Der aktuelle "Sternenfaust"-Roman ist zum ersten Mal seit langer Zeit komplett aus der Sicht eines einzigen Charakters geschrieben. Das funktioniert überraschend gut. Denn durch den Roman erhält man zum ersten Mal seit langem Einblick in die Gedankenwelt des Bordarztes Tregardes.Dabei werden in diesem Roman mehr Worte über die Schwärmerei des Doktors für die Kommandantin der Sternenfaust als in den vorherigen Bänden. Dabei sind dessen Gefühle seit Band 130 bekannt.
Daher wirft die aktuelle "Sternenfaust"-Kolumne mal einen knappen Blick auf die Beziehungen in der Serie. Bei Sternenfaust dominiert nämlich bereits seit langem der (sehr gelungene) Inhalt, der die Charaktere eher auf Funktionen beschränkt. Die Kolumne findet man auf dem Zauberspiegel unter dem Titel:
Beziehungen
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Das ist super und es ist toll, dass die FDP dies drei Jahre nach Beginn der Krise ebenfalls begriffen hat. Blöderweise hat das mit FDP-Positionen nur wenig zu tun. Natürlich kann der FDP-Landeschef aus Schleswig-Holstein, Kubicki, sich darüber auslassen, dass die FDP immer falsch verstanden wurde. Bei der letzten Bundestagswahl haben ca. 15% der Bevölkerung die FDP aber nicht nur falsch verstanden. Sie haben sich auch erhofft, dass die FDP den Eindruck, den sie vermittelt auch umsetzt. Eine stärkere Regulierung der Finanzmärkte gehörte jedoch nicht zu dem Eindruck, den diese Wähler hatten.
Daher wirkt es äußerst skurril, dass ausgerechnet diese Forderung von Rösler während des Parteitags in die erste Reihe gestellt wurde. Denn wie will man frühere Stammwähler zurückgewinnen, wenn man Positionen vertritt, die diese nie gewünscht beziehungsweise honoriert haben?
Also: Regulierung der Finanzmärkte ist gut und schön, aber der FDP dürfte das wenig nützen. Denn wer die Finanzmärkte regulieren möchte, der wählt eine andere Partei. Wer sie hingegen nicht regulieren möchte, wählt in Zukunft nicht mehr die FDP.
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Zeitungen verlieren immer mehr Leser und werden immer unprofitabler. Mittlerweile sind auch große Zeitungen wie die "Frankfurter Rundschau" in Bedrängnis, die Angst vor dem großen Zeitungssterben grasiert. Gleichzeitig sinkt die Qualität der Blätter immer mehr, da die Verlage Journalisten entlassen und an allen Ecken sparen. Der Journalismus scheint sich in einem Teufelskreis zu befinden.
Der Vorsitzende der SPD-Medienkommission stellt daher mit seinem Buch "Journalismus am Abgrund" die Frage, wie Öffentlichkeit eigentlich in Zukunft finanziert werden soll. Diese Frage kann er nur unzureichend beantworten. Dennoch lohnt sich die Lektüre des Buches. Denn sie ist ein sehr gelungener Abriss über die Presselandschaft in den USA, Großbrittanien, Frankreich und Italien. Außerdem liefert das Buch einen guten Überblick über die Entwicklung von Nachrichtenagenturen und verweist auf eine Reihe kreativer Finanzierungswege von Journalismus. Die Frage, wie Öffentlichkeit in der Zukunft finanziert werden kann, beantwortet Eumann jedoch nicht konkret, da es dafür in seinen Augen keinen "Königsweg" gibt.
Eumann beginnt sein Buch mit einer Schilderung der derzeitigen Situation in Deutschland. Dabei liegt sein Schwerpunkt darauf, dass sich die Finanzierung geändert hat. Während früher zwei Drittel der Erlöse durch Anzeigen erwirtschaftet wurden, sind Verkaufs- und Anzeigeneinnahmen mittlerweile bei den meisten Zeitungen gleich hoch. Dieser Trend verstetigt sich, da das Internet immer mehr Anzeigen abwirbt. Das bringt einige Probleme mit sich und sorgt vor allem dafür, dass Presseprodukte immer teurer werden.
