Gesehen: Cold Station 12 (Enterprise Folge 81)
Inhalt: Die Augments nehmen mit ihrem Bird-of-Prey Kurs auf Cold Station 12 wo sie 1800 weitere Embryonen befreien wollen. Die Enterprise, die zunächst den „Kinderhort“ der Augments untersucht, macht sich auf den Weg, das Schiff abzufangen...
Kritik: Da „Cold Station 12“ der zweite Teil eines Dreiteilers ist, war nicht zu erwarten, dass die Enterprise einen Erfolg verbuchen kann. Die Episode macht jedoch eins deutlich: Die Augments werden immer gewalttätiger. Wenn man in der ersten Folge vielleicht noch gedacht hat, dass es eventuell Zeit für einen zweiten Versuch genetischer Verbesserung wäre, ist man nun eines besseren belehrt.
Der Anführer der Augments geht mit brutaler Härte vor. In dieser Episode wird er noch von Soong in seine Schranken verwiesen. Man merkt Soong deutlich an, dass er mit der Härte seiner „Kinder“ nicht wirklich zurecht kommt. Dennoch macht er mit, schließlich wird er in der Regel vor vollendete Tatsachen gestellt.
In der Folge passiert viel, ohne dass es wirklich Fortschritte gibt. Gleich zu Beginn wird anhand eines Augments ohne Verbesserungen gezeigt, wie herzlos eine Gesellschaft von Augments wäre. Das Ende dieses Jungen in dieser Episode zeigt ebenfalls, wie wenig Solidarität es unter den Augments geht. Außerdem zeigt das selbstständige Handeln des Anführers beim Vergiften der Besatzung der Station und beim Diebstahl von außergewöhnlich gefährlichen Krankheiten, dass die Augments längst neben Soong herarbeiten.
Es ist also abzusehen, dass im dritten Teil Soong seine „Kinder“ nicht mehr unter Kontrolle haben wird.
Es ist witzig, in dieser Folge endlich Dr. Lucas kennenzulernen. Schon seit einiger Zeit schreibt Dr. Phlox regelmäßig Briefe an diesen menschlichen Doktor. Nun lernt man ihn gleich in einer Notsituation kennen. Das ist eine gute Idee.
Ansonsten ist diese Episode hauptsächlich eine gut gemachte „Action“-Folge. Es gibt ein paar gute Kampfszenen und auch die Bedrohung durch die Augments sorgt für viel Spannung. Das bringt sehr gute Unterhaltung mit sich, die leider immer noch davon getrübt wird, dass es reichlich unlogisch ist, 1800 genetisch verbesserte Embryonen im All zu lagern. 4 von 5 Punkten.
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Gesehen: Der zerbrochene Spiegel (Deep Space Nine Folge 92)
Inhalt: Die Spiegeluniversums-Jennifer-Sisko taucht auf Deep Space Nine auf und entführt Jake Sisko ins Spiegeluniversum. Damit möchten sie und die anderen menschlichen Rebellen dort, Benjamin Sisko erpressen, die Defiant für einen Einsatz zu reparieren. Denn die Allianz aus Klingonen und Cardassianern ist auf dem Weg, um die Rebellen von DS9 zu vertreiben...
Kritik: Die Idee, dass Jennifer Sisko Jakes Sehnsucht nach seiner Mutter ausnutzt, um ihn ins Spiegeluniversum zu locken, ist nicht schlecht. Auch die Tatsache, dass die Rebellen DS9 erobert haben und nun die Allianz alles tut, um sie von dort zu vertreiben, ist logisch.
Allerdings machen sich die Autoren das Ganze ein wenig einfach. Die Defiant alleine zerstört eine ganze Allianz-Flotte und schlägt einen klingonischen Super-Kreuzer in die Flucht, obwohl die Crew, die das Schiff fliegt, gerade auf Jungfernflug ist. Das ist unrealistisch. Außerdem ist das klingonische Schiff viel zu groß. Es erinnert in seinen Proportionen eher an einen Sternenzerstörer als an ein „Star Trek“-Schiff.
Außerdem ist es ein wenig willkürlich, dass auf einmal Worf auf dem klingonischen Schiff auftaucht. Sicher, man hat ihn in der vierten Staffel in die Serie geholt, nun muss er auch im Spiegeluniversum auftauchen. Aber da hätte man sich etwas raffinierteres überlegen können.
