Gesehen: Grenzgebiet (Enterprise Folge 80)
Inhalt: Ein klingonischer Bird-of-Prey wird von zwei Menschen im Alleingang gekapert. Die Klingonen stehen kurz davor den Menschen den Krieg zu erklären. Die wissen, dass eine Gruppe genetisch verbesserter Menschen für den Angriff verantwortlich ist. Captain Archer nimmt Kontakt mit dem Verbrecher Soong auf. Dieser hat damals die genetisch aufgewerteten Menschen freigesetzt. Archer nimmt den genialen Verbrecher an Bord und fliegt mit ihm in die Badlands. Eine Zone, in der sich sowohl Klingonen als auch Orioner tummeln und nun eben auch die genetisch verbesserten Menschen...
Kritik: Nur drei Episoden nachdem die Erde von der Xindi-Waffe gerettet wurde und eine Episode nachdem die Erde vor den Auswirkungen des temporalen Kalten Krieges gerettet wurde, ist der Planet schon wieder in Gefahr. Diesmal kommt die Gefahr wieder aus der Vergangenheit: Überbleibsel der eugenischen Kriege wurden freigesetzt.
Genetische Aufwertung ist in der Menschheit des 22. Jahrhundert und später auch in der Föderation ein Tabu. Zu vernichtend war das Ergebnis der eugenischen Kriege. Nur ein genialer und verrückter Wissenschaftler wie Soong kann daher auf die Idee kommen, sich dem Thema wieder zu widmen. Die Einführung dieser Person in die Serie kann als gelungen bezeichnet werden. Er wirkt zumindest von Anfang an authentisch.
Leider sind seine Methoden mehr als unrealistisch. Wie soll es ihm denn gelungen sein, die Embryos von Cold Station 12 zu klauen und in das Grenzgebiet zu bringen. Selbst die Enterprise braucht eine Weile, um dorthin zu kommen. Mit welchem Schiff soll Soong das denn geschafft haben? Das ist leider mehr als unlogisch.
Dafür ist der Verlauf der Episode recht spannend.
Ein Teil der Enterprise-Crew wird von Orionern gefangen genommen und auf einem Sklavenmarkt verkauft. Archer muss mit Soong zusammenarbeiten, um seine Crewmitglieder wieder zu befreien.
Währenddessen findet auf dem Bird-of-Prey ein Umsturz statt. Die friedlichen Augments (so werden die aufgewerteten Menschen genannt) unterliegen, ein aggressiverer Kapitän setzt sich durch. Das wird für die weiteren Episoden für Schwierigkeiten sorgen.
Es ist erstaunlich, wie mächtig die Augments sind. Im Alleingang erobern sie einen Bird-of-Prey und im Alleingang gelingt es ihnen die Enterprise Verteidigung zu überwältigen. So ist Soong zum Schluss in den Händen der Augments, die ihn als ihren Vater verehren. Er ist fest entschlossen, weitere Augments von der Cold Station 12 zu retten.
Sicherlich, die Bedrohung durch die Klingonen kommt recht überraschend. Aber dies bietet der Enterprise den Anlass, mit einer bestimmten Mission die Erde zu verlassen. Bisher ist man noch nicht zu dem alten „Ich fliege durchs Weltall und gucke was passiert“-Muster zurückgekommen. Stattdessen setzt man auf mehr Kontinuität. Wieder einmal bricht die Enterprise verfrüht auf.
Leider sieht man keine Abschiedsszene zwischen Archer und Hernandez. Dafür wird T'Pols Hochzeit aus der vorherigen Episode wieder aufgegriffen. Das ist gut.
„Borderland“ ist der erste Teil eines neuen Mehrteilers. Dieser beginnt spannend und sehr gut. Der einzige Kritikpunkt ist eigentlich nur, dass es Soong unmöglich sein dürfte, die Augments vor zwanzig Jahren zu klauen und in die Grenzgebiete zu bringen. Ansonsten ist die Episode gelungen. Insgesamt unterhält sie so sehr gut. 4 von 5 Punkten.
Die Gedankenecke-Serienübersicht zu Enterprise