Neue Homepage: Ich habe eine neue Homepage, die man unter www.gedankenecke.com erreicht. Zur Zeit werden Stück für Stück die mittlerweile über 1 000 Beiträge dieses Blogs von mir rüberkopiert (bin bei Oktober 2008 angekommen) und die neuen Artikel seit "Homepagegründung" sind da ebenfalls zu finden. Der größte Vorteil, den die neue Seite bietet ist, dass endlich jeder kommentieren kann und man sich nicht mehr registrieren braucht.
Mittwoch, 4. April 2012
Keine Reise nach Hause!
Die Sternenfaust ist zu Beginn des "Andromeda"-Zyklus in eine fremde Galaxis transportiert worden. Zu allem Überfluss müssen sich auch noch zwei unterschiedliche Crews zusammenfinden und gemeinsam eine neue Besatzung bilden. Das sorgt für einige Komplikationen.

Die Grundidee hinter dieser Ausgangssituation erinnert ein wenig an die "Star Trek"-Serie "Voyager". In der wurde die Möglichkeiten des interessanten Konzeptes nie ganz ausgeschöpft. Das "Sternenfaust" das wahrscheinlich besser macht, zeigen die ersten beiden Romane des Zyklus.

Und darum geht es in der aktuellen "Sternenfaust"-Kolumne auf dem Zauberspiegel, die den Titel "Keine Reise nach Hause" trägt.

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Montag, 2. April 2012
25 Prozent mehr für das Parlament
Norbert Lammert ist, gerade für einen Konservativen, ein sehr guter Bundestagspräsident, der sich regelmäßig mit klugen Beiträgen in Debatten einschaltet. Dass Parteiräson dabei nur eine untergeordnete Rolle spielt, zeigt sein Einsatz für das Rederecht von Fraktionsabweichlern aber auch seine Forderung den Spitzensteuersatz zu erhöhen. Dass er am vergangenen Dienstag im Hamburger Abendblatt einmal mehr beklagt hat, dass die politische Debatte im Land durch das Übermaß an niveaulosen Talkshows kaputt gemacht wird, ist sehr lobenswert. Gleichzeitig bekräftigte er seine Forderung, die Legislaturperiode des Deutschen Bundestages auf fünf Jahre zu verlängern. Das wiederum ist eine schlechte Idee.mehr

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Sonntag, 1. April 2012
Gelesen: Mit Schimpf und Schande (von David Weber)
„Mit Schimpf und Schande“ ist der vierte Roman der Serie „Honor Harrington“ und schließt nahtlos an den Vorgänger "Ein schneller Sieg“ an.

Honor Harrington ist noch nicht einmal von ihrem letzten Schlachtfeld zurück, da sorgt sie bereits für politische Turbulenzen im Manticorianischen Sternenreich. Zu recht wird ein Offiziers aus Honors Kampftruppe der Fahnenflucht angeklagt. Er ist jedoch ein Adliger und das sorgt dafür, das die Konservativen aus der Regierungskoalition ausbrechen und zusammen mit den Fortschrittlichen den Fortgang des Krieges gegen Haven verhindern. Der anstehende Prozess ist sehr sensibel und Honor sieht sich auf einmal mit einem Feind konfrontiert, von dem sie dachte, er würde sicher verurteilt werden.

An „Mit Schimpf und Schande“ fällt zunächst auf, dass der Roman ein sehr archaisches Weltbild transportiert. Schaden muss gerächt werden. Das bedeutet in diesem Fall Gleiches mit Gleichem zu sühnen. Insofern stehen Instrumente wie die Todesstrafe und Selbstjustiz im Mittelpunkt des Romans. Das erste Mittel wird unreflektiert benutzt, beim zweiten gibt es immerhin eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit dieser Methode. Gut ist daran lediglich, dass Honor Harrington zunächst eine starke Gegnerin des Ehrenduells um Leben und Tod ist. Sie wendet dieses Mittel jedoch selbst an, als sie einen geliebten Menschen durch dieses Instrument verliert. Diese Wandlung ist gut dargestellt.

