Neue Homepage: Ich habe eine neue Homepage, die man unter www.gedankenecke.com erreicht. Zur Zeit werden Stück für Stück die mittlerweile über 1 000 Beiträge dieses Blogs von mir rüberkopiert (bin bei Oktober 2008 angekommen) und die neuen Artikel seit "Homepagegründung" sind da ebenfalls zu finden. Der größte Vorteil, den die neue Seite bietet ist, dass endlich jeder kommentieren kann und man sich nicht mehr registrieren braucht.
Freitag, 2. April 2010
(Kurz)Gelesen: Variante 2 (von Philip K. Dick)
Der dritte Weltkrieg ist in vollem Gange. Die Russen haben die Amerikaner angegriffen, damit wurde der Kalte Krieg zu einem heißen Krieg. Doch seit neuestem haben die Amerikaner die Nase vorn. Denn sie haben Drehscheiben entwickelt, die selbstständig denken können und sich auch selbstständig bauen können.
Während die amerikanische Regierung längst auf den Mond geflüchtet hat, siegen die amerikanischen Soldaten allmählich gegen die Russen. Doch dann bitten die Russen um Verhanldungen. Major Hendricks macht sich auf den Weg. In deren Bunker angekommen entdeckt er etwas schreckliches: Die Drehscheiben haben sich selbst Roboter-Körper entwickelt, die nicht von Menschen zu unterscheiden sind...

Der Mensch baut sich seinen eigenen Todfeind und geht daran unter. Diese Idee ist bei Dicks Kurzgeschichten nicht gerade neu. Und so lässt sich das Ende der Kurzgeschichte auch schon nach der Hälfte relativ einfach vorraussagen. Die Mondstation und der Versuch, sich dorthin zu retten, ist einfach zu offensichtlich. Es ist klar, dass die Roboter versuchen, auch noch dorthin zu gelangen.

Das Hauptproblem von Hendricks ist, dass es nur wenige Robotervarianten gibt. Was eigentlich helfen sollte, wird kompliziert als nur die Varianten 1 und 3 auftauchen. Somit muss er noch herausfinden, wer seiner Begleiter Variante 2 ist.

Wie für Dicks Kurzgeschichten üblich, endet auch diese eher bedrückend, nämlich mit dem Ende der Menschheit. Zumindest sind die Chancen der verbliebenen Menschen kaum messbar.
Aber wie für Dicks Kurzgeschichten und für Kurzgeschichten im Allgemeinen üblich, gibt es zum Schluss noch einmal eine Wendung. In der stellt Hendricks kurz bevor er verstirbt fest, dass die verschiedenen Varianten bereits an Möglichkeiten arbeiten, sich gegenseitig umzubringen.

Somit wird der Krieg nicht mit den Menschen von der Erde verschwinden. Vielmehr ist es wahrscheinlich, dass die Roboter den Krieg fortführen und sich gegenseitig zerstören. Eine bedrückende Idee, schließlich wäre das einzige, was die Menschen zurücklassen, kriegstreiebende Roboter.

"Variante 2" ist für eine Kurzgeschichte extrem lang. Das ist ein Nachteil, denn eigentlich trägt die Idee keine 60 Seiten, zumal - wie bereits erwähnt - relativ schnell erkennbar ist, wohin die Geschichte steuert. Allerdings gibt es durchaus gelungene Szenen. Vor allem das Misstrauen zwischen den Überlebenden ist sehr gut in Szene gesetzt.

Ansonsten hat "Variante 2" zwar kein originelles, aber ein interessantes Thema und ist überwiegend spannend. Nebenbei regt sie noch ein wenig zum Nachdenken an, obwohl der Kalte Krieg mittlerweile längst vorbei ist.

"Variante 2", 63 Seiten, 1953 von Philip K. Dick, erhältlich bei Zweitausendeins in der Anthologie "Variante zwei".

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Samstag, 27. Februar 2010
(Kurz)Gelesen: Jenseits der Tür (von Philip K. Dick)
Larry kauft seiner Frau Doris, die ihn betrügt, eine Kuckucksuhr. Während Doris begeistert von der Uhr ist und mit dem Kuckuck ein scheinbar freundliches Verhältnis pflegt, hasst Larry die Uhr. Wenn er im Raum ist, kommt der Kuckuck nicht aus der Tür heraus.
Als Larry Doris beim Fremdgehen erwischt, schmeißt er sie raus und ist fortan allein mit dem Kuckuck...

Der Kuckuck kommt nicht mehr hervor, Larry wird ärgerlich. Als er die Kuckucksuhr zerstören will, kommt der Kuckuck hervor und tötet Larry.