Immerhin ist es mal wieder nett, die bekannten Charaktere aus Deep Space Nine im Spiegeluniversum zu erleben. Gerade Kira ist hier immer ein Erlebnis. Leider sind Odo und Sisko im Spiegeluniversum schon gestorben, das wären sonst auch Erlebnisse gewesen.
Insgesamt ist diese Spiegeluniversums-Episode weitaus schwächer als ihre Vorgänger. Sie unterhält zwar immer noch prächtig, hat diesmal aber logische Fehler. 3,5 von 5 Punkten.
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Gesehen: Grenzgebiet (Enterprise Folge 80)
Inhalt: Ein klingonischer Bird-of-Prey wird von zwei Menschen im Alleingang gekapert. Die Klingonen stehen kurz davor den Menschen den Krieg zu erklären. Die wissen, dass eine Gruppe genetisch verbesserter Menschen für den Angriff verantwortlich ist. Captain Archer nimmt Kontakt mit dem Verbrecher Soong auf. Dieser hat damals die genetisch aufgewerteten Menschen freigesetzt. Archer nimmt den genialen Verbrecher an Bord und fliegt mit ihm in die Badlands. Eine Zone, in der sich sowohl Klingonen als auch Orioner tummeln und nun eben auch die genetisch verbesserten Menschen...
Kritik: Nur drei Episoden nachdem die Erde von der Xindi-Waffe gerettet wurde und eine Episode nachdem die Erde vor den Auswirkungen des temporalen Kalten Krieges gerettet wurde, ist der Planet schon wieder in Gefahr. Diesmal kommt die Gefahr wieder aus der Vergangenheit: Überbleibsel der eugenischen Kriege wurden freigesetzt.
Genetische Aufwertung ist in der Menschheit des 22. Jahrhundert und später auch in der Föderation ein Tabu. Zu vernichtend war das Ergebnis der eugenischen Kriege. Nur ein genialer und verrückter Wissenschaftler wie Soong kann daher auf die Idee kommen, sich dem Thema wieder zu widmen. Die Einführung dieser Person in die Serie kann als gelungen bezeichnet werden. Er wirkt zumindest von Anfang an authentisch.
Leider sind seine Methoden mehr als unrealistisch. Wie soll es ihm denn gelungen sein, die Embryos von Cold Station 12 zu klauen und in das Grenzgebiet zu bringen. Selbst die Enterprise braucht eine Weile, um dorthin zu kommen. Mit welchem Schiff soll Soong das denn geschafft haben? Das ist leider mehr als unlogisch.
Dafür ist der Verlauf der Episode recht spannend.
Ein Teil der Enterprise-Crew wird von Orionern gefangen genommen und auf einem Sklavenmarkt verkauft. Archer muss mit Soong zusammenarbeiten, um seine Crewmitglieder wieder zu befreien.
Währenddessen findet auf dem Bird-of-Prey ein Umsturz statt. Die friedlichen Augments (so werden die aufgewerteten Menschen genannt) unterliegen, ein aggressiverer Kapitän setzt sich durch. Das wird für die weiteren Episoden für Schwierigkeiten sorgen.
Es ist erstaunlich, wie mächtig die Augments sind. Im Alleingang erobern sie einen Bird-of-Prey und im Alleingang gelingt es ihnen die Enterprise Verteidigung zu überwältigen. So ist Soong zum Schluss in den Händen der Augments, die ihn als ihren Vater verehren. Er ist fest entschlossen, weitere Augments von der Cold Station 12 zu retten.
Sicherlich, die Bedrohung durch die Klingonen kommt recht überraschend. Aber dies bietet der Enterprise den Anlass, mit einer bestimmten Mission die Erde zu verlassen. Bisher ist man noch nicht zu dem alten „Ich fliege durchs Weltall und gucke was passiert“-Muster zurückgekommen. Stattdessen setzt man auf mehr Kontinuität. Wieder einmal bricht die Enterprise verfrüht auf.
Leider sieht man keine Abschiedsszene zwischen Archer und Hernandez. Dafür wird T'Pols Hochzeit aus der vorherigen Episode wieder aufgegriffen. Das ist gut.
