Gelesen: Junges Licht (von Ralf Rothmann
Der zwölfjährige Julian hat es nicht leicht. Als Sohn eines Bergarbeiters wächst er in eher ärmlichen Verhältnissen um 1960 in einer Bergarbeitersiedlung auf. Dabei wird er von seiner Mutter geschlagen und insgesamt von seinen Eltern eher vernachlässigt. Dennoch erlebt er ereignissreiche Sommerferien mit dem einen oder anderen Unglück...
Ich kann es nur erahnen. Aber ich habe das Gefühl, dass dieses Buch ein gutes Buch vom Leben eines Jugendlichen in einer Bergarbeitersiedlung gezeichnet hat. Die Enge, der Schmutz, alles kommt einem sehr authentisch vor beim Lesen.
Gleichzeitig ist das natürlich noch nicht alles, was dieses Buch bereit hält. Julians Mutter ist erkrankt und muss zu einer Kur an die Ostsee. Julian selbst schafft sich eine Beschäftigung im "Tierclub", wobei er von den anderen nur akzeptiert wird, wenn er für sie Zigaretten stielt. Zu allem Überfluss neckt ihn auch noch die 15-jährige Nachbarstochter.
Die ganze Zeit über denkt man, dass noch irgendetwas schlimmes passieren muss. Denn das Buch hat diesen typischen "es wird immer schlimmer"-Charakter. Naiv dümmlich tappt Julian nämlich von einem Missgeschick ins nächste. Lässt er sich zunächst in einen Diebstahl von Süßigkeiten verwickeln, wird im später das wertvolle Fahrrad seines Vaters entwendet.
Doch für Julian selbst endet das Buch gar nicht besonders übel. Viel mehr lebt die Spannung eigentlich nur von der Erwartung eines solchen Ereignis.
Natürlich gibt es auf den letzten Seiten noch eine deutliche Wende, die der Leser schnell erahnt, die Julian aber gar nicht richtig versteht.
Und das ist dann eigentlich der größte Charme des Buches. Eine Bergarbeitersiedlung aus der Sicht eines zwölfjährigen. Da hält der Inhalt, was der Titel verspricht: "Junges Licht". Das ist nett zu lesen, mangelt an einigen Stellen aber an Spannung. Da das Buch mit seinen 230 Seiten aber recht knapp geraten ist, fällt das bei den gut gezeichneten Charakteren aber nicht enorm auf.
Interessant ist, dass die aus der Ich-Perspektive von Julian geschilderte Geschichte mehrmals unterbrochen wird. Dann wird die Arbeit eines namenlosen Bergarbeiters erzählt, der zuletzt wahrscheinlich bei einem Missgeschick ums Leben kommt. Eigentlich macht es nur Sinn, wenn dieser jemand Julians Vater ist.
Da dieser sich zum Schluss auch eines Missgeschicks in seinem Privatleben schuldig macht, wäre das durchaus zu vermuten. Mit endgültiger Gewissheit kann man das aber nicht sagen.
Andererseits vermutet man aber schon die ganze Zeit, dass in einer Geschichte über Bergarbeiter irgendwann auch ein Grubenunglück passieren muss.
Diese Szenen stören jedoch in gewisser Weise die Beschreibungen von Julian. Andererseits wird dadurch auch deutlich, was Julians Vater auf der Arbeit alles durchmacht. So wird zumindest klar, warum der sich nicht richtig um seinen Sohn kümmern kann.
"Junges Licht" ist eine eindrucksvolle Beschreibung der Sommerferien eines 12-jährigen um 1960, dass zeigt, dass es nicht immer die größten Tragödien sein müssen (auch wenn es zum Schluss tatsächlich einen Unfall geben sollte, trifft es nur eine Person). Andererseits fehlt es dem Buch dadurch in einigen Punkten an der Spannung, die ein Weiterlesen notwendig macht. An der Mehrzahl sorgen jedoch die naiven Aktionen Julians dafür, dass ein Weiterlesen dennoch interessant bleibt.
Ich kann es nur erahnen. Aber ich habe das Gefühl, dass dieses Buch ein gutes Buch vom Leben eines Jugendlichen in einer Bergarbeitersiedlung gezeichnet hat. Die Enge, der Schmutz, alles kommt einem sehr authentisch vor beim Lesen.
Gleichzeitig ist das natürlich noch nicht alles, was dieses Buch bereit hält. Julians Mutter ist erkrankt und muss zu einer Kur an die Ostsee. Julian selbst schafft sich eine Beschäftigung im "Tierclub", wobei er von den anderen nur akzeptiert wird, wenn er für sie Zigaretten stielt. Zu allem Überfluss neckt ihn auch noch die 15-jährige Nachbarstochter.
Die ganze Zeit über denkt man, dass noch irgendetwas schlimmes passieren muss. Denn das Buch hat diesen typischen "es wird immer schlimmer"-Charakter. Naiv dümmlich tappt Julian nämlich von einem Missgeschick ins nächste. Lässt er sich zunächst in einen Diebstahl von Süßigkeiten verwickeln, wird im später das wertvolle Fahrrad seines Vaters entwendet.
Doch für Julian selbst endet das Buch gar nicht besonders übel. Viel mehr lebt die Spannung eigentlich nur von der Erwartung eines solchen Ereignis.
Natürlich gibt es auf den letzten Seiten noch eine deutliche Wende, die der Leser schnell erahnt, die Julian aber gar nicht richtig versteht.
Und das ist dann eigentlich der größte Charme des Buches. Eine Bergarbeitersiedlung aus der Sicht eines zwölfjährigen. Da hält der Inhalt, was der Titel verspricht: "Junges Licht". Das ist nett zu lesen, mangelt an einigen Stellen aber an Spannung. Da das Buch mit seinen 230 Seiten aber recht knapp geraten ist, fällt das bei den gut gezeichneten Charakteren aber nicht enorm auf.
