Der Roman erzählt die Geschichte des Jungen Taro, der in der Andromeda-Galaxis das Recht erkämpfen möchte, das Mädchen, das er liebt zu heiraten. Um die Standesgrenzen zu überwinden, muss er in einem Ritual einen Heros-Eponden erobern. Er schafft das, doch seine Heimat wird gleich darauf überfallen und er findet sich in einem Wettstreit großer Mächte wieder.
"Das erloschene Reich" ist ein ruhiger Zyklusstart, der viele fantastische Handlung aufweist, aber mit einer spannenden Handlung und einer angenehm ausführlichen Einführung in die fremde Gesellschaft überzeugen kann.
Die komplette Rezension findet man auf SF-Radio:
Sternenfaust Band 185 - Das erloschene Reich (von Manfred Weinland)
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Der Auftakt zu der 16. „South Park“-Staffel bietet ein der Serie angemessenes Thema. Die gänzlich unsinnige Handlung um die Sicherheit auf Toiletten trägt den Großteil der Episode. Die Aussage der Handlung ist typisch amerikanisch. Denn als der Staat beginnt, die Sicherheit zu kontrollieren, ist er nicht mehr zu stoppen. Zuletzt muss jeder Bürger sich vor dem Toilettengang einer flughafenähnlichen Sicherheitskontrolle unterziehen lassen. Das ist amüsant, als Aussage jedoch etwas schlicht.
Origineller ist da die Debatte darüber, wer dafür verantwortlich ist, dass der Toilettensitz unten ist. Die Männer beharren auf dem Standpunkt, dass es eine „womens responsibility“ ist. Die möchten den Sitz unten haben, also sollen sie vor dem Stuhlgang kontrollieren, ob er das auch tatsächlich ist. Die Frauen wiederum vertreten vehement die Ansicht, die Männer, die den Sitz heben, müssten ihn auch wieder senken. Dieser Seitenhieb auf schrille Geschlechterdiskussionen ist sehr witzig.
In einer Nebenhandlung versucht Clyde den Tod seiner Mutter zu rächen. Dafür muss irgendjemand verklagt werden. Ein Anwalt findet sofort den Schuldigen: Den Erfinder der Toilette. Der ist zwar seit Jahrhunderten tod, für das amerikanische Justizsystem ist das jedoch kein Hindernis. Die hier auf den Arm genommene Geldgeilheit von Anwälten ist gut dargestellt und mit einer Schlusspointe versehen, überzeugt allerdings nicht so wie die aufgeregte Toilettendiskussion.
„Reverse Cowgirl“ ist ein ordentlicher Start in die 16. Staffel. Die Folge wartet mit einem angenehm abstrusen Thema und einer guten Nebenhandlung auf. Dabei werden das amerikanische Justizsystem und übertriebene staatliche Sicherheitsmaßnahmen treffend angeprangert.
Die Folge ist - wie alle „South Park“-Episoden - auf der Homepage der Serie kostenlos verfügbar.
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Das soll sich nun wieder ändern und wie hier normalerweise Standard, soll täglich wieder ein Artikel erscheinen.
Hinweis für Leser, dieses alten Blogs: Aus Nostalgiegründen erscheinen die Artikel hier immer ein zweites Mal. Die Modalitäten an meinem Arbeitsplatz lassen es jedoch nicht zu, dass ich die Artikel wie früher zeitgleich kopiere. Daher wird es zu Verzögerungen bis zum abend kommen.
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Im August monierte ich die unglückliche Wortwahl Spiegel Onlines bei den Kämpfen um die libysche Hauptstadt Tripolis. Von "Götterdämmerung" war damals die Rede und es wurde ein Live-Ticker angeboten. Mit Blick auf die englische Presse muss man nun sagen: Immerhin wurde von einem Live-Ticker gesprochen. Ein Flaggschiff der britischen Presselandschaft, der Guardian, versprach heute auf seiner Internetseite nämlich schlicht: "Syria: Homs bombardment - live". Dazu gab es einen schönen roten "live"-Button, der den Buttons ähnelt, die bei Fußballspielen eingesetzt wird. Bombardements live in die westliche Welt übertragen. Ist das nicht toll?