In einem umfangreichen Mittelteil geht Eumann, wie erwähnt, auf die Situation in den USA, Großbritannien, Frankreich und Italien ein und schildert die Entwicklung der Nachrichtenagenturen. Das ist interessant, denn über die deutschen Medien bekommt man relativ wenig Informationen über die Medienlandschaft in anderen Ländern. Die einzelnen Abschnitte sind gut strukturiert. Eumann skizziert knapp die wirtschaftliche Situation einiger Zeitschriften, erwähnt manchmal positive Einzelfälle oder Journalisten, die sich gegen den Trend stemmen konnten, und verweist auch immer wieder auf staatliche Subventionsmöglichkeiten. Dabei arbeitet er Subventionsmethoden von der Reduzierung der Mehrwertsteuer für Presseprodukte über die staatliche Förderung der Journalistenausbildung bis hin zu niedrigeren Zöllen für Zeitungspapier heraus.
Sehr interessant ist das abschließende Kapitel über Nachrichtenagenturen. Denn keine Zeitung kann es sich leisten, überall Korrespondenten zu haben. Daher gibt es Nachrichtenagenturen. Wie diese sich entwickelt haben und wie auch um den Einfluss auf Agenturen gekämpft wurde, beschreibt Eumann recht detailliert.
Im letzten Drittel geht Eumann dann der Eingangsfrage nach. Dabei hält er zu Beginn fest, dass unabhängige Medien für eine demokratische Gesellschaft unerlässlich sind, dass die Finanzierung dieser Medien jedoch schon immer Veränderungen unterworfen war und sich immer ein rettender Weg finden ließ. Allerdings gebe es derzeit keinen Königsweg für die Finanzierung von Journalismus. Nach dieser Eingangsfeststellung werden dann verschiedene Lösungen auf Probleme skizziert. Die Ideen reichen dann von der Konzentrierung auf Online-Möglichkeiten (bezahlte Online-Zeitung, Recherche über soziale Netzwerke) über die Fokussierung auf lokale Konzepte (Kommunalpolitik in Lokalzeitungen stärken, Kompetenzsteigerung bei Lokalzeitungen) bis hin zu Stiftungen und Crowdfunding-Modelle.
Klar ist jedoch immer, dass es in Zukunft weniger und vor allem teurere Zeitungen geben wird. Daher ist fraglich, ob die Modelle, die er skizziert tragfähig sind. Denn eine bezahlte Internet-Zeitung wird wohl in absehbarer Zukunft nicht die Recherche-Fähigkeit der derzeitigen großen Zeitungen an den Tag legen. Die Politikkompetenz von Lokalzeitungen kann sicherlich gesteigert werden. Doch auch sie leiden darunter, dass Anzeigenerlöse ausbleiben, werden teurer und verlieren Leser. Viele Lokalzeitungen kämpfen daher um ihr Überleben. Und Vielfalt gibt es auf diesem Makrt an vielen Stellen schon lange nicht mehr. Daher ist es auch fraglich, ob darin die Zukunft liegt. Stiftungen wiederum sind eine sehr gute Idee. Doch Stiftungen einzurichten ist schwierig und ebenfalls teuer. Eumann berichtet über einige interessante Stiftungen aus den USA und Großbritannien, die keine Zeitung herausgeben, sondern einfach nur Artikel prodzuieren. Diese sind gut recherchiert und werden an Zeitungen weitergegeben, teilweise sogar kostenlos. Das sind beeindruckende Beispiele, die jedoch ebenfalls nicht ausreichen, um eine Massenpresse zu sichern.
