Gesehen: Pilot (West Wing Folge 1)
Hinweis: Dieses Intro wird in der dritten Staffel angewendet, das Intro der ersten Staffel scheint es nicht zu geben...
Inhalt: Der Präsident der Vereinigten Staaten von American hat sich bei einem Fahrradunfall ein Bein angeknackst. Für seine Mitarbeiter bedeutet das viel Arbeit, damit das Land nicht zu sehr über ihren Präsidenten lacht. Der Deputy Chief of Staff Josh Liemann muss zudem um seinen Job fürchten, denn er hat in einer Diskussionsrunde alle Christen Amerikas beleidigt, was für den religiösen Präsidenten durchaus ein vergehen ist. Communication Director Toby Ziegler versucht ihn zu retten, indem er die religiösen Vertreter ins Weiße Haus einlädt. Gleichzeitig merkt Josh, dass seine Ex-Freundin nun für einen Senator der Gegenseite arbeitet und ihn wahrscheinlich zum nächsten Präsidentschaftskandidaten aufbaut. Das ist nicht nur heikel, weil sie vorher für die Kampagnenabteilung des Präsidenten gearbeitet hat, sondern auch weil es ihn stört, dass sie den Senator auch noch “datet”…
Der deputy communication director Sam Seeborn stellt währenddessen fest, dass seine Nachtbekanntschaft eine Prostituierte war, was für die Medien ein gefundenes Fressen wäre. Außerdem muss er eine Gruppe Kinder durch das Weiße Haus führen, unter denen die Tochter seines Chefs Leos, dem Chief of Staff, ist. Dabei weiß er überhaupt nichts über die Geschichte des Weißen Hauses. Die Pressabteilung muss derweil mit dem Unfall ihres Präsidenten fertig werden…
Gleichzeitig nähern sich einige hundert kubanische Flüchtlinge Florida. Der dortige Gouverneur macht die Grenze dicht und riskiert damit, dass die Flüchtlinge in den Fluten sterben. Doch wer soll sich bei allen Problemen, darum kümmern?
Kritik: Eine erste Folge einer Serie hat es häufig schwierig. Alle Charaktere müssen eingeführt werden und trotzdem sollte man eine gute Story erzählen, schließlich sollen die Zuschauer ja auch noch bei der nächsten Episode einschalten. Hier gelingt das sehr gut.
Zwar ist nicht klar, ob schon alle Hauptfiguren eingeführt wurden. Aber die bisherigen wurden fast alle mit einem Problem konfrontiert, was ihre Charaktereigenschaften etwas deutlicher machte.
Sehr deutlich wurde auch die hektische Stimmung, die im westlichen Flügel des weißen Hauses herrscht. Ein Problem folgt dem anderen und - was besonders gut dargestellt wird - nicht alle Probleme können sofort gelöst werden und einige können gar gar nicht gelöst werden. Das führt dann teilweise auch zu dramatischen Konsequenzen.
Etwas merkwürdig ist, dass in dieser Folge mehr auf die Probleme der Charaktere geachtet wird, als auf die politischen Probleme, aber das wird sich in den folgenden Episoden wohl noch ändern.
Geschickt ist es, dass der Präsident erst am Ende auftaucht. So wurde sein Mitarbeiterstab schon einmal weitgehend eingeführt, sodass der Boss am Ende dann für eine echte Überraschung sorgen kann.
In den 40 Minuten dieser Episode wird so viel erzählt, dass man gar nicht wirklich glauben kann, so viel in so kurzer Zeit erlebt zu haben. Alles ist hektisch, ständig gibt es Zeitdruck und dazwischen müssen die Mitarbeiter auch noch irgendwie Menschen sein. Dabei bleiben die Sympathie und der Humor aber keinesfalls auf der Strecke.
Sowieso scheinen die Charaktere äußerst schlagfertig. Mal sehen, ob die Dialoge weiterhin so gut bleiben.
Der Pilot macht Lust auf mehr Folgen und ist an und für sich eine sehr gute Episode. 4 von 5 Punkten.