Interessant ist, dass die aus der Ich-Perspektive von Julian geschilderte Geschichte mehrmals unterbrochen wird. Dann wird die Arbeit eines namenlosen Bergarbeiters erzählt, der zuletzt wahrscheinlich bei einem Missgeschick ums Leben kommt. Eigentlich macht es nur Sinn, wenn dieser jemand Julians Vater ist.
Da dieser sich zum Schluss auch eines Missgeschicks in seinem Privatleben schuldig macht, wäre das durchaus zu vermuten. Mit endgültiger Gewissheit kann man das aber nicht sagen.
Andererseits vermutet man aber schon die ganze Zeit, dass in einer Geschichte über Bergarbeiter irgendwann auch ein Grubenunglück passieren muss.
Diese Szenen stören jedoch in gewisser Weise die Beschreibungen von Julian. Andererseits wird dadurch auch deutlich, was Julians Vater auf der Arbeit alles durchmacht. So wird zumindest klar, warum der sich nicht richtig um seinen Sohn kümmern kann.
"Junges Licht" ist eine eindrucksvolle Beschreibung der Sommerferien eines 12-jährigen um 1960, dass zeigt, dass es nicht immer die größten Tragödien sein müssen (auch wenn es zum Schluss tatsächlich einen Unfall geben sollte, trifft es nur eine Person). Andererseits fehlt es dem Buch dadurch in einigen Punkten an der Spannung, die ein Weiterlesen notwendig macht. An der Mehrzahl sorgen jedoch die naiven Aktionen Julians dafür, dass ein Weiterlesen dennoch interessant bleibt.
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Gelesen: Die Schrecken der Medusa
Volker Ferkau liefert mit "Die Schrecken der Medusa" endlich wieder einen richtig guten Maddrax-Roman ab. Es war schon verwunderlich, wie lange die kleine Durststrecke bei Maddrax lief. Normalerweise gibt es in dieser Serie höchstens mal einen etwas schwächeren Roman.
"Die Schrecken der Medusa" bietet aber endlich wieder die Spannung, Skurrilitäten und all den Rest, den man von Maddrax gewöhnt ist.
Maddrax Band 252 - Die Schrecken der Medusa (von Volker Ferkau)
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Gelesen: The rise of Endymion (Dan Simmons)
"The rise of Endymion" setzt beinahe nahtlos an den Vorgänger Endymion an. Aenea und Raul Endymion sind getrennt. Denn während Aenea ihre große Mission gegen das TechnoCore und die Kirche vorbereitet, muss sich Raul auf die Suche nach ihrem verlorenen Schiff machen und reist durch die Farcaster von Welt zu Welt...
Die englische Taschenbuchausgabe des zweiten Endymion-Teils ist sowohl ein kleines Wunder als auch eine Zumutung. In dem sowohl sehr kleinen Mass-Paper-Format stecken bei einer ähnlichen Dicke wie des ersten Teils (ca. 550) Seiten stolze 700 Seiten. Dazu kommt, dass die Schrift in etwa noch einmal halbiert wurde und es quasi keine Ränder gibt. An diesem Buch hat man lange zu knabbern!
Das wird leider noch dadurch gefördert, dass dieses Buch dann doch arg episch geraten ist. Das Buch ist in drei Teile geteilt: Endymions Reise, Aeneas Wirken und dann zum Schluss der letzte Kampf gegen die Kirche.
Leider ist gerade erste Teil sehr langwierig. Schon in Endymion hat Simmons den Leser ja auf Seitenlange Beschreibungen von extrem fremdartigen Welten geschickt. Damals waren die Protagnoisten aber wenigstens zu dritt. Nun ist es nur noch Raul Endymion der in einem Floß (!) auf einem Planeten ohne Oberfläche (!) landet und dabei fliegenden Gaswalen (!) begegnet.
Vielleicht liegt es daran, dass man auf Englisch dann doch etwas langsamer liest, aber dies Passagen kamen mir äußerst langwierig vor.
Der zweite Teil ist dann schon deutlich interessanter. Denn Aenea ist und bleibt äußerst mysteriös. Mehr und mehr wird sie von einem kleinen Mädchen nicht nur zu einer jungen Frau, sondern auch zu einer religiösen Heldin. Ihre Idee für die Menschheit nimmt immer mehr Konturen an und langsam wird klar, warum sie überhaupt zu einer Gefahr für die Kirche werden kann.
Zwischendurch erlebt man immer mal wieder Einblicke in die Vorgänge der Kirche. Schnell wird deutlich, dass es noch schlimmere Vorgänge ablaufen, als man bisher geahnt hat.
Doch auch das Shrike-Monster treibt sein Unwesen. Dem Fallen interessanterweise aber nur Cruciform-Träger zum Opfer. Sowieso ist der Shrike in den Endymion bei weitem nicht mehr so furchterregend, wie er es noch in den Hyperion-Büchern war. Das liegt zum größten Teil allerding daran, dass er nun eher für die Helden arbeitet, als sie in Einzelteile zerstückelt.
Natürlich geht es dann im dritten Teil richtig rund. Verzweifelte Szenen gibt es auf einer Ouster-Basis als diese von der Kreuzzug-Flotte der Pax angegriffen wird. Die Handlung verdichtet sich immer mehr um am Ende auf ganz besondere Weise zu enden.
Denn natürlich kann so ein enormes Epos, wie Hpyerion/Endymion es ist, nicht einfach mit einem super Happy-End enden. Stattdessen wird der "Rise of Endymion" wiedereinmal mit vielen Verlusten bezahlt.