Eumanns Lösungsansätze für die Verlage sind etwas merkwürdig. Eine Reduzierung der Mehrwertsteuer und die steuerliche Absetzung von Abonnements machen als indirekte Subventionen noch Sinn. Auch die Verbesserung des Urheberrechts leuchtet noch ein. Warum aber das Pressekonzentrationsrecht unbedingt geändert werden sollte, um eine bessere Zusammenarbeit zu ermöglichen, ist unklar. Denn natürlich sind große Konzerne leistungsstärker. Andererseits wird Vielfalt nicht dadurch bewahrt, dass alle zusammenarbeiten. Da muss es andere Lösungen geben.
Das Buch endet mit dem konkreten Vorschlag Coopetition und einer 14-Punkte-Liste. Bei "Coopetition" geht es in erster Linie darum, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk mithilft, den Journalismus zu finanzieren. Das könnte unter anderem dadurch gelingen, dass Zeitungen das Korrespondentennetz und andere Infrastrukturen mitnutzen. Aber auch Zeitungen sollen bei Infrastrukturen kooperieren, während sie gleichzeitig auf dem Markt konkurrieren. So werden Kosten gesenkt und durch Wettbewerb wird dennoch Meinungsvielfalt gesichert. Dieses Modell wirkt etwas utopisch, ist aber immerhin ein handfester Lösungsvorschlag.
Die 14-Punkte fassen das lehrreiche und interessant Buch zusammen. "Journalismus am Abgrund" ist somit eine sehr gelungene Darstellung der Pressesituation in einigen westlichen Ländern, bietet einen Aufschlussreichen Abriss über die Entwicklung der Nachrichtenagenturen und zeigt, dass es eine schwierige, aber lohnenswerte Aufgabe sein wird, weiterhin Öffentlichkeit in Deutschland zu sichern und zu finanzieren.
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Nach einer Reihe schwächerer Episoden, amüsiert "A History Channel Thanksgiving" endlich wieder. Anhand eines der wichtigsten amerikanischen Feste, werden docudramas aufs Korn genommen. Diese Dokumentationsform verbreitet sich auch in Deutschland immer mehr. Während man auf N24 und ähnlichen Sendern gelgentlich erfahren kann, ob Hitler nun wirklich manisch depressiv oder doch eher schwul war, ist das Format in den USA noch viel verbreiteter.
Diese Episode nimmt die Arbeitsweise der Sender, die jeden vermeintlichen Wissenschaftler mit kruder These zu Wort kommen lassen, ins Visier und das ist komisch. Denn im Laufe der Folge landen auch Klyde und Stan als "Professoren" in einer Sendung des History Channels. Bei den Beweisen wird mit unglaublich präziser Methode gearbeitet. Das Highlight ist ein Professor der darauf verweist, dass in keinem Journal aus der Untersuchungszeit erwähnt wird, dass Aliens nicht bei Thanksgiving anwesend waren. Die kruden Thesen, dass sowohl Indianer als auch die Pilgerväter Außerirdische seien, erhärten sich paradoxer Weise dennoch. Die abgedrehte Episode enthüllt, dass es fünf Planeten gibt, die durch Wurmlöcher miteinander verbunden sind. Die Indianer und die Pilger leben auf einem und haben vor 300 Jahren auf der Erde Frieden geschlossen. Das ändert sich nun, nachdem die Indianer ein Friedensabkommen "gebrochen" haben, indem sie ihr Land zurückforderten.
Der History Channel will mit seinen Thesen auch die Verbrechen an den Indianern entkräften. Die Pilger seien nicht böse gewesen und hätten den Indianern nichts Böses getan. Das sei nur eine weiße Konstruktion. Diese These wird die ganze Zeit bestätigt und untermauert. Allerdings führend die Pilger zum Ende der Episode, nachdem sie wieder erstarkt sind, genau den Genozid an den Indianern durch, der von den Menschen in Zweifel gezogen wird.
"A History Channel Thanksgiving" ist eine gelungene "South Park"-Folge, die mit der Gutgläubigkeit der Menschen gegenüber Fernsehsendungen spielt und dazu noch eine gelunene und abgedrehte Handlung präsentieren kann.
Die Episode kann - wie alle "South Park"-Episoden - auf der Homepage der Serie angesehen werden.
