Gesehen: Rote Kirche (Akte-X Folge 34)
Inhalt: In einer Kleinstadt verschwinden Jugendliche und tauchen am nächsten Tag extrem verwirrt und mit einer Bemalung auf dem Rücken wieder auf. Die Bewohner verdächtigen die Angehörigen des roten Museum. Dies ist eine kleine Religionsgemeinschaft von überzeugten Veganern...
Kritik: Schon die Eröffnungszene in einer Schlachterei macht deutlich, das es in dieser Episode nicht nur um die Jugendlichen gehen wird. In der Tat stellt sich im Laufe der Folge heruas, dass dies eigentlich nur ein Nebenschauplatz ist.
Denn in der Kleinstadt experimentiert eine Organisation scheinbar in großem Stil. Allen Kühen in der Stadt wird seit einige Zeit ein bestimmtes Medikament verabreicht, das dazu führen soll, dass sie mehr Fleisch abwerfen.
Was Mulder und Scully aber nicht wissen, ist, dass auch an den Jugendlichen Experimente durchgeführt werden. Als Scully dann noch den Fahrer des Lastwagen der Mörder des Informanten aus der ersten Staffel erkennt, weiß sie, dass einiges nicht in Ordnung ist.
Zum Schluss wird der Kerl umgebracht. Es stellt sich heraus, dass in der Stadt Experimente mit außerirdischer DNA durchgeführt worden sind. Dabei hat man die Substanz nicht nur an den Kühen, sondern auch an den Jugendlichen ausprobiert. Sie wurden dadurch deutlich aggressiver und es kam häufiger zu Gewalttaten.
Zum Schluss philosphiert Scully sogar darüber, ob man sich die Region nicht gerade wegen der Kirche des „roten Museums“ ausgesucht habe. Da diese Leute kein Fleisch essen, konnte man so gut beobachten, was die Auswirkungen der DNA veränderten Kühe ist.
Insgesamt ist „Rotes Museum“ eine spannende und dichte Episode. Dass die X-Akten wieder geöffnet sind, hat der Serie deutlich gut getan. Zur Zeit jagt eine spannende Folge die nächste. 4 von 5 Punkten.
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Gesehen: Die Übernahme (Deep Space Nine Folge 89)
Inhalt: Ein alter bajoranischer Sonnensegler kommt aus dem Wurmloch. In ihm befindet sich ein bajoranischer Poet, der seit 200 Jahren verschollen ist. Er behauptet von sich der Abgesandte der bajoranischen Propheten zu sein. Captain Sisko kommt das gerade recht, denn er ist mit dem Amt nie warm geworden. Bereitwillig tritt er zurück. Doch dann führt der neue Abgesandte das alte, bajoranische Kastenwesen wieder ein...
Kritik: Die Idee der Episode ist ganz gut. Zum „Papst“ gesellt sich in gewisser Weise ein „Gegenpapst“. Da dieser das Amt aber nie haben wollte, ist das Problem schnell gelöst. Allerdings ist dem Zuschauer sofort klar, dass der mehr als 200-jahre alte Bajoraner mit dem Amt ganz schön viel Schaden anrichten kann.
Es ist beinahe erschrecken, wie blind Kira dem neuen Abgesandten folgt. Selbst nach dem Mord an einem Bajoraner, der in einem für sein Amt falschen Kaste arbeitete, bleibt sie den Ideen des neuen Abgesandten erst einmal treu. Hier zeigt sich, wie mächtig die bajoranische Religion ist.
Leider ist der Ausgang des Ganzen ebenfalls relativ vorhersehbar. Und so wird innerhalb einer Episode alles wieder rückgängig gemacht.
Ganz nett ist die Nebenhandlung, in der O'Brien damit klar kommen muss, dass seine Frau nun wieder auf der Station ist. Zwar hat er sie sehr vermisst, in der Zwischenzeit hat er jedoch viel Zeit mit Bashir verbracht. In dieser Nebenhandlung zeigt sich, wie aufmerksam Keiko O'Brien doch ist.
Insgesamt hat „Accession“ eine gute Idee, die ordentlich umgesetzt wird, aber zu einer relativ vorhersehbaren Handlung führt. Eine gute Nebenhandlung wertet das ganze ein wenig auf. 3,5 von 5 Punkten.