„Borderland“ ist der erste Teil eines neuen Mehrteilers. Dieser beginnt spannend und sehr gut. Der einzige Kritikpunkt ist eigentlich nur, dass es Soong unmöglich sein dürfte, die Augments vor zwanzig Jahren zu klauen und in die Grenzgebiete zu bringen. Ansonsten ist die Episode gelungen. Insgesamt unterhält sie so sehr gut. 4 von 5 Punkten.
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Gesehen: Strafzyklen (Deep Space Nine Folge
Inhalt: Miles O'Brien wird auf einem Planeten im Gamma-Quadranten der Spionage bezichtigt. Das Urteil: 20 Jahre Haft. O'Brien muss jedoch nicht wirklich 20 Jahre in ein Gefängnis. Stattdessen werden ihm einfach die Erinnerungen an einen 20-jährigen Gefängnisaufenthalt ins Gehirn gespeichert. So kann er schon nach wenigen Minuten nach DS9 zurückkehren. Er hat jedoch das Gefühl, das 20 Jahre vergangen sind...
Kritik: „Strafzyklen“ ist eine bewegende Episode. O'Brien stößt bei seiner Rückkehr überall an. Es ist schnell klar, dass er ein Geheimnis mit sich trägt. Während er all seinen Freunden erzählt, dass er die Erinnerung an 20 Jahre Einzelhaft im Kopf hat, zeigen seine Erinnerungen immer einen Zellengenossen. Der Zuschauer ahnt daher sofort, dass Miles diesen irgendwie getötet haben muss.
Die „Enthüllung“ am Ende ist daher nicht wirklich spannend. Die Folge ist also vorhersehbar. Trotzdem rührt es einen, wie O'Brien sich niemandem anvertrauen kann und all seine Freunde vor den Kopf stößt.
„Strafzyklen“ ist eine bewegenden und unterhaltsame Charakter-Episode, die leider ein wenig vorhersehbar geraten ist. Das wird jedoch durch die gelungene O'Brien Inszenierung beinahe wieder wett gemacht. 4 von 5 Punkten.
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Gesehen: The lame duck congress (West Wing Folge 28)
Inhalt: Der Präsident möchte einen internationalen Vertrag durch den Senat bringen. Er weiß, dass der neue Senat, der sich einen Monat später konstituieren wird, gegen den Vertrag stellen wird. Deswegen überlegt er, eine „lame duck session“ mit dem alten Senat vor dessen Ablauf einzuberufen. Sein Staff beginnt, bereits abgewählte Senatoren zurückzurufen...
Kritik: Eine äußerst spannende Grundfrage: Ist es in Ordnung bereits Senatoren, die zwar noch im Amt sind, aber eigentlich bereits abgewählt sind, dazu zu benutzen, noch schnell ein Gesetz durchzubringen?
Bartlett sieht das im Notfall als gerechtfertigt an. Leo hat damit so seine Probleme. Und wie sich im Laufe der Folge herausstellt, haben auch noch andere Menschen damit ein Problem. Keine einfache Aufgabe.
Auch in dieser Folge wird wieder deutlich, was für ein Gewinn Ainsley doch für die Serie ist. Zwar sind die Charaktere immer noch mehr als gelungen, aber Ainsley mischt die Gruppe als Republikanerin doch ordentlich auf.
In dieser Folge wird auch endlich mal wieder auf CJ und Danny eingegangen. Die beiden haben eine gemeinsame Beziehung ja nicht hinbekommen und müssen nun noch immer miteinander arbeiten. Sie als Pressesprecherin, er als Journalist. In dieser Folge gibt es einen vorläufigen Abschluss. Schön wäre es, wenn auch in den nächsten Episoden noch darauf eingegangen wird. Andere Beziehungen wie die zwischen Leos Tochter und Sam oder Charly und dem Präsidentten scheinen in der zweiten Staffel nämlich irgendwie vergessen worden zu sein.
Insgesamt eine interessante und gelungene Folge, die mit vielen Handlungssträngen auftrumpft. 4,5 von 5 Punkten.
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Gesehen: Heimat (Enterprise Folge 79)
Inhalt: Der Enterprise-Crew wird ein begeisterter Empfang bereitet. Nur ist das folgende Briefing für Captain Archer nicht so freundlich. Auf die kritischen Fragen des vulkanischen Botschafters reagiert er mit einem Wutausbruch und bekommt Zwangsurlaub.
