bemerkenswert, dass nieman auf Ramsey als Mörder kommt. Es ist bemerkenswert, wie wenig sich Beckett um die Charaktere in dieser „Studie“ kümmert. Es ist bemerkenswert wie unsinnig der Mittelteil ist.
Denn der besteht ausschließlich darin, dass Anna die Polizei antreibt, mehr zu tun und Ramsey hofft, dass sie nichts herausfindet. Der Leser weiß, wer der Mörder ist und ist auch abgestoßen von dem widerlichen Mord. Das nimmt viel Spannung, da durch Ramseys schwache Charakterzeichnung es dem Leser eigentlich auch egal ist, ob er geschnappt wird oder nicht. Die Geschichte fesselt einfach kaum.
„Voyeur“ ist ein durchaus ambitionierter Erstling, der leider etwas unausgegoren wirkt. Die Spannung wird nicht über den ganzen Roman gehalten. Der Schluss ist zwar ganz nett, da sich Ramsey nach so vielen Mühen wieder von Anna abwendet, aber auch ein wenig unrealistisch. Schließlich ist der Mord vergessen, was eigentlich nicht sein kann...
Auf jeden Fall ist „Voyeur“ kein Vergleich zu „Die Chemie des Todes“, die auch Schwächen hatte, aber durch eine gelungene forensische Darstellung glänzen konnte.
Die Handlung ist ähnlich sinnig. Der alternde Gallerist Donald Ramsey verliebt sich das erste Mal in seinem Leben. Bisher hat er immer nur Befriedigung aus seinen erotischen Kunstwerken gezogen. Nun ist er besessen von seiner Assistentin Anna. Blöderweise hat die einen Freund namens Marthy und ist furchtbar verliebt in ihn. Als sie plant mit ihm nach Amerika umzuziehen, schrillen bei Ramsey die Alarmglocken, seine Liebe droht ihm zu entgleiten. Da er weiß, dass er selbst keine Chance bei Anna hat, engagiert er einen attraktiven Mann, sie zu verführen...
Man muss Beckett zugute halten, dass er der Neuauflage ein neues Vorwort hinzugefügt hat, indem er erklärt, dass „Voyeur“ sein erster Roman ist. Das Buch soll laut Beckett eine „Studie einer sexuellen Obsession sein“ und „sowohl verstören als auch belustigen“.
Die Handlung ist in der Ich-Perspektive geschrieben, der Erzähler ist Ramsey selbst. Aber obwohl er offensichtlich ein krankhaftes Hirn ist, merkt der Leser das nicht. Im Gegenteil: Ramseys Gedanken wirken meist normal, lediglich wenn Frauen mit ihm Spiel sind, werden sie unklar und unsinnig.
Daher ist es überhaupt nicht verständlich, dass seine Obsession zu einem Mord fähig ist. Der Mord an Marthy wird aber mit seinem Gehilfen astrein über die Bühne gebracht. Es kommt selbst zum Schluss niemand dahinter. Der Rest des Romans ist dann eine verzweifelte Suche Annas nach ihrem Freund. Das Ende des Romans ist, dass Ramseys Gehilfe mit Anna schläft, während Ramsey durch einen Schlitz im Nebenzimmer zuguckt. Er findet den Sex so vulgär, dass er auf einmal Fehler an Anna entdeckt und sich wieder seinen ästhetisch perfekten Kunstwerken zuwendet.
Es ist bemerkenswert, dass Anna ihren Freund so schnell vergisst, nach dem Sex hört sie auf, Fragen zu stellen. Es ist bemerkenswert, dass der Mord nicht entdeckt werden kann, obwohl er von Amateuren geplant wurde. Es ist bemerkenswert, dass nieman auf Ramsey als Mörder kommt. Es ist bemerkenswert, wie wenig sich Beckett um die Charaktere in dieser „Studie“ kümmert. Es ist bemerkenswert wie unsinnig der Mittelteil ist.
Denn der besteht ausschließlich darin, dass Anna die Polizei antreibt, mehr zu tun und Ramsey hofft, dass sie nichts herausfindet. Der Leser weiß, wer der Mörder ist und ist auch abgestoßen von dem widerlichen Mord. Das nimmt viel Spannung, da durch Ramseys schwache Charakterzeichnung es dem Leser eigentlich auch egal ist, ob er geschnappt wird oder nicht. Die Geschichte fesselt einfach kaum.
„Voyeur“ ist ein durchaus ambitionierter Erstling, der leider etwas unausgegoren wirkt. Die Spannung wird nicht über den ganzen Roman gehalten. Der Schluss ist zwar ganz nett, da sich Ramsey nach so vielen Mühen wieder von Anna abwendet, aber auch ein wenig unrealistisch. Schließlich ist der Mord vergessen, was eigentlich nicht sein kann...
Auf jeden Fall ist „Voyeur“ kein Vergleich zu „Die Chemie des Todes“, die auch Schwächen hatte, aber durch eine gelungene forensische Darstellung glänzen konnte.
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Gesehen: Drei (Akte X Folge 31)
Inhalt: Die X-Akten sind wieder eröffnet. Sofort findet Mulder wieder ein Beschäftigungsfeld, um sich von dem Verschwinden seiner Partnerin Scully abzulenken. In Los Angeles bringt eine Gruppe Verbrecher regelmäßig Menschen um. Das Besonders: Sie saugen den Opfern das Blut aus. Mulder mischt sich in die Ermittlungen ein...
Kritik: Die Konzentration auf das Thema Blut ist in dieser Episode fast schon widerlich. Eigentlich ist „Drei“ eine typische Monster-of-the-week-Folge.