Dick gefällt es scheinbar, Dingen Leben einzuhauchen. Nach Halbschuhen, Spielzeugsoldaten und allerlei Gebrauchsgegenständen ist es nun der Kuckuck, dem er Leben einhaucht. Wie immer ist nichts so wie es scheint. Die billige Kuckucksuhr, die auf alt getrimmt ist, beherbergt einen Kuckuck, der Menschen beruhigen oder beunruhigen kann und sich sogar selbst verteidigen kann.

Andererseits ist Larry bei seinem Tod betrunken und alle anderen gehen danach von einem Unfall aus, bei dem er sich das Genick gebrochen hat. Es ist also bei weitem nicht sichergestellt, dass der Kuckuck wirklich ein Mörder ist.

Wirklich bewegend ist diese Kurzgeschichte allerdings nicht. Schnell ist klar, wer was im Kuckuck sieht. Larrys Tod lässt sich schnell erahnen, nachdem Doris das Haus verlassen hat.

Und der Gedanke, dass ein Kuckuck Leben entwickeln könnte ist dann doch zu fantastisch, als dass er realistisch wirken könnte. Was weiteres Nachdenken über die Geschichte irgendwie überflüssig macht.

"Jenseits der Tür", 9 Seiten, 1954 von Philip K. Dick, erhältlich bei Zweitausendeins in der Anthologie "Variante zwei".

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Samstag, 20. Februar 2010
(Kurz)Gelesen: Die Keksfrau (von Philip K. Dick)
Bubber Sule kann Essen nicht wiederstehen. Daher geht er jeden Nachmittag zu einer älteren Dame, bei der er Kekse bekommt. Im Gegenzug soll er ihr immer etwas vorlesen.
Die alte Dame, Mrs. Drew, fühlt sich durch seine Gegenwart immer jünger und energiegeladener. Bubber wiederum fühlt sich nach den Besuchen immer sehr schlecht und müde. Daher verbietet sein Vater ihm eines Tages die weiteren Besuche bei Mrs. Drew...

Schnell ist klar, dass Mrs. Drew dem Jungen irgendwie Energie absorbiert. Das ist keine neue Idee, ob sie das 1953 war, kann ich nicht beurteilen.

Allerdings fragt diese Kurzgeschichte nie nach den Gründen für diese seltsame Energieabsorption. Stattdessen erlebt man mit, wie Bubber immer schwächer wird. Das Ende ist dann auch keineswegs überraschend.

So bleibt einem nur das Spekulieren übrig. Das ist eigentlich eine nette Sache. Doch diese Kurzgeschichte liefert keinerlei Spekulationsmöglichkeiten. Waren es die Kekse? Aber warum?
War es Mrs. Drews? Aber die Geschichte ist zu einem Großteil aus ihrer Perspektive geschrieben und sie weiß auch nicht was vor sich geht.
Daher machen Spekulationen bei dieser Geschichte keinen Spaß.

Übrig bleibt eine fantastische "Energietransferkurzgeschichte", die nicht einmal versucht, irgendetwas zu erklären. Irgendwie unbefriedigend.


"Die Keksfrau", 11 Seiten, 1953 von Philip K. Dick, erhältlich bei Zweitausendeins in der Anthologie "Variante zwei".

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Montag, 8. Februar 2010
(Kurz)Gelesen: Nanny (von Philip K. Dick)
"Nanny" zeigt das Leben einer Familie in der Zukunft. Man hat ein wenig investiert und eine "Nanny" gekauft, die sogar noch intelligenter ist als die Küche der Familie.
Denn bei der Nanny handelt es sich um einen äußerst klugen Roboter.
Bald wird jedoch ein Problem deutlich: Die Nanny kämpft ständig mit den Modellen der Konkurrenzfirmen...

Nachbarschaftskrieg in neuen Dimensionen. Vermutet man zunächst noch, dass der Roboter hier Stück für Stück die Kontrolle über die Familie übernimmt, belehrt einen der Verlauf der Geschichte eines Besseren.
Stattdessen erlebt man bald skurrile Kampfszenen im Vorgarten und im Stadtpark.

Da kommt natürlich die Frage nach dem Sinn dieser "Kampfprogrammierung" auf. Auch dieser wird sehr schnell deutlich. Die "Nannys" sind unglaublich teuer, sind dafür aber sehr robust.
Doch dadurch, dass sie sich ständig mit stärkeren oder schwächeren Modellen prügeln, zerstören sie sich in wenigen Wochen selbst. Die Familien, mittlerweile von der "Nanny" abhängig, kaufen bald darauf ein noch stärkeres Modell mit noch besseren Waffen.
Der Gewinner? Das sind natürlich die Herstellerfirmen. Und auf einmal macht die Programmierung sogar Sinn.