Trotz des fragwürdigen Rechtsverständnisses ist der Roman sehr gelungen. Denn diese Ansichten decken sich mit der Ideologie, die hinter dem Manticorianischen Sternenreiches steht. Die Serie ist unter anderem deswegen faszinierend, weil sie nicht nur Raumschlachten behandelt, sondern weil bei jedem Roman ein Intrige im Sternenreich maßgeblich für die Handlung ist. Dieser Roman dreht sich ausschließlich um den politischen Intrigensumpf des Königreichs. In dem Roman erfährt man viel Neues über das politische System und obwohl es sich um Politik dreht, ist die Handlung äußerst spannend.

Dieser Roman spielt ausschließlich in Manticore. Und Weber gelingt es einmal mehr eine faszinierende Gesellschaft zu entwerfen, die moderne und altmodische Werte verbindet. Das System ist der britischen Monarchie nachempfunden, ist formal demokratisch, doch spielen alte Standeskräfte noch immer eine sehr starke Rolle. Dieses Setting nutzt Weber klug, um einen spannenden Thriller zu erzählen.

Denn der geschasste Offizier ist ein langer Feind Honors. Er wird nicht umgebracht, sondern erhält aus politischen Gründen lediglich eine Erlassung aus der Navi. Das macht ihn blind vor Zorn. Aufgrund seines Adelstitel hat er automatisch einen Platz bei der Konservativen Partei. Dies nutzt er aus, um sich geläutert zu geben und gleichzeitig Honors Ermordung zu planen. Honor schlägt ihn jedoch mit seinen eigenen Waffen.

Die Haupthandlung ist höchst spannend. Denn das Rechtssystem Manticores hat in diesem Fall versagt. Aus unserer Sicht ist die Todesstrafe keine Möglichkeit der Bestrafung. Dennoch muss das Justizsystem dafür sorgen, dass die Gesellschaft vor gefährlichen Menschen geschützt wird. Das ist mit einer simplen Entlassung aus der Navy nicht gegeben. Und so ist Honor dazu gezwungen, sich selbst zu schützen. Dieses Thema ist klug und spannend und wird für einen triviale Reihe wie „Honor Harrington“ überraschend stark angeschnitten.

Der Roman wird dadurch abgerundet, dass Webers Charaktere sehr authentisch wirken. Von Honor über die Königin bis hin zu einzelnen Besatzungsmitgliedern liest man gerne, was die Leute reden und denken. Bezeichnend ist, dass die eigentliche Handlung erst nach einem Drittel des Romans einsetzt. Bis dahin wird gelebt und geliebt. Dennoch wird es dank Webers Erzählweise nicht langweilig.

Auch das Manticorianische Königreich akzeptiert keine Selbstjustiz. Und so bleibt Honor zuletzt nichts anderes übrig, als ins Exil zu gehen. Dies eröffnet die Möglichkeit neuer, spannender Abenteuer abseits des nun seit vier Bänden thematisierten, gesellschaftlich strengen Manticorianischen Königreiches.

„Mit Schimpf und Schande“ verzichtet auf Raumschlachten und liefert einen höchst spannenden Politikthriller mit kritischen Rechtsvorstellungen, die aber ja gesellschaftlich bedingt sind und in dem Roman gelegentlich hinterfragt werden. Der Roman zeigt, dass die Serie auch ohne Krieg unterhaltsame Geschichten erzählen kann.

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Samstag, 31. März 2012
Reporter, doppelte Geschichten und am Anfang das Ende?

Der Gemini-Zyklus der Serie "Sternenfaust" ist vorbei. Da ist es - auch verspätet noch - angebracht, auf den Mini-Zyklus zurückzublicken. Da habe ich in einem Kolumnen Beitrag mit dem Titel "Von Reportern und doppelten Geschichten" auf dem Zauberspiegel getan.