Diesmal sind die Monster aber besonders, sie haben sich nämlich tatsächlich zu Vampiren entwickelt. Einer von ihnen stirbt sogar bei Lichteinfluss, taucht aber später wieder auf. Das ist dann doch arg fantastisch. Leider wird kaum erklärt, wie dieses „Phänomen“ zustande kommt. Der Hinweis auf die „Vater-Sohn-HeiligerGeist“-Theorie ist dabei nicht ausreichend.
Andererseits gibt es für so seltsame Phänomene auch keine vernünftige Erklärung. So ist es schön, dass sich die Episode ab der zweiten Hälfte auf einen Nebenschauplatz verlagert. Mulder lernt eine Frau kennen, die früher einmal mit der Vampir Gruppe zu tun hat. Mit dieser Frau beginnt er beinahe ein Verhältnis, was zu eher intensiven und widerlichen Diskussionen über Blut führt. Das Verhältnis endet dann am Ende der Folge noch tragischer als das Verschwinden von Scully.
Spannung wird durch die Gefahr, die durch die drei „Vampire“ ausgeht, aufgebaut. Durch die ständige Gefahr der übermenschlichen Blutsauger, wird die Episode nie wirklich langweilig und hat keinen Hänger. Da sind Logiklöcher schon verzeihbar.
Insgesamt ist „Drei“ eine spannende und beinahe sehr gute Episode. Die starke Atmosphäre der Folge sichert dann doch noch eine sehr gute Wertung. 4 von 5 Punkten.
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Gelesen: Die kosmische Barriere
Admiral Taglieri wird von den Basiru-Aluun auf deren Heimatplaneten verurteilt, Dana Frost steht an der kosmischen Barriere einem feindlichen Volk gegenüber, eine riesige Armada der Kridan rast auf die Solaren Welten zu und der Raisa der Kridan ist immer noch unter der Kontrolle eines Parasiten...die Zeichen im Sternenfaust-Universum stehen auf Sturm...
Zum Zyklusende zieht das Tempo der Serie noch einmal ordentlich an. Das ist gut so, schließlich hat man das im vergangenen Zyklus deutlich versäumt. Dabei sind allerdings nicht alle Entwicklungen überzeugende. Ein Teil der Dramatik geht durch eine ungünstige Erzählweise der "Zweiteiler" verloren.
Welche Entwicklungen damit gemeint sind und was sehr gelungen ist, liest man wie immer auf sf-radio:
Sternenfaust Band 146 - Die kosmische Barriere (von Michelle Stern)
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Gelesen: Irrungen, Wirrungen (Theodor Fontane)
Der adlige Offizier Botho von Reinäcker führt ein geheimes Verhältnis zu der bürgerlichen Magdalene Nimptsch. Dieses Geheimnis ist freilich nur seinem Stand verborgen, bei den Nimptsch und deren Freunden verkehrt er frei und offen. Kurz nach einer gemeinsamen Reise muss das Paar sich trennen, da Bothos Stand und seine finanzielle Situation eine Heirat erfordern...
"Irrungen, Wirrungen" wirrt und irrt enttäuschend wenig. Zunächst wird die Beziehung zwischen Botho und Lene ausführlich dargestellt. Es ist zwar die ganze Zeit über bekannt, dass das Verhältnis keine Zukunft hat, dennoch fügen die beiden sich sehr gut in ihre Situation.
Das Ende wird dann auch einvernehmlich durchgeführt. Lene weiß, dass Botho seinem Stand nicht entfliehen kann, also akzeptiert sie die Entscheidung. Das Ende kommt etwa nach der Hälfte des Buches. Danach liest man auf noch einmal hundert Seiten, wie die beiden zwar immer noch an dem anderen hängen, sich aber in neuen Verhältnissen ein neues Leben mit halbwegs akzeptablen Ehepartnern aufbauen.
Das Ganze ist überraschend uninteressant. Schließlich wird dadurch nur eine am Stand gescheiterte Beziehung gezeigt. Kritik erfolgt kaum, schließlich können alle Akteure zum Schluss mit den Ereignissen leben, keiner zerbricht völlig daran.
Der Titel des Buches bezieht sich auf eine Textstelle, steht aber sonst nicht wirklich für den Verlauf des Buches. Den Betulichkeit und Rührsehligkeit kann man wohl schlecht mit "Irrungen, Wirrungen" gleichsetzen.
"Irrungen, Wirrungen" wirrt und irrt enttäuschend wenig. Zunächst wird die Beziehung zwischen Botho und Lene ausführlich dargestellt. Es ist zwar die ganze Zeit über bekannt, dass das Verhältnis keine Zukunft hat, dennoch fügen die beiden sich sehr gut in ihre Situation.
Das Ende wird dann auch einvernehmlich durchgeführt. Lene weiß, dass Botho seinem Stand nicht entfliehen kann, also akzeptiert sie die Entscheidung. Das Ende kommt etwa nach der Hälfte des Buches. Danach liest man auf noch einmal hundert Seiten, wie die beiden zwar immer noch an dem anderen hängen, sich aber in neuen Verhältnissen ein neues Leben mit halbwegs akzeptablen Ehepartnern aufbauen.
Das Ganze ist überraschend uninteressant. Schließlich wird dadurch nur eine am Stand gescheiterte Beziehung gezeigt. Kritik erfolgt kaum, schließlich können alle Akteure zum Schluss mit den Ereignissen leben, keiner zerbricht völlig daran.
Der Titel des Buches bezieht sich auf eine Textstelle, steht aber sonst nicht wirklich für den Verlauf des Buches. Den Betulichkeit und Rührsehligkeit kann man wohl schlecht mit "Irrungen, Wirrungen" gleichsetzen.
