Das Ende der Wahl
Ganz ist der Wahlabend ja noch nicht vorbei, aber die grobe Tendenz steht ja schon fest.
43 Prozent Wahlbeteiligung sind wieder einmal nicht sonderlich pralle. Das sind mal gerade vier Prozent mehr als bei der letzten Kommunalwahl hier in der Stadt. Relativ erbärmlich.
Aber die Wahl hat auch gezeigt, dass man sich nicht auf Umfragewerte verlassen sollte. Die prognostizierten der SPD zwar ein erbärmliches Ergebnis, aber halt doch vier Prozentpunkte besser als noch 2004. Das Ergebnis ist ebenfalls erbärmlich, aber halt das bundesweit erbärmlichste seit Gründung der Bundesrepublik.
Die FDP konnte die Zahl der Abgeordneten, die sie nach Brüssel schicken können, beinahe verdoppeln. Eine schöne Vorstellung, dass dort aus Deutschland jetzt doppelt so viele Marktradikale unter der Führung einer offensichtlichen Schwänzerin sitzen.
Insgesamt war der Wahlkampf allerdings auch wenig europäisch.
Es gab die großen Negativplakate der SPD, die nationalen Deutschlandflaggen der FDP und CDU und das Gewumse der Grünen.
Sonst?
Beherrschte bis zum Schluss die Opel- und Arcandorrettung alles. Tja, da sind 43 Prozent dann auch kein wirkliches Wunder.
Franziska Drohsel, Bundesvorsitzende der Jusos, erklärt im folgenden Video, warum die Wahlbeteiligung ihrer Meinung wieder so niedrig ausfiel.
Allerdings verkennt sie, dass die meisten Bürger von den Vorfällen, die sie aufzählt, noch gar nichts gehört haben. Also ist es eigentlich viel mehr eine Anleitung womit und wofür man (in diesem Fall Grüne, Linke und SPD) eigentlich Wahlkampf hätte machen können.
Bis die Parteien aber anfangen so weit europäisch zu denken und vor allem die Bürger auch mal über den Tellerrand hinausgucken, wird daraus wohl nichts....
Das Video habe ich übrigens unter diesem Link entdeckt und fand es ganz schön, da es zeigt, wie man auch mal mit konkreten europäischen Themen Wahlkampf machen könnte.
Allerdings muss man auch sagen, dass bis auf Silvana Koch-Mehrin die meisten europäischen Kandidaten nicht sonderlich profiliert sind. Außer dem Spitzenkandidaten und dem Kandidaten für den eigenen Bezirk, kennt man eigentlich keine Kandidaten der Parteien. Vielleicht sollten sich die Parteien da auch einmal etwas einfallen lassen...
43 Prozent Wahlbeteiligung sind wieder einmal nicht sonderlich pralle. Das sind mal gerade vier Prozent mehr als bei der letzten Kommunalwahl hier in der Stadt. Relativ erbärmlich.
Aber die Wahl hat auch gezeigt, dass man sich nicht auf Umfragewerte verlassen sollte. Die prognostizierten der SPD zwar ein erbärmliches Ergebnis, aber halt doch vier Prozentpunkte besser als noch 2004. Das Ergebnis ist ebenfalls erbärmlich, aber halt das bundesweit erbärmlichste seit Gründung der Bundesrepublik.
Die FDP konnte die Zahl der Abgeordneten, die sie nach Brüssel schicken können, beinahe verdoppeln. Eine schöne Vorstellung, dass dort aus Deutschland jetzt doppelt so viele Marktradikale unter der Führung einer offensichtlichen Schwänzerin sitzen.
Insgesamt war der Wahlkampf allerdings auch wenig europäisch.
Es gab die großen Negativplakate der SPD, die nationalen Deutschlandflaggen der FDP und CDU und das Gewumse der Grünen.
Sonst?
Beherrschte bis zum Schluss die Opel- und Arcandorrettung alles. Tja, da sind 43 Prozent dann auch kein wirkliches Wunder.
Franziska Drohsel, Bundesvorsitzende der Jusos, erklärt im folgenden Video, warum die Wahlbeteiligung ihrer Meinung wieder so niedrig ausfiel.
Allerdings verkennt sie, dass die meisten Bürger von den Vorfällen, die sie aufzählt, noch gar nichts gehört haben. Also ist es eigentlich viel mehr eine Anleitung womit und wofür man (in diesem Fall Grüne, Linke und SPD) eigentlich Wahlkampf hätte machen können.
Bis die Parteien aber anfangen so weit europäisch zu denken und vor allem die Bürger auch mal über den Tellerrand hinausgucken, wird daraus wohl nichts....
Das Video habe ich übrigens unter diesem Link entdeckt und fand es ganz schön, da es zeigt, wie man auch mal mit konkreten europäischen Themen Wahlkampf machen könnte.
Allerdings muss man auch sagen, dass bis auf Silvana Koch-Mehrin die meisten europäischen Kandidaten nicht sonderlich profiliert sind. Außer dem Spitzenkandidaten und dem Kandidaten für den eigenen Bezirk, kennt man eigentlich keine Kandidaten der Parteien. Vielleicht sollten sich die Parteien da auch einmal etwas einfallen lassen...
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WiPo-Lk-Klausur
So die Hälfte ist wieder geschafft. Seit heute habe ich die letzte Wipo-Klausur für dieses Jahr hinter mir.
Das Thema war diesmal die Erweiterung der EU. Aus einem Artikel aus der FAZ, indem mehr als deutlich beschrieben wurde, warum die EU feste Grenzen braucht und sich nicht mehr erweitern dürfe, sollten wir die Argumente für eben diese These rausschreiben.
Danach sollten wir noch darlegen, wie ein Beitrittsverfahren eigentlich abläuft und zum Schluss Stellung zu den Thesen des Autors nehmen.
Nummer eins ist also eigentlich "nur" eine Zusammenfassung, während Nummer zwei Wissensabfrage ist.
Knifflich wird es immer bei der dritten Aufgabe. Vor allem weil ich dieses Mal überhaupt nicht mit dem Autor einer Meinung war. Also habe ich wortreich seine Argumente zerpflückt und kann jetzt nur hoffen, dass meine Lehrerin das genauso sieht. Denn in der Regel geht es leider schlecht aus, wenn man nicht ihre Meinung darlegt.
