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„Abschaum“ ist einer der gelungensten Radiotatorte, die ich bisher gehört habe. Leider gilt das nicht für die Auflösung, die den sehr gelungenen Fall beinahe ruiniert.
Der Schmerz des Kommissars wirkt sehr authentisch. Zwar wird in dieser Folge zum wiederholten Mahl damit gearbeitet, dass man die Vorfälle zu der aktuellen Situation nicht kennt, doch hier ist diese Methode am Besten inszeniert. Die Auflösung dieser Frage ist dann auch tragisch und nicht übertrieben konstruiert.
Die Ermittlung ist besonders gelungen, weil sie durch permanente Sprüche aus dem Off begleitet wird, obwohl der Kommissar eigentlich gar keine Sprüche machen möchte. Das wird nie wirklich komisch, sondern sorgt für eine äußerst gelungene Atmosphäre, die durch die Hörkulisse entsteht.
Dabei gelingt es "Abschaum" über lange Zeit Spannung aufzubauen und gleichzeitig den Hörer vollkommen im Unwissen über die wahren Täter zu lassen. Dabei werden verschiedenen Nebenschauplätze aufgebaut. Es stellt sich nämlich heraus, dass die beiden Kinder des Inzest-Paares in Familien gebracht wurden, deren männliche Mitglieder bekannte Pädophile sind.
Die Auflösung zum Schluss ist absurd. Die Managermotivationsgruppe hält sich selbst für die besseren Menschen, die die Aufgabe haben, "Abschaum" zu beseitigen. Daher haben sie das Paar einfach umgebracht. Dieses Motiv ist krank, allerdings auch etwas unglaubwürdig. Denn man muss wirklich schon sehr verrückt sein, um sich zu so einer Tat verleiten zu lassen. Daher müssten alle Mitglieder des Teams nicht nur einer menschenverachtenden Effizienz-Logik angehören, sondern auch verrückt sein. Das wirkt äußerst seltsam.
"Abschaum" ist ein intensives und spannendes Krimi-Erlebnis und einer der besseren "Radiotatorte". Lediglich die Auflösung stört und wirkt unglaubwürdig.
Die Folge kann man noch bis zum 14. November auf der Homepage der Serie herunterladen.
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Diese Episode hätte man sich auch sparen können. Es wird eigentlich kein interessantes Thema aufgegriffen. Die Musical-Handlung ist zwar abgedreht, aber in erster Linie dämlich. Es ist nicht einmal witzig, dass Spider-Man in Anlehnung an das Flop-Musical "Spider Man" am Broadway zum Schluss die ganzen Beeinflussungen kaput macht. Die Episode ist zwar relativ vergnüglich, witzig ist sie jedoch nicht. Da helfen auch Anspielungen an Sitcoms nicht mehr weiter.
Der einzig interessante Punkt ist, dass alle Männer sofort gewillt sind, ihre Frauen beeinflussen zu lassen. Keiner hat also ein vernünftiges kommunikatives Verhältnis zu ihnen. Daneben ist es noch ganz nett zu sehen, wie Stans griesgrämige Schwester ihren ersten Freund hat. Die Geschichte wird zum Schluss aber aufgrund einer billigen Pointe, die nicht mal wirklich lustig ist, abgewürgt.
"Broadway Bro Down" kann kein interessantes Thema aufweisen und ist darüber hinaus auch noch nicht wirklich witzig. Diese Folge muss man nicht sehen.
Wer das dennoch tun möchte, kann es wie immer auf der deutschen Seite der Serie tun.
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I. Die Handlung
Die Episode beginnt damit, dass der durchaus gelungene Cliffhangar aus der vorherigen Ausgabe aufgelöst wird. Das geschieht jedoch nicht auf kreative Weise. Stattdessen wird eine rettende Nonne vorbeigeschickt, weil ein Pater eine dunkle Vorahnung hat. Zufall pur.