Bezeichnend ist, dass kein einziger Familienvater hinter dieses Prinzip kommt. Stattdessen fühlen sie sich alle in ihrem Stolz verletzt und besorgen sich ein noch besseres Modell.
Hier macht männlicher Stolz pervertierten Kapitalismus erst möglich.

"Nanny" ist eine skurile Satire, die dabei überraschend real wirkt. Zudem ist sie für ihr Alter überraschend aktuell. Unterhaltsam.

"Nanny", 23 Seiten, 1955, von Philip K. Dick, erhältlich bei Zweitausendeins in der Anthologie"Und jenseits...das Wobb".

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Samstag, 30. Januar 2010
(Kurz)Gelesen: Beutestück (von Philip K. Dick)
Die Sonnenystem-Menschheit kämpft gegen die Bevölkerung der Ganymed-Kolonien. Zwar sieht es so aus, als würde die Menschheit in etwa zwei Monaten gewinnen, dennoch muss sie innerhalb der nächsten zwei Wochen kapitulieren. Denn auf Ganymed befinden sich die Tiefenrampen, die es ermöglichen, die Proxi-Centauri-Kolonien anzufliegen. Dort benötigt man dringend weiter Vorräte.
Kurz bevor der Senat kapituliert, erbeuten die Menschen ein Raumschiff der Ganymeder. Eine Gruppe Auserwählter beginnt eine Testfahrt mit dem Schiff...

Der Anfang dieser Geschichte ist mehr als eindrucksvoll. Auf lediglich zwei Seiten gelingt es Dick, in knappen Sätzen eine Zukunftsregierung im Krieg zu beschreiben. In dieser Richtung wäre die Geschichte auch durchaus interessant gewesen.

Leider driftet die Geschichte kurz darauf in Richtung "Beutestück" ab. Mit diesem Flugegerät reist eine Gruppe von vier Menschen in seltsame Gegenden. Denn scheinbar fliegt das Schiff nicht im Linearraum. Zunächst landen die Offiziere in einer Welt von Lilliputanern, dann in einer Welt von Riesen. Alle denken sofort an Gullivers Reisen, obwohl es niemand laut ausspricht.
Die Auflösung am Ende ist mehr als einfach: Das Raumschiff ist eine Zeitmaschine. Dadurch dass sich das Universum immer weiter ausdehnt und die Menschen sich mit ausdehnen, wirkt in der Vergangenheit alles klein und in der Zukunft alles riesig.

Natürlich ist diese Zeitreise-Ausdehnungs-Verbindung ganz amüsant. Aber irgendwie reicht die Geschichte nicht, um die Spannung bis zum Ende aufrecht zu erhalten. Der eigentlich Konflikt, nämlich der zwischen Erde und Ganymed, wäre da weitaus spannender gewesen.

"Beutestück" bietet zum Schluss also einen netten Einfall nach einer trägen und verwirrenden Geschichte.

"Beutestück", 29 Seiten, 1954, von Philip K. Dick, erhältlich bei Zweitausendeins in der Anthologie"Und jenseits...das Wobb".

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Dienstag, 5. Januar 2010
(Kurz)Gelesen: Kolonie (von Philip K. Dick)
Lawrence Hall glaubt, er wird verrückt. Sein Wissenschaftsteam untersucht einen paradiesischen Planeten. Es herrschen beste Lebensbedingungen, die Kolonisation steht kurz bevor. Hall wird aber immer wieder von Gegenständen angegriffen. Mal ist es ein Mikroskop, mal ein Handtuch. Da niemand das miterlebt, wird er für verrückt erklärt.
Doch bald darauf häufen sich die Vorfälle...

In "Kolonie" ist nichts so wie es scheint. In dieser Kurzgeschichte hat der Mensch keine Chance gegen das kalte Grauen, was auf dem paradiesischen Planeten wartet.

Je mehr die Besatzung des Forschungsposten auch versucht, die Formwandler loszuwerden, desto härter schlagen sie zurück. Da die Lebewesen sich in jeden Gegenstand verwandeln können, können sich die Menschen bei keiner Sache mehr sicher fühlen.

Dieses Gefühl der Paranoia kommt beim Lesen sehr gut rüber. Man spürt, wie die Chancen des Außenteams mit jeder Seite sinken. Dick sorgt zum Schluss natürlich auch noch für ein bitteres Ende. Denn in seinen Geschichten geht es ja nicht nur um das Schicksal seiner Charaktere, sondern meist auch noch um das der ganzen Menschheit. Und die wäre übel dran, wenn die Formwandler über Raumschiffe auf anderen Planeten verteilt würden.