Das die Klausur wieder 14 Punkte werden, ist etwas unwahrscheinlich, da wahrscheinlich erwartet wurde, dass man diesem Grafen, der den Artikel geschrieben hat, zustimmt. Mal sehen, wahrscheinlich gibt es die Klausur in drei Wochen zurück - ich habe also noch Zeit, mir darüber Sorgen zu machen ;)
Das Thema war diesmal die Erweiterung der EU. Aus einem Artikel aus der FAZ, indem mehr als deutlich beschrieben wurde, warum die EU feste Grenzen braucht und sich nicht mehr erweitern dürfe, sollten wir die Argumente für eben diese These rausschreiben.
Danach sollten wir noch darlegen, wie ein Beitrittsverfahren eigentlich abläuft und zum Schluss Stellung zu den Thesen des Autors nehmen.
Nummer eins ist also eigentlich "nur" eine Zusammenfassung, während Nummer zwei Wissensabfrage ist.
Knifflich wird es immer bei der dritten Aufgabe. Vor allem weil ich dieses Mal überhaupt nicht mit dem Autor einer Meinung war. Also habe ich wortreich seine Argumente zerpflückt und kann jetzt nur hoffen, dass meine Lehrerin das genauso sieht. Denn in der Regel geht es leider schlecht aus, wenn man nicht ihre Meinung darlegt.
Das die Klausur wieder 14 Punkte werden, ist etwas unwahrscheinlich, da wahrscheinlich erwartet wurde, dass man diesem Grafen, der den Artikel geschrieben hat, zustimmt. Mal sehen, wahrscheinlich gibt es die Klausur in drei Wochen zurück - ich habe also noch Zeit, mir darüber Sorgen zu machen ;)
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Jürgen Trittin in Wedel
Gestern nachmittag besuchte der Spitzenkandidat von Bündnis 90/Die Grünen, Jürgen Trittin, Wedel.
Die Veranstaltung fand auf der Wiese vor dem Fährhaus Willkomm Höft statt.
Es gab eine nette kleine Bühne, aber keine Sitzgelegenheiten. Ich vermute, dass deswegen etwas wenige Leute da waren, weil sie nicht verstanden haben, dass sie sich aufs Gras setzen sollten. Zumindest habe ich einige Leute gesehen, die stehen blieben und sich scheinbar nach Sitzgelegenheiten umgesehen haben, dann aber enttäuscht wieder weggingen.
Bevor Trittin anfing zu reden, redete erst die Grünen Fraktionsvorsitzende aus Wedel und Direktkandidatin für den Bundestag, Frau Dr. Wilms.
Die Rede war wieder typisch in ihrem Stil gehalten. Bloß keine Kohlekraftwerke, forderte sie, dabei baut sie selbst im Rat kräftig am Wiederstand der SPD-Fraktion an dem Kohlekraftwerk Brunsbüttel. Aber das ist halt Grüne Kommunalpolitik...
Jürgen Trittin selbst hielt dann eine nette Rede. Er skizzierte knapp den Green New Deal der mit umweltfreundlichen Unternehmen ca. 400 000 Arbeitsplätze unmittelbar in Deutschland und 5 Millionen in Europa schaffen soll.
Außerdem ging er hart mit der Konservativen und Liberalen Konkurrenz ins Gericht und betonte einmal mehr die Wichtigkeit von Mindeslöhnen.
Natürlich lobte er eine Woche vor der Europawahl die Wichtigkeit des europäischen Parlamentes und betonte noch einmal die gute Arbeit der Grünen Fraktion im Europaparlament. Das Tat er anhand eines dubiosen Gesetzentwurfes, der Dumpinglöhnen Tor und Tür geöffnet hätte. Dieses sei nur durch die Grüne Fraktion verhindert worden.
Insgesamt war es eine kurze Veranstaltung von etwa einer Stunde, die aber bei strahlendem Sonnenschein ablief.
Deutlich wurde, dass eine Zusammenarbeit mit den Konservativen und den Liberalen in kürzerer Zeit relativ schwierig werden würde. Und somit auch, dass die Gemeinsamkeiten zwischen SPD und Grüne trotz Abwrackprämie noch immer sehr hoch sind. Denn viele Teile der Rede von Trittin hätten eben so gut auch von Müntefering oder Gabriel bestritten werden können.
Die Veranstaltung fand auf der Wiese vor dem Fährhaus Willkomm Höft statt.
Es gab eine nette kleine Bühne, aber keine Sitzgelegenheiten. Ich vermute, dass deswegen etwas wenige Leute da waren, weil sie nicht verstanden haben, dass sie sich aufs Gras setzen sollten. Zumindest habe ich einige Leute gesehen, die stehen blieben und sich scheinbar nach Sitzgelegenheiten umgesehen haben, dann aber enttäuscht wieder weggingen.
Bevor Trittin anfing zu reden, redete erst die Grünen Fraktionsvorsitzende aus Wedel und Direktkandidatin für den Bundestag, Frau Dr. Wilms.
Die Rede war wieder typisch in ihrem Stil gehalten. Bloß keine Kohlekraftwerke, forderte sie, dabei baut sie selbst im Rat kräftig am Wiederstand der SPD-Fraktion an dem Kohlekraftwerk Brunsbüttel. Aber das ist halt Grüne Kommunalpolitik...
Jürgen Trittin selbst hielt dann eine nette Rede. Er skizzierte knapp den Green New Deal der mit umweltfreundlichen Unternehmen ca. 400 000 Arbeitsplätze unmittelbar in Deutschland und 5 Millionen in Europa schaffen soll.
Außerdem ging er hart mit der Konservativen und Liberalen Konkurrenz ins Gericht und betonte einmal mehr die Wichtigkeit von Mindeslöhnen.
Natürlich lobte er eine Woche vor der Europawahl die Wichtigkeit des europäischen Parlamentes und betonte noch einmal die gute Arbeit der Grünen Fraktion im Europaparlament. Das Tat er anhand eines dubiosen Gesetzentwurfes, der Dumpinglöhnen Tor und Tür geöffnet hätte. Dieses sei nur durch die Grüne Fraktion verhindert worden.
Insgesamt war es eine kurze Veranstaltung von etwa einer Stunde, die aber bei strahlendem Sonnenschein ablief.
Deutlich wurde, dass eine Zusammenarbeit mit den Konservativen und den Liberalen in kürzerer Zeit relativ schwierig werden würde. Und somit auch, dass die Gemeinsamkeiten zwischen SPD und Grüne trotz Abwrackprämie noch immer sehr hoch sind. Denn viele Teile der Rede von Trittin hätten eben so gut auch von Müntefering oder Gabriel bestritten werden können.