Die folgenden 40 Seiten sind jedoch durchaus spannend. Der gerade gerettete Hauptcharakter Peter Adams bricht mit der Nonne in die Wohnung des zurückgetretenden Papstes ein. Dort suchen sie einen Hinweis darauf, warum der Papst zurückgetreten und verschwunden ist und ob das etwas mit Peters Vision des Untergang des Vatikans zu tun hat. Der Einbruch ist durchaus spannend und beim Lesen hat man durchaus das Gefühl, dass die Handlung weitergebracht wird.
In dieser Episode wird auch deutlich, dass ein Hauptproblem der zukünftigen Handlung sein wird, dass die verschiedenen Akteure nicht zusammenarbeiten. So weiß der Polizeichef des Vatikans nicht, gegen wen er vorgehen soll. Eine mit Peter Adams befreundete Journalistin misstraut diesem und geht auf eigene Faust vor - mit fatalen Auswirkungen. Die fehlende Kommunikation kann jedoch in den folgenden Episoden für Spannung sorgen. Hier stört es eher, dass jeder alles für sich behält.
Letztendlich täuschen die Ereignisse in der Episode auch darüber hinweg, dass man über die Hintergründe nichts erfährt. Keine einzige enthüllte Tatsache wird wohl eine langfristige Bedeutung haben. Lediglich die gefundenen Artifakte haben eine Bedeutung, deren Verbleib im Cliffhangar ist jedoch unklar.
Und das ist dann auch das gelungenste an der Episode. Auf 40-Seiten wird eine dichte Geschichte mit hohem Tempo erzählt, die in einem gelungenen und durchaus spannenden Cliffhangar überführt wird. Dass täuscht über die schwache Auflösung des Cliffhangars aus der ersten Episode hinweg und darüber, dass die Charaktere noch immer relativ blass sind.
II. Umfang und Dateiformat
Der Verlag gibt auf verschiedenen Seiten an, dass jede Episode 80-Seiten umfasst. Das wirkt wie blanker Hohn. Denn 80-Seiten wären 1,49€ tatsächlich wert. Denn jede Episode umfasst 42 E-Pub-Seiten, die zumindest in der Adobe-Darstellung sehr schmal sind. Hinzu kommt noch, dass die ersten vier Seiten aus Titelbilder bestehen. Letztendlich kommt man so gerade einmal auf 38 Seiten. Das liest man in wenigen Minuten durch - was meinetwegen auch der Sinn eines Webnovels ist - aber 1,49€ sind dafür ein extrem hoher Preis, der auch dadurch nicht besser wird, dass einem 80 Seiten versprochen werden.
Bisher habe ich lediglich libri.de als Anbieter gefunden, der "Apocalypsis" im epub-Format anbietet, das nicht an einen bestimmten Reader gebunden ist. Gleichzeitig ist dieses Format mit einem umständlichen DRM-Schutz belegt. Bis man das auf meinem Reader (Sony) freigeschaltet hat, ist beinahe die Hälfte der Zeit vergangen, die man benötigt, um die Episode zu lesen. Das nervt.
III. Fazit
Die Idee, einen Webnovel zu machen, ist immer noch gut. Preis und Umfang sind jedoch äußerst unbefriedigend. Immerhin wird einem aber eine unterhaltsame und spannende Geschichte präsentiert, die noch das Potential besitzt, wirklich gut zu werden. Der Webnovel muss dafür aber einen typischen Serien-Fehler vermeiden. Denn häufig wird die Handlung nach einem ereignisreichen Start rasch nur noch bis zum Finale gestreckt. Das würde bedeuten, dass von nun an bis zum Finale nur noch wenig geschieht. Sollten in den nächsten Folgen aber bereits die ersten Zusammenhänge aufgeklärt werden und dabei spannende Geschichten erzählt werden, kann der Webnovel richtig gut werden.