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Der aktuelle "Vampira"-Roman hält, was er verspricht. Tatsächlich bahnt sich in diesem Heft die Apokalypse an. Leider wirkt das Ganze eine Nummer zu groß für das 14. Heft der Reihe. Durch ein hohes Erzähltempo und das Aneinanderreihen von Ereignissen wird zwar etwas Spannung aufgebaut, dennoch wirkt die Handlung um die Schöpfungsmythologie der Aborigines zu "groß", um sie einfach so in einem Doppelband abzuhandeln.
Da zum Schluss noch nicht ganz sicher ist, ob die Apokalypse wirklich verhindert worden ist, besteht noch Hoffnung, dass hiermit ein langfristiger Handlungsstrang eröffnet wurde. Das würde bedeuten, dass die Aborigine-Thematik die Chance bekommt, noch etwas ausführlicher in die Serie eingebettet zu werden. Vielleicht steht dann auch nicht gleich das Schicksal des gesamten Planeten auf dem Spiel. Andererseits würde es mich nach diesem Roman freuen, wenn mal wieder andere Vampire in der Serie auftreten würden - und das obwohl die echten Vampire der Serie bisher keine gute Figur gemacht haben.
Die komplette Rezension findet man bei SF-Radio:
Vampira Band 14 - Die Apokalypse (von Adrian Doyle)
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Diese Einleitung zu der Handlung zeigt bereits, was für einen umfangreichen Hintergrund Martin in dem ersten Teil aufgebaut hat, der nun im zweiten Band ausgebaut werden kann. Denn all die erwähnten Personen sind nicht nur Namen. Martin hat ihnen in dem Vorgänger einen Hintergrund und gewisse Motivationen angeschrieben. Die Fülle der Akteure macht die Handlung komplex, ist jedoch auch eine Schwäche.
Der Roman umfasst etwas über 1 000 Seiten. Jedes Kapitel schildert die Ereignisse aus der Sicht einer Person. Das war im ersten Teil oft noch angenehm, da sich mehrere Personen an einem Ort aufhielten. Mittlerweile sind die Protagonisten jedoch einzelnd über das ganze Königreich verteilt. Das führt dazu, dass hier eine Fülle von Handlungssträngen erzählt werden und man desöfteren 100 bis 200 Seiten warten muss, bis einer wieder aufgegriffen wird. Gerade zu Beginn des Romans ist das anstrengend.
Denn natürlich ist "A Clash Of Kings" nicht von Anfang an übermäßig spannend. Stattdessen legt Martin wieder viele Grundlagen für das Finale des Romans. Wenn man aber immer 200 Seiten lesen muss, um zu erfahren, wie es an einem Ort weitergeht, dann demotiviert das etwas. Die vielen Charaktere an vielen Orten machen die Handlung zwar komplexer und anspruchsvoller, Martin hat es mit ihnen jedoch ein wenig übertrieben.
Außerdem hat man durch Martins Erzählweise Einblicke in beinahe alle Akteure. Lediglich Robb Stark, der König des Norden, wird in diesem Roman merkwürdigerweise ignoriert. Von allen anderen Charakteren, Freund und Feind, weiß man eigentlich was sie planen. Das ist in einem Punkt ein gelungener Schachzug. Denn die Grenzen zwischen Freund und Feind verschwimmen. Zum Schluss versteht man den Standpunkt eines jeden einzelnen Akteurs. Man findet selbstverständlich nicht jeden Standpunkt richtig. Aber man merkt auch, dass die "Guten" sich ebenfalls nicht immer "gut" verhalten. Insofern sorgt die breite Erzählweise für mehr Schattierungen, was dem Roman sehr gut tut.
Doch man ist dadurch auch nicht mehr überrascht. Der König der Inseln plant eine Invasion des Nordens, um Robb Stark in den Rücken zu fallen. Dadurch, dass man einige Kapitel aus der Sicht des Sohnes dieses Königs geschildert bekommt, weiß der Leser bereits was passiert. Nur wie es passiert, bleibt natürlich unklar. Dadurch sinkt aber auch die Motivation weiter zu lesen. Denn wirklich überraschend sind immer nur die Ausführungen, wirklich überraschende Wendungen kann man in dem Roman an der Hand abzählen.