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Gesehen: Der Hypokratische Eid (Deep Space Nine Folge 76)
Inhalt: O'Brien und Bashir verfolgen das Signal eines angeschlagenen Warpkerns im Gamma-Quadranten. Sie vermuten, dass dort ein Schiff in Not ist. Bei dem Signal angekommen stellen sie jedoch fest, dass es sich um eine Gruppe Jem'hardar handelt. Die Beiden werden festgenommen. Vor der Exekution rettet sie nur eine Sache: Die Jem'Hardar möchten von der lebensnotwendigen Droge White runterkommen. Bashir soll ein Mittle entwickeln, mitdem die Jem'Hardar dies erreichen können...
Derweil hat Worf auf der Station Schwierigkeiten, sich in die Regeln, die dort herrschen, einzuleben. Vor allem mit der investigativen Arbeit von Odo hat er so seine Probleme...
Kritik: Diese Episode hätte ein großer Wendepunkt in den Beziehungen mit dem Dominion werden können. Nur die Droge White sorgt dafür, dass die Jem'hardar loyal zu dem Dominion sind. Ohne den Zwang, die Droge zu nehmen, wären die Jem'hardar unabhängig und das Dominion wäre erst einmal mit sich selbst beschäftigt.
Daher war es eigentlich aber auch klar, dass Bashir keinen Erfolg haben würde. Tragisch sind aber die Umstände des Misserfolges. Denn Bashir hat gerade ein Mittel gefunden, als O'Brien seine Arbeit zerstört. Verursacht wird dies dadurch, dass die Jem'hardar kurz davor sind Bashir zu töten, Bashir seine Arbeit aber nicht ruhen lassen möchte. Nur durch die Vernichtung seiner Arbeit kann O'Brien Bashir davon überzeugen, den Planeten zu verlassen. Ob das gerechtfertigt ist, bleibt zweifelhaft. Die Freundschaft zwischen den Beiden hat aber einen offensichtlichen Knacks erlitten.
Es ist sehr gut, dass man Worfs Schwierigkeiten auf DS9 gezeigt hat. In der letzten Episode kam er kaum vor, dabei ist er erst am Anfang der Staffel zu der Crew gestoßen. Dabei war es zu erwarten, dass der extrem pflichtbewusste Klingone Schwierigkeiten mit den leichten Regeln auf DS9 haben würde.
Für die Kontinuität ist es auch sehr gut, dass die Klingonen einmal mehr erwähnt werden. Sie entwickeln sich langsam zum Sicherheitsrisiko für den ganzen Qudranten, denn sie beginnen einen Konflikt mit den Romulanern. Wenn das Dominion Glück hat, dann vernichten sich die Kräfte des Alpha-Quadranten selbst, bevor das Dominion angreift.
„Der Hypokratische Eid“ erzeugt dadurch Spannung, dass O'Briens und Bashirs Leben die ganze Zeit in Gefahr ist und sorgt durch Worfs Erfahrungen auf DS9 für einiges Schmunzeln. Außerdem zeigt die Episode, dass Jem'hardar nicht nur kaltblütige Killer sind. Einige von ihnen haben auch Träume und Wünsche und wie in jedem Volk sind nicht alle Wesen böse, obwohl die Jem'hardar genetisch erzeugt wurden.
Daher kann man an der Episode kaum etwas aussetzen. Lediglich die Figur des Jem'hardar Führers ist etwas arg positiv gezeichnet. Ein so gereifter und moralischer Charakter wird wohl kaum in wenigen Tagen gereift sein. Hier hätte man ruhig etwas grauer zeichnen können, anstatt sich nur auf die Farbe weiß zu stürzen.
Insgesamt ist die Folge aber mindestens sehr gut. 4,5 von 5 Punkten.
Die Gedankenecke-Serienübersicht zu Deep Space Nine
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Gelesen: Wächter der Ewigkeit (Sergej Lukianenko)
Auch der vierte Teil der Reihe besteht aus drei Einzelgeschichten, die sich im Nachhinein zu einem „großen Ganzen“ fügen. Diesmal steht in allen drei Teilen wieder Anton im Mittelpunkt. Er ist ein lichter Anderer und Mitglied in der Moskauer Nachtwache. In diesem Buch verschwimmen die Grenzen zwischen Licht und Dunkel noch mehr als in den vorherigen Romanen. Stattdessen wird klar, dass es diesmal einen gemeinsamen Feind gibt...
„Wächter der Ewigkeit“ ist bisher der letzte Band der Reihe. Daher hatte ich gehofft, dass die Geschichte diesmal abgeschlossener sein würde als in den Bänden zuvor. Das ist nicht der Fall. Licht und Dunkel stehen sich zum Schluss immer noch unversöhnlich gegenüber, obwohl die Ereignisse zeigen, dass das eigentlich gar nicht nötig wäre.
Trotzdem ist der Roman nicht schlecht. Wie gesagt, verschwimmen die Grenzen zwischen den beiden Wachen. Die Missionen, die Anton hier ausführen muss, bringen ihn auf die Fährte der „ewigen Wache“. Zu seiner Bestürzung muss er herausfinden, dass sich Mitglieder der lichten, dunklen Seite und der Inquistion zusammen getan haben. Sie wollen die Grundfesten der Magie ändern. Das wollen natürlich beide Seiten verhindern.
Diese Zusammenarbeit ist durchaus interessant, schließlich merkt man dadurch immer mehr, wie wenig Unterschiede es eigentlich zwischen dem Licht und dem Dunkel gibt. Letztendlich sind es nur ein paar unterschiedliche Angewohnheiten und eine andere Bezeichnung. Wobei die dunkle Seite natürlich noch immer ein wenig gewalttätiger ist.
Der Roman ist aber auch noch an einer anderen Stelle gelungener als seine Vorgänger. Immer wieder wird die Technik der Menschheit ins Spiel gebracht. Dabei wird häufig deutlich, dass die „Anderen“ häufig mit der Technik kaum etwas anfangen könne. An der Magie scheint die technologische Revolution teilweise vorbeigegangen zu sein. Das ist witzig mitzuerleben.
