Digitale Würze oder Desinteresse?
Angela Merkel, so heißt es auf Spiegel Online, hat ihre EU-Wirtschaftsregierung "durchgeboxt. Das ist natürlich ein schöner Titel, vor allem weil man sich Angela Merkel sehr gut als Boxerin vorstellen kann. Das Internetmedium weist auch darauf hin, dass Merkel die Wirtschaftsregierung vor kurzem noch abgelehnt hat.
In der Kürze liegt bekanntlich ja die Würze. Aber der Artikel zeigt sich dann hinsichtlich der inhaltlichen Forderungen extrem knapp. Hervor geht, dass die Wirtschaftsregierung erst einmal nur auf die Euro-Zone beschränkt sein soll. Das würde das "Europa der zwei Geschwindigkeiten", von dem früher immer geredet wurde, natürlich noch einmal bestärken. Dann scheinen die Kernpunkte zu sein, dass das Renteneintrittsalter und die Lohnerhöhungen überall angeglichen werden. Das würde bedeuten, dass ganz Europa sich an dem deutschen Modell der Rente mit 67 orientieren müsste und einige Länder ihre automatischen Inflationsangleichungen der Löhne aufgeben müssten. Insgesamt wäre die ganze Aktion sicherlich keine, die der EU zum Vorteil gereichten.
Es ist schade. Da wäre eine vernünftige Neuordnung und ein Imagewechsel der Europäischen Union dringend notwendig und wenn er dann (eventuell) kommt ist er nicht nur aus Zwang heraus entstanden, sondern auch noch schädlich. Denn wenn selbst ein Internetmedium wie Spiegel Online, dass zu allen und jedem eine Online-Graphik hat, das neue System nicht einfach erklären kann und nur Nachteile herauspult, dann sieht es schlecht aus mit einer durchsetzungsstarken und solidarischeren EU.
Sowieso war es von Merkel, Vorsitzende einer konservativen Regierung, ja zu erwarten, dass sie das Thema EU nur vorantreibt, um Deutschland einen Standortvorteil oder Stabilität zu verschaffen. Etwas anderes versteckt sich hinter dem Begriff "Wirtschaftsregierung" nämlich nicht. Sonst hätte man nämlich auch Veränderungen neben der Wirtschaft getroffen.
Traurig ist aber, dass ein Internetmedium wie Spiegel Online das in keinem Satz erwähnt. Der Artikel beschreibt die Vorhaben knapp und ein wenig unübersichtlich zwischen den Zeilen und wird kaum bewertend. Heute erschien ein Artikel, indem die kleinen EU-Länder heftige Kritik an den Plänen üben. Ein einordnendes Wort oder ein Kommentar von Spiegel Online vermisst man aber. So kann dann auch keine Debatte darüber stattfinden, was sich hinter dem mächtigen Begriff "Wirtschaftsregierung" eigentlich versteckt. Hier ist die Kürze nicht sonderlich würzig.
In der Kürze liegt bekanntlich ja die Würze. Aber der Artikel zeigt sich dann hinsichtlich der inhaltlichen Forderungen extrem knapp. Hervor geht, dass die Wirtschaftsregierung erst einmal nur auf die Euro-Zone beschränkt sein soll. Das würde das "Europa der zwei Geschwindigkeiten", von dem früher immer geredet wurde, natürlich noch einmal bestärken. Dann scheinen die Kernpunkte zu sein, dass das Renteneintrittsalter und die Lohnerhöhungen überall angeglichen werden. Das würde bedeuten, dass ganz Europa sich an dem deutschen Modell der Rente mit 67 orientieren müsste und einige Länder ihre automatischen Inflationsangleichungen der Löhne aufgeben müssten. Insgesamt wäre die ganze Aktion sicherlich keine, die der EU zum Vorteil gereichten.
Es ist schade. Da wäre eine vernünftige Neuordnung und ein Imagewechsel der Europäischen Union dringend notwendig und wenn er dann (eventuell) kommt ist er nicht nur aus Zwang heraus entstanden, sondern auch noch schädlich. Denn wenn selbst ein Internetmedium wie Spiegel Online, dass zu allen und jedem eine Online-Graphik hat, das neue System nicht einfach erklären kann und nur Nachteile herauspult, dann sieht es schlecht aus mit einer durchsetzungsstarken und solidarischeren EU.
Sowieso war es von Merkel, Vorsitzende einer konservativen Regierung, ja zu erwarten, dass sie das Thema EU nur vorantreibt, um Deutschland einen Standortvorteil oder Stabilität zu verschaffen. Etwas anderes versteckt sich hinter dem Begriff "Wirtschaftsregierung" nämlich nicht. Sonst hätte man nämlich auch Veränderungen neben der Wirtschaft getroffen.
Traurig ist aber, dass ein Internetmedium wie Spiegel Online das in keinem Satz erwähnt. Der Artikel beschreibt die Vorhaben knapp und ein wenig unübersichtlich zwischen den Zeilen und wird kaum bewertend. Heute erschien ein Artikel, indem die kleinen EU-Länder heftige Kritik an den Plänen üben. Ein einordnendes Wort oder ein Kommentar von Spiegel Online vermisst man aber. So kann dann auch keine Debatte darüber stattfinden, was sich hinter dem mächtigen Begriff "Wirtschaftsregierung" eigentlich versteckt. Hier ist die Kürze nicht sonderlich würzig.