Überraschend ist, wie vertraut einem die Strukturen des Hyperion-Universums mittlerweile geworden sind. Die Pax, die Cruciform-Auferstehungsanlagen, das TechnoCore und all die anderen fantastischen Dinge wirken in diesem zweiten Band schon viel "natürlicher". Gleichzeitig traut man diesen Institutionen aber auch immer mehr Gräueltaten zu.
Sehr gelungen ist übrigens die Darstellung der Ouster-Welten. Diese Menschen, die sich langsam zu im Weltraum lebenden Wesen weiterentwickelt haben, waren bisher nie sonderlich detailliert beschrieben worden. Wie sie leben, war immer ein Rätsel gewesen. Das wird hier sehr gut und detailliert nachgeliefert.
Insgesamt ist "The rise of Endymion" eine Geschichte, die es unbedingt wert ist, erzählt zu werden. Unglaublich viele Handlungslinien und Muster werden in diesem Buch sinnvoll zu Ende gebracht. Die Darstellung der "Void which binds" als pesudo-religiöse Theorie wirkt glaubwürdig. Und so schafft Simmons auch in dem vierten Hyperion-Band eine faszinierende far-Future-Welt.
Hat man sich also erst über die Längen in den ersten beiden Teilen hinweggearbeitet, wird man mit einem äußerst gelungenen Ende, das viele Fragen beantwortet und dennoch einiges offen lässt belohnt.
Die Arbeit lohnt sich also.
Die englische Taschenbuchausgabe des zweiten Endymion-Teils ist sowohl ein kleines Wunder als auch eine Zumutung. In dem sowohl sehr kleinen Mass-Paper-Format stecken bei einer ähnlichen Dicke wie des ersten Teils (ca. 550) Seiten stolze 700 Seiten. Dazu kommt, dass die Schrift in etwa noch einmal halbiert wurde und es quasi keine Ränder gibt. An diesem Buch hat man lange zu knabbern!
Das wird leider noch dadurch gefördert, dass dieses Buch dann doch arg episch geraten ist. Das Buch ist in drei Teile geteilt: Endymions Reise, Aeneas Wirken und dann zum Schluss der letzte Kampf gegen die Kirche.
Leider ist gerade erste Teil sehr langwierig. Schon in Endymion hat Simmons den Leser ja auf Seitenlange Beschreibungen von extrem fremdartigen Welten geschickt. Damals waren die Protagnoisten aber wenigstens zu dritt. Nun ist es nur noch Raul Endymion der in einem Floß (!) auf einem Planeten ohne Oberfläche (!) landet und dabei fliegenden Gaswalen (!) begegnet.
Vielleicht liegt es daran, dass man auf Englisch dann doch etwas langsamer liest, aber dies Passagen kamen mir äußerst langwierig vor.
Der zweite Teil ist dann schon deutlich interessanter. Denn Aenea ist und bleibt äußerst mysteriös. Mehr und mehr wird sie von einem kleinen Mädchen nicht nur zu einer jungen Frau, sondern auch zu einer religiösen Heldin. Ihre Idee für die Menschheit nimmt immer mehr Konturen an und langsam wird klar, warum sie überhaupt zu einer Gefahr für die Kirche werden kann.
Zwischendurch erlebt man immer mal wieder Einblicke in die Vorgänge der Kirche. Schnell wird deutlich, dass es noch schlimmere Vorgänge ablaufen, als man bisher geahnt hat.
Doch auch das Shrike-Monster treibt sein Unwesen. Dem Fallen interessanterweise aber nur Cruciform-Träger zum Opfer. Sowieso ist der Shrike in den Endymion bei weitem nicht mehr so furchterregend, wie er es noch in den Hyperion-Büchern war. Das liegt zum größten Teil allerding daran, dass er nun eher für die Helden arbeitet, als sie in Einzelteile zerstückelt.
Natürlich geht es dann im dritten Teil richtig rund. Verzweifelte Szenen gibt es auf einer Ouster-Basis als diese von der Kreuzzug-Flotte der Pax angegriffen wird. Die Handlung verdichtet sich immer mehr um am Ende auf ganz besondere Weise zu enden.
Denn natürlich kann so ein enormes Epos, wie Hpyerion/Endymion es ist, nicht einfach mit einem super Happy-End enden. Stattdessen wird der "Rise of Endymion" wiedereinmal mit vielen Verlusten bezahlt.
Überraschend ist, wie vertraut einem die Strukturen des Hyperion-Universums mittlerweile geworden sind. Die Pax, die Cruciform-Auferstehungsanlagen, das TechnoCore und all die anderen fantastischen Dinge wirken in diesem zweiten Band schon viel "natürlicher". Gleichzeitig traut man diesen Institutionen aber auch immer mehr Gräueltaten zu.
Sehr gelungen ist übrigens die Darstellung der Ouster-Welten. Diese Menschen, die sich langsam zu im Weltraum lebenden Wesen weiterentwickelt haben, waren bisher nie sonderlich detailliert beschrieben worden. Wie sie leben, war immer ein Rätsel gewesen. Das wird hier sehr gut und detailliert nachgeliefert.
Insgesamt ist "The rise of Endymion" eine Geschichte, die es unbedingt wert ist, erzählt zu werden. Unglaublich viele Handlungslinien und Muster werden in diesem Buch sinnvoll zu Ende gebracht. Die Darstellung der "Void which binds" als pesudo-religiöse Theorie wirkt glaubwürdig. Und so schafft Simmons auch in dem vierten Hyperion-Band eine faszinierende far-Future-Welt.
Hat man sich also erst über die Längen in den ersten beiden Teilen hinweggearbeitet, wird man mit einem äußerst gelungenen Ende, das viele Fragen beantwortet und dennoch einiges offen lässt belohnt.
Die Arbeit lohnt sich also.
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Gelesen: Liebediener (von Julia Franck)
Beyla muss eines Morgens mit ansehen, wie ihre Nachbarin Charlotte vor einem zu schnell fahrenden Auto ausweichen muss und dadurch unter den Rädern einer Straßenbahn landet. Charlotte stirbt bei diesem Unfall.