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Probewahlen unseres Jahrgangs zu den Europawahlen
Unser Wipo-Lk hat heute den Jahrgang über das Europaparlament, die verschiedenen Fraktionen und deren Ziele informiert.
Danach konnte jeder bei einer Probewahl teilnehmen.
Das Ergebnis (nach 90 prozentiger Wahlbeteiligung) ist recht ansehnlich.
Wäre eigentlich ganz schön, wenns am 7. auch so laufen würde...
Danach konnte jeder bei einer Probewahl teilnehmen.
Das Ergebnis (nach 90 prozentiger Wahlbeteiligung) ist recht ansehnlich.
Wäre eigentlich ganz schön, wenns am 7. auch so laufen würde...
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Elmun und Star Trek
Jetzt habe ich ja schon eine ganze Weile nicht mehr hier geschrieben.
Das liegt in erster Linie an der Veranstaltung, an der ich zur Zeit teilnehme.
In Bremen veranstaltet das Hermann-Böse-Gymnasium derzeit eine "model united nations"-Aktion. Hier nennt sich das ganze "Elephant-MUN", weil das Wahrzeichen der Schule eine Elephantenstatue ist.
Das ganze läuft so ab, dass man sich in Delegationen zusammenfindet und dann ein Land repräsentiert. Mit einer Klassenkameradin repräsentiere ich China. Glücklicherweise sitze ich für dieses wundervolle Land im Menschenrechtsausschuss und muss dort die Interessen des Landes vertreten...
Interessanterweise läuft alles auch noch auf Englisch ab. Zumindest sollte das so sein. In der Praxis gibt es leider viel zu häufig Leute, die lieber Deutsch reden. Dennoch ist es schön, mal wieder über einen längeren Zeitraum Englisch reden zu können.
Außerdem war ich heute abend in der Orignialfassung des neuen Star Trek-Films. Irgendwie möchte ich dazu noch gar nichts sagen. Denn ich bin recht zwiegespalten. Demnächst werde ich ihn mir ein zweites Mal anschauen und dann bin ich vielleicht in der Lage, ein qualitatives Urteil abzugeben.
Morgen endet auch die ELMUN-Veranstaltung hier in Bremen und ich bin wieder zu Hause. Dann wird es auch wieder regelmäßig Beiträge geben...
Das liegt in erster Linie an der Veranstaltung, an der ich zur Zeit teilnehme.
In Bremen veranstaltet das Hermann-Böse-Gymnasium derzeit eine "model united nations"-Aktion. Hier nennt sich das ganze "Elephant-MUN", weil das Wahrzeichen der Schule eine Elephantenstatue ist.
Das ganze läuft so ab, dass man sich in Delegationen zusammenfindet und dann ein Land repräsentiert. Mit einer Klassenkameradin repräsentiere ich China. Glücklicherweise sitze ich für dieses wundervolle Land im Menschenrechtsausschuss und muss dort die Interessen des Landes vertreten...
Interessanterweise läuft alles auch noch auf Englisch ab. Zumindest sollte das so sein. In der Praxis gibt es leider viel zu häufig Leute, die lieber Deutsch reden. Dennoch ist es schön, mal wieder über einen längeren Zeitraum Englisch reden zu können.
Außerdem war ich heute abend in der Orignialfassung des neuen Star Trek-Films. Irgendwie möchte ich dazu noch gar nichts sagen. Denn ich bin recht zwiegespalten. Demnächst werde ich ihn mir ein zweites Mal anschauen und dann bin ich vielleicht in der Lage, ein qualitatives Urteil abzugeben.
Morgen endet auch die ELMUN-Veranstaltung hier in Bremen und ich bin wieder zu Hause. Dann wird es auch wieder regelmäßig Beiträge geben...
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Jugendpressetage der SPD (Teil 2)
Auch der zweite Tag der Jugendpressetage war recht ereignisreich.
Kurz nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg, um zu einer Pressekonferenz mit dem Sprecher des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zu gelangen.
Zwar waren die gestellten Fragen recht interessant und die Antworten des Sprechers sogar noch spannender, doch nach einer kurzen Nacht, fiel es mir doch ein wenig schwierig, die ganze Zeit zuzuhören.
Interessant ist jedoch, mit welchem Nachdruck die Kurzarbeit gelobt wurde. Mit derselben Entschiedenheit wurde jedoch auch das bedingungslose Grundeinkommen ausgeschlossen.
Nach dem Mittagessen in einem bayerischen Lokal ging es dann in das Willy-Brandt-Haus. Das ist durchaus eindrucksvoll. Dort konnten wir mit der Bildungsreferentin der SPD, der Geschäftsführerin der JuSos und mit der Pressesprecherin der SPD reden. Hier gab es leider viel zu wenig Zeit für die vielen Fragen.
Das SPD-Wahlprogramm legt ja recht viel Wert auf Bildung. Das wurde durchaus positiv während des Interviews erkannt, allerdings wurde auch immer gefragt, wie die SPD den gedenkt, alle ihre Forderungen zu finanzieren. Außerdem hat der Bund ja eigentlich fast keine Möglichkeiten, in die Bildung einzugreifen, weil das noch immer Ländersache ist.
Neben dem "Bildungssoli" stellte die Bildungsreferentin fest, dass der Staat noch immer Handlungsmöglichkeiten hat und haben muss, da sonst ja Politik sinnlos sei. Man müsse halt schauen, wo man sonst einsparen könne. Bildung sei aber so immens wichtig für die Zukunft des Landes, dass man dort nicht sparen könne.
Und zu dem Förderalismusproblem war die ganz einfache Antwort: "Dann müssen wir wohl die Landtagswahlen gewinnen."
Mittlerweile hat ein JuSo aus Mannheim ein Video zu den Jugendpressetagen online gestellt. Neben einigen Bildern unter anderem auch aus dem Willy-Brandt-Haus zeigt dieser auch viele der Leute, die an dem Programm teilnahmen:
Nach dem Will-Brandt-Haus konnte man in verschiedenen Gruppen mit Abgeordneten diskutieren. Ich entschied mich für die Bildungsgruppe. Das war recht interessant, auch wenn der Bund noch immer bei den wesentlichen Bildungsthemen nur wenig Mitbestimmungsrechte besitzt. Aber vielleicht ändert sich das ja irgendwann...
