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Frank-Walter Steinmeier in Hamburg
Sonderlich gut geht es der SPD derzeit ja nicht. Auch wenn sie auf Spiegel-online in der letzten Umfrage wieder 25 Prozent erreicht hat, reicht das noch lange nicht aus, um im September die Wahl zu gewinnen.

Vielleicht hat die SPD daher nun mit der Veranstaltungsreihe "das neue Jahrzehnt" begonnen. Die Auftaktveranstaltung "Die Politik in der Zeitenwende" war ein Vortrag von Frank-Walter Steinmeier mit einem abschließenden Gespräch mit einem Herrn Heye.

Steinmeier legte den Zuhörern in seiner Rede ein paar seiner Vorstellungen dar. Selbstverständlich muss sich nach seiner Ansicht viel im nächsten Jahrzehnt ändern. Ganz offensichtlich ist für ihn, dass das System, wie es bisher läuft, ausgedient hat. Die Krise habe das bewiesen.
Doch auch in anderen Punkten sei ein Umdenken erforderlich.

Natürlich habe ich mir nicht alles aus der 75 Minütigen Rede merken können, dennoch möchte ich ein paar der Punkte nennen, die ich behalten konnte und dich ich wichtig fand.

- die Förderung von Kindern aus sozialschwachen Familien darf nicht nur bis zur zehnten Klasse gehen. Dadurch würde man nämlich automatisch annehmen, dass Kinder aus solchen Familien es gar nicht erst in die Oberstufe schaffen. Auch dort ist eine Förderung nötig!

- wir müssen uns mehr engagieren, denn Demokratie kann nur mit Demokraten funktionieren

- Protektionismus ist keine Lösung. Verstaatlichung jedoch auch nicht. Der Markt ist, wie im Hamburger Programm der SPD festgelegt, wichtig. Jedoch darf man die Menschen dahinter nicht vergessen.

- Zur sozialen Marktwirtschaft bekennen tut sich eigentlich jeder, nur versteht auch jeder etwas anderes darunter.

Die vielen anderen Themen, die angerissen wurden, kann ich schon nicht mehr wirklich wahrheitsgemäß wiederholen.
Leider sind darunter auch einige der wichtigsten Punkte. Naja, schade, aber ich möchte ungern etwas Falsches hierhin schreiben.

Das Gespräch danach hätte man sich sparen können, denn Heye hat versucht, die Kindheit Steinmeiers zu durchleuchten. Das Problem dabei war, dass Steinmeier einfach nicht der kollegiale Typ ist.
Seine Rede war inhaltlich klasse und überzeugend, aber in dem Gespräch wirkte er weiterhin distanziert.

Interessant war natürlich noch der Empfang danach, bei dem man die Chance hatte, mit ein paar Genossen zu reden.

Nun überlege ich mir auch ernsthaft, zu der Abschlussveranstaltung nach Berlin zu fahren, an der nicht nur Steinmeier, sondern auch Müntefering, Nahles, Steinbrück, Heil, Struck und Schulz teilnehmen.
Mal schauen...

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damals, Samstag, 21. Februar 2009, 23:42
Also, ich finde ja Steinmeier als Außenminister spitze: durch und durch Diplomat, ein großzügig denkender, kompententer und durchsetzungsfähiger Typ. Allein wie er den Versuch, ihn anlässlich Kurnaz aus Bremen abzusetzen, abgeschmettert hat, find ich großartig. Wahrscheinlich ging die hier erwähnte Rede auch diese Richtung. Aber jetzt als SPD-Kanzlerkandidat, wenn er den hemdsärmelig-kämpferischen Arbeiterführer rauszukehren versucht, der er nun gar nichtist, dann find ich nur peinlich.

m-dis, Sonntag, 22. Februar 2009, 23:19
Ich glaube auch, dass Steinmeier als Außenminister einen super Job macht. Beim Rest bin ich auch ein wenig skeptisch.

In der Tat ist nämlich der Versuch, ihn ein wenig persönlicher wirken zu lassen, ein wenig in die Hose gegangen.

Andererseits bin ich der festen ÜBerzeugung, dass die andere Alternative, die zur Wahl steht, bei weitem nicht so gut ist, wie Steinmeier...