Außerdem bekommt man in diesem Roman mehr Einblicke in die Struktur der „Anderen“. Man erlebt die Arbeitsweise der Nachtwachen in Usbekistan und Schottland und einige Prozeduren an Flughäfen. Das ist interessant.
Der Roman ist trotz alledem auch noch übermäßig spannend. Obwohl der Autor nicht viel tut, um seine Charaktere weitere Tiefe zu geben, sind sie dem Leser schnell sympathisch. Dafür sorgt vor allem, dass Anton in erster Linie mal wieder Spielzeug ist und in mühevoller Kleinarbeit herausfinden muss, was ihm eigentlich gerade passiert.
„Wächter der Ewigkeit“ ist ein mitreißendes, spannendes Buch, das auch immer wieder mit netten Seitenhiebe auf unsere Gesellschaft glänzt.
„Wächter der Ewigkeit“ ist bisher der letzte Band der Reihe. Daher hatte ich gehofft, dass die Geschichte diesmal abgeschlossener sein würde als in den Bänden zuvor. Das ist nicht der Fall. Licht und Dunkel stehen sich zum Schluss immer noch unversöhnlich gegenüber, obwohl die Ereignisse zeigen, dass das eigentlich gar nicht nötig wäre.
Trotzdem ist der Roman nicht schlecht. Wie gesagt, verschwimmen die Grenzen zwischen den beiden Wachen. Die Missionen, die Anton hier ausführen muss, bringen ihn auf die Fährte der „ewigen Wache“. Zu seiner Bestürzung muss er herausfinden, dass sich Mitglieder der lichten, dunklen Seite und der Inquistion zusammen getan haben. Sie wollen die Grundfesten der Magie ändern. Das wollen natürlich beide Seiten verhindern.
Diese Zusammenarbeit ist durchaus interessant, schließlich merkt man dadurch immer mehr, wie wenig Unterschiede es eigentlich zwischen dem Licht und dem Dunkel gibt. Letztendlich sind es nur ein paar unterschiedliche Angewohnheiten und eine andere Bezeichnung. Wobei die dunkle Seite natürlich noch immer ein wenig gewalttätiger ist.
Der Roman ist aber auch noch an einer anderen Stelle gelungener als seine Vorgänger. Immer wieder wird die Technik der Menschheit ins Spiel gebracht. Dabei wird häufig deutlich, dass die „Anderen“ häufig mit der Technik kaum etwas anfangen könne. An der Magie scheint die technologische Revolution teilweise vorbeigegangen zu sein. Das ist witzig mitzuerleben.
Außerdem bekommt man in diesem Roman mehr Einblicke in die Struktur der „Anderen“. Man erlebt die Arbeitsweise der Nachtwachen in Usbekistan und Schottland und einige Prozeduren an Flughäfen. Das ist interessant.
Der Roman ist trotz alledem auch noch übermäßig spannend. Obwohl der Autor nicht viel tut, um seine Charaktere weitere Tiefe zu geben, sind sie dem Leser schnell sympathisch. Dafür sorgt vor allem, dass Anton in erster Linie mal wieder Spielzeug ist und in mühevoller Kleinarbeit herausfinden muss, was ihm eigentlich gerade passiert.
„Wächter der Ewigkeit“ ist ein mitreißendes, spannendes Buch, das auch immer wieder mit netten Seitenhiebe auf unsere Gesellschaft glänzt.
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Gelesen: Xij
Aruula und Matt sollen wieder einen Begleiter bekommen. Mit "Xij" bekommen sie Xij. Diese wirkt zunächst noch etwas blaß. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Ihr "Vorstellungsroman" bleibt aber leider durchschnittlich.
Die Rezension zu dem Heft kann man wie immer auf sf-radio lesen:
Maddrax Band 277 - Xij (von Roland M. Hahn)
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Gesehen: Testgebiet (Enterprise Folge 65)
Inhalt: Die Enterprise hat ein Planetensystem entdeckt, indem die Xindi offensichtlich ihre Waffe testen. Doch auf dem Weg dorthin wird das Schiff durch Anomalien stark beschädigt. Da taucht Commander Shran von den Andorianern auf und bietet seine Unterstützung an. T'Pol ist über diesen selbstlosen Akt etwas überrascht...
Kritik: „Die Föderation bahnt sich an“, denkt man über große Teile dieser Folge. Die Menschen und die Andorianer arbeiten perfekt zusammen. Es gibt sogar Gespräche über eine zukünftige Allianz. Die Art wie die beiden Schiffe danach die Xindi überlisten ist mehr als witzig.
Und die Stärke der Episode liegt dann auch darin, dass man sich lange Zeit nicht vorstellen kann, dass Shran die Menschen tatsächlich hintergehen könnte. Genau das geschieht dann aber und macht die Episode zu einem Moment noch einmal spannend, an dem man schon erwartet hat, dass sie endet. Sehr gut.
„Testgebiet“ ist auch für den Xindi-Handlungsbogen eine wichtige Folge, denn nun haben die Menschen detaillierte Informationen über die Waffe. Deutlich wurde ihnen jedoch auch gemacht, was für eine Zerstörungskraft diese Waffe hat.
Und so ist an „Testgebiet“ eigentlich nichts auszusetzen. Endlich erscheint mal wieder ein bekanntes Volk und bekommt dazu auch noch eine intelligente Story, die den Haupthandlungsbogen vorantreibt. Super. 5 von 5 Punkten.
Die Gedankenecke-Serienübersicht zu Enterprise
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Gelesen: Die Genesis des Arthur Crow
Nach acht Monaten Maddrax Pause habe ich mit dem neuen Zyklus jetzt wieder einen Einstiegsversuch gestartet. Das geht vom Verstehen überraschend einfach. Für das aktuelle Heft, das erste des neuen Zyklus, braucht man kaum Vorwissen. Allerdings ist die Story nicht gänzlich überzeugend.