Der Tag endete dann in der Kulturbrauerei mit einem Essen. Das Essen war lecker und das Restaurant sah ebenfalls richtig gut aus. Mit etwas Verspätung trudelten dann auch alle Abgeordneten ein, die Schüler nach Berlin geschickt hatten.
Kurz nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg, um zu einer Pressekonferenz mit dem Sprecher des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zu gelangen.
Zwar waren die gestellten Fragen recht interessant und die Antworten des Sprechers sogar noch spannender, doch nach einer kurzen Nacht, fiel es mir doch ein wenig schwierig, die ganze Zeit zuzuhören.
Interessant ist jedoch, mit welchem Nachdruck die Kurzarbeit gelobt wurde. Mit derselben Entschiedenheit wurde jedoch auch das bedingungslose Grundeinkommen ausgeschlossen.
Nach dem Mittagessen in einem bayerischen Lokal ging es dann in das Willy-Brandt-Haus. Das ist durchaus eindrucksvoll. Dort konnten wir mit der Bildungsreferentin der SPD, der Geschäftsführerin der JuSos und mit der Pressesprecherin der SPD reden. Hier gab es leider viel zu wenig Zeit für die vielen Fragen.
Das SPD-Wahlprogramm legt ja recht viel Wert auf Bildung. Das wurde durchaus positiv während des Interviews erkannt, allerdings wurde auch immer gefragt, wie die SPD den gedenkt, alle ihre Forderungen zu finanzieren. Außerdem hat der Bund ja eigentlich fast keine Möglichkeiten, in die Bildung einzugreifen, weil das noch immer Ländersache ist.
Neben dem "Bildungssoli" stellte die Bildungsreferentin fest, dass der Staat noch immer Handlungsmöglichkeiten hat und haben muss, da sonst ja Politik sinnlos sei. Man müsse halt schauen, wo man sonst einsparen könne. Bildung sei aber so immens wichtig für die Zukunft des Landes, dass man dort nicht sparen könne.
Und zu dem Förderalismusproblem war die ganz einfache Antwort: "Dann müssen wir wohl die Landtagswahlen gewinnen."
Mittlerweile hat ein JuSo aus Mannheim ein Video zu den Jugendpressetagen online gestellt. Neben einigen Bildern unter anderem auch aus dem Willy-Brandt-Haus zeigt dieser auch viele der Leute, die an dem Programm teilnahmen:
Nach dem Will-Brandt-Haus konnte man in verschiedenen Gruppen mit Abgeordneten diskutieren. Ich entschied mich für die Bildungsgruppe. Das war recht interessant, auch wenn der Bund noch immer bei den wesentlichen Bildungsthemen nur wenig Mitbestimmungsrechte besitzt. Aber vielleicht ändert sich das ja irgendwann...
Der Tag endete dann in der Kulturbrauerei mit einem Essen. Das Essen war lecker und das Restaurant sah ebenfalls richtig gut aus. Mit etwas Verspätung trudelten dann auch alle Abgeordneten ein, die Schüler nach Berlin geschickt hatten.
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Jugendpressetage der SPD (Teil 1)
Vor knapp einer Woche begannen die Jugendpressetage der SPD. Ganz knapp konnte ich über meinen örtlichen Abgeordneten doch noch mitfahren.
Mittags kamen wir alle (immerhin über 80 Leute) in Berlin an. Kurz vor dem Mittagessen im Jakob-Kaiser-Haus wurden wir von Peter Struck, dem Fraktionsvorsitzenden der SPD begrüßt.
Er freute sich über so viel engagierte Menschen, stellte aber auch gleich fest, dass der Arbeitsmarkt für Journalisten derzeit wirklich schlecht aussieht. Danach hatte man wirklich Appetit auf das Stück Fleisch in Pilzsoße.
Nach dem Essen ging es zum Presseamt der Bundesregierung. Dort sollten wir Peer Steinbrück im Rahmen einer Pressekonferenz Fragen stellen.
Unglücklicherweise saß der jedoch noch mit von Guttenberg in der Bundespressekonferenz. Mit einiger Verspätung konnte "unsere" Konferenz dann aber doch stattfinden.
Es wurden viele Fragen gestellt, warum man nicht für dies oder jenes noch Geld übrig habe. Darauf antwortete Steinbrück (wie er das glaube ich häufiger macht) mit der Frage, wo man den bitte Sparen solle?
Bei den öffentlichen Verkehrsmitteln? Bei den Straßen? Bei den Sozialleistungen?
Nur bei den Beamten und Soldaten erntete er Beifall. Daraufhin erklärte er sofort, waurm man dort nicht sparen könne.
Mit der Warnung, dass wir auch immer alles bezahlen müssten, entließ er uns dann.
Das Interessante dabei war aber, dass bei allen darauffolgenden Fragesitzungen, die Interviewten sich immer rechtfertigen mussten, wie sie das denn bezahlen wollten. Die Schüler aus unserer Gruppe argumentierten dabei meistens mit Argumenten, die auch Steinbrück verwendet hatte.
Er ist also durchaus ein überzeugender Redner...
Abend ging es dann in ein nettes Lokal in der Nähe unseres Hotels. An einem netten Buffet endete dann das "offizielle" Programm.
Im inoffiziellen Rahmen verpassten wir ein paar Stunden später aufgrund interner Differenzen (SPD-Leute eben...) die letzte U-Bahn und liefen vom Alexanderplatz zu unserem Hotel zurück (was sich später jedoch als gar nicht so ungünstig herausstellte...).
Mittags kamen wir alle (immerhin über 80 Leute) in Berlin an. Kurz vor dem Mittagessen im Jakob-Kaiser-Haus wurden wir von Peter Struck, dem Fraktionsvorsitzenden der SPD begrüßt.
Er freute sich über so viel engagierte Menschen, stellte aber auch gleich fest, dass der Arbeitsmarkt für Journalisten derzeit wirklich schlecht aussieht. Danach hatte man wirklich Appetit auf das Stück Fleisch in Pilzsoße.
Nach dem Essen ging es zum Presseamt der Bundesregierung. Dort sollten wir Peer Steinbrück im Rahmen einer Pressekonferenz Fragen stellen.
Unglücklicherweise saß der jedoch noch mit von Guttenberg in der Bundespressekonferenz. Mit einiger Verspätung konnte "unsere" Konferenz dann aber doch stattfinden.
Es wurden viele Fragen gestellt, warum man nicht für dies oder jenes noch Geld übrig habe. Darauf antwortete Steinbrück (wie er das glaube ich häufiger macht) mit der Frage, wo man den bitte Sparen solle?