Die Gedankenecke-Serienübersicht zu Deep Space Nine
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Gesehen: Sturmfront (Teil 1) (Enterprise Folge 77)
Inhalt: Die Enterprise ist in der Vergangenheit gelandet. Allerdings ist diese Vergangenheit anders als erwartet. Man schreibt das Jahr 1944, doch Nazi-Deutschland steht nicht am Rande der Niederlage. Stattdessen sind die Nazis in New York und haben einen beträchtlichen Teil der amerikanischen Ostküste unter ihre Kontrolle gebracht. Die Enterprise, die gerade Captain Archer verloren hat, versucht herauszufinden, warum sie in der Vergangenheit ist und warum diese verändert wurde...
Kritik: „Sturmfront“ ist eine weitere Folge, die das Thema „temporaler Kalter Krieg“ aufgreift. Mittlerweile weiß man ja, dass die „Xindi-Episode“, also die gesamte letzte Staffel, nichts mit diesem Kalten Krieg zu tun hattte. Es war „lediglich“ eine Einzelaktion eines Volkes aus einer anderen Dimension.
Das Szneario der Episode ist interessant: Die Nazis haben Amerika erreicht. Die amerikanische Bevölkerung wehrt sich erbittert. Dennoch haben die Nazis die Lage mit ihren rabiaten Methoden relativ unter Kontrolle.
Aus dem Cliffhangar der vorherigen Staffel weiß man, dass Archer noch lebt. Man weiß aber auch, dass unter den Nazis Aliens arbeiten. Das wirft viele Fragen auf.
Auch diese Episode wirft weitere Fragen auf. Daniels erscheint als gealterter Mann auf der Enterprise. Der Suliban Silik Taucht auf dem Schiff auf und fliegt zur Erde. Außerdem ist nicht geklärt, wie Archer eigentlich überleben konnte.
Die Folge ist der erste Teil eines Zweiteilers. Daher verwundert es nicht, dass man kaum Antworten bekommt. Stattdessen erhält man Einblicke in die Widerstandszelle. Außerdem gibt es einige nette Gespräche in der Crew. Denn natürlich hatte man sich nach dem Jahr in der Ausdehnung eine andere Begrüßung erhofft.
Am Ende der Episode kommt Archer zurück auf die Enterprise, während Mayweather und Trip von den Nazis gefangen werden.
Immerhin kann er noch einmal mit dem sterbenden Daniels sprechen. Dadurch weiß man schon in dieser Folge, dass die Aliens eine weitere Fraktion im Kalten Krieg sind. Wenn sie es schaffen, die Erde zu verlassen, werden sie die Zeitlinie irreparabel verändern. Die Erklärung ist mal wieder so offen wie möglich gehalten, so dass immer noch einige Fragen offen bleiben.
„Sturmfront“ bedient sich zwar mal wieder der Nazis, baut aber eine interessante Alternativ-Geschichte auf und ist vom Anfang bis zum Ende spannend. Wäre da nicht die allgemeine Tatsache, dass der „temporale Kalte Krieg“ immer eine etwas unrealistische Note mit sich bringt. Denn ganz ehrlich: Aliens die den Nazis helfen? Das hat man sonst höchstens in drittklassigen Science-Fiction-Romanen. Trotzdem ist die Episode spannend, man hätte sich allerdings eines anderen Szenarios bedienen können. Die eugenischen Kriege oder der dritte Weltkrieg wären zum Beispiel solche Szenarien. Abgesehen davon ist die Episode sehr gut, wichtig ist jetzt nur, dass die offenen Fragena auch zur Zufriedenheit beantwortet werden. 4 von 5 Punkten.
Die Gedankenecke Serienübersicht zu Enterprise
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Gesehen: Der Streik (Deep Space Nine 4x16)
Inhalt: Aufgrund eines bajoranischen Festes hat Quarks Bar keine Besucher mehr. Daraufhin kürzt er seinen Angestellten das Gehalt um zehn Prozent. Die Angestellten wollen das nicht länger hinnehmen und gründen eine Gewerkschaft. Das ist nach Ferengi Gesetzen allerdings strengstens verboten, daher kommt kurz darauf ein Beamter der Finanzbehörde nach Deep Space Nine...