Die gesamte Rezension kann man wie immer auf sf-radio lesen:
Maddrax Band 276 - Die Genesis des Arthur Crow (von Manfred Weinland)
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Gelesen: Die Weimarer Republik (von Detlef Lehnert)
Das Reclam-Sachbuch mit dem schlichten Titel „Die Weimarer Republik“ versucht eine möglichst neutrale Darstellung der 15 Jahre der Weimarer Republik. Der Text wurde für die Veröffentlichung in der Reclam-Sachbuchreihe wohl deutlich gestrafft, er konzentriert sich auf jeden Fall auf das Wesentliche.
Dadurch ist das Buch nicht besonders umfangreich geraten und informiert knapp und gut über wesentliche Merkmale der Weimarer Republik. Wiederholt versucht der Autor die These zu entkräften, dass die Weimarer Republik eine überforderte Republik gewesen sei. Stattdessen widerlegt er regelmäßig Stereotypen der Weimarer Republik.
Das geschieht meistens dadurch, dass Lehnert eine Reihe von Fakten aufzählt. Das ist zwar beeindruckend, fördert teilweise aber nicht unbedingt das Lesevergnügen. Darum sollte es bei einem Sachbuch aber auch gar nicht gehen.
Lehnert zeigt in seinem Text, dass die Weimarer Republik durchaus gelungene Momente hatte und durchaus eine Reihe von Verteidigern. Er konzentriert sich meist auf die politischen Parteien, ihre Entwicklung und ihre Positionen. Dabei wird deutlich, dass sich alle bürgerlichen und konservativen Parteien in der Regierung eigentlich abgearbeitet haben. Jede „rechte“ Partei, die an der Regierung war hat bei der nächsten Wahl schlagartig an Zustimmung verloren. Die Erdrutschsiege der NSDAP lassen sich zum Teil wohl daher erklären, dass alle anderen rechten Parteien schon abgewirtschaftet hatten, kaum Verankerungen in der Gesellschaft aufbauen konnte und die NSDAP sich konsequent geweigert hat, an der Regierung mitzuarbeiten.
„Die Weimarer Republik“ ist ein knappes Übersichtwerk, das versucht mit möglichst ausgewogenem und neutralem Blickwinkel gängige Vorurteile gegenüber Weimar zu zerstören, während es andere durchaus bestätigt. Durch die Konzentration auf das Geschehen im Reichstag und in einigen Landesregierungen bringt es zudem noch Informationen über Debatten der Weimarer Republik, die über das gängige Schulwissen hinausgehen.
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Gelesen: Rückkehr zu den Basiru-Aluun
Der neue Sternenfaust-Roman "Rückkehr zu den Basiru-Aluun" setzt die Handlung konsequent fort. Leider ist dabei vor allem die Rückkehr zu den Basiru-Aluun (war man schon einmal dort?) nicht komplett konsequent. Dafür wird man aber mit einer passablen Kridan-Geschichte und einer überfälligen Dana Frost-Geschichte entschädigt.
Wie sich das gesamte Heft liest, erfährt man wie immer auf sf-radio:
Sternenfaust Band 145 - Rückkehr zu den Basiru-Aluun (von Michelle Stern)
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Gelesen: Vergebung (von Stieg Larsson)
Der letzte Teil der Millenium-Trilogie schließt direkt an de Vorgänger an. Wer denkt, dass die Ereignisse dort geklärt sind, irrt sich gewaltig. Hinter dem Kinderprostitutionring stecken nämlich Leute, die vor einiger Zeit von einer Spezialeinheit des schwedischen Geheimdienstes gedeckt wurden. Diese spezielle Sektion, von der nicht einmal die Regierung etwas weiß, tut nun natürlich alles, um zu verhindern, dass Hintergründe ans Licht kommen. Dabei steht besonders Lisbeth Sander im Weg.
„Vergebung“ ist sogar noch umfangreicher geworden als der erste Teil der Reihe. Im Gegensatz zu dem Beginn der Serie ist er jedoch weitaus vorhersehbarer. Der Roman folgt ein wenig der „Columbo“-Methode. Das heißt, der Leser weiß von Anfang an, wer die Bösen sind und was sie vorhaben, während die Protagonisten noch im Dunkeln tappen. Allerdings legt „Vergebung“ weitaus mehr Tempo an den Tag als die Fernsehserie mit dem genialen Detektiv.
Larsson gelingt es trotz der Vorhersehbarkeit der Gesamthandlung die Spannung aufrechtzuerhalten. Das erreicht er vor allem dadurch, dass die unmittelbaren Schritte nicht leicht zu erahnen sind und es immer noch knifflig ist, Sanders von den Morden freizusprechen, derer sie im Vorgängern angeklagt wurde. Die Verschwörung, die im schwedischen Geheimdienst vor sich geht, ist zudem extrem sauber ausgearbeitet und erscheint erschreckend realistisch. Beinahe wirkt es, als müsse jeder Geheimdienst so eine Sektion haben, was kein angenehmer Gedanke ist.
Larsson baut auch ein paar nette Nebenhandlungen auf. Erika Berger wechselt zum Beispiel zu einer großen Zeitschrift und trifft dort auf überraschend viel Widerstand. Dieser Teil baut sich zu einer gelungenen Medienkritik auf und ist zudem spannend, weil überhaupt nicht vorhersehbar. Mikael Blomkvist, der männliche Held der Reihe, darf sich zudem ein wenig verlieben, was der Beziehung zu Sanders zum Schluss eine extrem „freundschaftliche“ Note verleiht, da seine Liebe überhaupt nicht mehr erwähnt wird.