Da stellt sich dann aber natürlich die Frage: Was ist stärker, die menschliche Vernunft oder der Überlebenswille? Denn schnell kommen die Forscher zu dem Ergebnis, dass sie sich entweder zerreiben lassen können oder aber das Risiko eingehen, von dem Planeten zu fliehen.

Das zum Schluss trotz vernünftiger Entscheidungen noch schlimmer wird, ist bei Dick ja schon beinahe Tradition. In dieser Kurzgeschichte ist das aber besonders gelungen, da das Ende überhaupt nicht vorhersehbar ist.

Irgendwie haben die Menschen es allerdings auch verdient. Denn schon auf den ersten Seiten wird klar, dass das Paradies auf dem Planeten ein Ende haben würde, wenn die ersten Kolonisten eintreffen. Dass es aber gleich so drastische Maßnahmen sind, ist dann aber doch arg überraschend.

Alles in allem eine Kurzgeschichte, die heiter anfängt, sich aber schnell in eine düstere Tragödie verwandelt. Dabei ist es fast unmöglich, das Buch während des Lesens aus der Hand zu legen.

"Kolonie", 27 Seiten, 1953, von Philip K. Dick, erhältlich bei Zweitausendeins in der Anthologie"Und jenseits...das Wobb".

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Sonntag, 6. Dezember 2009
(Kurz)Gelesen: Der König der Elfen (von Philip K. Dick)
Shadrach Jones begegnet an einem Abend dem König der Elfen. Er flieht mit einigen seiner Soldaten vor den Trollen. In der Nacht verstirbt der König und benennt Shadrach zu seinem Nachfolger. Shadrach, der eigentlich eine Tankstelle leidet, übernimmt die Aufgabe, wird jedoch von den Bewohnern seines Dorfes für verrückt gehalten. Bald beginnt er jedoch zu erkennen, dass die Trolle seine Nachbarn sind...

"Der König der Elfen" ist wieder eine unkonventioneller Kurzgeschichte. Zum einen ist sie spannend geschrieben. Bis zum Schluss weiß man nicht wirklich, wie sie enden soll. Das war bei den letzten Geschichten aus der Anthologie ja leider anders.

Zum Anderen ist aber auch nicht klar, ob der Trollfeldzug überhaupt stattfindet. Shadrach könnte genau so gut verrückt geworden sein und zum Massenmörder mutiert sein. Diese Doppeldeutigkeit macht diese Geschichte interessant
Shadrach könnte nämlich alles auch nur träumen oder es könnte tatsächlich passieren...

"Der König der Elfen" ist daher nett zu lesen und regt ein wenig zum Nachdenken an.

"Der König der Elfen", 26 Seiten, 1952, von Philip K. Dick, erhältlich bei Zweitausendeins in der Anthologie"Und jenseits...das Wobb".

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Mittwoch, 4. November 2009
(Kurz)Gelesen: Draußen im Garten (von Philip K. Dick)
Robert Nye ist besorgt: Seine Frau verbringt viel Zeit im Garten mit einem Schwan namens Mister Foster. Ein Freund von Nye erinnert das an Zeus, der in Form eines Schwans Europa schwängerte. Tatsächlich bringt Roberts Frau kurz danach ein Kind zur Welt. Weil der Schwan ihn besorgt, bringt Robert ihn auf eine Farm zum Schlachten. Tatsächlich entwickelt sich sein Sohn ganz anders als er. Robert kämpft darum, Zugang zu seinem Sohn zu finden...

Eine seltsame Geschichte. Man weiß nicht wirklich, was genau vor sich geht. Auf jeden Fall hat man eine merkwürdige Beziehung zweier Personen, die eigentlich gar nicht zueinander passen.

Wirklich wichtig ist dann aber eigentlich die Verunsicherung von Robert Nye und dessen Versuche, seinem Sohn näher zu kommen. Die sind dann doch ernüchternd stereotyp. Er möchte als Vater mit seinem Sohn über Dinge reden, über die man halt als Mann reden muss: Waffen, Krieg, Abenteuer und der ganze andere Humbug.

Das Ende ist dann amüsant und doch belanglos. Wie die Kurzgeschichte insgesamt auch. Amüsant, abstrus, aber ohne große Aussage.

"Draußen im Garten", 12 Seiten, 1952, von Philip K. Dick, erhältlich bei Zweitausendeins in der Anthologie"Und jenseits...das Wobb".