Trip reist derweil mit T'Pol nach Vulkan. Gerade als er erkennt, dass er in sie verliebt ist, eröffnet sie ihm, dass sie heiraten wird.
Doktor Phlox muss derweil feststellen, dass die Xindi-Krise xenophobe Tendenzen auf der Erde befördert hat...
Kritik: Diese Episode ist das, was Enterprise braucht.
Die Episode hat sympathische Charaktere.
Archers verhalten ist nachvollziehbar. Seine Entwicklung in der Episode ist das ebenfalls. An Captain Herandez sieht er, wie sehr er sich verändert hat. Er ist nicht mehr der Forscher, der er einmal war. Er nimmt sogar noch einmal Bezug auf die Folterszene, die so lange ignoriert worden ist. Außerdem ist die Beziehung, die sich zwischen den beiden Captains anbahnt, nett. Seine letzte Unterhaltung mit Soval, dem vulkanischen Botschafter ist eben so gelungen.
Trips Verhalten ist anrührend.
Der angenehme Trip nach Vulkan gerät für ihn zu einem Höllentrip. Doch er verarbeitet ihn vorbildlich. Dadurch dass er T'Pol ziehen lässt, verabschiedet er sich endgültig von der Kindernummer, die er in der ersten Staffel noch war (man erinnere sich: Schneemänner auf Asteroiden und Flirts in Bars).
Aber auch alle anderen Brückenoffiziere erhalten ein paar Szenen.
Zwar wird keine zusammenhängende Geschichte erzählt, aber die verschiedenen Handlungsstränge sorgen allein für genug Unterhaltung.
Außerdem strotzt diese Episode vor Kontinuität. Es wird auf zig Episoden aus der Vergangenheit angespielt. Das ist gut, denn bei Enterprise hatte man in den ersten zwei Staffeln das Gefühl, dass eigentlich egal war, was zuvor passierte. In der dritten Staffel wiederum gab es nur eine einzige Handlung. Die Serie kannte bisher also entweder zu viel oder zu wenig. „Heimat“ trifft genau das erforderliche Mittelmaß.
T'Pols Heirat wird hoffentlich noch Konsequenzen für die Serie haben. Ihr Ehemann hat ihr zwar erlaubt, erst einmal auf der Enterprise zu bleiben, aber das wird vermutlich nicht ewig so weitergehen. Außerdem wird Trip vermutlich doch Probleme im weiteren Umgang mit T'Pol haben. Die Episode zeigt aber auch deutlich, dass T'Pol immer noch Probleme damit hat, ihre Gefühle unter Kontrolle zu bekommen. Auf jeden Fall ist die Hochzeit eine gute Idee, der aber auch weitere Geschichten folgen müssen.
Zu der Episode ist nicht mehr viel zu sagen. Sie ist unterhaltsam, anrührend und sympathisch. So sollte „Enterprise“ sein und wäre die Serie immer so gewesen, wäre nicht nach vier Staffeln Schluss gewesen. 5 von 5 Punkten.
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Gesehen: R.E.D.
Vier pensionierte CIA-Agenten müssen feststellen, dass sie von ihrem ehemaligen Arbeitgeber gejagt werden, schließen sich wieder zusammen und treten gegen die CIA an. Dabei stoßen sie auf eine Verschwörung eines Verbrechers, die bis in die höchsten Kreise der amerikanischen Politik reicht.
Die Beschreibung könnte auch auf einen Agenten-Thriller hindeuten, doch R.E.D. ist (wie man im Trailer unschwer erkennen kann) als Komödie konzipiert und macht als solche ihre Sache sehr gut.
Die Story ist bis zur Unglaubwürdigkeit überzeichnet. Wenn man denkt, es könne - vom Handlungsstrang - nicht mehr absurder kommen, wird es noch absurder. Ein Einbruch bei der CIA gelingt, die Entführung des Vize-Präsidenten gelingt, alles, was eigentlich nicht gelingen dürfte, gelingt also. Das ist für eine Komödie gut, lebt sie doch vom Unerwarteten.
Die vier "Alten" sind hervorragend besetzt und haben auch durchaus Spaß an ihrem Job. Man nimmt ihnen allen die Rolle als professionelle Killer-Rentner ab. Leider bleibt Morgan Freeman etwas blass, da ihm nicht viel Bildschirm-Zeit eingeräumt wird und er sich daher nicht wirklich entwickeln kann. Bruce Willis wirkt als Rentner nicht viel anders als als aktiver Killer, aber Malkovich und Mirren sind beide perfekt in ihrer Rolle.