Der neue Andromeda-Zyklus überraschte mit einem sehr Fantasy-lastigen Auftaktband. Für die Serie ist ein ungewöhnlicher Start in einen Zyklus jedoch nichts Neues. Zwar gibt es auch in "Sternenfaust" regelmäßig neue, äußerst mächtige Feinde. Doch sie werden nicht von Anfang an präsentiert. Stattdessen erfährt man erst im Verlauf des Zyklus, worum es eigentlich geht. Das macht Zyklen spannender und die Serie besser. Der Beitrag "Am Anfang das Ende?" beschäftigt sich daher mit den vergangenen Zyklenauftakten der Serie.

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Samstag, 31. März 2012
Gesehen: Faith Hilling
 

Endlich werden die republikanischen Vorwahlen in der Serie aufs Korn genommen, denkt man zu Beginn dieser Episode. Es folgt jedoch eine abgedrehte Geschichte über Modetrends, die nur am Rand etwas mit den Vorwahlen zu tun hat. Der Trend "planking" wird aufgegriffen und ad absurdum geführt. Der aktuelle Trend in der Folge ist "Faith Hilling", in dem man so tut als hätte man riesige Brüste. Er wird jedoch rasch abgelöst, durch das rutschen auf dem nackten Hosenboden über die Straße. In der Schule erhalten die Kinder daher ständig Stunden, die sie über die Gefahren dieser Trends aufmerksam machen sollen. Denn schließlich ist das Risiko, beim "Faith Hilling" oder anderen Trends von einer Eisenbahn überfahren zu werden enorm...

Das Verarschen merkwürdiger Trends ist ganz nett, trägt aber keine zwanzig Minuten. Am gelungensten ist dabei die panische Reakiton der Schule. Sobald etwas neues aufkommt, dass sie nicht erklären können, muss zunächst davor gewarnt werden. Dass dabei natürlich wieder ein verrückter Lehrer zum Einsatz kommt, versteht sich. Zu Beginn ist es auch noch ganz lustig, dass von überall her Züge auftauchen. Zum Schluss trägt dieser Gag jedoch nicht mehr richtig.

Die Autoren haben selbst gemerkt, dass die Handlung keine ganze Folge trägt und haben sie ergänzt. Auf einmal tauchen im Internet Bilder von Katzen mit Brotscheiben um den Hals auf. Der verrückte Lehrer wird - als Experte - gebeten, die Regierung zu beraten. Für ihn ist klar: Die Katzen haben sich weiterentwickelt, mit Brot um den Hals sind sie nun genau so klug wie wir. Diese Aufwertung der Katzen erfolgt, als die Menschen gerade beginnen mit heruntergelassenen Hosen über die Straße zu robben. Wenn man sich das anguckt, hat man das Gefühl, die Aussage stimmt sogar. Denn die nackt-robbenden Menschen trennt nicht mehr viel von einer Katze.

An diesem Moment nimmt die Episode ihre beste Wendung. Denn ein "Übersetzungsexperte" beginnt mit der Oberkatze, die man vorsorglich inhaftiert hat, zu sprechen. Die Katze sagt zwar nur "Oh Lord Johnson" (was freilich gleich wieder einen merkwürdigen Modetrend auslöst), doch daraus entnimmt der Katzenexperte, dass ein Krieg mit den Katzen unausweichlich ist. Sofort wird das Thema der republikanischen Vorwahlen, wo die Katze nun mit auf dem Podium steht. Darauf folgt der beste Moment. Denn die republikanischen Präsidentschaftskandidaten werden nicht mehr von den "South Park"-Machern gesprochen, sondern es werden echte Tonaufnahmen eingespielt. Und siehe da: Die Katze macht sich mit ihrem "Oh Lord Johnson" in der Diskussionsrunde gar nicht schlecht!

Die Episode wird dann noch mit einem Gag der Jungen abgerundet. Insgesamt ist es ein netter Hinweis auf die Hysterie, die um neue Trends gemacht wird. Die ist gar nicht nötig, da die neuen Aktivitäten eh rasch abgelöst werden. Das Highlight der Folge ist die "Entdeckung" der intelligenten Katze und deren Einbindung in die republikanischen Vorwahlen. Diese Kritik ist kurz, aber sehr aussagekräftig.