Kritik: Einmal mehr wird der Kapitalismus der Ferenig in „Deep Space Nine“ thematisiert. Diesmal wollen die Angestellten Quarks nicht länger ausgebeutet werden. Rom, der bisher immer trottelig wirkende Bruder Quarks, schwingt sich zum Gewerkschaftsführer auf. Unter seiner Führung wird ein Streik organisiert, der Quark beinahe in die Knie zwingt.
Quark wendet alle traditionellen Methoden von Arbeitgebern an. Er droht, besticht und sucht nach Streikbrechern. Alles hat keine Wirkung, denn Rom bleibt standhaft.
Insofern ist dies auch eine „Emanzipations“-Folge für Rom. Denn nach dieser Episode verlässt er Quarks Bar und arbeitet als Techniker für die Bajoraner. Er fängt nun ein eigenes Leben an, das nicht mehr von Quark bestimmt ist. Das ist eine gute Idee und eine logische Weiterentwicklung, schließlich hat Rom in den letzten Staffeln schon gezeigt, dass er ein beachtliches, technisches Talent hat.
Der Beamte von Ferenginar ist relativ stereotyp. Es ist vorhersehbar, was seine Aktionen sind. Selbst sein Angriff auf Quark ist keine große Überrschaung. Ironischerweise verhilft er gerade mit diesem Angriff der Gewerkschaft zu einem Erfolg. Denn Quark erfüllt die Forderungen der Streikenden, nachdem die Gewerkschaft aufgelöst wurde.
Es ist schön, dass in „Star Trek“ auch einmal Abhängigkeitsverhältnisse thematisiert werden. Denn eigentlich erschien die Föderation immer als eine Gesellschaft ohne Geld und damit auch ohne Zwänge. Aber warum gibt es dann Arbeiter in Quarks Bar? Sind das alles Ferengi und Bajoraner? Die Arbeiter bekommen auf jeden Fall Geld, das zumindest ein Dabo-Girl auch dringend zum Leben braucht.
Witzig ist, dass Rom Quark gegenüber sogar Marx und Engels zitiert.
In einer Nebenhandlung hat Worf ernste Probleme damit, sich mit dem Leben auf DS9 anzufreunden. Letztendlich zieht er auf die Defiant um. Die Szenen mit Worf wirken zwar authentisch und während des Sehens glaubwürdig. Aber ist es nicht albern für einen klingonischen Offizier, dass er nicht auf der Station leben kann, weil es ihm zu unruhig ist? Eine schwache Nebenhandlung. Man merkt dadurch jedoch, wie gut seine Beziehung mit Jadzia geworden ist. Da scheint sich etwas anzubahnen, schließlich kamen die beiden schon in den letzten Folgen sehr gut miteinander aus.
„Der Streik“ ist eine interessante Folge, die wieder einmal ein gesellschaftlich wichtiges Thema anspricht. Natürlich bietet diese Episode nicht so viel Spannung, wie ein Charakterkonflikt oder eine Weiterführung der Haupthandlung. Aber das Ansinnen der Episode und die Ausführung sind sehr gelungen. Lediglich die schwache Nebenhandlung stört ein wenig. 4,5 von 5 Punkten.
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Gesehen: Der Vulkan (Akte-X Folge 33)
Inhalt: In einem Vulkan verschwindet ein neues, experimentelles Gerät. Der sogenannte „Firewalker“ kann in ungeheure Hitze vordringen. Die Kontrollstation baut Kontakt zu dem Gerät auf. Was sie sehen, ist schockierend. Mitten im Vulkan liegt ein totes Mitglied des Forschungsteam, ein Schatten ist im Hintergrund zu sehen.
Ein Forschungsmitglied wendet sich an Mulder und Scully. Gemeinsam fliegen sie zu der Forschungsstation auf dem Vulkan. Sie wirkt verlassen...
Kritik: Der Vulkan ist eine typische Akte-X Stand-alone Episode. Das ist nicht schlecht, im Gegenteil. Irgendetwas wurde im Inneren des Vulkans aufgeschreckt. Die Mitarbeiter, die man dann doch auf der Forschungsstation wirken total verängstigt. Außerdem wird der Forscher, der Mulder und Scully begleitet binnen Minuten umgelegt. Das sorgt für ein ordentliches Maß an Spannung.