Die Fantasy-Elemente werden auch in diesem Roman wieder abseits der Haupthandlung bedient. Im Norden ist der Bastard der Starks, Jon, dabei eine Invasion von Nordmännern zu entdecken. Die Tochter des vorletzten Königs hingegen hat drei Dracheneier ausgebrütet. Sowohl die Gefahren im Norden als auch die Drachen sind mit unseren Vorstellungen nur schwer erklärbar und deuten darauf hin, dass es in der Welt, die Martin erschaffen hat, doch Fantasy-Elemente gibt. Von den Königen verwendet lediglich Stannis übernatürliche Phänomene. Er paktiert mit einer Sektenführerin, die eine monotheistische Religion durchsetzen möchte. Dank ihrer Hilfe vollführt er erstaunliche Ansätze.
Ab der zweiten Hälfte nimmt die Geschichte richtig Fahrt auf. Die Könige "clashen" wirklich aneinander, der Ausgang der Zusammenstöße wird tatsächlich etwas unvorhersehbar. Damit steigt dann auch die Erzählgeschwindigkeit, die Kapitel werden etwas kürzer und man erfährt somit schneller, wie es an den verschiedenen Orten weitergeht.
Trotz der Schwächen hinsichtlich der Erzählstruktur muss man Martin nämlich Respekt für die Handlung zollen. Zig Namen müssen hier bedient werden und mittlerweile ist man auf der Insel der sieben Königreiche immer vertrauter. Und auch das bereits erwähnte Verständnis für jeden beschriebenen Charakter ist eine eindrucksvolle Leistung.
"A Clash Of Kings" ist daher ein umfangreicher Roman, der äußerst realisitsch wirkt und dennoch an einigen Stellen mit überraschend glaubwürdigen Fantasy-Elementen durchsetzt ist. Durch die komplexe Handlung und die vielen Charaktere braucht der Roman extrem lange, um in Fahrt zu kommen. Hat man die erste Hälfte jedoch hinter sich, wird man mit einer spannenden und gelungenen Geschichte belohnt.
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Steven Spielberg und Peter Jackson verfilmen Tim und Struppi. Dabei nehmen sie klugerweise Abstand von einer Realverfilmung, sondern setzen auf moderne Animationstechnik. Als Vorlage wählen sie eine außergewöhnliche („Das Geheimnis der Einhorn“) und eine gute („Die Krabbe mit den goldenen Scheren“) Geschichte aus der Comic-Reihe, um sie zu einem Film zu verbinden. Das müsste für gute Kinounterhaltung sorgen, tut es jedoch nicht.
Spielberg und Jackson wollten wohl unbedingt die Geschichte der Einhorn erzählen und einen Anfang der Serie markieren. Dementsprechend kennt Tim Captain Haddock zu Beginn des Abenteuers noch nicht. Er stößt von allein auf die Modellschiffe der Einhorn und auf die Hinweise auf den Schatz des Schiffes. Die Verbrecher, die ebenfalls hinter dem Schatz her sind, entführen ihn auf ein Schiff. Dort lernt er Haddock kennen.
Bis dahin ist der Film noch erträglich. Zwar ist bereits klar, dass Schultze und Schulze nicht wirklich funktionieren und Struppi eher nervt als hilft, aber die Geschiche ist noch ordentlich. Auf dem Schiff verharren Haddock und Tim jedoch viel zu lange. Ewigkeiten schleichen sie sich durch Gänge und duellieren sich mit anderen Matrosen. Das wirkt teilweise wie in einem Computerspiel – allerdings nicht wie in einem unterhaltsamen Computerspiel.