Als Konsequenz beginnt Beyla sich nicht nur Gedanken über den Tod zu machen, sondern bekommt von Charlottes Tante auch noch deren Wohnung überschrieben. So lebt Beyla nun in der Wohnung einer Toten, nimmt deren Anrufe entgegen. Beyla, die als Clown in einem Zirkus arbeitet, scheint dieser Wechsel gut zu tun, denn kurz darauf verliebt sie sich in Albert. Doch dann findet sie heraus, dass Albert wohl auch einmal mit Charlotte zusammen war. Und sieht er nicht dem Mann im Auto, der Charlotte gezwungen hat, sich vor die Straßenbahn zu werfen, extrem ähnlich? Und warum erzählt Albert so wenig über sich? Und wo ist er immer, wenn er nicht mit Charlotte zusammen ist? Und vor allem, warum geht er nie ans Telefon?
Ein skurriles Szenario. Eine Frau übernimmt die Wohnung einer Toten, schafft zwar deren Sachen raus, führt deren Leben aber in gewisser Weise weiter. Diese Thematik tritt jedoch mit der Beziehung zwischen Beyla und Albert in den Hintergrund.
Zwischenzeitlich läuft diese Beziehung richtig gut. Doch dann stört sich Beyla an immer mehr Kleinigkeiten. Zunächst sind es ganz unscheinbar Dinge. Vielleicht erzählt Albert nicht gerne von sich. Da wirkt es albern, dass sich Beyla daran stört. Das merkt sie dann auch irgendwann.
Er informiert sie halt nicht über jeden seiner Schritte. Auch das ist relativ normal.
Verrückt ist fast schon, das Beyla sich so sehr daran stört, dass Albert nicht ans Telefon geht, wenn sie da ist. Wenn er nicht telefonieren möchte, wenn sie Zeit gemeinsam verbringen, dann ist das doch eigentlich eine freundliche Geste.
Auch das sieht Beyla dann irgendwann ein.
Trotzdem bleibt sie misstrauisch. So misstrauisch, dass Albert ihr regelmäßig vorwerfen muss, zu kontrollierend zu sein.
Fast schon irrsinnig wirkt es, wie häufig die Telefonproblematik zwischen den beiden angesprochen wird. Doch mit der Zeit wird immer klarer, dass Albert entweder tatsächlich ein starker Eigenbrötler ist oder doch ein Geheimnis mit sich rumschleppt.
Zwischendurch treten immer mal wieder ein paar von Beylas Freundinnen auf. Vor allem eine ist wichtig. Sie ist gerade schwanger geworden und ist nun davon überzeugt, dass ihre Beziehung zu ihrem Freund etwas wichtiges ist. Nach den Treffen mit ihr merkt an, dass Beyla auch nach etwas Wichtigem sucht. Auch wenn sie das vielleicht nicht unbedingt zugegeben möchte. Und ob Albert dabei der Richtige ist?
Letztendlich ist es natürlich ein Geheimnis, das Albert umgibt. Auch wenn es dann doch unspektakulärer ist, als erwartet. Das Ende für die Beziehung bedeutet es trotzdem. Am Ende glaubt Beyla, dass sich Albert umgebracht hat. Da sie sich das allerdings nur vorstellt (und ein dumpfes Geräusch in Alberts Wohnung vernimmt), ist dies nicht gesichert.
Fesseln tut die Geschichte eigentlich nur, weil Albert so mysteriös wirkt. Mal funktioniert die Beziehung daher besser, mal schlechter. Interessanter wird es freilich, wenn sie schlechter funktioniert. Ansonsten sind die Charaktere zwar recht glaubwürdig und gerade die schwangere Freundin kann man sich mit ihrem Dumgeschwätz sehr bildlich vorstellen, aber ansonsten ist die Erzählung nicht sehr weltbewegend. Einzig die Passagen über Beyla und die Beziehung zu ihrem Vater, sind neben der Geschichte um Albert, die ja nun Höhen und Tiefen hat, recht eindrucksvoll.
Durch das offene Ende wird mir dann auch nicht ganz klar, was mir die Geschichte jetzt eigentlich sagen soll und daher bleibt es für mich irgendwie doch nur eine weitere gescheiterte Liebesbeziehung, die in nette Sprache verpackt ist.
Als Konsequenz beginnt Beyla sich nicht nur Gedanken über den Tod zu machen, sondern bekommt von Charlottes Tante auch noch deren Wohnung überschrieben. So lebt Beyla nun in der Wohnung einer Toten, nimmt deren Anrufe entgegen. Beyla, die als Clown in einem Zirkus arbeitet, scheint dieser Wechsel gut zu tun, denn kurz darauf verliebt sie sich in Albert. Doch dann findet sie heraus, dass Albert wohl auch einmal mit Charlotte zusammen war. Und sieht er nicht dem Mann im Auto, der Charlotte gezwungen hat, sich vor die Straßenbahn zu werfen, extrem ähnlich? Und warum erzählt Albert so wenig über sich? Und wo ist er immer, wenn er nicht mit Charlotte zusammen ist? Und vor allem, warum geht er nie ans Telefon?
Ein skurriles Szenario. Eine Frau übernimmt die Wohnung einer Toten, schafft zwar deren Sachen raus, führt deren Leben aber in gewisser Weise weiter. Diese Thematik tritt jedoch mit der Beziehung zwischen Beyla und Albert in den Hintergrund.
Zwischenzeitlich läuft diese Beziehung richtig gut. Doch dann stört sich Beyla an immer mehr Kleinigkeiten. Zunächst sind es ganz unscheinbar Dinge. Vielleicht erzählt Albert nicht gerne von sich. Da wirkt es albern, dass sich Beyla daran stört. Das merkt sie dann auch irgendwann.