Bei den öffentlichen Verkehrsmitteln? Bei den Straßen? Bei den Sozialleistungen?
Nur bei den Beamten und Soldaten erntete er Beifall. Daraufhin erklärte er sofort, waurm man dort nicht sparen könne.
Mit der Warnung, dass wir auch immer alles bezahlen müssten, entließ er uns dann.
Das Interessante dabei war aber, dass bei allen darauffolgenden Fragesitzungen, die Interviewten sich immer rechtfertigen mussten, wie sie das denn bezahlen wollten. Die Schüler aus unserer Gruppe argumentierten dabei meistens mit Argumenten, die auch Steinbrück verwendet hatte.
Er ist also durchaus ein überzeugender Redner...
Abend ging es dann in ein nettes Lokal in der Nähe unseres Hotels. An einem netten Buffet endete dann das "offizielle" Programm.
Im inoffiziellen Rahmen verpassten wir ein paar Stunden später aufgrund interner Differenzen (SPD-Leute eben...) die letzte U-Bahn und liefen vom Alexanderplatz zu unserem Hotel zurück (was sich später jedoch als gar nicht so ungünstig herausstellte...).
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Konstantin von Notz in Wedel
Tja, irgendwie gibt es derzeit ein Reihe von politischen Veranstaltungen in meiner Nähe.
Am Montag dem 20.04. war Konstantin von Notz in Wedel. Er ist der Spitzenkandidat der Grünen für die Bundestagswahl 2009. Das heißt, dass er sich auf Listenplatz 2 befindet. Denn noch immer ist es mehr als unwahrscheinlich, dass ein Grüner Abgeordneter seinen Wahlkreis direkt gewinnt (außer man sitzt in Berlin).
In Wedel war er nicht etwa, um eine Rede vor der Öffentlichkeit zu halten, sondern um die Gründung einer neuen Grünen Jugen-Ortsgruppe zu begleiten. Glücklicherweise durften dem Ereignis auch Interessierte beiwohnen, die nicht der Grünen Jugend beitreten wollten.
Daher war vieles von dem, was von Notz gesagt hat, jedoch auch über das politische System in Deutschland allgemein (Was ist ein Listenplatz etc.).
Interessant war jedoch die Beschreibung der "globalen Situation".
Die wird zur Zeit leider ja zum größten Teil von der Finanzkrise bestimmt.
Hier gibt es laut von Notz keine direkte Antwort zu geben. Das könne es allein deswegen nicht geben, weil die Situation so komplex ist.
Ein noch radikalerer Neoliberalismus sei auf gar keinen Fall der richtige Weg. Eine "DDR light" ebenso nicht. Viel mehr müsse man von Fall zu Fall schauen, wie man reagieren könne.
Wichtig sei dabei natürlich, nachhaltig zu arbeiten.
Interessant war seine Position zu Opel. Tendenziell ist er auch dafür, dass der Staat dort einsteigt, aber eben möglichst schnell wieder aussteigt.
Wie ich schon in meinem letzten Beitrag schrieb, bin ich mir nicht sicher, was ich von einer staatlichen Rettung von Opel halten soll. Aber als ich bei der grünen Jugend saß, fiel mir wieder ein, dass irgendwann zu Beginn der Krise ein Solarenergieunternehmen angeboten hat, Opel zu übernehmen. Ich wollte als "nur Interessierter" das Ganze nicht unterbrechen, aber das wäre ja eigentlich eine gute Lösung für die Grünen. Allerdings weiß ich nicht, wie ernst dieses Angebot damals war - GM lehnte es zumindest ab.
Als Fazit für die globale Situation - aus der Sicht von Notz so wie ich es verstanden habe - lassen sich eigentlich immer noch die Eingangsworte ganz gut verwenden: Kein Marktradikalismus aber auch kein Sozialismus.
Damit wären die FDP, die ja unbeirrt und sturr an ihren gescheiterten Idealen festhält, und die Linke, die ja ebenfalls etwas ältere Ideen vertritt, ohne diese wirklich neu zu "denken", als Regierungsverantwortliche ausgeschlossen.
Blöd für Steinmeiers Ampelpläne, aber auch schwierig für eine Jamaika-Koalition. Aber letztendlich ging es bei den wenigen Worten ja nicht um irgendwelche Farbenspiele, sondern um die Finanzkrise und von Notz Sicht darauf.
Hier kommt noch ein weiterer Punkt hinzu: Die HSH Nordbank. Extra 3 hat vor kurzem einen Werbespot für diese exellent gemanagte Schleswig-Holsteiner und Hamburger Landesbank herausgebracht. Davon abgesehen betonte von Notz aber die Sprenkraft dieser Querelen für die Schleswig-Holsteinische Politik. Mittlerweile unterstütze nämlich auch Ralph Stegner einen Untersuchungsausschuss. Und das obwohl er ja auch lange Zeit im Aufsichtsrat der Bank saß. Wobei mir nicht ganz klar ist, ob nicht bis 2005 auch Grüne Politiker im Aufsichtrat gesessen haben, schließlich waren die damals in einer Koaltion mit der SPD. Und in Hamburg sind sie es jetzt ja mit der CDU.
Wichtig war ihm auf jeden Fall, dass sich die HSH Nordbank zu einem Milliardengrab für das Land erweisen könne und eventuell das Land gar in eine Zahlungsunfähigkeit reißen könnte.
Beides sind keine erstrebenswerte Ziele.
Soweit von Notz zur Finanzkrise. Zusammengefasst also grüne Positionen (jedes Mal "neujustieren") und grüne Kritik. Interessant wäre noch, was man denn mit der Nordbank machen sollte.
Im Laufe des Abends wurde auch noch bekanntgegeben, dass demnächst Jürgen Trittin nach Wedel kommen wird. Mal sehen, vielleicht gibt es demnächst wieder die Möglichkeit für ein paar "politische" Einträge, denn auch Ulrike Rodust (Europakandidatin der SPD Schleswig-Holstein) kommt demnächst nach Wedel...
Am Montag dem 20.04. war Konstantin von Notz in Wedel. Er ist der Spitzenkandidat der Grünen für die Bundestagswahl 2009. Das heißt, dass er sich auf Listenplatz 2 befindet. Denn noch immer ist es mehr als unwahrscheinlich, dass ein Grüner Abgeordneter seinen Wahlkreis direkt gewinnt (außer man sitzt in Berlin).