Haddock kann zu Beginn für ein, zwei Lacher sorgen, nervt dann aber ebenfalls. Seine ewige Trinksucht wirkt hier zu weinerlich, seine Flüche nicht hart genug. Das fällt aber bei der schwachen folgenden Handlung gar nicht mehr auf. Denn danach folgt noch eine Durchquerung eines Sturms mit einem Wasserflugzeug ohne Strom, eine Schilderung der Schlacht um die Einhorn, eine Verfolgungsjagd in einer Wüstenstadt und ein Showdown in einem Hafen mit Ladekränen (!).
Die zweite Hälfte der Handlung entspringt somit fast ausschließlich der Phantasie der beiden Produzenten. Das merkt man leider. In Hergés Comics gibt es zwar ebenfalls viel Action, die ist jedoch nie so platt wie in diesem Film.
Neben Tim („Der Held ohne Eigenschaften") funktioniert kein Charakter. Struppi nervt, Haddock ist nicht bissig genug und Schultze und Schulze zünden einfach nicht. Zudem lässt der Film vieles aus „Der Schatz Rackam des Roten“ einfach weg. Es kommt nie zu einer Suche des Schiffwracks, womit Professor Bienlein auch nie das Spielfeld betrifft. Das bedauert man während des Films. Danach ist man jedoch eigentlich froh. Denn wahrscheinlich wäre auch Professor Bienlein nicht richtig getroffen.
Wenn man etwas Positives an dem Film finden möchte, dann sind es der Taschendieb aus „Das Geheimnis der Einhorn“ und der Butler Nestor. Nestor ist sehr gut getroffen und man kann ihn sich bereits in kommenden Filmen vorstellen. Der Taschendieb war in dem Comic auf den ersten Blick eine unscheinbare Nebenhandlung, die letztendlich jedoch entscheidend für die Jagd nach der Einhorn war. Dass die Handlung in den Film aufgenommen wurde, ist schön. Leider wurde sie so abgewandelt, dass sie einen weitaus unwichtigeren Beitrag zu der Story leistet.
Ein netter Ansatz ist, dass man versucht hat, bekannt Figuren aus dem „Tim und Struppi“-Universum zu integrieren. So tritt zum Beispiel die Opernsängerin Castafiore auf. Deren Funktion ist jedoch leicht zu durchschauen – ihre hohe Stimme soll ein Glas zertrümmern, wodurch der Schurke des Films an ein Einhornmodell gelangen soll – und ihre Erscheinung wirkt somit zu konstruiert.
Die großen „Action“-Szenen des Films sind, das muss man leider wiederholen, alle misslungen. Die Flucht vom Schiff ist – wie erwähnt – zu lang. Dasselbe gilt für die Flucht aus einer Wüstenstadt, bei der die Stadt zwar schön zerlegt wird, aber sonst nicht viel Notwendiges geschieht. Der letzte Kampf mit Ladekränen ist nur noch albern, unnötig und dämlich. Allerdings ist man da vom Film bereits so genervt, dass dieses Ende auch keinen Unterschied mehr macht.
„Tim und Struppi“ ist ein wunderbar animierter Film, der ein unglaublich schlechtes Drehbuch aufweist. Der Film startet solide, ohne dabei besonders witzig zu sein, und driftet spätestens ab der Mitte völlig ab. Hier wären Jackson und Spielberg gut beraten gewesen, wenn sie einfach den glorreichen Zweiteiler „Das Geheimnis der Einhorn“ und „Der Schatz Rackam des Roten“ verfilmt hätten.
Nach dem Film ist klar, eine einfache Adaption ohne großes Eigenwerk überzeugt mehr. Statt ins Kino zu gehen, sollte man sich lieber die etwas angestaubte, dafür aber kultige und werksgetreue Fernsehserie aus den 90ern zulegen:
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"1%" ist schon wieder eine "South Park"-Folge, die nicht witzig ist. Die Occupy-Bewegung wird zwar ein wenig auf den Arm genommen, dabei kommt es aber nicht zu wirklich amüsanten Szenen. Stattdessen betonen die Drehbuch-Autoren lediglich, dass es sich bei den Demonstranten sicherlich nicht um 99% der Bevölkerung handelt.