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Donnerstag, 29. März 2012
Schatten über Ferrol


Perry Rhodan erfährt etwas über die Bewohner des Wega-Systems und befreit Thora, während Teenager auf der Erde eine Raumschiff klauen. Die Handlung des 13. Romans der Serie ist mal wieder nicht der Rede wert. Die Stagnation ist immerhin ganz gut zu lesen.

Die komplette Rezension zu dem ereignislosen Roman findet man auf SF-Radio:

Perry Rhodan Band 13 - Schatten über Ferrol (von Hermann Ritter)

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Mittwoch, 28. März 2012
Gesehen: Die Eiserne Lady


Margaret Thatcher kauft - vermutlich in der Gegenwart - eine Packung Milch und ist erstaunt darüber, wie teuer sie ist. Während ihr Umfeld besorgt darüber ist, dass sie mit ihrer Alzheimer-Krankheit das Haus allein verlassen hat, unterhält sie sich mit ihrem verstorbenen Mann. In dieser Wahnvorstellung erinnert sie sich immer wieder an wichtige Stationen ihrer politischen Karriere.

Ein Biopic über die erste britische Premierministerin zu machen, ist eine gute Idee. Margaret Thatchers Leben hätte vermutlich Material für eine Reihe von Filmen geliefert. In diesem Film darf ihre Vergagnenheit leider nur die Hälfte der Zeit einnehmen. Die andere Hälfte handelt von der heutigene Thatcher und ihrre Erkrankung. Das ist leider wirklich schlecht.

In Großbritannien soll die Darstellung der Krankheit zu einem Aufschrei geführt haben. Konservative waren entsetzt, dass ihr Idol so schwach dargestellt wird. Dabei ist das gar nicht das Problem. Das Problem ist, dass diese Handlung einfach völlig unnötig ist. Man kann ja durchaus zeigen, dass es Margaret Thatcher heute nicht mehr gut geht. Das ist legitim. Aber die Hälfte des Films darauf zu verschwenden, ist unnötig.

Denn der Film gewinnt dadurch kaum etwas. Die Wahnvorstellungen sind am Anfang ganz gut. Doch auf Dauer nerven sie. Thatcher löst sich zum Schluss von der Vorstellung, sie könne jederzeit mit ihrem verstorbenen Mann reden. Das suggeriert leider, dass ihre Krankheit heilbar sei. Das ist nicht der Fall. Insofern ist die Aussage der Alzheimer-Strangs gänzlich unklar. Klar ist hingegen, dass er für eine relevante Beschäftigung mit der Krankheit nicht aussagekräftig genug ist.

Darüber hinaus stört, dass dieser Teil des Films ausschließlich auf Spekulationen beruht. Das ist schade, denn dadurch verliert er an Glaubwürdigkeit. Ein Biopic über Thatcher kann nicht objektiv sein. Die Politikerin hat dafür viel zu stark polarisiert. Doch ein solcher Film müsste sich entweder darum bemühen, objektiv zu wirken oder aber einen klaren politischen Standpunkt vertreten. Die Spekulationen über Thatchers heutigen Gesundheitszustand beziehungsweise die Art, wie sie mit ihrer Krankheit umgeht, verhindern beides.

Die Stationen in Thatchers Leben sind fast immer gut inszeniert. Sie kranken nur daran, dass sie durch die langen Zwischenszenen nur wie Schnipsel wirken. Natürlich muss ein Film über das ganze Leben der Eisernen Lady episodisch aufgebaut sein. Hier sind die Szenen teilweise aber so kurz, dass sie nicht einmal mehr als Episode bezeichnet werden können.