Nicht nur in Deutschland, weltweit sollten Internetseiten sich überlegen, wie sie ihre Leser fangen wollen. Natürlich ist es schwieriger, die "Kunden" im Internet bei der Stange zu halten. Sie lassen sich nicht von einem Titelblatt ködern und kaufen dann das ganze Produkt. Stattdessen müssen sie für jeden Artikel neu gewonnen werden. Spannung und Interesse sollten dennoch nicht dadurch entstehen, dass man Katastrophen und Kriege in spielähnliche Liveübertragungen verwandelt. Das ist geschmacklos.
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"Extrem laut und unglaublich nah" ist - wenig überraschend - die Kino-Umsetzung des gleichnamigen Buches. Das Buch bestand aus zwei beinahe seperaten Handlungssträngen. Oskar hat seinen Vater bei den Anschlägen des 11. Septembers verloren und findet in dessen Wandschrank einen merkwürdigen Schlüssel. Er glaubt, dass sein Vater ihm damit eine Botschaft hinterlassen wollte. Auf dem Briefumschlag des Schlüssels steht der Name "Black". Oskar beginnt also alle Blacks in New York zu fragen, ob sie wissen, was es mit dem Schlüssel auf sich hat. Derweil bewältigen Oskars Großeltern ganz andere Probleme. Sein Großvater hat seine Jugendliebe und seine Eltern im ersten Weltkrieg während der Bombardierung Dresdens verloren. Seitdem spricht er nicht. Mit der Schwester seiner Jugendliebe hat er in Amerika eine skurrile Beziehung, dessen Ergebnis Oskars Vater war. Doch vor der Geburt flüchtete Oskars Großvater und kommt nun nach den Anschlägen zurück.
Der Film setzt diese Vorlage zunächst sehr originalgetreu um. Dabei muss zunächst viel mit dem eher unschönen Stilmittel der Stimme aus dem Off gearbeitet werden. Der Roman lebt zu großen Teilen von den Gedanken Oskars und da der erste Teil maßgeblich von Oskar getragen wird, braucht es die auf Dauer etwas nervige Stimme. Dafür setzt der Film den etwas verwobenen Aufbau Foers um. Es ist nicht sofort klar, was geschehen ist, stattdessen muss man einen Teil der Ereignisse erst selbst einordnen.
Im Roman wird die Handlung um die Großeltern bis auf den kurzen Moment, in dem Oskar auf seinen Großvater trifft, in Briefform erzählt. Das ist in einem Film eher schwierig möglich. Oskars Großmutter hat in dem Film daher nur eine Nebenrolle, während die Beziehung zwischen Oskar und ihr im Roman relativ ausführlich dargestellt wird. Die bedingungslose Liebe, mit der sie ihren Enkel überhäuft, ist in dem Film zwar denkbar, aber nicht erfühlbar. Dafür wirkt das Verhältnis zwischen Oskar und seiner Mutter im Film wichtiger. Oskar hat zunächst große Probleme, mit seiner Mutter zu reden. Er macht ihr insgeheim sogar diverse Vorwürfe, zum Beispiel, dass sie am Tag der Anschläge nicht zu Hause war oder dass sie nicht fragt, wo er immer hin geht. Zum Schluss stellt sich heraus, dass Oskars Mutter seine Suche die ganze Zeit überwacht und begleitet hat. Etwas schade ist, dass man ihren Freund Ron weggelassen hat. Dieser hat im Roman ebenfalls seine Partnerin verloren und versucht gemeinsam mit Oskars Mutter darüber hinwegzukommen. Oskar sieht das als Verrat an dem Vater.
Es ist eine gute Idee, die Handlung um die Großeltern größtenteils wegzulassen. Stattdessen darf Oskar mit seinem Großvater auf die Suche gehen. Das führt zu einigen anrührenden Szenen zwischen dem alten verletzten Mann und dem etwas unsensiblen Oskar. Zwar schafft der Film es dadurch nicht, die Szene des Romans, in dem Oskar und sein Großvater den leeren Sarg des Vaters ausbuddeln und ihn mit den nie abgeschickten Briefen des Großvaters füllen, unterzubringen, dennoch hat man das Gefühl, der Großvater habe im Film eine sinnigere Rolle. Denn in gewisser Weise hilft er Oskar, über einige seiner Ängst hinwegzukommen. Allen voran seine Angst vor öffentlichen Verkehrsmitteln und Brücken. Im Roman geschieht das durch einen unbekannten Black, mit dem Großvater, der einige Verhaltensweisen mit Oskars Vater teilt, macht das mehr Sinn.