Die Hauptgeschichte spielt sich sowieso zwischen Cartman und seinen Kuscheltieren ab. Dabei stellt sich zum Schluss heraus, dass Cartman den Vorwurf, er müsse erwachsen werden, durchaus ernst nimmt. Daher vernichtet er sein letztes Kuscheltier selbst.
Für den Zuschauer ist damit unklar, wer eigentlich für die Vernichtung der Kuscheltiere zuständig ist. Waren es tatsächlich die Jungen aus der fünften Klasse? Man sieht sie nie bei den Verbrechen, sie machen jedoch deutlich, dass sie Cartman für seine schlechten sportlichen Leistungen bestrafen möchten. Zum Ende ist Cartman jedoch der Meinung, eines seiner Kuscheltiere hätte all die "Morde" inszeniert. Das müsste darauf hinauslaufen, dass Cartman selbst seine Kuscheltiere zerstört hätte. Da man Cartman jedoch regelmäßig bei seinen Taten sieht, ist das eigentlich nicht möglich. Insofern ist Cartmans Selbstfindungstrip ein kleines Rätsel.
Die Botschaft, Cartman müsse endlich erwachsen werden, ist dabei etwas platt. Bereits in der Mitte der Staffel versuchte man, Stan auf eine Art Charakterstudie. Das sind zwar nette Ideen, für eine kritische Comedy-Serie wie "South Park" sollte man das jedoch nur einmal pro Staffel machen. Zumal man aus der "Occupy"-Thematik weitaus mehr hätte machen können.
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"Rendezvous mit einem Klon" erzählt die Erlebnisse Dr. Tregardes nach seiner Entführung im vorherigen Roman. Er wurde auf die Welt der Gemini verschleppt, die er erst einmal verstehen muss. Die Gemini haben einen Plan mit ihm und wünschen, dass er von sich aus kooperiert. Tregarde merkt jedoch rasch, dass die Gesellschaft der Gemini auf einer Reihe von perversen Prinzipien basiert.
Der Roman ist - für Sternenfaust untypisch - ausschließlich aus der Perspektive eines Charakters, Tregardes, geschrieben. Das ist in diesem Fall gelungen und sorgt für eine klasse Geschichte mit lediglich einem kleinen Schönheitsfehler.
Die komplette Rezension kann man auf SF-Radio nachlesen:
Sternenfaust Band 176 - Rendezvous mit einem Klon - von Guido Seifert
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An der Neuauflage lässt sich nur eine ärgerliche Sache finden: Der Preis wurde von 10 € auf 12,50 € erhöht. Bereits bei dem ursprünglichen Preis konnte man nicht von jedem erwarten, dass sich jeder mögliche Mitsänger das Buch kauft. Auch wenn die Preiserhöhung gerade einmal 2,50 € beträgt, ist sie doch ärgerlich. Allerdings erhält man für den Preis eine umfangreiche, stabile und gut gestaltete Liedersammlung.
Das Buch ist zum Benutzen gedacht, schreiben die Herausgeber im Vorwort. Ihr oberstes Ziel ist es, ein praktisches Buch zu präsentieren, das beweisen kann, dass die Arbeiterliederkultur noch immer lebendig ist. Das merkt man auch. Wie schon die erste Auflage kommt das Büchlein mit einem flexiblen Plastikumschlag daher. Der ist abwischbar und vor allem deutlich stabiler, als ein Pappumschlag.
Die Lieder sind in sieben Abschnitte geteilt. Den Anfang macht der Abschnitt „Freiheitslieder“ mit Liedern wie „Die Gedanken sind frei“. Der anschließende Hauptteil „Arbeiterlieder“ deckt von der „Internationalen“ über „Auf, auf zum Kampf“ bis hin zum „Sozialistenmarsch“ eine große Bandbreite von Liedern ab. Es folgen Widerstandslieder wie „Die Moorsoldaten“ und „Das Thälmann-Batallion“ und Friedenslieder wie Brechts geniale „Kinderhymne“ oder Bob Dylans „Blowing in the Wind“. Nach den Friedensliedern findet man „allerlei politische Lieder“. Auch dieser Teil deckt von „Was wollen wir trinken“ bis „Unter dem Pflaster“ ein großes Spektrum von Liedern ab. Den Abschluss machen die Kapitel „Fahrten- und Lagerfeuerlieder“ sowie „Abend- und Abschiedslieder“ die den Vorsatz der Autoren, auch gesellige Lieder zu berücksichtigen, umsetzen.