Dadurch sind die nichtssagenden Zwischenszenen noch ärgerlicher. Viel mehr aus Thatchers Leben hätte gezeigt werden können. Dem Film hätte eine politische Aussage zu Grunde liegen müssen. Das wäre für die Drehbuchautoren riskanter gewesen, hätte ihn aber interessanter gemacht.

Bei all der Kritik an der durchwachsenen Handlung, ist die Hauptperson jedoch grandios gespielt. Meryl Streep hat den Oskar für die beste weibliche Hauptrolle wahrlich verdient. Ihre Darstellung Thatchers ist berührend und wirkt sogar an völlig abstrusen Handlungsabschnitten überzeugend. Sie rettet diesen Film auf ein erträgliches Niveau.

Ich habe den Film in der englischen Originalversion gesehen. Es ist beachtlich, wie gut Streep den Akzent Thatchers imitiert hat. Ich denke, dass der Film in der Originalversion überzeugender wirkt als in der synchronisierten Fassung.

„Die Eiserne Lady“ wartet mit einer überragenden Hauptdarstellerin auf, die vor allem in der englischen Version sehr überzeugend ist. Leider bietet der Film keine gelungene Handlung. Wer eine großartige Meryl Streep erleben möchte, sollte sich diesen Film ansehen. Wer eine interessante Handlung erwartet, lässt es lieber bleiben.

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Dienstag, 27. März 2012
Gemeinsame Europapolitik - ein sozialdemokratisches Projekt?
Mit ihrem eindeutigen Werben für Nicolas Sarkozy setzte Angela Merkel alles auf eine Karte. Bisher griffen Regierungschefs nicht in den nationalen Wahlkampf anderer Regierungschefs ein. Angela Merkel hat das getan und das unter anderem damit begründet, dass man sich in der selben Parteifamilie befinde und sich daher nun einmal helfe. Sarkozys Gegenkandidaten versagte sie nicht nur ein Treffen, sie überredete andere Staatschefs dazu, es ihr gleich zu tun. Außerdem plante sie Wahlkampfauftritte mit Sarkozy, die dieser wieder absagte, als er merkte, dass Angela Merkel nicht viel populärer in Frankreich ist als er selbst. Trotz dieser dreist und teilweise stümperhaft wirkenden Taten hat die Bundeskanzlerin damit eine interessante Bewegung ausgelöst.mehr

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Montag, 26. März 2012
Die Alternative!
Das Saarland hat gewählt, die CDU kann dort für fünf weitere Jahre die Ministerpräsidentin stellen. Die SPD kann große Zugewinne aufweisen. Jetzt von einer reinen Niederlage für die Partei zu sprechen, ist unangemessen. Das ändert aber nichts daran, dass die SPD in der Großen Koalition lediglich der Juniorpartner sein wird. Das ist blöd.mehr

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Montag, 26. März 2012
Gelesen: Hand aufs Herz (von Anthony McCarten)
Hatchs Autohof läuft nicht gut. Daher überlegt er sich eine ungewöhnliche Werbeaktion. Er stellt ein gutes Auto in seinen Hof. Wer am längsten das Auto berührt, darf es mit nach Hause nehmen. Der Wettbewerb lockt die verschiedensten Menschen an. Arme, aber auch Reiche kommen zu dem Wettbewerb. Darunter sind Tom Shrift und Jess Podorowski. Für beide geht es um sehr viel. Tom ist sehr intelligent, hat sich mit seiner Arroganz jedoch um alle Chancen im Leben gebracht. Jess hingegen hat überhaupt gar kein Selbstwertgefühl. Sie tritt immer zurück und bringt sich auf diese Art um ihre Chancen. Sie ist zudem sehr früh Witwe geworden und muss sich um ein stark behindertes Kind kümmern. Der Wettbewerb ist auf Tage ausgelegt. Denn Hatch möchte mit seinem Autohof in das Guiness Buch der Rekorde. Schnell stellt sich heraus, dass es bei dem Wettbewerb nicht um physische Kraft, sondern um psychische Stärke geht.