Sehr angenehm an R.E.D. ist auch, dass der Film aus dem typischen Komödien-Aufbau ausbricht. Zwar gibt es in der Mitte des Films den "traurigen, hoffnungslosen Moment", den fast jede Komödie und die meisten anderen Filme auch haben, aber er wird sehr gut überspielt. Das ist zwar auf der einen Seite etwas schade, da ein Hauptdarsteller ohne viel Sentimentalität aussortiert wird, aber sorgt dafür, dass der Film um einiges unterhaltsamer wird.
Mit dem Thema der "pensionierten", "veralteten" und "schwachen Großväter" hat man zudem eine Basis für die Komödie, die durchaus Ansätze für eine tiefgreifende Handlung bietet. Dieser Ansatz wird zwar nicht konsequent verfolgt (weil der Film sonst keine Komödie mehr wäre), bricht aber an einigen Stellen immer mal wieder durch. Zu erwähnen sind hier insbesondere die sehr gelungen Szenen, die die "aktive" Zeit der Hauptdarsteller während des Kalten Krieges reflektieren. Denn man muss feststellen, dass gegen die CIA noch immer die Russen am Besten helfen können.
Trotz alledem hätte R.E.D. etwas mehr Witze und deutlich weniger Geballer vertragen.Das viele Geballer (das häufig auch komisch ist) sorgt hingegen mit dafür, dass der Film so gelungen überzeichnet wirkt.
In der deutschen Version zünden einige Witze leider nicht wirklich. Zwischen "we get the band back together" und "die Truppe ist wieder komplett" liegt einfach ein riesiger Unterschied. Der Trailer lässt erahnen, dass auch andere Sprüche in der Originalversion besser passten, als in der synchronisierten Version.
Gelungen sind auch die Cuts, die bei Handlungsortwechseln verwendet werden. Anstatt zu versuchen den Cut möglichst unauffällig zu machen, wird immer ein Standbild in Form einer witzigen Postkarte der Stadt eingestellt, das dann langsam zum Leben erwacht.
R.E.D. ist ein sehr amüsanter Film mit einer gelungenen, weil abstrusen Handlung, sehr guten Darstellern und einer ordentlichen Prise Humor, die zwar keine extremen Höhen erreicht aber bis zur letzten Einselltung dasselbe gute Niveau hält.
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Gesehen: Das Gefecht (Deep Space Nine Folge 90)
Inhalt: Worf hat in einem Gefecht den Befehl gegeben, auf einen sich gerade entarnenden Frachter zu feuern, weil er dachte dies sei ein klingonisches Schlachtschiff. Nun fordert das klingonische Imperium Worfs Auslieferung und schickt einen Anwalt auf die Station. Der Fall wird vor einem vulkanischen Admiral verhandelt...
Kritik: An dieser Episode stimmt vieles nicht. Die Grundidee ist zwar ganz ordentlich, schließlich ist die Frage, in wie weit Sternenflottenoffiziere für ihr Verhalten während eines Gefechts verantwortlich sind, recht interessant.
Aber in diesem Fall ist von Anfang an klar, dass Worf aus Föderationsperspektive eigentlich keine Schuld trifft. Der klingonische Anwalt fordert seine Auslieferung, weil Worf ein Klingone ist. Aber er hat kein Föderationsrecht verlässt. Die Frage nach Worfs Motiv ist zwar interessant, aber da seine Tat gerechtfertigt war, ist das Motiv eigentlich nebensächlich und sollte nicht zu einer Auslieferung führen.
Die Verhandlung ist zwar ganz nett, ermüdet jedoch im Verlauf der Episode. Außerdem ist es merkwürdig, dass die Angelegenheit vor einem Admiral der Sternenflotte verhandelt wird und es kein Gericht mit richtigem Richter gibt. Aber vielleicht ist das Ganze so etwas wie ein Militärgericht. Trotzdem ist es merkwürdig, dass die Entscheidung von einem Admiral ohne juristische Ausbildung abhängt.