Der Gegner in dieser Episode ist schnell identifiziert: Der Chefwissenschaftler ist nach einem Besuch der Vulkanhöhlen durchgedreht und hat damit begonnen, die anderen Wissenschaftler zu töten. Aber Akte-X wäre ja nicht Akte-X, wenn das alles wäre. Das Problem ist weitaus vielschichtiger.
In diesem Fall handelt es sich um Parasiten, die das Forschungsteam befallen haben und sich langsam durch den Hals der Leute bohren. Wenn sie das geschafft haben, verpuffen die Parasiten und infizieren alle umliegenden Menschen, deren Hals dementsprechend ebenfalls langsam durchbohrt wird. Außerdem führt die Aktion zu einer enormen Paranoia.
Der Zuschauer weiß über dieses Phänomen etwas schneller Bescheid als der Rest oder ahnt zumindest schneller etwas als Mulder und Scully. Die beiden rennen natürlich mal wieder ausgiebigst und vor allem mutterseelenallein und teilweise unbewaffnet im dunklen Wald herum. Spannend aber irgendwie auch immer wieder ein wenig dämlich.
Es ist schön, dass zumindest in ein paar Sätzen auf Scullys bewegte Rückkehr von den Toten gesprochen wird. Denn eigentlich geht diese Episode wieder zum normalen Tagesgeschäft aus der ersten Staffel zurück.
„Der Vulkan“ ist spannend, wartet mit einigen überraschenden Wendungen auf und bietet auch ein interessantes Phänomen. Das Ende ist sehr gelungen, denn Mulder trifft eine recht interessante Entscheidung. Es gibt zwar in der Mitte einige Längen, aber durch die klaustrophobische Atmosphäre, die in der Forschungsstation herrscht, kommt die Folge trotzdem auf sehr gute 4 von 5 Punkten.
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Fazit: Enterprise - Staffel drei
Wieder einmal hat es gut ein halbes Jahr gedauert, um eine Staffel zu beenden. Das Ergebnis der dritten Enterprise-Staffel ist trotz aller Änderungen im Serienkonzept: gut, aber nicht sehr gut.
Zunächst einmal die Folgenübersicht (mit Verlinkungen zu den Rezensionen) und die Bewertungen:
Die dritte Staffel kommt also auf eine höhere Durchschnittswertung als die Zweite. Insgesamt befindet sie sich mit 3,5 von 5 Punkten im Bereich zwischen gut und sehr gut.
Die dritte Staffel weist ein für "Star Trek"-Verhältnisse extrem untypisches Maß an Kontinuität auf. Jede Episode bezieht sich eigentlich auf die vorherige, alles ist auf die Xindi-Handlung konzentriert. Selbst in Einzelepisoden wird das mysteriöse Volk in der delphischen Ausdehnung erwähnt.
Das ist natürlich von Vorteil, weil es den Zuschauer bindet. Man will wissen, wie die Handlung ausgeht. Leider zeichnet sich zum Ende der Staffel aber ab, wie die Lösung aussehen könnte. Dadurch wird der abschließende Siebenteiler (!) nicht so spannend, wie er sein könnte.
Leider ist die Handlung auch schlecht gewählt. Von der delphischen Ausdehnung hat man noch nie etwas gehört, von den Xindi ebenfalls nicht. Man hätte sich für die staffelübergreifende Handlung ein bekanntes Volk suchen sollen und vor allem nicht so simple 11. September-Anleihen einbauen dürfen. Man muss der Staffel zwar zu Gute halten, dass sie die Geschichten so gut erzählt, dass man häufig vergisst, wie schade es eigentlich ist, dass gerade diese Geschichte gewählt wurde.
Mit der dritten Staffel veruscht "Enterprise" auch wieder ethisch heikle Dinge anzusprechen. Es geht um Klonen ("Ebenbild"), Fanatismus ("Das auserwählte Reich") und Folter ("Anomalien"). Das ist ehrenwert. Aber leider setzt "Enterprise" das schlecht um. Zu häufig wird moralisiert, anstatt die Message durch eine vernünftige Geschichte zu verbreiten. In Sachen Folter ist man extrem schlicht und lässt den Taten kaum Konsequenzen folgen. Das muss besser laufen.
Insgesamt rettet die Spannung, die durch den langen Handlungsbogen aufgebaut wird, diese Staffel. Die Episoden sind nicht schlecht, sie sind meistens gut bis sehr gut. Aber nur, weil sie den Roten Faden, der in sich deutlich krankt, fortführen und nicht weil die Ideen so außergewöhnlich sind.