„Hand auf Herz“ ist ein sehr eindringlicher Roman. Es geht tatsächlich nur um den Wettbewerb, in dem 40 Menschen versuchen, das Auto nicht loszulassen. Das erscheint erst einmal ziemlich langweilig.

Doch McCarten zeichnet zwei wunderbare, sehr verletzliche und gegensätzliche Charaktere. Tom versucht sein Selbstbewusstsein durch starke Sprüche und pompös zur Schau gestelltes Wissen zu polieren, während Jess sich in einem Sumpf aus Selbstverleugnung befindet. Für beide ist der Wettbewerb eine wichtige Prüfung.

Dabei ist rasch klar, dass die beiden sich im Lauf des Wettbewerbs näher kommen werden. Dadurch besteht ständig die Gefahr, dass der Roman in die Kitsch-Ecke abdriftet. Der Titel bietet das bereits, schließlich könnte „Hand aufs Herz“ auch der Titel eines gefühlsduseligen Frauenromans sein.

McCarten bindet in den Wettbewerb jedoch kluge Unterhaltungen und witzige Situationen ein. In einer Nebenhandlung versucht Hatch nicht nur seinen Autohof, sondern auch noch seine Ehe zu retten. Außerdem sind Behörden und Polizei immer kurz davor, den Wettbewerb zu verbieten, da er für die Teilnehmer gesundheitlich gefährlich werden kann. Daher müssen die Teilnehmer dafür sorgen, dass die Polizei den Wettkampf nicht verbietet. Und natürlich haben die Behörden mit den gesundheitlichen Folgen recht: Das psychische Ringen hält nicht jeder Wettbewerber aus.

Sowohl Tom als auch Jess wachsen an dem Wettbewerb. Es ist sehr beachtlich, wie zwei Stereotypen im Verlauf des Romans zu Charakteren werden. Tom lernt Milde, während Jess ihr Selbstbewusstsein entdeckt. Das schafft McCarten einfühlsam und eindringlich. Dabei lässt McCarten den Leser an den Gedanken seiner Hauptpersonen teilhaben. Diese reichen von poetischen Überlegungen zu Beginn des Wettbewerbs („Das Glück, das wir empfinden, wenn wir uns so unendlich klein im Angesicht der Sterne fühlen, kommt daher, dass, wenn wir im Vergleich zur Größe des Universums nichts sind, auch unsere Sorgen nichtig sind.“) bis hin zu Wahnvorstellungen im Erschöpfungszustand nach mehreren Tagen des Wettbewerbs.

„Hand aufs Herz“ ist ein gut zu lesender Roman, der trotz seiner scheinbar oberflächlichen Handlung, ein bewegender und teilweise sehr tiefgründiger Charakterroman ist.

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Samstag, 24. März 2012
Gelesen: Tod unter fremder Sonne


"Tod unter fremder Sonne" ist ein gut geschriebener, ansonsten aber völlig überflüssiger Roman. Es passiert eigentlich gar nichts. Die Menschen werden von den Fantan ausgeraubt. Das erscheint für die Atommächte der Welt allerdings nicht so bedrohlich wie ein Perry Rhodan in der Wüste. Völlig bescheuert. Die Handlung um den entführten Bull dreht sich im Kreis, während man im Wega-System lediglich alberne Hahnenkämpfe erlebt, bei denen natürlich irgendeine Nebenfigur, deren Namen man sich eh nie gemerkt hätte, umgelegt werden muss. Langweilig.

Die komplette Rezension findet man auf SF-Radio:
Perry Rhodan Neo 12 - Tod unter fremder Sonne (von Marc A. Herren)

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Freitag, 23. März 2012
Cash for Gold (South Park)
Stan bekommt von seinem Opa eine Brosche im Wert von 6 000 Dollar geschenkt. Stan ist gar nicht begeistert, er trägt ungern Broschen. Seine Freunde geben ihm den Rat, die Brosche bei "Cash for Gold" umzutauschen. Doch dort würde er maximal 15$ erhalten. Während Stan, Kyle und Kenny sich sofort auf die Spur der "Cash for Gold"-Mafia begeben, erkennt Cartman, dass dies die Golderstellungsformel ist, nach der die Alchemisten jahrhundertelang gesucht haben.