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Bei der Bewertung zeichnen die Medien eine äußerst negatives Bild der Beschlüsse. Spiegel Online kommt zu dem vagen Fazit, "das kann klappen, ist aber gefährlich". Die Welt ist klarer: "Der Staat spekuliert mit dem Geld seiner Bürger". Beide Artikel erklären jedoch kaum sachlich, sondern machen beim Lesen eher Angst.mehr
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Zu Beginn wird daran erinnert, dass die Frauenbewegung auch heute noch kaum ein Thema im Geschichtsunterricht ist. Dabei handele es sich bei ihr um die erfolgreichste soziale Bewegung der Moderne. Nicht nur der Satz zeigt, wie wichtig das Buch ist. Denn im weiteren Verlauf werden eine Reihe von Entwicklungen beschriebenen, die man tatsächlich weder aus dem Geschichtsunterricht noch aus Zeitungen entnehmen kann.
Das Buch ist in drei Abschnitte geteilt. Zunächst wird die Entwicklung bis zum zweiten Weltkrieg, die in erster Linie durch Kämpfe um allgemeine Rechte und das Wahlreicht gezeichnet ist, beschrieben. In dem zweiten Teil steht dann der "Feminismus", also wie sich eine Bewegung um die Verwirklichung der Frauenrecht gebildet hat, im Mittelpunkt. Der letzte Teil trägt den Titel "Gender" und skizziert aktuelle Entwicklungen und vor allem Differenzierungen der Bewegung.
Vor allem der erste und der letzte Teil sind dabei sehr interessant. Denn weder die umfangreichen Organisationen, die sich für das Wahlrecht und Frauenrechte im 19. Jahrhundert einsetzten, noch die kleinteiligen Bewegungen, die an die "bekannten" Akteurinnen der 60er und 70er Jahre anschlossen, lassen sich auch über durchschnittliche Medienkonsum aufgreifen.
In dem Buch werden viele Organisationen, Akteurinnen und Ereignisse angerissen. Das macht es teilweise zu kleinteilig. Allein die vielen Vereinigungen, die hier erwähnt werden, wird sich wohl niemand durch eine Lektüre merken können. Auch verliert man in einigen Beschreibungen leicht mal den Überblick, wenn sich eine Organisation mal wieder in mehrere Unterorganisationen aufgespalten hat, um sich später dann wieder zu vereinigen.
Zurück bleibt also das "große" Bild, in dem man vielleicht nicht jede Entwicklung durch das Buch nachvollziehen kann. Der Überblick über die Diskussionen, die theoretische Verwurzelung und die Probleme zu verschiedenen Zeitpunkten in den vier untersuchten Ländern ist jedoch durch das Werk gegeben. Da davon tatsächlich nur wenig an anderen Orten vermittelt wird, ist die Lektüre höchstwahrscheinlich gewinnbringend.
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Der Aufbau der Doku verwundert zunächst. Denn es wird nicht etwa mit der Gründung der Band begonnen, sondern mit ihrer schwersten Phase, der chronischen Erschöpfung von Peter Plate. Doch schnell wird klar, dass es sich bei den anfänglichen Szenen lediglich um einen Teaser für die Sendung handeln soll. Dennoch bleibt ein schaler Beigeschmack, dass der „Rahmen“ der Doku ausgerechnet dieses Ereignis sein soll.
Die Doku zeigt auf wunderbare Weise, welche Bandbreite Rosenstolz während ihrer 20-jährigen Arbeit erreicht haben. Dabei wird immer wieder thematisiert, dass sich das Duo den Erfolg hart erarbeiten musste und wenig geschenkt bekam.