In Wedel war er nicht etwa, um eine Rede vor der Öffentlichkeit zu halten, sondern um die Gründung einer neuen Grünen Jugen-Ortsgruppe zu begleiten. Glücklicherweise durften dem Ereignis auch Interessierte beiwohnen, die nicht der Grünen Jugend beitreten wollten.
Daher war vieles von dem, was von Notz gesagt hat, jedoch auch über das politische System in Deutschland allgemein (Was ist ein Listenplatz etc.).
Interessant war jedoch die Beschreibung der "globalen Situation".
Die wird zur Zeit leider ja zum größten Teil von der Finanzkrise bestimmt.
Hier gibt es laut von Notz keine direkte Antwort zu geben. Das könne es allein deswegen nicht geben, weil die Situation so komplex ist.
Ein noch radikalerer Neoliberalismus sei auf gar keinen Fall der richtige Weg. Eine "DDR light" ebenso nicht. Viel mehr müsse man von Fall zu Fall schauen, wie man reagieren könne.
Wichtig sei dabei natürlich, nachhaltig zu arbeiten.
Interessant war seine Position zu Opel. Tendenziell ist er auch dafür, dass der Staat dort einsteigt, aber eben möglichst schnell wieder aussteigt.
Wie ich schon in meinem letzten Beitrag schrieb, bin ich mir nicht sicher, was ich von einer staatlichen Rettung von Opel halten soll. Aber als ich bei der grünen Jugend saß, fiel mir wieder ein, dass irgendwann zu Beginn der Krise ein Solarenergieunternehmen angeboten hat, Opel zu übernehmen. Ich wollte als "nur Interessierter" das Ganze nicht unterbrechen, aber das wäre ja eigentlich eine gute Lösung für die Grünen. Allerdings weiß ich nicht, wie ernst dieses Angebot damals war - GM lehnte es zumindest ab.
Als Fazit für die globale Situation - aus der Sicht von Notz so wie ich es verstanden habe - lassen sich eigentlich immer noch die Eingangsworte ganz gut verwenden: Kein Marktradikalismus aber auch kein Sozialismus.
Damit wären die FDP, die ja unbeirrt und sturr an ihren gescheiterten Idealen festhält, und die Linke, die ja ebenfalls etwas ältere Ideen vertritt, ohne diese wirklich neu zu "denken", als Regierungsverantwortliche ausgeschlossen.
Blöd für Steinmeiers Ampelpläne, aber auch schwierig für eine Jamaika-Koalition. Aber letztendlich ging es bei den wenigen Worten ja nicht um irgendwelche Farbenspiele, sondern um die Finanzkrise und von Notz Sicht darauf.
Hier kommt noch ein weiterer Punkt hinzu: Die HSH Nordbank. Extra 3 hat vor kurzem einen Werbespot für diese exellent gemanagte Schleswig-Holsteiner und Hamburger Landesbank herausgebracht. Davon abgesehen betonte von Notz aber die Sprenkraft dieser Querelen für die Schleswig-Holsteinische Politik. Mittlerweile unterstütze nämlich auch Ralph Stegner einen Untersuchungsausschuss. Und das obwohl er ja auch lange Zeit im Aufsichtsrat der Bank saß. Wobei mir nicht ganz klar ist, ob nicht bis 2005 auch Grüne Politiker im Aufsichtrat gesessen haben, schließlich waren die damals in einer Koaltion mit der SPD. Und in Hamburg sind sie es jetzt ja mit der CDU.
Wichtig war ihm auf jeden Fall, dass sich die HSH Nordbank zu einem Milliardengrab für das Land erweisen könne und eventuell das Land gar in eine Zahlungsunfähigkeit reißen könnte.
Beides sind keine erstrebenswerte Ziele.
Soweit von Notz zur Finanzkrise. Zusammengefasst also grüne Positionen (jedes Mal "neujustieren") und grüne Kritik. Interessant wäre noch, was man denn mit der Nordbank machen sollte.
Im Laufe des Abends wurde auch noch bekanntgegeben, dass demnächst Jürgen Trittin nach Wedel kommen wird. Mal sehen, vielleicht gibt es demnächst wieder die Möglichkeit für ein paar "politische" Einträge, denn auch Ulrike Rodust (Europakandidatin der SPD Schleswig-Holstein) kommt demnächst nach Wedel...
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Abschlussveranstaltung des neuen Jahrzehnts in Berlin (Teil 2)
Münteferings Rede war nicht sonderlich lang. Dennoch enthielt sie einige besonders schöne Stellen.
Wenn man rechts in den Graben gefahren ist, kommt einem die Mitte ganz schön links vor, meinte er zum Beispiel zu den Vorwürfen anderer Partei, die SPD würde mit dem neuen Programm stark nach Links rücken.
Steinmeiers Rede nahm dann den Löwenanteil der Veranstaltung ein. Sie ähnelte in vielen Punkten inhaltlich der Rede in Hamburg. Vielfach wurde sie jedoch mit Hinweisen und Erklärungen des Regierungsprogramms. Häufig verwendete er jedoch auch Beispiele. Dabei konnte er auf Begegnungen während der Veranstaltungsreihe "Das neue Jahrzehnt" zurückgreifen. Dadurch wurde die Rede durchaus interessant.
Vielfach wurde geklatscht. Die Rede zusammenzufassen, wäre relativ schwierig. Aber sie ist [Macro error in linkt: Macro linkt not allowed in sandbox] nachzulesen.
Einige Punkte, die er genannt hat, möchte ich trotzdem nennen.
Ganz wichtig ist dabei natürlich der Mindestlohn. Aber auch der Bildungsoli, der durch eine Anhebung des Spitzensteuersatzes finanziert werden soll. Interessanterweise habe ich in der Taz gestern gelesen, dass selbst mit einer Erhöhung auf 47% der Spitzensteuersatz noch sechs Prozent niedriger ist als unter Helmut Kohl. Das sollte also verkraftbar sein.
Kein Kind darf ohne einen Abschluss die Schule verlassen, war eine andere wichtige Forderung. Verständlich, schließlich sind ohne Schulabschluss alle Chancen auf eine Karriere erledigt. Wichtig ist es also, dass Bildungssystem nicht nur nach unten offen zu halten, sondern auch nach oben.
Wichtig und richtig ist natürlich auch, dass es so nicht weitergehen darf. Daher empfiehlt sich Steinmeier mit sozialdemokratischen Antworten als der richtige Kanzler. Denn Teile der Union und die FDP würden die Krise lediglich als eine Art "Betriebsunfall" sehen, bei dem man schnellstmöglich zur Normalität zurückkehren sollte. Das sei aber nicht richtig.