Bei all dem bleibt der Film überraschend berührend. Vor allem die Szenen zwischen Oskar und seiner Mutter sind weitestgehend besser gelungen als im Buch. Auch die vielen Besuche, die hier mehr im Fokus stehen als im Buch, sind sehr gut inszeniert. Der Film mag zwar darunter leiden, dass viele Zusammenhänge, vor allem die Großeltern betreffend, verschwiegen werden und erst durch die Lektüre des Buches deutlich werden. Dennoch reduziert er die etwas unglaubwürdigen Aspekte des Buches und konzentriert sich auf die berührende Verarbeitungsphase Oskars. Die Umsetzung dieser Handlung ist gelungen.
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Die erste Saturn-Mission im Jahr 2020 stößt auf eine merkwürdige Sonde in der Nähe des Saturns. Die Enterprise unter Captain Kirk findet bei einer Rettungsmission die selbe Sohne ein paar hundert Jahre später. Commander Christopher berührt die Sonde und findet sich in Kirks Körper wieder. Mit Kirk geschieht dasselbe, nur umgekehrt.
"The Rings Of Time" erzählt letzlich von einem Spiel einer unbekannten Macht, die mit auseinanderfallenden Ringsystemen arbeitet. Das Positivste an dem Roman ist, dass es zum ersten Mal seit langem nur um ein merkwürdiges Phänomen geht. Zwar stellt sich zum Schluss heraus, dass fremde Wesen ihre Hände mit im Spiel hatten, das ändert jedoch nichts daran, dass es die meiste Zeit darum geht, eine wissenschaftliche Lösung für die Probleme des Romans zu finden. Und derlei gibt es einige: die vertauschten Befehlshaber zweier Weltraummissionen sowie eine Kolonie der Menschen, die durch ein sich ebenfalls zersetzendes Ringsystem bedroht wird.
Die komplette Rezension findet man auf Trekzone:
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"Extrem laut und unglaublich nah" erzählt die Geschichte einer ziemlich verstörten Familie. Oskar und seine Mutter leiden unter dem Verlust des Vaters. Dabei gelingt es Oskar über lange Zeit nicht, seiner Mutter offen gegenüber zu treten. Stattdessen nimmt er es ihr übel, dass sie überlebt hat und das lässt er sie an einigen Stellen deutlich spüren. Die Großmutter hat ihren Sohn verloren. Im Lauf des Romans stellt sich jedoch heraus, dass ihr Leben schon immer schwierig war. Oskars Großvater verließ die Familie noch vor der Geburt seines Sohnes. Bei ihm handelt es sich um eine sehr verletzte und dadurch sehr verstörte Person. In Deutschland war er in die Schwester von Oskars Großmutter verliebt, die bei dem Bombenangriff auf Dresden umkam. Seitdem redet er nicht mehr. Stumm lernte er Oskars Großmutter kennen und führt mit ihr eine äußerst merkwürdige Beziehung.
Diese Zusammenhänge in der Familie bekommt man erst im Verlauf des Romans mit. Dabei werden die Kapitel aus Oskars Perspektive erzählt. Zwischendurch gibt es jedoch immer wieder Briefe des stummen Großvaters und der Großmutter, die zusammen vermutlich die Hälfte des Romans ausmachen. Aus diesen drei Perspektiven kann man sich im Lauf des Romans einen Großteil der etwas traurigen Familiengeschichte konstruieren.
Oskars Suche ist dennoch das Spannendste an dem Roman. Die Geschichte der Großeltern um Krieg und unausgesprochene Gefühle bleibt zu fantastisch, als dass sie wirklich mitreißen würde. Die ständigen Besuch Oskars bei fremden Leuten, denen er mit seinen kindlichen Gedanken gegenübertritt, sind hingegen sehr gelungen. Seine Perspektive ist sehr gut dargestellt und es ist häufig amüsant, wie er die Gespräche mit fremden Menschen führt.