Leider ist der Umfang des Werkes auch eine kleine Schwäche. Zu schnell ist klar, dass die Verschwörer im Geheimdienst nicht gewinnen können. Es bildet sich eine Gruppe im Geheimdienst, die gegen die Sektion vorgeht. Diese wird vom schwedischen Ministerpräsidenten geschützt. Danach kann die Sektion eigentlich nicht mehr gewinnen.
Die bisher ein wenig starren Charaktere machen dafür eine kleine Wandlung durch. Sie waren von Anfang an originell, haben sich in den letzten beiden Bänden aber kaum weiterentwickelt. Nun hat sich Blomkvist verliebt und Salander ist zumindest ein wenig in der Lage Vertrauen zu verschenken. Auch diese Mini-Entwicklung sorgt für einen versöhnlichen Abschluss
Obwohl die Spannung auf den letzten 200 Seiten raus ist, liest sich der Roman immer noch flüssig. Die Gerichtsverhandlung um Sanders wird solide dargestellt und der Autor nimmt sich genügend Zeit, um die Charaktere von dem Adrenalin der vorherigen 600 Seiten zu befreien. Das wirkt teilweise ein wenig langatmig, ist aber nett zu lesen, schließlich ist „Vergebung“ aufgrund des frühen Todes des Autors der unfreiwillige letzte Teil der Reihe.
Insgesamt ist „Vergebung“ ein flüssiger Verschwörungsthriller, der immer noch von der innovativen und cleveren Kombination des Enthüllungsjournalisten Blomkvist und der Hackerin Salander profitieren kann. Er ist aber bei weitem nicht so eine Rätselei wie der erste Teil, vermisst die Brutalität und Lebensgefährlichkeit des zweiten Teil und ist dadurch weniger spannend, verpackt seine unglaubliche Geschichte dafür aber um so realistischer.
„Vergebung“ ist sogar noch umfangreicher geworden als der erste Teil der Reihe. Im Gegensatz zu dem Beginn der Serie ist er jedoch weitaus vorhersehbarer. Der Roman folgt ein wenig der „Columbo“-Methode. Das heißt, der Leser weiß von Anfang an, wer die Bösen sind und was sie vorhaben, während die Protagonisten noch im Dunkeln tappen. Allerdings legt „Vergebung“ weitaus mehr Tempo an den Tag als die Fernsehserie mit dem genialen Detektiv.
Larsson gelingt es trotz der Vorhersehbarkeit der Gesamthandlung die Spannung aufrechtzuerhalten. Das erreicht er vor allem dadurch, dass die unmittelbaren Schritte nicht leicht zu erahnen sind und es immer noch knifflig ist, Sanders von den Morden freizusprechen, derer sie im Vorgängern angeklagt wurde. Die Verschwörung, die im schwedischen Geheimdienst vor sich geht, ist zudem extrem sauber ausgearbeitet und erscheint erschreckend realistisch. Beinahe wirkt es, als müsse jeder Geheimdienst so eine Sektion haben, was kein angenehmer Gedanke ist.
Larsson baut auch ein paar nette Nebenhandlungen auf. Erika Berger wechselt zum Beispiel zu einer großen Zeitschrift und trifft dort auf überraschend viel Widerstand. Dieser Teil baut sich zu einer gelungenen Medienkritik auf und ist zudem spannend, weil überhaupt nicht vorhersehbar. Mikael Blomkvist, der männliche Held der Reihe, darf sich zudem ein wenig verlieben, was der Beziehung zu Sanders zum Schluss eine extrem „freundschaftliche“ Note verleiht, da seine Liebe überhaupt nicht mehr erwähnt wird.
Leider ist der Umfang des Werkes auch eine kleine Schwäche. Zu schnell ist klar, dass die Verschwörer im Geheimdienst nicht gewinnen können. Es bildet sich eine Gruppe im Geheimdienst, die gegen die Sektion vorgeht. Diese wird vom schwedischen Ministerpräsidenten geschützt. Danach kann die Sektion eigentlich nicht mehr gewinnen.
Die bisher ein wenig starren Charaktere machen dafür eine kleine Wandlung durch. Sie waren von Anfang an originell, haben sich in den letzten beiden Bänden aber kaum weiterentwickelt. Nun hat sich Blomkvist verliebt und Salander ist zumindest ein wenig in der Lage Vertrauen zu verschenken. Auch diese Mini-Entwicklung sorgt für einen versöhnlichen Abschluss
Obwohl die Spannung auf den letzten 200 Seiten raus ist, liest sich der Roman immer noch flüssig. Die Gerichtsverhandlung um Sanders wird solide dargestellt und der Autor nimmt sich genügend Zeit, um die Charaktere von dem Adrenalin der vorherigen 600 Seiten zu befreien. Das wirkt teilweise ein wenig langatmig, ist aber nett zu lesen, schließlich ist „Vergebung“ aufgrund des frühen Todes des Autors der unfreiwillige letzte Teil der Reihe.
Insgesamt ist „Vergebung“ ein flüssiger Verschwörungsthriller, der immer noch von der innovativen und cleveren Kombination des Enthüllungsjournalisten Blomkvist und der Hackerin Salander profitieren kann. Er ist aber bei weitem nicht so eine Rätselei wie der erste Teil, vermisst die Brutalität und Lebensgefährlichkeit des zweiten Teil und ist dadurch weniger spannend, verpackt seine unglaubliche Geschichte dafür aber um so realistischer.
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Gesehen: Das auserwählte Reich (Enterprise Episode 64)
Inhalt: Nachdem die Enterprise eine weitere Sphäre untersucht hat, beantwortet sie den Notruf eines Schiffes, das zwischen einigen Anomalien gefangen ist. Die Insassen sind kaum beschädigt, Trip ist zuversichtlich den Warpantrieb des Schiffes schnell wieder zu reparieren. Doch die Geretteten stellen sich als religiöse Fanatiker heraus und übernehmen kurzerhand die Enterprise, um sie in einem heiligen Krieg zu benutzen...