Diese Folge hat nur einen Handlungsstrang. Der ist an einigen Stellen recht lustig, großartige Lacher sind jedoch nicht dabei. Denn das Thema ist zu ernst, um laut zu lachen. "Cash for Gold" greift zunächst die Leichtgläubigkeit der Kunden auf, die Fernsehshoppingkanäle erst das Überleben ermöglichen. Nicht umsonst existieren auch in Deutschland mehrere solcher Kanäle. Es muss Menschen geben, die dort kaufen. Dass die angepriesenen Schnäppchen selten Schnäppchen sind, versteht sich von selbst. Die Serie stellt vor allem alte Menschen als Opfer dar. Das mag etwas unangemessen sein. Doch wird dieses Vorurteil dadurch abgemildert, dass die alten Menschen lediglich ihren Familien einen Gefallen tun möchten.

Der wirklich abstruse Teil beginnt bei der Verschwörung, die sich hinter dem Shopping-Kanal versteckt. Der Schmuck wird billigt in Indien zusammengesetzt. Dann wird er über die Fernsehkanäle verkauft und von den alten Käufern an jüngere verschenkt. Die können damit nichts anfangen und verscherbeln die Geschenke für einen Spottpreis bei "Cash for Gold"-Geschäften. Dort werden die Edelsteine herausgenommen, das Gold eingeschmolzen und die Originalrohmasse nach Indien verfrachtet. Der Prozess geht dort von vorne los. So läuft das Geschäft in Wirklichkeit nicht ab.

Doch ist diese Kausalkette beispielhaft für andere Produkte. Vieles, was wir kaufen, wird günstig hergestellt und dann bei uns als (eigentlich teures) Schnäppchen angepriesen. Wir kaufen es, obwohl wir es gar nicht brauchen. Dass dabei Menschen ausgebeutet werden, über die wir noch schimpfen, weil sie uns vermeintlich Arbeitsplätze wegnehmen, bemerkt kaum jemand. Daher ist es eine gute Idee, dass South Park darauf hinweist. Fast schon kitschig ist das Ende. Denn Stan lernt, dass er seinen Opa ganz einfach durch etwas Aufmerksamkeit davon abbringen kann, ihm ständig unnützen und teuren Kram zu schenken. Bevor die Episode jedoch einen kitschigen Schluss erhält, wird der Moderator des Shoppingkanals, der in der Folge verwendet wird, noch brutal getötet. Sonst wäre es ja keine normale "South Park"-Folge.

"Cash for Gold" ist eine eher nachdenkliche Folge, die auf die oft vergessene Problematik von Ausbeutung in Entwicklungsländern und vernachlässigter alter Menschen hinweist. Die Themen sind so ernst, dass auch "South Park" keine großen Witze damit machen kann. So muss man sich mit einer immerhin abstrusen Story und der im Ansatz witzigen aber viel zu kurzen Cartman-Handlung zufrieden geben.

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Donnerstag, 22. März 2012
Gelesen: Veränderungen


"Veränderungen" ist der erste Roman mit der Sternenfaust in der Andromeda-Galaxie. Auf der Sternenfaust III befinden sich die Mannschaften aus zwei Zeitlinien. Da ist viel Integrationsarbeit gefragt. Somit konzentriert sich dieser Roman sehr auf die Charaktere der Serie, was ihm sehr gut tut. Fast alle Personen sind gut getroffen, bis auf ein Handlungsstrang wirkt alles sinnig und authentisch. Dabei erfährt Dana Frost in diesem Roman alles, was auch der Leser im Zyklusauftakt gelernt hat. Außerdem ist dieser Roman mit einigen witzigen Szenen gesegnet, was ihn zum wohl lustigsten "Sternenfaust"-Roman macht.