Der Kracher ist aber das Ende. Nach einer „überraschenden“ Entdeckung wird Worf endgültig freigesprochen. Zum Schluss gesteht er aber, sich doch darüber gefreut zu haben, endlich gegen die Klingonen kämpfen zu können und dass seine Entscheidung sofort zu schießen, voreilig war. Sisko klagt ihn daraufhin mehrerer Fehler an. Dabei wurde vorher zur Genüge gezeigt, dass es in der Gefechtsituation durchaus gerechtfertigt war, sofort zu schießen. Worf wollte das Leben seiner Crew beschützen. Sisko sieht das anders, er meint, Worf hätte die geringe Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Frachter enttarnt mit in die Berechnungen einbeziehen sollen, weil der Kampf auf einer Frachterroute stattfand. Aber welcher Frachterkapitän soll denn in einem Gefecht enttarnen? Das ist doch extrem unwahrscheinlich. Insgesamt ist das Ende komplett unsinnig.
„Das Gefecht“ ist eine lahme Episode, die zwar einen soliden Ansatz verfolgt, aber im Lauf etwas ermüdet und mit einem unsinnigen Ende aufwartet. 2 von 5 Punkten.
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Gesehen:Sturmfront (Teil 2) (Enterprise Folge 78)
Inhalt: Die Enterprise hängt immer noch in der Vergangenheit fest. Captain Archer ist zwar zurück auf dem Schiff, aber zwei seiner Crewmitglieder sind immer noch gefangen. Doch die Aliens, die mit den Nazis zusammenarbeiten, bieten einen Austausch an...
Kritik: Der „temporale Kalte Krieg“ war in den ersten zwei Staffeln der Serie das einzige Element, das auf einen übergreifenden Handlungsbogen in „Enterprise“ hinwies. Ohne ihn wäre die Serie eine einzelne Ansammlung von Einzelepisoden gewesen. Obwohl gerade diese „Alien-of-the-week“-Situation immer bemängelt wurde, stürzten sich Kritiker auch immer auf den Kalten Krieg. Teilweise geschah dies sogar zu recht, denn dieser „Kalte Krieg“ ist in einigen Punkten durchaus unlogisch und es wurde in den bisherigen drei Staffeln eigentlich keine einzige offen Frage geklärt. Außerdem war das Ausweichen auf die Zukunft des „Star Trek“-Universums grandios unsinnig, wenn man mit „Enterprise“ eigentlich dessen Vergangenheit ausleuchten wollte.
Mit „Sturmfront“ hat die Kritik ein Ergebnis gefunden: Der Kalte Krieg scheint mit dieser Folge beendet zu sein.
Die Episode beginnt famos. Es wird ein Propaganda-Video gezeigt, dass die amerikanische Bevölkerung auf die deutsche Seite ziehen soll. Man sieht, wie Adolf Hitler New York besucht und wie Amerikaner und Deutsche perfekt zusammenarbeiten. Eine gruselige Vorstellung.
Danach geht es leider eher den Berg hinunter. Die Begegnung zwischen Archer und den Aliens ist noch interessant. Das Angebot der Zeitreisenden ist durchaus verlockend, obwohl eigentlich klar ist, dass die Menschen den Aliens nicht trauen können.
Doch dann merkt man, dass Sillik Trips Aussehen angenommen hat. Sillik wird gefangen genommen, aber Archer versucht in keiner Weise mehr Informationen aus ihm herauszupressen. So weiß man bis zum Schluss nicht, welche Ziele Silliks Fraktion nun eigentlich verfolgt.
Gemeinsam gelingt es ihnen die Aliens zu vernichten. Dabei gibt es eine urige Schlacht zwischen der Enterprise und einigen Flugzeugen. Bei der Infiltration der Alien-Station wird Sillik getötet. Er stirbt einen raschen Tod.
Nachdem die Aliens gestoppt wurden, verkündet Daniels, der auf einmal wieder lebt, dass der „temporale Kalte Krieg“ nun nicht mehr stattfindet. Häh?
Warum kann sich die Enterprise-Crew noch an alles erinnern? Warum kann sich Daniels erinnern? Denn dann müsste er sich doch auch an seinen Tod erinnern. Was ist mit der dritten Fraktion um Sillik? Existiert sie noch? Müsste der Kalte Krieg dort nicht weitergehen?
Fragen über Fragen, kaum Antworten.