Kritik: Enterprise versucht ein weiteres aktuelles Thema aufzugreifen. Die religiösen Fanatiker erinnern sehr an Selbstmordattentäter. Denn sie erlangen die Kontrolle über die Enterprise, indem sie jedem eine organische Bombe einpflanzen und drohen, die Enterprise zu sprengen.
Es ist dabei sehr gelungen, dass die Geschichte in die Xindi-Handlung eingebunden ist. Die Sphären-Thematik wird wider aufgegriffen. Außerdem erleiden die Menschen einen Rückschlag, denn die Fanatiker löschen alle Daten, die die Enterprise über die Sphären gesammelt hat. Auch ein wichtiger Schritt in der Xindi-Handlung, obwohl es ein Rückschlag ist.
Es gelingt der Episode gut Spannung aufzubauen. Der Trick Archers, der Hinrichtung zu entgehen, ist brillant. Das einigermaßen überraschende Ende ist ebenfalls gelungen.
Die Autoren der dritten Staffel wechseln sich zur Zeit sehr gut mit „Handlungs-“ und „Nebenhandlungsepisoden“ ab. Nach der Entschärfung der Biowaffe in Carpenter Street, gibt es jetzt wieder eine Geschichte, die kaum etwas mit den Xindi zu tun hat. Das ist sehr angenehm.
Mit "Das auserwählte Reich" wird auch endlich die Folter aus der Anomalien wieder aufgegriffen. Leider bleibt Archer dabei sehr blass. Immerhin zeigen die Autoren aber, dass sie diese Tat nicht vergessen haben.
Alles in allem ist „Das auserwählte Reich“ ein gute Episode, die trotz einiger vorhersehbaren Ereignissen, sehr gut unterhält. Das reicht noch für sehr gute 4 von 5 Punkten.
Die Gedankenecke-Serienübersicht zu Enterprise
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Gelesen: Limit (von Frank Schätzing)
„Limit“ spielt im Jahr 2025 auf der Erde, also in der nahen Zukunft. Es gibt zwei Haupthandlungen. Der exentrische Unternehmer Orley hat mit seiner Firma eine Reihe extrem innovativer Technologien entwickelt. Durch eine Kooperation mit der Nasa gelang es ihm, einen Fahrstuhl in den Weltraum zu bauen. Dadurch sind Weltraumreisen deutlich günstiger als zuvor. Dank seiner Firma gibt es eine komfortable Raumstation, eine Mondstation und man hat damit begonnen Helium-3 abzubauen, das die Energieprobleme der Erde endgültig lösen wird. Nun macht er sich mit einer Reihe eben so exentrischer Menschen, nämlich den reichsten Menschen der Welt, auf den Weg zum Mond, um sein Hotel dort einzuweihen und die Kooperation für einen zweiten Weltraumlift zu besprechen.
Auf seiner Raumstation haben alle großen Nationen eine eigene Abteilung. Nur China nicht, denn das Reich der Mitte hat ein eigenen Weltraumprogramm.
In China bekommt der Internetdetektiv Owen Jericho einen neuen Auftrag: Er soll ein Mädchen namens Yoyo suchen. Die Dissidentin ist untergetaucht und ihr Vater macht sich große Sorgen...
„Limit“ ist ein Buch am Limit. Mit beinahe 1400 Seiten ist es kaum noch angenehm zu halten. Dafür ist der Großteil der Handlung nett. Wobei „nett“ teilweise extrem nah an die vulgäre Formulierung „nett – der kleine Bruder von scheiße“ rankommt.
Denn die Orley-Handlung, die über hunderte Seiten beschreibt, wie die extentrische Gesellschaft auf den Mond reist, ist nett. Ausführlich werden die egoistischen Super-Reichen vorgestellt. Ausführlich wird der Aufbau des Fahrstuhls, der Raumstation und der Mondbasis beschrieben. Dabei geizt Schätzing nicht mit Anspielungen. Es gibt einen Schauspieler unter der Truppe, der für „Orley Entertainment“ die Rolle des Perry Rhodan in vielen Blockbustern übernimmt. Auf der Raumstation gibt es zwei Restaurants: Das Kirk und das Picard. All das ist nett.
Ab der Ankunft auf dem Mond wird es endgültig fantastisch. Das Hotel ist unglaublich, eine technologische Meisterleistung, die aber durchaus realistisch wirkt. Schätzing schreibt das gesamte Buch hauptsächlich mit Dialogen. Es gibt eigentlich wenig Szenenbeschreibungen. Sattdessen wird alles in langen Dialogen unter den Charakteren beschrieben. Das liest sich flüssig und ist - nett.
Die China-Handlung ist etwas ganz anderes. Sie beginnt spannend mit der Aushebelung eines Kinderpornorings. Dann dümpelt sie ein wenig vor sich her, bis sie in eine spannender Verfolgungsjagd übergeht, die aber nicht wie im Innenteaser beschrieben um den Globus geht, sondern lediglich von China über Berlin nach London. Spannend ist dieser Handlungsstrang trotzdem. Außerdem baut Schätzing ein interessantes China-Bild auf. Dieses muss nicht unbedingt vom Leser geteilt werden, regt aber sogar ein wenig zum Nachdenken an und zeigt, dass sich der Autor mit der Thematik ausführlich beschäftigt hat.
Der Orley-Handlungsstang zieht zum Ende auch an. Auf den Mond wird ein Attentat verübt, das Jericho auf der Erde parallel aufklärt und entdeckt. Doch auf dem Mond wird die schöne, aufgebaute Landschaft relativ hart zerstört und die Reisetruppe wird extrem dezimiert. Dabei zeigt sich, dass man kaum Sympathien für die Super-Reichen aufgebaut hat, denn die vielen Tote berühren einen beim Lesen kaum.