Leider wird die Bandgeschichte zwar gut skizziert, dabei stehen aber willkürlich gewählte Lieder im Mittelpunkt. Hier wäre es vielleicht besser gewesen, die Alben zu nennen. Denn oft werden Ausschnitte wie „Die Zigarette Danach (1996)“ gezeigt. Dabei wird jedoch nicht erwähnt, dass lediglich der gezeigte Auftritt von 1996 ist, das Lied jedoch von 1994. Viele Alben werden nicht einmal beim Namen genannt, vom Album „Zucker“, immerhin das erste, das in die deutschen Top-10 gekommen ist, wird sogar kein einziges Lied angespielt.
Die Idee, die Geschichte nicht ganz chronologisch zu erzählen, ist jedoch gelungen. Zwar wird die Entwicklung des Duos dadurch nicht ganz klar, aber die Sprünge fordern den Zuschauer und stellen einige Zusammenhänge durchaus in ein neues Licht.
Die Doku zeigt an einigen Stellen, dass Rosenstolz überraschend authentisch geblieben sind. Selbst bei „Liebe ist Alles“ gibt Peter noch ohne Umschweife zu, dass große Textpassagen des Liedes einfach Klischees bedienen. Aber da er diese Klischees empfinde sei das kein großes Problem. Diese Offenheit wirkt sehr sympatisch.
An anderen Stellen wäre ein kritischer Blick jedoch angebrachter. So haben AnNa und Peter häufiger erwähnt, dass „Macht Liebe“ nicht nur differenziert von Fans aufgenommen wurde, sondern auch in ihren Augen nicht gänzlich gelungen war. Das tut dem Album in meinen Augen zwar unrecht, könnte aber durchaus erwähnt werden. Zudem die beiden die meisten Lieder überarbeitet und dann in einem wunderbaren Live-Album verwendet haben.
Es ist etwas anstrengend, dass grundsätzlich jede gezeigt Szene doppelt auf dem Bildschirm erscheint. Während das Fernsehformat durch die Bilder ausgefüllt ist, wird die Szene gleichzeitig noch einmal in einem Kasten darauf projiziert. Das ist am Anfang etwas anstrengend. Gegen Ende der Dokumentation wirkt das Konzept jedoch weitaus sympathischer und zum Schluss sogar richtig gut.
„Wir sind Wir“ zeigt auf wunderbare Seite die Vielfalt eines der erfolgreichsten deutschen Pop-Duos. Die Stunde unterhält selbst Menschen, die die Geschichte von Rosenstolz bereits kennen wunderbar, was ebenfalls für eine gute Dokumentation spricht. Die Sendung lieft am vergangenen Freitag und ist (wahrscheinlich aus rechtlichen Gründen) nicht in der ARD-Mediathek zu sehen. Wer sie verpasst hat, sollte sie bei einer möglichen weiteren Ausstrahlung unbedingt ansehen, gucken, ob Teile rechtswidrig bei Youtube hochgeladen wurden oder muss sich wohl einfach ärgern.
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Das könnte sich nun ändern. Denn Luebbe bietet mit "Apocalypsis" seit einer Woche den ersten "Webnovel" an, der auffällig viele Ähnlichkeiten mit früheren Heftromanen hat.
Das Konzept
Der Autor Michael Giordano schreibt die Geschichte "Apocalypsis". Einmal in der Woche erscheint eine neue, etwa 40-seitige Episode. Die einzelnen Episoden werden als E-Book in diversen Formaten, als Hörbuch und für Smartphones auch als Mischung aus beidem angeboten. Zwölf Episoden bilden eine Staffel, die später auch gedruckt erscheint.
Eine ganz normale Text-Version im E-Book-Reader-Format epub kostet dabei 1,49€, Hörbücher können bis zu 1,99€ kosten. Den Prolog gibt es zum Reinschnuppern kostenlos.
Die Geschichte
Natürlich ist noch nicht ganz klar, worum es geht, lediglich der Rahmen ist nach dem Erscheinen des Prologs und der ersten Episode bekannt.