Das ist schade, denn eigentlich ist auch der zweite Teil ganz nett gemacht. Es gibt gute Effekte und sogar die Dialoge sind erträglich. Schließlich muss die Widerstandszelle erst einmal überredet werden, gegen die Deutschen und die Aliens direkt vorzugehen.
Trotzdem ist das Ende des „temporalen Kalten Krieg“ etwas unwürdig. Man hätte sich dafür mehr Zeit nehmen können.
Der zweite Teil von „Sturmfront“ trumpft mit einem gelungenen Einstand und vielen guten Effekten auf, aber leider hinterlässt er mehr ärgerliche Fragen, als nötig. Als Abschluss für den „temporalen Kalten Krieg“ ist der Zweiteiler nicht gelungen. So kommt die Episode insgesamt „nur“ auf eine gute Wertung. 3 von 5 Punkten.
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Gesehen: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (I)
Der sechste Teil der Reihe wusste schon nicht mehr wirklich zu überzeugen. Da der Film viele Teile des Buches weglassen musste, wirkte er beliebig und in vielen Teil eher wie eine Slapstick-Komödie.
Weglassen mussten die Macher der Filme im Finale der Serie nichts. Denn das Studio hat entschieden, den Film in zwei Teilen herauszubringen. Eine weise Entscheidung, wenn man überlegt, dass jeder Potter-Film ordentlich Geld in die Kassen spült. Andererseits hat Rowling beim Erstellen der Serie ihre "Storyhäppchen" ja auch sehr ungleichmäßig verteilt. Während man in den Bänden ein bis sechs jedes Mal ein kleines Stück der "Großhandlung" vorankam, passiert in Band sieben auf einmal mehr als in allen Bänden zuvor.
Schon in gedruckter Form hat das Tribut gefordert. Man las kaum noch etwas über Hogwarts, das Schulleben, das die Bücher sonst so besonders gemacht hat, war nicht mehr existent. Dazu kamen einige Storyprobleme. Das beginnt bei dem nicht vorhandenen Widerstand der meisten Zauberer, geht über den x-ten Streit zwischen Ron und Harry, der wieder einmal nicht glaubwürdig wirkt und endet bei einem furchtbar kitschigen Schluss.
Das ist natürlich spannend und unterhaltsam geschrieben, unterscheidet sich aber deutlich von den anderen Büchern.
Ähnlich verhält es sich nun mit dem Kinofilm. Die Storydichte ist hoch, der Film ein Fluss spannender Ereignisse. Alles wirkt so düster, wie man es sich kurz vor Voldemorts Machtmaximum vorstellt.
Aber die Storyschwächen des Buches kann der Film nicht ausgleichen, er verstärkt sie sogar noch. Der Streit zwischen Ron und Harry wirkt im Film genau so aufgesetzt wie im Buch.
Wie einfach das Zaubereiministerium übernommen wird, ist unglaublich. Es scheint so, als hätte es schon lange vor Voldemorts-Rückkehr niemanden gegeben, der sich mit der Abwehr dunkler Magier beschäftigt hat. Dafür, dass es dort zuvor eine ganze Abteilung für Abwehr der dunklen Künste gab, ist der Widerstand nicht existent.
Die Idee, die Szenen im Ministerium so aussehen zu lassen, wie man sich die Nazi-Zeit vorgestellt hat, ist ganz gut, aber auch das verdeutlicht nur, wie einfach sich der größte Teil der Zauberer-Welt doch hat übertölpeln lassen. Hier hätte man durchaus etwas Widerstand mit einbauen können.
Ansonsten sieht der Film perfekt düster aus. Leider wirkt das teilweise so, als sei alles künstlich. Sicherlich ist es das auch, aber der dunkle Anstrich ist teilweise zu bemüht, um alles real wirken zu lassen.
Obwohl die Entscheidung, den Film in zwei Teile zu teilen, wohl hauptsächlich aus ökonomischen Gründen getroffen wurde, ist sie gut. Denn schon der erste Teil kann sich die Zeit nehmen und möglichst viele Details aus dem Buch nachzeichnen.
Außerdem vergessen die Macher bei aller Dramatik nicht, die paar Witze aus dem Buch auch in den Film zu übertragen.
"Harry Potter und die Heiligtümer des Todes" ist ein spannender, kurzweiliger Film, der nah am Buch spielt, aber nur wenig "Harry Potter"-Feeling transportiert und einige Schwächen aus dem Roman übernimmt.
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