Er informiert sie halt nicht über jeden seiner Schritte. Auch das ist relativ normal.
Verrückt ist fast schon, das Beyla sich so sehr daran stört, dass Albert nicht ans Telefon geht, wenn sie da ist. Wenn er nicht telefonieren möchte, wenn sie Zeit gemeinsam verbringen, dann ist das doch eigentlich eine freundliche Geste.
Auch das sieht Beyla dann irgendwann ein.
Trotzdem bleibt sie misstrauisch. So misstrauisch, dass Albert ihr regelmäßig vorwerfen muss, zu kontrollierend zu sein.
Fast schon irrsinnig wirkt es, wie häufig die Telefonproblematik zwischen den beiden angesprochen wird. Doch mit der Zeit wird immer klarer, dass Albert entweder tatsächlich ein starker Eigenbrötler ist oder doch ein Geheimnis mit sich rumschleppt.
Zwischendurch treten immer mal wieder ein paar von Beylas Freundinnen auf. Vor allem eine ist wichtig. Sie ist gerade schwanger geworden und ist nun davon überzeugt, dass ihre Beziehung zu ihrem Freund etwas wichtiges ist. Nach den Treffen mit ihr merkt an, dass Beyla auch nach etwas Wichtigem sucht. Auch wenn sie das vielleicht nicht unbedingt zugegeben möchte. Und ob Albert dabei der Richtige ist?
Letztendlich ist es natürlich ein Geheimnis, das Albert umgibt. Auch wenn es dann doch unspektakulärer ist, als erwartet. Das Ende für die Beziehung bedeutet es trotzdem. Am Ende glaubt Beyla, dass sich Albert umgebracht hat. Da sie sich das allerdings nur vorstellt (und ein dumpfes Geräusch in Alberts Wohnung vernimmt), ist dies nicht gesichert.
Fesseln tut die Geschichte eigentlich nur, weil Albert so mysteriös wirkt. Mal funktioniert die Beziehung daher besser, mal schlechter. Interessanter wird es freilich, wenn sie schlechter funktioniert. Ansonsten sind die Charaktere zwar recht glaubwürdig und gerade die schwangere Freundin kann man sich mit ihrem Dumgeschwätz sehr bildlich vorstellen, aber ansonsten ist die Erzählung nicht sehr weltbewegend. Einzig die Passagen über Beyla und die Beziehung zu ihrem Vater, sind neben der Geschichte um Albert, die ja nun Höhen und Tiefen hat, recht eindrucksvoll.
Durch das offene Ende wird mir dann auch nicht ganz klar, was mir die Geschichte jetzt eigentlich sagen soll und daher bleibt es für mich irgendwie doch nur eine weitere gescheiterte Liebesbeziehung, die in nette Sprache verpackt ist.
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Gelesen: Die Welten der Erdanaar
In den "Welten der Erdanaar" erfährt man endlich ein wenig mehr über die Erdanaar. Leider aber nicht so viel, dass die Gesamtlage etwas klarer werden würde. Zu mächtig ist die andere Seite, zu wenig verständlich. Stattdessen bahnt sich eine Spaltung in der Gesellschaft der Erdanaar an, die den Menschen wohl noch einige Probleme bereiten wird. Eine Lösung des Problems ist jedoch immer noch nicht in Sicht. Zu allem Überfluss mangelt es dem Heft auch noch deutlich an Spannung...
Sternenfaust Band 120 - Die Welten der Erdanaar (von Guido Seifert)
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Gelesen: Wächter des Zwielichts
Der ewige Kampf zwischen dem Licht und dem Dunkel verlagert sich ein wenig. Denn nun wird auch die Inquisition immer mehr in den Konflikt hineingezogen. Diese Institution soll eigentlich über den beiden Seiten und den beiden Wachen stehen und dafür sorgen, dass der große Vertrag, der das Gleichgewicht bewahren soll, eingehalten wird.
Doch nun scheint jemand eine Möglichkeit gefunden zu haben, normale Menschen in Andere zu verwandeln. Damit wäre das Gleichgewicht endgültig nicht mehr zu halten. Denn jeder, der über diese Macht verfügt, könnte sich und seine Seite beliebig oft verstärken. So jemand würde als erstes die Inquisition auslöschen, um die Alleinherrschaft zu erlangen. Daher hat die Inquisition ein berechtigtes Interesse daran, dass jemand mit einer solchen Macht gestoppt wird.
Nachdem nun jeweils drei Missionen aus Sicht der Tagwache und der Nachtwache geschildert wurden, dreht sich dieser Roman nun eher um die Wächter des Gleichgewichts. Schön ist aber, dass dennoch vor allem der Lichte Anton im Vordergrund steht, der auch schon die Hauptfigur in den anderen beiden Romanen war.
Dadurch ist es aber um so faszinierender, dass die Geschichten trotzdem die Sicht der Inquisition darstellen, obwohl das Geschehen hauptsächlich aus der Sicht eines Lichten beschrieben wird.
Immer deutlicher wird nämlich, dass der Kampf zwischen Licht und Dunkel beinahe nur vorgeschoben ist. Natürlich kämpfen beide Seiten um die Vorherrschaft. Letztendlich geht es beiden Seiten allerdings nur um das Ziel die Anderen vor einer Entdeckung durch die Menschen zu beschützen.
Überraschenderweise arbeiten die Tag- und die Nachtwache in dem dritten Teil der Wächter-Reihe also mit der Inqusition zusammen. Die große Konfrontation, die sich in den letzten Bänden durch viele Intrigen ankündigte, bleibt also aus.
Stattdessen werden wieder drei Geschichten erzählt, von denen man erst am Schluss merkt, dass sie alle etwas miteinander zu tun hatten und aufeinander aufbauten. Wieder beginnt die erste Geschichte sehr langsam, besticht aber durch eine sehr gut gelungene Darstellung einer russischen Mietwohnungssiedlung.