Die komplette Rezension findet man auf SF-Radio:
Sternenfaust Band 186 - Veränderungen (von Thomas Höhl)

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Mittwoch, 21. März 2012
Gesehen: Schilf


„Schilf“ ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Julie Zeh. Diesen Roman habe ich vor drei Jahren gelesen. Er ist eines der wenigen Bücher, das ich nicht auf diesem Blog rezensiert habe. Ich habe den Text damals zu schnell gelesen, das Ende konnte ich mir nicht ganz erschließen. Eine Rezension war damit nicht möglich. Die grundlegende Handlung ist mir jedoch noch gut im Sinn. Vor allem die Darstellung des todkranken, schrulligen, aber genialen Kommissar Schilf gefiel mir sehr gut. Dieser Film ändert leider viel an dem Grundkonzept des Buches. Das ist nicht gut.

Sebastian und Oskar sind zwei geniale Physiker und seit Ewigkeiten befreundet. Während Oskar ganz für die experimentelle Physik lebt, hängt Sebastian der eher abwegigen „Viele Welten“-Theorie in der theoretischen Physik an. Sebastian hat zudem eine Familie. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkte streiten sich die beiden Physiker in letzter Zeit häufig. Auf dem Weg ins Pfadfinderlager wird Sebastians Sohn entführt. Als Forderung versteht Sebastian nur: Dabbeling muss weg. Dabbeling ist ein Arzt in der Stadt, der gerade in einen Medizinerskandal verwickelt ist und von dem Sebastian zudem glaubt, dass er ein Verhältnis mit seiner Frau hat. Um seinen Sohn zurückzubekommen, bringt Sebastian Dabbeling um.

In dem Roman wurde dies mit einer Reihe von interessanten Themen verbunden. Ist ein perfekter Mord möglich, wie geht Sebastian mit seiner Schuld um und dazu kam der interessante Kommissar. Schilf hat in dem Film kaum Auftritte. Lange Zeit wirkt er eher wie ein Fantasiekonstrukt Sebastians. Der Film beschäftigt sich zudem nur am Rande mit der Schuldfrage und eigentlich gar nicht mit der Planung des Mordes.

Stattdessen scheint es so, als drehe Sebastian langsam aber sicher durch. Das wäre nicht unberechtigt, nachdem er einen Mann umgebracht hat. Der Film möchte dem Zuschauer gegen Ende jedoch ans Herz legen, dass die „Viele Welten“-Theorie tatsächlich stimmt. Schilf ist hier lediglich Oskar, der aus der Zukunft zurückgekommen ist. Denn in Wahrheit hat Oskar die Entführung eingefädelt, um Sebastian von seiner Theorie abzubringen. Da Schilf aber im ganzen Film nur von Sebastian gesehen wird, kann es sich auch um eine reine Wahnvorstellung handeln. Andererseits bringt Sebastian Dabbeling um und später im Film ist dieser wieder lebendig. Das würde für die „Viele Welten“-Theorie sprechen. Gleichzeitig wäre das für die Verfilmung von Julie Zehs Roman etwas zu abgedreht.

Das ist blöd. Denn die Ermittlungsarbeit des Kommissar Schilf hat einen Großteil des Romans getragen. Die beiden elitären und trotzdem erschreckend wenig rationalen Physiker waren auf Dauer kaum zu ertragen. So ist es auch in dem Film. Die Handlungsweise Sebastians ist unverständlich, aber für einen Wahnsinnigen noch nicht durchgedreht genug. Emotionen werden in dem Film immer nur angedeutet, vor allem Oskar bleibt zu kalt.

„Schilf“ verändert einen ordentlichen Roman und streicht ausgerechnet die besten Stellen heraus. Die Veränderungen bringen keine positiven Wendungen. Stattdessen ist der Zuschauer zwischen Science-Fiction-Ansätzen und möglichen Wahnvorstellungen gefangen. Das ist unnötig und lenkt von der im Roman gut thematisierten Schuldfrage ab. „Schilf“ ist somit eine Romanverfilmung, die nicht nötig ist.

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