Der Roman ist sehr interessant gestaltet Foer spielt mit vielen Fotos, farblichen und textlichen Elementen. Das lockert die Lektüre auf und hilft über die teilweise anstrengenden Stellen der schweigsamen, artikulationsarmen Großeltern hinweg. Doch obwohl die Deutschland-Geschichte der Großeltern etwas übertrieben wirkt, sind die Gefühle vor allem der Großmutter sehr überzeugend dargestellt. Die Beziehung zwischen ihr und Oskar ist sehr gelungen.
Foer bietet mit "Extrem laut und unglaublich nah" einen berührenden Roman, der einen kreativen Jungen bei der Verarbeitung seiner Trauer zeigt. Der Roman kann kein Happy End aufweisen, weil sowohl der Tod Oskars Vater als auch die Stille zwischen den Großeltern nicht rückgängig zu machen sind. Stattdessen müssen sowohl Oskar als auch seine Großeltern damit Leben lernen, wie die Dinge gelaufen sind. Auch das kann selbstverständlich nicht zur Gänze gelingen, es kann nur ertragen werden. Dies schildert Foer auf unterhaltsame und lesbare Art und Weise.
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Herrndorf trifft den Ton seines Ich-Erzählers sehr gut. Man hat tatsächlich das Gefühl, die Welt aus den Augen eines nicht sonderlich hellen 14-jährigen zu erleben. Dabei ist Maik in vielen Dingen verrückt genug, um tatsächlich mit einem geklauten Auto durch Ostdeutschland zu fahren, Benzin zu klauen und sich bei fremden Leuten durchzuschnorren. Auch seine Einstellung gegenüber seinen Eltern und den Menschen, denen sich begegnen, wirkt sehr glaubwürdig und ist eine große Stärke des Romans.
Auf ihrer Reise begegnen Tschick und Maik eine Reihe skurriler Gestalten. Die kurzen Kapitel sorgen dafür, dass die Begegnungen immer kurzweilig bleiben und bis zum Schluss unterhaltsam bleiben. Dabei erstaunt der Einfallsreichtum, der teilweise etwas ungeschickt agierenden Jungen. Auch die Hilfsbereitschaft vieler Menschen überrascht ein wenig. Der Buchrücken verspricht, dass man ein unbekanntes Deutschland kennenlernt. Das ist leider eines der Versprechen, die für einen Roman völlig unangebracht ist. Denn da er nichts dokumentarisches hat, bleibt es eine Phantasie. Die mag an reale Begebenheiten angelehnt sein, es ist jedoch nicht so, dass man nach dem Roman mehr über die durchfahrene Gegend weiß. Stattdessen wirkt es eher befremdlich, mit welcher Selbstverständlichkeit die beiden 14(!)-jährigen durch verlassene Dörfer fahren können, ohne bemerkt zu werden.
Das ist dann jedoch wieder das sympathisch anarchische, was dem Roman anheftet. Was gerade notwendig ist, tun die Jungen, ansonsten machen sie sich nicht viele Gedanken. Es ist schön herausgearbeitet, wie Maiks Selbstbewusstsein mit der Fahrt zu nimmt. Bei Tschick erlebt er zum ersten Mal, dass ein Mensch ihn nicht für langweilig und feige hält - ein Bild, das Maik von sich selbst hat. Die letzten Szenen machen deutlich, dass Maik dadurch an Stärke gewinnt und sich besser gegen die Welt und vor allem seine ihn nicht verstehenden Mitschüler behaupten kann. Gerade diese Entwicklung ist sehr schön dargestellt und wirkt länger an, als die teilweise etwas bemüht witzigen Szenen. Ob
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Das Finale des "Gemini"-Zyklus weist leider etwas zu viele "Opfergänge" auf, wodurch die Spannung etwas leidet. Dafür wird der Leser aber ausreichend mit einer Überraschung entschädigt, die die Serie wohl eine ganze Weile in Atem halten wird: Die Serie verlässt die heimatliche Galaxie und bricht zu neuen Ufern auf.