In dem zweiten und dritten Teil nimmt die Handlung dann richtig Fahrt auf. Zum Schluss steht sogar einmal wirklich das Schicksal der gesamten Menschheit auf dem Spiel und nur Anton kann die Welt davor retten, dass sie nur noch von anderen bevölkert ist - er muss dafür nur einen alten Freund, einen Dunklen, töten.
So überzeugt also auch der dritte Teil durch nicht unbedingt sympathische aber glaubwürdige Charaktere, eindrucksvolle Beschreibungen und raffinierten Geschichten. Außerdem wird immer mehr enthüllt, dass die großen Veränderungen des zwanzigsten Jahrhunderts (Kommunismus, Faschismus) alle von den Anderen als alternative Gesellschaftsformen geplant wurden. Interessanterweise übrigens allesamt von den Lichten.
Bleibt also eigentlich nur zu hoffen, dass der letzte Teil der Reihe eben so gut und spannend bleibt wie die letzten. Und - was nur schwer vorstellbar ist - das er vielleicht sogar ein Ende für den Konflikt zwischen Licht und Dunkel bringt. Schließlich ist das ein Konflikt, indem niemand siegen kann. Denn mittlerweile hat sich herausgestellt, dass die Schaffung einer besseren Gesellschaft, wie die Lichten das planen, eine Entdeckung der Anderen und damit deren Auslöschung mit sich bringen würde. Also wird auch die Lichte Seite nie triumphieren können, ohne dabei ausgelöscht zu werden.
Fast schon tragisch ist es dann, dass es in der Nachtwache Kämpfer gibt, die teilweise seit über 800 Jahren für die Lichte-Sache kämpfen auch wenn sie wissen, dass es höchstwahrscheinlich zwecklos ist oder zum Untergang der eigenen Art führt. Andererseits ist es auch schön, wenn man sich seinen Idealismus so lange bewahren kann. Denn unter dem Gesichtspunkt des Idealismus wirkt sogar der manchmal recht kaltherzige lichte Chef der Nachtwache äußerst sympathisch.
Aber wie gesagt, spannend wird, was für eine Lösung der vierte und letzte Band bringt...
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Gelesen: Der Taratzenkönig
Der neue Zyklus startet etwas durchwachsen. Das Heft kann nicht die gewohnte Spannung erzeugen und wird erst kurz vorm Schluss richtig gut.
Die Geschichte um die äußerst mental begabte Barbarin Traysi fesselt einfach noch nicht genug. Und die Taratzen geben irgendwie seltsame Gegner ab. Zwar sind sie realistischer als der grüne Schleim aus Waashton, aber der war deutlich spannender...
Meine Rezension bei Sf-radio ist unter dem folgenden Link zu finden:
Maddrax Band 251 - Der Taratzenkönig (von Christian Schwarz)
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Gelesen: Full Circle (von Kirstin Beyer)
Nach dem Serienende der Voyager-Serie gab es ein Relaunch in Burchform.
Die vierbändige Reihe wurde von dem Verlag aber nicht sonderlich gut gepflegt und so hinkte sie der aktuellen Handlung schnell einige Jahre hinterher.
Nun scheint Pocket Books das ändern zu wollen. Mit "Full Circle" erschien vor kurzem ein äußerst umfangreicher Voyager-Roman.
Die Charakter sind besser getroffen als in den meisten TV-Folgen. Sie alle schaffen es sich nicht so auf der Erde zu integrieren, wie sie es gehofft hatten.
Der Roman hätte auch außerordentlich gut werden können. Nur leider wirkt er dadurch, dass er einen sehr langen Zeitraum überbrücken muss, etwas szenenhaft und nicht wie ein zusammenhängendes Werk.
Dafür gibt es aber zwei sehr interessante, offene Enden, die hoffentlich bald geklärt werden. Denn nur wenn es regelmäßig neue Voyager-Geschichten gibt, kann verhindert werden, dass eine solch große Aufholjagd wie in "Full Circle" ein zweites Mal notwendig ist.
Für das Jahr 2010 ist bis jetzt jedoch kein Voyager-Roman angesetzt...
Meine Rezension zu dem Buch ist bei Trekzone als Zweitrezension zu dem Buch erschienen und ist unter folgendem Link zu finden:
Star Trek Voyager - Full Circle (von Kirstin Beyer)
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Gelesen: Wächter des Tages (von Sergej Lukianenko)
Wie in WÄCHTER DER NACHT werden in Wächter des Tages drei Operationen beschrieben. Im Gegensatz zum ersten Band der Reihe werden sie diesmal jedoch nicht ausschließlich aus der Sicht der Nachtwache erzählt, sondern auch aus der Sicht der Tagwache.
Schon im letzten Band deutete sich an, dass hinter den Aktionen der Lichten und der Dunklen ein höherer Plan steht. Dieser Verdacht erhärtet sich in diesem Buch.
Gleich im ersten Teil wird die dunkle Hexe Alissa vom Dunklen Tagwachen Chef Sebulon als Bauernopfer verwendet, um einen Lichten Magier vor die Inquisition zu bekommen. In den nächsten beiden Teilen wird die zukünftige lichte Großmeisterin Swetlana durch einen Zwielichschatten geschwächt und im dritten Teil stellt sich heraus, dass die Lichten die Geburt eines neuen Messias planen, während der Plan der Bösen nicht ganz ersichtlich wird…
Bevor ich mir die ersten drei Bücher dieser Reihe gekauft habe, wurde mir gesagt, dass sie alle ganz gut seien. Das einzige Manko sei nur, dass man die ganze Zeit erwartet, dass es nun richtig los gehen würde und dann passiere doch nichts.