Nicht ganz einverstanden bin ich noch immer mit der Einstellung, Opel dringend retten zu müssen. Sicherlich sind die 100 000 Arbeitsplätze wirklich wichtig. Aber wenn der Staat Opel rettet, warum dann nicht andere Unternehmen? Warum ist Opel "systemrelevanter" als andere Unternehmen?
Und wann steigt der Staat wieder aus? Wenn Gewinne eingefahren werden? Wir bezahlen also die Verluste und lassen andere sich an den Gewinnen erfreuen? Das kann es doch irgendwie nicht sein.
Opel pleite gehen zu lassen wäre wahrscheinlich aber auch nicht der richtige Weg...
Richtig war aber, dass man darauf Wert legen müsse, dass das Auto der Zukunft nicht nur in Deutschland entwickelt werde, sondern auch hier gebaut wird.
Mehrheitlich hat mir die Rede und vor allem auch die Veranstaltung aber sehr gut gefallen. Jetzt werde ich mir in den nächsten Tagen das Wahlprogramm anschauen. Mal sehen, ob mir dann noch alles gefällt. Das, was Steinmeier während seiner Rede gesagt hat, schien mir auf jeden Fall der richtige Weg.
Wenn man rechts in den Graben gefahren ist, kommt einem die Mitte ganz schön links vor, meinte er zum Beispiel zu den Vorwürfen anderer Partei, die SPD würde mit dem neuen Programm stark nach Links rücken.
Steinmeiers Rede nahm dann den Löwenanteil der Veranstaltung ein. Sie ähnelte in vielen Punkten inhaltlich der Rede in Hamburg. Vielfach wurde sie jedoch mit Hinweisen und Erklärungen des Regierungsprogramms. Häufig verwendete er jedoch auch Beispiele. Dabei konnte er auf Begegnungen während der Veranstaltungsreihe "Das neue Jahrzehnt" zurückgreifen. Dadurch wurde die Rede durchaus interessant.
Vielfach wurde geklatscht. Die Rede zusammenzufassen, wäre relativ schwierig. Aber sie ist [Macro error in linkt: Macro linkt not allowed in sandbox] nachzulesen.
Einige Punkte, die er genannt hat, möchte ich trotzdem nennen.
Ganz wichtig ist dabei natürlich der Mindestlohn. Aber auch der Bildungsoli, der durch eine Anhebung des Spitzensteuersatzes finanziert werden soll. Interessanterweise habe ich in der Taz gestern gelesen, dass selbst mit einer Erhöhung auf 47% der Spitzensteuersatz noch sechs Prozent niedriger ist als unter Helmut Kohl. Das sollte also verkraftbar sein.
Kein Kind darf ohne einen Abschluss die Schule verlassen, war eine andere wichtige Forderung. Verständlich, schließlich sind ohne Schulabschluss alle Chancen auf eine Karriere erledigt. Wichtig ist es also, dass Bildungssystem nicht nur nach unten offen zu halten, sondern auch nach oben.
Wichtig und richtig ist natürlich auch, dass es so nicht weitergehen darf. Daher empfiehlt sich Steinmeier mit sozialdemokratischen Antworten als der richtige Kanzler. Denn Teile der Union und die FDP würden die Krise lediglich als eine Art "Betriebsunfall" sehen, bei dem man schnellstmöglich zur Normalität zurückkehren sollte. Das sei aber nicht richtig.
Nicht ganz einverstanden bin ich noch immer mit der Einstellung, Opel dringend retten zu müssen. Sicherlich sind die 100 000 Arbeitsplätze wirklich wichtig. Aber wenn der Staat Opel rettet, warum dann nicht andere Unternehmen? Warum ist Opel "systemrelevanter" als andere Unternehmen?
Und wann steigt der Staat wieder aus? Wenn Gewinne eingefahren werden? Wir bezahlen also die Verluste und lassen andere sich an den Gewinnen erfreuen? Das kann es doch irgendwie nicht sein.
Opel pleite gehen zu lassen wäre wahrscheinlich aber auch nicht der richtige Weg...
Richtig war aber, dass man darauf Wert legen müsse, dass das Auto der Zukunft nicht nur in Deutschland entwickelt werde, sondern auch hier gebaut wird.
Mehrheitlich hat mir die Rede und vor allem auch die Veranstaltung aber sehr gut gefallen. Jetzt werde ich mir in den nächsten Tagen das Wahlprogramm anschauen. Mal sehen, ob mir dann noch alles gefällt. Das, was Steinmeier während seiner Rede gesagt hat, schien mir auf jeden Fall der richtige Weg.
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Abschlussveranstaltung des neuen Jahrzehnts in Berlin (Teil 1)
Nachdem ich bereits auf der Auftaktveranstaltung für "Das neue Jahrzehnt" in Hamburg war, entschied ich mich, auch die dortige Einladung für die Abschlussveranstaltung anzunehmen. Diese fand gestern Nachmittag im Tempodrom in Berlin statt.
Die Veranstaltung begann um 15:30. Anwesend waren fast alle SPD-Größen. Steinmeier, Müntefering, Struck, Steinbrück, Nahles, Heil, Schulz, Wowereit waren die Teilnehmer der Veranstaltungsreihe. Im Publikum vorne saßen zudem auch noch Thierse, Tiefensee, Wizoreck-Zoyl, Schmidt, Schwan, Stegner und wahrscheinlich auch noch viele, die ich nicht erkannt habe.
Die Veranstaltung begann mit einleitenden Worten von Franz Müntefering. Danach ging es überraschenderweise jedoch mit den Vorsitzenden der vier größten Arbeitsgruppen der SPD weiter. Es wurden also die Vorsitzenden der Jusos, der Ag für Arbeitnehmerfragen, der Ag 60 plus und der Ag Sozialdemokratischer Frauen dazu befragt, wie sie sich das nächste Jahrzehnt vorstellen und was sie sich von dem Jahrzehnt erhoffen.
Erfrischend fiel dabei Franziska Drohsel, die Vorsitzende der Jusos, auf, die mit klaren Worten einmal aussprach, was sonst viele Politiker - auch von der SPD - nicht mehr deutlich aussprechen. Wiederholen lässt sich schwer, was sie sagte, aber mit ihren Thesen erreichte sie doch ein wenig mehr Applaus als ihre Kollegen von den anderen Arbeitsgruppen. Ein Zeichen dafür, dass wirklich klare Sprache doch noch geschätzt wird. Wobei ich manchmal fast das Gefühl hatte, dass der Applaus sie aus der Bahn zu werfen drohte.