Die komplette Rezension findet man auf SF-Radio:
Sternenfaust Band 184 - Opfergang (von Andreas Suchanek)
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Andrews ist ein skruppelloser Geschäftsmann, der nicht davor zurückschreckt, einer alten, sterbenden Frau gegen viel Geld alles zu versprechen. So belügt er sie und präsentiert ihr eine Erde, von der er nicht weiß, ob es wirklich die Erde ist. Ohne Gewissensbisse versichert er der Frau mehrfach, dass sie sich auf der Erde befindet. Erst als sie stirbt, regen sich auch in ihm Gefühle. Norton wiederum hat von vornherein Probleme mit seinem Gewissen, lässt sich jedoch von Andrews leicht in die Sache mit hineinziehen. Zumal man stellenweise das Gefühl hat, dass Nortons Gewissensbisse zunächst lediglich vorgeschoben sind. Er erwähnt nämlich auch, dass es rechtliche Probleme geben könnte, wenn man einem zahlenden Gast etwas verspricht, was man gar nicht leisten kann.
In wenigen Sätzen gelingt es Dick auch in dieser Kurzgeschichte wieder ein Universum zu erschaffen, das neugierig macht. Die Menschheit ist offensichtlich weit zu den Sternen gereist, sie denkt sogar, sie käme aus mehreren Sonnensystemen. Außerdem wird angedeutet, dass es sowohl eine strikte Wirtschaftsregulierung gibt als auch Kriege zwischen verschiedenen menchschlichen Fraktionen. Wie so oft, bleibt es jedoch bei den Andeutungen. Die Hinweise dienen lediglich dazu, der Kurzgeschichte ein Fundament zu geben.
Die Kurzgeschichte wird beinahe etwas witzig dadurch, dass Andrews die Erde tatsächlich gefunden hat. Zumindest deutet die Münze stark darauf hin. Letztendlich hat Andrews also genau das getan, wofür er bezahlt wurde. Nur scheint die Menschheit die Erde völlig zerstört zu haben. Dies wiederum ist ein bekanntes Motiv aus vielen von Dicks Kurzgeschichten.
"Der unmögliche Planet" spielt ein wenig mit der Vorstellung, dass die Menschheit ihre (zerstörte) Heimat vergessen hat. Das liest sich ganz nett, vor allem weil es offensichtlich genügend Menschen gibt, die ihre Gier nicht vergessen haben. Die Geschichte ist jedoch weniger unterhaltend und vielschichtig als vorherige Kurzgeschichten.
“Der unmögliche Planet", 13 Seiten, 1953, erschienen in der Zweitausendeins Anthologie “Variante Zwei”.
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Philip K. Dick macht an vielen Stellen deutlich, dass die Geschichte in den USA spielt. Der Polizeistaat sei zwar weltumspannend, doch sein Ausgangspunkt waren die Vereinigten Staaten. Der Klappentext verkündet, dass der Roman eine Reaktion auf die Machenschaften der Nixon-Regierung waren und dass das FBI Dick sogar wegen des Manuskripts beschattete. Dafür birgt der Text relativ wenig Sprengkraft. Denn das Regime ist zwar glaubwürdig geschildert, aber doch so ausgefeilt, dass viel geschehen muss, damit so etwas geschieht.
Der Roman ist, wie die meisten Kurzgeschichten Dicks auch, spannend und gut zu lesen. Von der ersten bis zur letzten Seite fiebert man mit Taverner mit, der sich durch einen Dschungel aus Überwachung, Korruption und skurrilen Gestalten kämpfen muss. Obwohl der Roman auf den ersten Blick leicht und etwas oberflächlich wirkt, beweist er an vielen Punkten Vielschichtigkeit.
Noch heute aktuell ist die Frage, was ein Mensch ohne Papiere eigentlich wert ist. Geschichten Staatenloser Menschen, die von einem Land ins andere abgeschoben werden, gibt es noch heute. Das Entsenden in ein Zwangsarbeitslager wirkt zwar brutal, ähnelt in gewisser Weise aber dem Umgang, den auch die BRD mit Immigranten ohne gültige Papiere betreibt. Interessant ist, dass das Regime bewusst anti intellektuel eingestellt ist. Studenten und Dozenten werden in den Universitäten quasi eingesperrt. Der Umgang mit ihnen ist allen anderen verboten. Daher hat jeder Angst vor diesen Menschen. Unklar ist jedoch, wie die Universitäten so lange überleben konnten, wenn sie doch von der Außenwelt abgeschnitten sind. Wahrscheinlich sind die Forschungsergebnisse für den Staat trotz allem wichtig, er will nur verhindern, dass die freie Atmosphäre, die für Forschungen notwendig ist, auf den Rest des Landes überschwappt.