In gewisser Weise stimmt das. Das Gleichgewicht der Kräfte zwischen Licht und Dunkel ist sehr fragil. Beide Seiten ringen um den kleinsten Vorteil und die Inquisition hat alle Hände voll zu tun, das Gleichgewicht aufrecht zu erhalten. Die ganze Zeit erwartet man eigentlich, dass die offene Konfrontation sofort losgeht.
Doch jedes Mal sind es gewöhnliche Wächter der Wachen, die dafür sorgen, dass das Gleichgewicht der Kräfte doch noch gewahrt bleibt. Jedes Mal kann die Katastrophe noch weg geredet werden.
Klar ist aber, dass Sebulon, der Chef der Tagwache, irgendetwas plant. Doch auch die Lichten planen eine große Veränderung der Welt und sind dabei gewillt, einige Millionen Tote einzukalkulieren. Und auch sie sind bereit, Bauernopfer zu riskieren.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass am Ende keine der beiden Seiten obsiegt. Zum Schluss müssen sie beide einen herben Verlust verkraften.
Es ist auch nicht verwunderlich, dass die Grenze zwischen Licht und Dunkel immer weiter verschwimmt. Die Dunklen kämpfen für die Freiheit. Die Freiheit, tun und lassen zu können, was man möchte. Wenn ich jemandem helfen möchte, dann tue ich das. Wenn ich jemanden töten möchte, dann tue ich das. Wenn mich jemand daran hindert, dann habe ich halt Pech und muss sehen, ob ich stärker bin oder nicht.
Die Lichten wollen Ordnung.
Ganz zu erklären sind beide Theorien nicht. Im Buch wirken sie aber logisch und in sich schlüssig.
Mit “Wächter des Tages” wird die Wächter-Welt noch ein wenig komplizierter. Doch das ist genau das Angenehme. Man weiß nicht, was geplant wird. Man weiß auch nicht, wie alles enden wird.
Und dennoch ist das Buch enorm spannend. Denn es sind die einfachen Wächter der Nacht- und der Tagwache, deren Geschichten erzählt werden. Sie wissen meist selbst nicht genau, was ihre Chefs für sie geplant haben und können nur hoffen, kein Bauernopfer zu sein.
Und so erfährt man mit ihnen dann immer mehr Mosaiksteinchen des Puzzles. Leider erfährt man am Ende aber nicht alles. Das ist aber auch verständlich, schließlich gibt es ja noch einen dritten Teil.
Dazwischen glänzt “Wächter des Tages” aber auch durch viele einfallsreiche Ideen und gute Beschreibungen. Der Zwielicht-Schatten im zweiten Teil ist so ein Einfall. Ein enorm starker, dunkler Magier taucht auf einmal auf. Niemand weiß, was er will. Am Ende stellt sich heraus, dass er aus dem Zwielicht entstanden ist, um das Gleichgewicht zwischen Licht und Dunkel wieder herzustellen. So etwas geschieht immer, wenn auf einer Seite ein übermächtiger Magier entsteht. Die Seite kann dann wählen, opfert man den Großmagier oder eine enorme Anzahl von einfachen Wächtern. Der Schatten hört erst auf zu existieren, bis eine bestimmte Anzahl Lichter/Dunkler Anderer getötet worden sind. Wie sich die Chefs bei den Lichten bei dieser Zwickmühle entscheiden ist schockierend…
Eine gute Beschreibung ist zum Beispiel das Pionierlager im ersten Teil. Hier wird die Atmosphäre, die in diesem Jugendlager herrscht wunderbar beschrieben.
Überraschenderweise ist der erste Teil sogar eine Liebesgeschichte, die aber natürlich tragisch endet.
Zwischendurch werden regelmäßig philosophische Gespräche über die Beschaffenheit von Licht und Dunkel geführt. Besonders interessant ist dabei zu Beginn des Buches ein Taxi-Fahrer, der meint, das Licht sei besser, weil sie sich an Moralvorstellungen halten. Ein Beispiel dafür sie das Gebot, du sollst nicht töten. Aber gerade das machen auch die Lichten. Und selbst der Taxi-Fahrer wäre sofort bereit geiselnehmende Terroristen an die Wand zu stellen. So weit also zu den Moralvorstellungen.
Interessant ist das Gespräch aber vor allem, weil in diesem eine dunkle Hexe sich letztendlich mit Argumenten die Ansicht durchsetzt, dass die Dunkle Seite eigentlich die humanere und menschlichere ist.
Auch in “Wächter des Tages” gibt es eigentlich kein hell und dunkel, sondern nur das Ringen zwischen zwei Gruppierungen. Das ist aber sehr gelungen dargestellt und enorm spannend. Zwischendurch glänzt es immer noch durch philosophische Gespräche über das Gute und das Böse in der Welt. Insgesamt ist der zweite Teil der Reihe mindestens so gelungen wie der erste, wenn nicht gar noch besser.
Schon im letzten Band deutete sich an, dass hinter den Aktionen der Lichten und der Dunklen ein höherer Plan steht. Dieser Verdacht erhärtet sich in diesem Buch.
Gleich im ersten Teil wird die dunkle Hexe Alissa vom Dunklen Tagwachen Chef Sebulon als Bauernopfer verwendet, um einen Lichten Magier vor die Inquisition zu bekommen. In den nächsten beiden Teilen wird die zukünftige lichte Großmeisterin Swetlana durch einen Zwielichschatten geschwächt und im dritten Teil stellt sich heraus, dass die Lichten die Geburt eines neuen Messias planen, während der Plan der Bösen nicht ganz ersichtlich wird…
Bevor ich mir die ersten drei Bücher dieser Reihe gekauft habe, wurde mir gesagt, dass sie alle ganz gut seien. Das einzige Manko sei nur, dass man die ganze Zeit erwartet, dass es nun richtig los gehen würde und dann passiere doch nichts.