Nachdem die Arbeitsgruppenvorsitzenden befragt wurden, wurde ein Video mit Eindrücken aus der Veranstaltungsreihe gespielt:
Hier fand ich es ein wenig schade, dass zwar sehr schöne Impressionen der Veranstaltungsreihe gezeigt wurden, aber die inhaltliche Seite doch auf der Strecke blieb. Lediglich die drei Punkte Heils, warum man die SPD wählen sollte, sind da als wichtig zu verzeichnen. Aber sonst ist es natürlich ein nettes Video...
Danach ging es mit einer Befragung der sechs "normalen" Teilnehmer der Veranstaltungsreihe weiter. Es wurden also Andrea Nahles, Peter Struck, Peer Steinbrück, Martin Schulz, Hubertus Heil und Klaus Wowereit befragt. Sie schilderten ihre Eindrücke von der Veranstaltungsreihe und den Leuten, denen sie begegnet sind.
Interessant war dabei vor allem wie Steinbrück berichtete, wie man Leuten erklärt, warum es auf einmal so viel Geld für Banken gibt und vor allem wie schwierig es überhaupt ist, so etwas zu erklären.
Sehr schön war dabei aber vor allem Martin Schulzs Aussage, dass man Europa nicht mehr den Merkels, Berlusconis und Sakozys überlassen dürfe. Damit verwies er noch einmal darauf, dass die CDU in der Europäischen Volkspartei sich eine Fraktion mit den Parteien Berlusconis und Sarkozys teile. Insgesamt betrachtet, war sein Fazit auch am kämpferischsten. Vor allem, weil er ebenfalls nach drei Punkten gefragt wurde, warum man die SPD bei der Europawahl wählen sollte.
Insgesamt schien man durchaus zufrieden mit den Ergebnissen der Veranstaltungsreihe. Andrea Nahles freute sich vor allem über die kritischen Nachfragen und dass überraschend viele junge Leute die Veranstaltungen besucht hatten. Das war dann der Anlass für mich, mich mal umzuschauen. Und tatsächlich gab es noch einige Menschen, die mein Alter hatten. Auch zu der Abschlussveranstaltung schienen einige junge Menschen Interesse zu haben.
So weit zu den ersten beiden Programmpunkten, der Eintrag zu den Reden von Müntefering und Steinmeier folgt dann damnächst...
Die Veranstaltung begann um 15:30. Anwesend waren fast alle SPD-Größen. Steinmeier, Müntefering, Struck, Steinbrück, Nahles, Heil, Schulz, Wowereit waren die Teilnehmer der Veranstaltungsreihe. Im Publikum vorne saßen zudem auch noch Thierse, Tiefensee, Wizoreck-Zoyl, Schmidt, Schwan, Stegner und wahrscheinlich auch noch viele, die ich nicht erkannt habe.
Die Veranstaltung begann mit einleitenden Worten von Franz Müntefering. Danach ging es überraschenderweise jedoch mit den Vorsitzenden der vier größten Arbeitsgruppen der SPD weiter. Es wurden also die Vorsitzenden der Jusos, der Ag für Arbeitnehmerfragen, der Ag 60 plus und der Ag Sozialdemokratischer Frauen dazu befragt, wie sie sich das nächste Jahrzehnt vorstellen und was sie sich von dem Jahrzehnt erhoffen.
Erfrischend fiel dabei Franziska Drohsel, die Vorsitzende der Jusos, auf, die mit klaren Worten einmal aussprach, was sonst viele Politiker - auch von der SPD - nicht mehr deutlich aussprechen. Wiederholen lässt sich schwer, was sie sagte, aber mit ihren Thesen erreichte sie doch ein wenig mehr Applaus als ihre Kollegen von den anderen Arbeitsgruppen. Ein Zeichen dafür, dass wirklich klare Sprache doch noch geschätzt wird. Wobei ich manchmal fast das Gefühl hatte, dass der Applaus sie aus der Bahn zu werfen drohte.
Nachdem die Arbeitsgruppenvorsitzenden befragt wurden, wurde ein Video mit Eindrücken aus der Veranstaltungsreihe gespielt:
Hier fand ich es ein wenig schade, dass zwar sehr schöne Impressionen der Veranstaltungsreihe gezeigt wurden, aber die inhaltliche Seite doch auf der Strecke blieb. Lediglich die drei Punkte Heils, warum man die SPD wählen sollte, sind da als wichtig zu verzeichnen. Aber sonst ist es natürlich ein nettes Video...
Danach ging es mit einer Befragung der sechs "normalen" Teilnehmer der Veranstaltungsreihe weiter. Es wurden also Andrea Nahles, Peter Struck, Peer Steinbrück, Martin Schulz, Hubertus Heil und Klaus Wowereit befragt. Sie schilderten ihre Eindrücke von der Veranstaltungsreihe und den Leuten, denen sie begegnet sind.
Interessant war dabei vor allem wie Steinbrück berichtete, wie man Leuten erklärt, warum es auf einmal so viel Geld für Banken gibt und vor allem wie schwierig es überhaupt ist, so etwas zu erklären.
Sehr schön war dabei aber vor allem Martin Schulzs Aussage, dass man Europa nicht mehr den Merkels, Berlusconis und Sakozys überlassen dürfe. Damit verwies er noch einmal darauf, dass die CDU in der Europäischen Volkspartei sich eine Fraktion mit den Parteien Berlusconis und Sarkozys teile. Insgesamt betrachtet, war sein Fazit auch am kämpferischsten. Vor allem, weil er ebenfalls nach drei Punkten gefragt wurde, warum man die SPD bei der Europawahl wählen sollte.
Insgesamt schien man durchaus zufrieden mit den Ergebnissen der Veranstaltungsreihe. Andrea Nahles freute sich vor allem über die kritischen Nachfragen und dass überraschend viele junge Leute die Veranstaltungen besucht hatten. Das war dann der Anlass für mich, mich mal umzuschauen. Und tatsächlich gab es noch einige Menschen, die mein Alter hatten. Auch zu der Abschlussveranstaltung schienen einige junge Menschen Interesse zu haben.
So weit zu den ersten beiden Programmpunkten, der Eintrag zu den Reden von Müntefering und Steinmeier folgt dann damnächst...
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