Gelesen: Everyman (von Philip Roth)
"Everyman“ beginnt mit der Beerdigung des namenlosen Hauptdarstellers. Der Rest des Buches beschreibt den Alterungsprozess dieser Person aus dessen Blickwinkel. Hier wird also eine Lebensgeschichte erzählt.
Das ist zunächst äußerst skurril. Blitzschnell nähert sich der Erzähler nämlich dem hohen Alter zu. Das liegt daran, dass er sein Leben nur anhand seiner Krankenhausbesuche erzählt. Diese Idee reicht beinahe schon aus, um die Lektüre lesenswert zu machen. Zu Beginn wirkt das noch heiter. Denn als kleiner Junge und als 35-jähriger hat man durchaus gute Gedanken bei Krankenhausaufenthalten. Später muss er sich aber jährlich Operationen unterziehen, das ist dann nicht mehr lustig.
Daher ist die zweite Hälfte des Romans auch düsterer. Der Erzähler muss mit Einsamkeit auskommen. Und mit wachsender Einsamkeit fragt er sich natürlich auch, wodurch diese Einsamkeit entstanden ist. Daher geht er gedanklich noch einmal seine drei Ehen durch. Die Einsamkeit wird sogar so stark, dass er einige erbärmliche Versuche startet mit Frauen in Kontakt zu kommen. Das kann dann nur noch als tragisch-komisch bezeichnet werden.
Immer wieder gibt es Pläne, aus der Einsamkeit auszubrechen. Und jedes Mal scheitern sie wieder an banalen Sachen. Immer mehr Freunde sterben, um den „Everyman“ herum. Denn der Erzähler ist tatsächlich eine Art „Everyman“. Nicht umsonst bleibt er namenlos – sein Schicksal kann eigentlich jeden treffen.
Trotz der Fokussierung auf die Krankheitsgeschichte des Erzählers gelingt es Roth, das Leben des Erzählers zu skizzieren. Von der Jugend als Sohn eines Arbeiter-Juweliers (dies wird auf der Beerdigung geschildert) über seine Affären in seiner zweiten Ehe (dies reflektiert der Erzähler als er nach den Ursachen für seine Einsamkeit sucht) bis hin zu dem Versuch, über das Anbieten von Malkursen im Altersheim an Frauen heranzukommen (dass ist dann Teil der eigentlichen Handlung) erlebt man den Erzähler in den verschiedensten Situationen. So ist sein Tod zum Schluss weitaus bewegender als die einleitenden Trauerreden auf seiner Beerdigung.
Roths Erzählstil sorgt glücklicherweise dafür, dass keine allzu düstere Stimmung zum Schluss erzeugt wird. Der Tod kommt schnell und nicht allzu schmerzvoll. Trotzdem ist es gerade die Art von Tod, vor der sich der Erzähler in seiner Jugend so gefürchtet hat. Hier schwingt wieder die Ironie und der Witz mit, die den Stil des Buches zu einem großen Teil ausmachen und auch lesenswert machen.
Das ist zunächst äußerst skurril. Blitzschnell nähert sich der Erzähler nämlich dem hohen Alter zu. Das liegt daran, dass er sein Leben nur anhand seiner Krankenhausbesuche erzählt. Diese Idee reicht beinahe schon aus, um die Lektüre lesenswert zu machen. Zu Beginn wirkt das noch heiter. Denn als kleiner Junge und als 35-jähriger hat man durchaus gute Gedanken bei Krankenhausaufenthalten. Später muss er sich aber jährlich Operationen unterziehen, das ist dann nicht mehr lustig.
Daher ist die zweite Hälfte des Romans auch düsterer. Der Erzähler muss mit Einsamkeit auskommen. Und mit wachsender Einsamkeit fragt er sich natürlich auch, wodurch diese Einsamkeit entstanden ist. Daher geht er gedanklich noch einmal seine drei Ehen durch. Die Einsamkeit wird sogar so stark, dass er einige erbärmliche Versuche startet mit Frauen in Kontakt zu kommen. Das kann dann nur noch als tragisch-komisch bezeichnet werden.
Immer wieder gibt es Pläne, aus der Einsamkeit auszubrechen. Und jedes Mal scheitern sie wieder an banalen Sachen. Immer mehr Freunde sterben, um den „Everyman“ herum. Denn der Erzähler ist tatsächlich eine Art „Everyman“. Nicht umsonst bleibt er namenlos – sein Schicksal kann eigentlich jeden treffen.
Trotz der Fokussierung auf die Krankheitsgeschichte des Erzählers gelingt es Roth, das Leben des Erzählers zu skizzieren. Von der Jugend als Sohn eines Arbeiter-Juweliers (dies wird auf der Beerdigung geschildert) über seine Affären in seiner zweiten Ehe (dies reflektiert der Erzähler als er nach den Ursachen für seine Einsamkeit sucht) bis hin zu dem Versuch, über das Anbieten von Malkursen im Altersheim an Frauen heranzukommen (dass ist dann Teil der eigentlichen Handlung) erlebt man den Erzähler in den verschiedensten Situationen. So ist sein Tod zum Schluss weitaus bewegender als die einleitenden Trauerreden auf seiner Beerdigung.
Roths Erzählstil sorgt glücklicherweise dafür, dass keine allzu düstere Stimmung zum Schluss erzeugt wird. Der Tod kommt schnell und nicht allzu schmerzvoll. Trotzdem ist es gerade die Art von Tod, vor der sich der Erzähler in seiner Jugend so gefürchtet hat. Hier schwingt wieder die Ironie und der Witz mit, die den Stil des Buches zu einem großen Teil ausmachen und auch lesenswert machen.