In gewisser Weise stimmt das. Das Gleichgewicht der Kräfte zwischen Licht und Dunkel ist sehr fragil. Beide Seiten ringen um den kleinsten Vorteil und die Inquisition hat alle Hände voll zu tun, das Gleichgewicht aufrecht zu erhalten. Die ganze Zeit erwartet man eigentlich, dass die offene Konfrontation sofort losgeht.
Doch jedes Mal sind es gewöhnliche Wächter der Wachen, die dafür sorgen, dass das Gleichgewicht der Kräfte doch noch gewahrt bleibt. Jedes Mal kann die Katastrophe noch weg geredet werden.
Klar ist aber, dass Sebulon, der Chef der Tagwache, irgendetwas plant. Doch auch die Lichten planen eine große Veränderung der Welt und sind dabei gewillt, einige Millionen Tote einzukalkulieren. Und auch sie sind bereit, Bauernopfer zu riskieren.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass am Ende keine der beiden Seiten obsiegt. Zum Schluss müssen sie beide einen herben Verlust verkraften.
Es ist auch nicht verwunderlich, dass die Grenze zwischen Licht und Dunkel immer weiter verschwimmt. Die Dunklen kämpfen für die Freiheit. Die Freiheit, tun und lassen zu können, was man möchte. Wenn ich jemandem helfen möchte, dann tue ich das. Wenn ich jemanden töten möchte, dann tue ich das. Wenn mich jemand daran hindert, dann habe ich halt Pech und muss sehen, ob ich stärker bin oder nicht.
Die Lichten wollen Ordnung.
Ganz zu erklären sind beide Theorien nicht. Im Buch wirken sie aber logisch und in sich schlüssig.
Mit “Wächter des Tages” wird die Wächter-Welt noch ein wenig komplizierter. Doch das ist genau das Angenehme. Man weiß nicht, was geplant wird. Man weiß auch nicht, wie alles enden wird.
Und dennoch ist das Buch enorm spannend. Denn es sind die einfachen Wächter der Nacht- und der Tagwache, deren Geschichten erzählt werden. Sie wissen meist selbst nicht genau, was ihre Chefs für sie geplant haben und können nur hoffen, kein Bauernopfer zu sein.
Und so erfährt man mit ihnen dann immer mehr Mosaiksteinchen des Puzzles. Leider erfährt man am Ende aber nicht alles. Das ist aber auch verständlich, schließlich gibt es ja noch einen dritten Teil.
Dazwischen glänzt “Wächter des Tages” aber auch durch viele einfallsreiche Ideen und gute Beschreibungen. Der Zwielicht-Schatten im zweiten Teil ist so ein Einfall. Ein enorm starker, dunkler Magier taucht auf einmal auf. Niemand weiß, was er will. Am Ende stellt sich heraus, dass er aus dem Zwielicht entstanden ist, um das Gleichgewicht zwischen Licht und Dunkel wieder herzustellen. So etwas geschieht immer, wenn auf einer Seite ein übermächtiger Magier entsteht. Die Seite kann dann wählen, opfert man den Großmagier oder eine enorme Anzahl von einfachen Wächtern. Der Schatten hört erst auf zu existieren, bis eine bestimmte Anzahl Lichter/Dunkler Anderer getötet worden sind. Wie sich die Chefs bei den Lichten bei dieser Zwickmühle entscheiden ist schockierend…
Eine gute Beschreibung ist zum Beispiel das Pionierlager im ersten Teil. Hier wird die Atmosphäre, die in diesem Jugendlager herrscht wunderbar beschrieben.
Überraschenderweise ist der erste Teil sogar eine Liebesgeschichte, die aber natürlich tragisch endet.
Zwischendurch werden regelmäßig philosophische Gespräche über die Beschaffenheit von Licht und Dunkel geführt. Besonders interessant ist dabei zu Beginn des Buches ein Taxi-Fahrer, der meint, das Licht sei besser, weil sie sich an Moralvorstellungen halten. Ein Beispiel dafür sie das Gebot, du sollst nicht töten. Aber gerade das machen auch die Lichten. Und selbst der Taxi-Fahrer wäre sofort bereit geiselnehmende Terroristen an die Wand zu stellen. So weit also zu den Moralvorstellungen.
Interessant ist das Gespräch aber vor allem, weil in diesem eine dunkle Hexe sich letztendlich mit Argumenten die Ansicht durchsetzt, dass die Dunkle Seite eigentlich die humanere und menschlichere ist.
Auch in “Wächter des Tages” gibt es eigentlich kein hell und dunkel, sondern nur das Ringen zwischen zwei Gruppierungen. Das ist aber sehr gelungen dargestellt und enorm spannend. Zwischendurch glänzt es immer noch durch philosophische Gespräche über das Gute und das Böse in der Welt. Insgesamt ist der zweite Teil der Reihe mindestens so gelungen wie der erste, wenn nicht gar noch besser.
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Gelesen: Losing the Peace (von William Leisner)
Nach den Ereignissen der Destiny-Trilogie liegen große Teile der Föderation in Trümmern. Überall tauchen Flüchtlingsströme von zerstörten Planeten auf. Und plötzlich scheinen einige Völker an dem Sinn der Föderation zu zweifeln. Picard hat alle Hände voll zu tun, die Staatengemeinschaft zusammenzuhalten, während Beverly Crusher damit beschäftigt ist, die medizinische Situation in einem besonders überfüllten Flüchtlingslager unter Kontrolle zu bringen.
Wie sich so ein Katastrophenszenario in der früher so optimistischen "Star TreK"-Welt liest, wird in der Rezension auf Trekzone beschrieben. Bei meiner handelt es sich um die zweite Rezension:
Star Trek - The next Generation: Losing the peace - Rezenzion bei Trekzone.de
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