Jedes Lied ist mit einem kleinen Text über den Autor und die Entstehungsgeschichte des Liedes versehen. Die kurzen Abschnitte informieren dabei ausreichend, um das Lied im Ansatz verstehen zu können, machen aber häufig auch neugierig auf die weitere Geschichte der Lieder. Insofern ist ein Blättern in dem Buch oft erst der Beginn einer Recherche im Internet. Zwischendurch sind Abbildungen von Gemälden, Plakaten und Liederbüchern der Arbeiterbewegung abgedruckt. Insgesamt macht die Gestaltung der Lieder einen sehr liebevollen Eindruck.
Das „vorwärts Liederbuch“ bietet eine große Liedervielfalt, in gelungener Aufmachung und eignet sich tatsächlich gut für den praktischen Gebrauch.
Die Rezension ist ursprünglich für die Novemberausgabe des Bremer Juso-Verbandsmagazin MorgenRot geschrieben worden.
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An all diesen Behauptungen und Analysen ist wahrscheinlich ein Körnchen Wahrheit. Es kann aber auch sein, dass die Mindestlohn-Debatte die FDP retten soll. Denn es sieht nicht so aus, als hätten die SPD oder die Grünen derzeit Lust mit der CDU zu koalieren. Selbst wenn es für rot-grün nicht reichen sollte, scheinen sich die beiden Parteien eher an der Linkspartei zu orientieren als an der CDU. Und das obwohl die Linkspartei derzeit nicht in einem guten Zustand ist. Die CDU muss also dafür sorgen, dass die FDP wieder auf die Beine kommt, um weiterregieren zu können.
Die Union selbst hat im Vergleich zu 2009 in den Umfragen kaum verloren. Sie liegt immer noch im Bereich zwischen 31 und 35 Prozent. Die schlechte Arbeit der Koalition muss in erster Linie die FDP ausbaden, die mittlerweile sehr profillos wirkt. Unionswähler wiederum sind in weiten Teilen durchaus staatsfixiert, nehmen der Partei einen Mindestlohn also nicht wirklich übel.
Für die FDP ist die Debatte hingegen die große Chance. Sie könnte bald die einzige Partei sein, die Mindestlöhne ablehnt. Das wird ein Großteil der Bevölkerung nicht gutheißen. Aber die Menschen, die noch immer gegen einen Mindestlohn sind, könnten das honorieren. Die FDP wäre wieder die (vermeintliche) Bastion wirtschaftlicher Vernunft und bekäme Zulauf.
Die Mindestlohn-Debatte könnte sich daher durchaus als Rettungsanker für die FDP und mit viel (derzeit unvorstellbarem) Glück sogar für die Koalition erweisen.
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Perry Rhodan wiederum bleibt in der Wüste unter seinem Schutzschild. Er verhilft immerhin zwei Astronauten und dem kranken Arkoniden Crest zur Flucht, ansonsten hälter er aber mal wieder pathetische Reden. Die einzige Ausnahme ist ein Gespräch über seine etwaige Liebe zu der Arkonidin Thora. Diese Spekulationen wirken leider nur albern.
Insgesamt ist "Der Teleporter" damit gut und nett zu lesen. Doch leider schwächelt ausgerechnet die Haupthandlung, die wohl in wenigen Romanen die Einigung der Erde erklären muss. Bis jetzt ist nicht absehbar, wie das mit dem blassen Rhodan gelingen soll. Die komplette Rezension findet man wie immer auf SF-Radio:
Perry Rhodan Neo 3 - Der Teleporter (von Leo Lukas)
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