"Apocalypsis" erzählt von einer Verschwörung, die rund um den Vatikan und die katholische Kirche stattfindet. Der Papst ist zurückgetreten und der Journalist Peter Adams versucht herauszufinden, warum. Gleichzeitig geschehen merkwürdige Morde im Umfeld des Papstes und Peter Adams hat die Version, dass der Vatikan während der Papstwahl vernichtet wird.
Erzählstil
Der Erzählstil lehnt sich stark an Heftromane an. Die Story ist gradlinig und schnell erzählt. Gerade der Prolog weist ein irrwitziges Tempo auf und auf den 40 Seiten geschieht sehr viel. Die erste Episode nimmt zwar etwas Tempo aus der Geschichte, kann dem Leser aber dennoch ein ordentliches Erzähltempo bieten.
Im Gegensatz zu einem Heftroman, der oft eine abgeschlossene Geschichte erzählt, die dann mit anderen Romanen ein Gesamtbild ergibt, handelt es sich bei "Apocalypsis" jedoch wirklich um Episoden. Daher kann man nicht davon sprechen, dass Geschichten pro Ausgabe erzählt werden. Das liegt an dem geringen Seitenumfang.
Denn man kann nicht davon sprechen, dass die 4o-Seiten wirklich 40 gedruckten Seiten entsprechen. Während auf den ca. 60 Seiten eines Heftromans mit zwei Spalten pro Seite und relativ kleiner Schrift gearbeitet wird, hat man hier natürlich einen Fließtext und außerdem eher große Schrift. Dadurch ist man in kürzester Zeit mit dem Text durch und hat das Gefühl, eher einen Appetithappen vorgesetzt zu haben, als eine Geschichte.
Der Preis
Daher ist es auch fraglich, wie viele Leute wirklich auf Dauer bereit sind, den Preis von 1,49€ pro Episode zu bezahlen. Denn bei zwölf Episoden kommt man so auf 17,88€, wofür man auch schon so manches Hardcover-Buch bekommen kann. Zwar ist es über den geringen Seitenumfang möglich, mit relativ wenig Zeitaufwand am Ball zu bleiben. Andererseits wäre es unter diesen Umständen vielleicht sinnvoll gewesen, den Preis unter die psychologische 1€-Grenze zu drücken und den Preis der meisten Lieder zu fordern - nämlich 99 Cent.
Altbackene Story?
Nach der Ankündigung der Geschichte wurde schnell geunkt, dass man nur auf den "Dan Brown"-Zug aufspringen möchte und einen billigen Abklatsch produziert. Der Prolog und die erste Episode zeigen bis jetzt jedoch, dass das nicht wahr ist.
Natürlich ist der Kirchenthriller erst durch Dan Brown populär geworden. Aber Apocalypsis hat durchaus eigene Aspekte. Schon jetzt sind die Fronten sowohl klarer als auch vielschichtiger als zu Beginn mancher Brown-Romane. Denn es ist klar, dass die Geschichte sich um die Kirche handelt und viele Akteure sind schon bekannt. Andererseits ist nicht klar, wer hinter welchem Vorfall steckt. Hat der zurückgetretene Papst seinen Privatsekretär ermorden lassen? Oder war es sein Stellvertreter und ärgster Rivale? Oder war es eine dritte Kraft? Von dieser Art Fragen gibt es noch eine Reihe mehr. Selbst wenn es sich bei "Apocalypsis" also nur um einen Abklatsch handelt, wäre es also ein Guter.
Und zuletzt geht es in dieser Geschichte auch um deutlich mehr. Das Problem ist nicht, dass ein größenwahnsinniger Priester Papst werden möchte und es geht auch nicht um ein Artefakt. Stattdessen steht der Untergang der Welt auf dem Spiel. Diese Übetreibung ist durchaus typisch für heftromanähnliche Erzählformen und unterscheidet die Serie etwas von Brown.