Der Roman ist auch deswegen interessant, weil er gar nicht erst die Überlegung anstellt, dass das System verändert werden könnte. Nach einem Bürgerkrieg erlangte die Polizei so viel Macht, dass sie de Kontrolle übernahm. Mithilfe von Daten erfassenden Computern kontrolliert sie das ganze Land und jedes Individuum. Jason Taverner ist ein sehr egozentrischer Mensch, dem es in erster Linie darum geht, seine frühere Bekanntheit wieder herzustellen und zu seinen Frauen zurückzukehren. Er verschwendet daher nie einen Gedanken daran, dass das System nicht in Ordnung ist. Diese Überlegungen wurden der Bevölkerung scheinbar erfolgreich ausgetrieben, da sie die derzeitige Ordnung als völlig normal und richtig ansehen. "Eine andere Welt" setzt also dort an, wo das Regime in "1984" erst noch hin wollte.
Stattdessen entpuppt sich zum Schluss die Drogeneinnahme als wichtiges Thema des Buches. Hier sind genetische und biologische Experimente so weit, dass Drogen ganze Alternativwelten erschaffen können, die nicht nur den Einnehmer der Droge mitreißen, sondern auch sein gesamtes Umfeld. Dieser Handlungsstrang wirkt gering, ist aber letztendlich die Erklärung für die fantastischen Vorgänge um den Verlust Taverners Existenz. Es dauert eine Weile, bis man realisiert, einem Drogenrausch beigewohnt zu haben.
Zusätzlich gibt es noch eine Reihe versteckter Nebenhandlungen. So werden am Rande genetische Experimente, deren Produkt Taverner ist, genau so erwähnt, wie die Art, wie in der "anderen Welt" gewirtschaftet wird.
Wirklich gelungen ist das Ende. Denn es ist eigentlich - für Dick völlig untypisch - gut für Jason Taverner. Es kommt dorthin zurück, wo er begonnen hat. Er hat sein Ziel also erreicht. Ein Epilog beschreibt jedoch das weitere Schicksal der Charaktere und dadurch wird deutlich: In dem System kann niemand glücklich werden. Lediglich eine Ausnahme bestätigt diese Regelung. So präsentiert Dick einen spannenden und ausgefeilten Roman, der eindringlich davor warnt, die bürgerlichen Freiheiten zu achten und zu bewahren.
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Um die Große Leere zu verhindern, rebootete Dana Frost am Ende des letzten Zyklus quasi das Universum. Das war ein schwerer Schock. Denn die Erlebnisse aus 75 Heften waren vorerst aus der Serie getilgt.
Mit der Rückkehr zur Sternenfaust II schien es jedoch auch so, dass die Handlung der Serie wieder etwas bodenständiger wird. Daraus ist nichts geworden. Dafür hat sich die Serie in einer anderen Art stark verändert: Sie ist persönlicher geworden. Die Große Leere hält das bisher allerdings nicht auf.
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"Schlacht um Ferrol" lässt den Leser die Ereignisse nach Perry Rhodans Absturz über Ferrol erleben. Dabei geschieht eigentlich gar nichts, außer, dass Rhodan die Hauptstadt erreicht und ein paar Menschen von Topsidern gefangen genommen werden. Stattdessen darf man sich über einen eitlen, überheblichen und doch irgendwie unfähigen Rhodan ärgern. Eine Nebenhandlung auf der Erde ist ganz gelungen, bringt in der Fantan-Geschichte jedoch ebenfalls keine Fortschritte. Immerhin zeigt dieser Handlungsstrang, dass die Menschheit noch für nichts bereits ist, was Rhodan für sie plant.
Die komplette Rezension findet man auf SF-Radio:
Perry Rhodan Neo 11 - Schlacht um Ferrol (von Michael Marcus Thurner)
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