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Donnerstag, 22. Oktober 2009
(Kurz)Gelesen: Der große C
Meredith wurde von seinem Stamm ausgewählt. Er muss dem großen C drei Fragen stellen, an denen der Stamm über ein Jahr lang gefeilt hat. Der Stamm lebt wie Jäger und Sammler. Denn der große C hat vor einigen Jahrhunderten eine atomare Katastrophe ausgelöst, die bis zum jetzigen Zeitpunkt anhält. Nur er hat noch Wissen von der Zeit vor der Katastrophe. Alles wäre eigentlich ganz gut, wenn der große C nicht eine Regel aufgestellt hat. Wenn er alle drei Fragen beantworten kann, wird Meredith in Säure aufgelöst und als Energie den Computersystemen des großen Cs zugefügt...

Ein wenig verrückt ist es schon. Wenn man sich vorstellt, wie weit die Computertechnologie 1952 war und wie real diese Geschichte heute noch wirkt. Damals waren Computer wohl kaum mehr als ein besserer Taschenrechner. Heute kann man eigentlich jederzeit erwarten, dass die ersten, kleineren künstlichen Intelligenzen erschaffen werden.

Gerade deshalb wirkt die Geschichte eines Computers, der die Menschheit in die Steinzeit zurück gebombt hat, nur um zeigen, dass er mächtiger ist, auch so real.
Perfide ist auch, dass dieser Computer einen Weg gefunden hat, ohne Strom zu überleben. Er muss lediglich einmal pro Jahr einen Menschen in Säure auflösen.

Der interessanteste Aspekt an dieser Geschichte ist, dass man die Hitnergründe gar nicht sofort begreift. Die gesamte Geschichte ist nämlich aus der Sicht der eher premitiven Menschen geschildert. Erst im Laufe der Handlung erkennt man, womit man es eigentlich zu tun hat.
Das sorgt dann auch für einen netten Überraschungseffekt in der Mitte der Geschichte.

Insgesamt ist "Der große C" also eine durchaus unterhaltsame und zum Nachdenken anregende Kurzgeschichte. Hier ist das Thema "Maschine erhebt sich über Mensch" kompirimiert und nicht konventionell á la "Battlestar Galaktika" verarbeitet worden.

"Der große C", 19 Seiten, 1952, von Philip K. Dick, erhältlich bei Zweitausendeins in der Anthologie"Und jenseits...das Wobb".

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Mittwoch, 14. Oktober 2009
(Kurz)Gelesen: Zahltag
Jennigns hat zwei Jahre lang bei einer mächtigen Firma gearbeitet. Er kann sich an nichts mehr erinnern. So stand es auch im Vertrag. Als er jedoch seine reiche Bezahlung erwartet, wird ihm gesagt, dass er während der zwei Jahre auf seine Bezahlung verzichtet hat und stattdessen einige wertlose Gegenstände gefordert hatte.
Jennings ist am Boden zerstört. Zwei Jahre für nichts. Er kann seine eigene Entscheidung nicht verstehen.
Als er die Firma verlässt, stellt er fest, dass die Regierung einer Diktatur gewichen ist. Nur die Wirtschaft ist noch sicher.
Doch das Regime möchte die Macht der Konzerne brechen, dafür erhoffen sie sich von Jennings Informationen. Sie beginnen ihn zu jagen.
Dabei stellt Jennings fest, dass die wertlosen Gegenstände ihm auf einmal helfen. Es scheint fast, als hätte er alles vorrausgesehen...

Wieder einmal wird ein düsteres Zukunftsbild gezeichnet. Diktatur, mächtige Firmen, verlorene Jahre - in diesem Gewirr muss man sich erst einmal zurechtfinden.

Clever konstruiert ist die Kurzgeschichte auch. Wirkliche jeder unwichtige, kleine Gegenstand wird im Laufe der Geschichte bedeutend und lebensrettend. Die meisten dieser Situationen sind dabei nicht vorhersehbar.

Insgesamt betrachtet kann die Geschichte jedoch keine Spannung erzeugen. Dafür ist sie dann halt doch vorhersehbar. Denn auch wenn man nicht weiß, wie der Gegenstand verwendet wird, so weiß man doch, dass es für jede Situation eine Rettung gibt.

Das sorgt dann dafür, dass die Geschichte nett zu lesen ist, aber nicht lange in der Erinnerung bleibt.
Weder wirklich spannend, noch zum Nachdenken anregend, ist "Zahltag" eine eher durchschnittliche Geschichte.

"Zahltag", 50 Seiten, 1954, von Philip K. Dick, erhältlich bei Zweitausendeins in der Anthologie"Und jenseits...das Wobb".

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