Allerdings hat die Story einen ganz, ganz großen Störfaktor. Sie ist nämlich zeitlich determiniert. Zu Beginn vieler Kapitel steht das genaue Datum und das ist das Jahr 2011. Das wirkt einfach albern. Zwar hat man mehrfach das Gefühl, der zurückgetretene Papst (der ebenfalls aus Deutschland kommt) soll bewusst als Anti-Ratzinger dagestellt werden, um zu zeigen, was alles nach dem Tod von Johannes Paul dem II. hätte passieren können. Doch selbst wenn das die Absicht ist, ärgert das nichts an der Tatsache, dass die Jahresangabe extrem irritierend ist.
Fazit
Der Prolog und die erste Episode haben ihre Aufgabe eigentlich gut erfüllt. Es wird eine nicht unbedingt revolutionär neue und anspruchsvolle, aber dafür unterhaltsame und spannende Geschichte erzählt, von denen jeder Abschnitt mit einem gelungenen Cliffhangar endet. Allerdings muss man ehrlich sagen, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht stimmt. Für 1,49 bekommt man bei Itunes auch Serienfolgen, die selbst langsame Leser etwas länger unterhalten dürften. Es wäre schade, wenn der Testballon gerade an diesem überhöhten Preis scheitern würde. Ich werde noch ein- bis zwei weitere Episoden verfolgen. Aber für 17,88 für geschätzte 300 Seiten (in Druckform umgerechnet) erwarte ich doch mehr, als einfach nur ganz gut unterhalten zu werden.
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"Traumzeit-Dämonen" bereitet Lilith und den Leser auf den anstehenden Roman "Apokalypse" vor. Dabei werden drei kleine Geschichten erzählt, wodurch das Heft recht kurzweilig wirkt.
Letztendlich passiert auf den 64 Seiten jedoch kaum etwas, außer mehrere Hinweise auf eine Bedrohung zu streuen und diese zum Schluss zusammenzuführen. Das ist ganz nett, aufgrund der abstrakten Gefahr fiebert man der "Apokalypse" jedoch weniger entgegen als wahrscheinlich gewünscht.
Vampira Band 13 - Traumzeit-Dämonen (von Adrian Doyle)
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Derweil sind die anderen Kinder von der neuen App zunächst begeistert. Nach und nach wird jedoch jeder einmal ein Opfer der App, sodass sich Widerstand zu regen beginnt. Doch der Verursacher der "leaks" ist schwerer zu fangen, als zunächst angenommen. Es handelt sich nämlich um eine Ratte...
"Bass to Mouth" ist in erster Linie eine Anspielung auf Wikileaks. Die Ratte trägt diesen Namen und veröffentlicht permanent geheime Dinge, die eigentlich niemand wissen sollte. Damit sorgt sie für viel Belustigung, bei den Betroffenen jedoch für großen Schaden. Das scheint die Sichtweise der "South Park"-Macher auf das Phänomen des letzten Winters zu sein. Denn während alle ihren Spaß an den abgefangenen Diplomatennoten hatten, war das für die amerikanische Außenpolitik ein echtes Desaster, das in kritischen Fällen sogar reale Unglücke produzieren könnte.
Interessanter ist dabei eigentlich, dass die Episode auch das Thema "Privatssphäre" aufgreift. Es stört in der Schule niemanden, dass die Privatssphäre anderer Kinder verletzt wird, bis zu dem Moment wo die eigene Privatssphäre verletzt wird. Dann ist es aber immer schon zu spät, etwas zu tun. Daher ist die Folge auch ein Mahnung, vorsichtiger mit diesem Thema umzugehen.
Die Idee mit der Ratte ist jedoch schwach. Zwar wird sie in eine frühere Handlung eingebettet, insgesamt überzeugt dieses Konzept jedoch nicht. Dafür sind die Verfolgungen des Tiers zu ähnlich und das Konzept von auftauchenden Geistern ist bereits aus früheren Folgen bekannt.