Zum Schluss gibt es noch eine überraschende Wendung, die – das muss man zugeben – nicht wirklich vorherzusehen war.
Auf den 1400 Seiten findet kaum Charakterentwicklung statt. Lediglich Owen Jericho legt seine Probleme mit Frauen ein wenig ab, ohne aber die Frau, die scheinbar gewillt ist, etwas mit ihm anzufangen, zu bekommen. Bei Orley wiederum wird eine Charakterentwicklung auf der vorletzten Seite angedeutet, was wohl kaum als Entwicklung zählen kann. Das ist für so einen langen Roman etwas wenig.
„Limit“ liest sich über 1400 Seiten flüssig. Das ist eine Leistung. Allerdings besteht beinahe der ganze Roman aus Dialogen. Außerdem bringt einem der Roman keine wirklich neue Erkenntnis. Die Story ist bei weitem nicht so innovativ wie in dem genialen „Schwarm. Zwar zeigt der Roman eine realistische, fein ausgearbeitete Welt in 15 Jahren, aber er verknüpft dies weder mit einer besonderen Botschaft noch mit einer besonders innovativen Handlung. Somit ist der Roman einfach nett zu lesen, ohne wirklich etwas zu bieten.. Ob das ausreicht, um sich 1400 Seiten vorzunehmen, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Auf seiner Raumstation haben alle großen Nationen eine eigene Abteilung. Nur China nicht, denn das Reich der Mitte hat ein eigenen Weltraumprogramm.
In China bekommt der Internetdetektiv Owen Jericho einen neuen Auftrag: Er soll ein Mädchen namens Yoyo suchen. Die Dissidentin ist untergetaucht und ihr Vater macht sich große Sorgen...
„Limit“ ist ein Buch am Limit. Mit beinahe 1400 Seiten ist es kaum noch angenehm zu halten. Dafür ist der Großteil der Handlung nett. Wobei „nett“ teilweise extrem nah an die vulgäre Formulierung „nett – der kleine Bruder von scheiße“ rankommt.
Denn die Orley-Handlung, die über hunderte Seiten beschreibt, wie die extentrische Gesellschaft auf den Mond reist, ist nett. Ausführlich werden die egoistischen Super-Reichen vorgestellt. Ausführlich wird der Aufbau des Fahrstuhls, der Raumstation und der Mondbasis beschrieben. Dabei geizt Schätzing nicht mit Anspielungen. Es gibt einen Schauspieler unter der Truppe, der für „Orley Entertainment“ die Rolle des Perry Rhodan in vielen Blockbustern übernimmt. Auf der Raumstation gibt es zwei Restaurants: Das Kirk und das Picard. All das ist nett.
Ab der Ankunft auf dem Mond wird es endgültig fantastisch. Das Hotel ist unglaublich, eine technologische Meisterleistung, die aber durchaus realistisch wirkt. Schätzing schreibt das gesamte Buch hauptsächlich mit Dialogen. Es gibt eigentlich wenig Szenenbeschreibungen. Sattdessen wird alles in langen Dialogen unter den Charakteren beschrieben. Das liest sich flüssig und ist - nett.
Die China-Handlung ist etwas ganz anderes. Sie beginnt spannend mit der Aushebelung eines Kinderpornorings. Dann dümpelt sie ein wenig vor sich her, bis sie in eine spannender Verfolgungsjagd übergeht, die aber nicht wie im Innenteaser beschrieben um den Globus geht, sondern lediglich von China über Berlin nach London. Spannend ist dieser Handlungsstrang trotzdem. Außerdem baut Schätzing ein interessantes China-Bild auf. Dieses muss nicht unbedingt vom Leser geteilt werden, regt aber sogar ein wenig zum Nachdenken an und zeigt, dass sich der Autor mit der Thematik ausführlich beschäftigt hat.
Der Orley-Handlungsstang zieht zum Ende auch an. Auf den Mond wird ein Attentat verübt, das Jericho auf der Erde parallel aufklärt und entdeckt. Doch auf dem Mond wird die schöne, aufgebaute Landschaft relativ hart zerstört und die Reisetruppe wird extrem dezimiert. Dabei zeigt sich, dass man kaum Sympathien für die Super-Reichen aufgebaut hat, denn die vielen Tote berühren einen beim Lesen kaum.
Zum Schluss gibt es noch eine überraschende Wendung, die – das muss man zugeben – nicht wirklich vorherzusehen war.
Auf den 1400 Seiten findet kaum Charakterentwicklung statt. Lediglich Owen Jericho legt seine Probleme mit Frauen ein wenig ab, ohne aber die Frau, die scheinbar gewillt ist, etwas mit ihm anzufangen, zu bekommen. Bei Orley wiederum wird eine Charakterentwicklung auf der vorletzten Seite angedeutet, was wohl kaum als Entwicklung zählen kann. Das ist für so einen langen Roman etwas wenig.
„Limit“ liest sich über 1400 Seiten flüssig. Das ist eine Leistung. Allerdings besteht beinahe der ganze Roman aus Dialogen. Außerdem bringt einem der Roman keine wirklich neue Erkenntnis. Die Story ist bei weitem nicht so innovativ wie in dem genialen „Schwarm. Zwar zeigt der Roman eine realistische, fein ausgearbeitete Welt in 15 Jahren, aber er verknüpft dies weder mit einer besonderen Botschaft noch mit einer besonders innovativen Handlung. Somit ist der Roman einfach nett zu lesen, ohne wirklich etwas zu bieten.. Ob das ausreicht, um sich 1400 Seiten vorzunehmen, muss jeder für sich selbst entscheiden.
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