Gelungener ist hingegen die Handlung um Cartman. Er verhandelt wie ein Gangsterboss. Das ist ganz putzig und unterhaltsam. Wirklich witzig ist auch dieser Handlungsstrang nicht.
Bis auf den Aspekt der Privatssphäre hätte man sich diese Folge auch sparen können. Sie kommt nicht an den gelungenen Vorgänger um aus Amerika auswandernde Mexikaner heran.
Die komplette Episode kann man sich wie immer bei South Park auf der Homepage der Serie angucken.
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Mit "Das kleinere Übel" geht der "Mission Gamma"-Minizyklus zu Ende. Der Roman kann auf drei gelungene Vorgänger zurückblicken und schließt die Reise der "Defiant" in den Gamma-Quadranten mit der bisher besten und kürzesten Geschichte ab. Dennoch bleibt die sich mittlerweile über drei Bände aufbauende Handlung im Alpha-Quadranten deutlich spannender.
In "Das kleinere Übel" laufen viele Fäden zusammen, die Story ist dicht erzählt und dennoch bleibt Platz für Auftritte der meisten Charaktere. Das ist kurzweilig und gut.
Star Trek - Deep Space Nine: Mission Gamma 4 - Das kleinere Übel (von Robert Simpson)
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"Der Schatten des Feindes" startet einen neuen "Sternenfaust"-Zyklus. Nach dem aufwühlenden Finale befindet sich die Hauptakteurin Dana Frost nun wieder 16 Jahre in der Serienvergangenheit. Drei Jahre zuvor ist der Sternenfaust-II-Zwischenfall viel glimpflicher abgelaufen. Kein "Sternenfaust"-Mitglied kam dabei zu Schaden. Seitdem hatten die Solaren Welten drei Jahre Ruhe, was sich mit diesem Roman freilich ändert.
Der Roman ist sehr gelungen, da er das damalige Serien-Feeling schnell wieder aufkommen lässt. Das ist gut. Vor allem die Brückenbesatzung der Sternenfaust-II wirkt sehr lebendig. Hinzu kommt noch, dass man scheinbar gewillt ist an alte Wirtschaftsthrillerhandlungen anzuknüpfen. Zumindest wird mit "Der Schatten des Feindes" ein weiterer gieriger und böser Konzern vorgestellt.
Die komplette Rezension findet man wie immer auf SF-Radio:
Sternenfaust Band 175 - Der Schatten des Feindes (von Thomas Höhl und Andreas Suchanek)
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Der Artikel ist also mal wieder ein typischer Artikel des eher populistischen Meinungsressort der Welt. Ein Satz fällt in dem Kommentar jedoch auf:
"Mit dem Schwächeln der FDP haben sie [die Vermögenden und Wohlhabenden] ihre entschlossenste Schutzmacht verloren."mehr
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"Utopie Terrania" setzt die Geschichte aus dem ersten Teil nahtlos fort. Perry Rhodan ist mit seinen drei Kameraden in der Wüste Gobi gelandet. Dort basteln sie mit dem Arkoniden Crest hinter einem effektiven Schutzschirm an einer besseren Zukunft für die Menschheit. Dieser Handlungsstrang ist in seinen Motiven äußerst idealistisch und ein wenig märchenhaft. Doch erst zum Ende passiert wirklich etwas, als arkonidische Roboter mit der Arbeit an der utopischen Stadt "Terrania" beginnen. Das ist aber für die Haupthandlung eigentlich das einzige, das wirklich passiert.
Glücklicherweise wird dieser nicht vorhandene Handlungsfortschritt durch die zahlreichen Nebenhandlungen, die Tempo, Menschlichkeit und interessante Gesellschaftsbeschreibungen mit in den Roman bringen. Dadurch wird der Roman dann doch zu einem kurzweiligen und unterhaltsamen Vergnügen.
Die komplette Rezension findet man auf Sf-Radio:
Perry Rhodan Neo 2 - Utopie Terrania (von Christian Montillon)
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