Kein Wunder also, dass auch die Kontinuität der dritten Staffel dafür ausgereicht haben, amerikanische Fernsehzuschauer jede Woche an den Fernseher zu binden. Hier muss man erst einmal akzeptieren, dass es die delphische Ausdehnung mit Xindis gibt, dann kann man die Staffel ganz gut finden.
Bisherige Staffeln im Vergleich
Zunächst einmal die Folgenübersicht (mit Verlinkungen zu den Rezensionen) und die Bewertungen:
Folge 53 - Die Xindi | 4 Punkte |
Folge 54 - Anomalien | 3,5 Punkte |
Folge 55 - Transformation | 3 Punkte |
Folge 56 - Rajiin | 3,5 Punkte |
Folge 57 - Impulsiv | 4 Punkte |
Folge 58 - Exil | 3 Punkte |
Folge 59 - Die Ladung | 3 Punkte |
Folge 60 - Die Dämmerung | 4,5 Punkte |
Folge 61 - Faustrecht | 2,5 Punkte |
Folge 62 - Ebenbild | 3,5 Punkte |
Folge 63 - Carpenter Street | 3,5 Punkte |
Folge 64 - Das auserwählte Reich | 4 Punkte |
Folge 65 - Testgebiet | 5 Punkte |
Folge 66 - Kriegslist | 4,5 Punkte |
Folge 67 - Der Vorbote | 4,5 Punkte |
Folge 68 - Auf ärztliche Anweisung | 2,5 Punkte |
Folge 69 - Brutstätte | 3 Punkte |
Folge 70 - Azati Prime | 4,5 Punkte |
Folge 71 - Beschädigungen | 3 Punkte |
Folge 72 - Die Vergessenen | 3 Punkte |
Folge 73 - E2 | 3 Punkte |
Folge 74 - Der Rat | 2,5 Punkte |
Folge 75 - Countdown | 3,5 Punkte |
Folge 76 - Stunde Null | 3,5 Punkte |
Gesamtbewertung: | 3,5 Punkte |
Die dritte Staffel kommt also auf eine höhere Durchschnittswertung als die Zweite. Insgesamt befindet sie sich mit 3,5 von 5 Punkten im Bereich zwischen gut und sehr gut.
Die dritte Staffel weist ein für "Star Trek"-Verhältnisse extrem untypisches Maß an Kontinuität auf. Jede Episode bezieht sich eigentlich auf die vorherige, alles ist auf die Xindi-Handlung konzentriert. Selbst in Einzelepisoden wird das mysteriöse Volk in der delphischen Ausdehnung erwähnt.
Das ist natürlich von Vorteil, weil es den Zuschauer bindet. Man will wissen, wie die Handlung ausgeht. Leider zeichnet sich zum Ende der Staffel aber ab, wie die Lösung aussehen könnte. Dadurch wird der abschließende Siebenteiler (!) nicht so spannend, wie er sein könnte.
Leider ist die Handlung auch schlecht gewählt. Von der delphischen Ausdehnung hat man noch nie etwas gehört, von den Xindi ebenfalls nicht. Man hätte sich für die staffelübergreifende Handlung ein bekanntes Volk suchen sollen und vor allem nicht so simple 11. September-Anleihen einbauen dürfen. Man muss der Staffel zwar zu Gute halten, dass sie die Geschichten so gut erzählt, dass man häufig vergisst, wie schade es eigentlich ist, dass gerade diese Geschichte gewählt wurde.
Mit der dritten Staffel veruscht "Enterprise" auch wieder ethisch heikle Dinge anzusprechen. Es geht um Klonen ("Ebenbild"), Fanatismus ("Das auserwählte Reich") und Folter ("Anomalien"). Das ist ehrenwert. Aber leider setzt "Enterprise" das schlecht um. Zu häufig wird moralisiert, anstatt die Message durch eine vernünftige Geschichte zu verbreiten. In Sachen Folter ist man extrem schlicht und lässt den Taten kaum Konsequenzen folgen. Das muss besser laufen.
Insgesamt rettet die Spannung, die durch den langen Handlungsbogen aufgebaut wird, diese Staffel. Die Episoden sind nicht schlecht, sie sind meistens gut bis sehr gut. Aber nur, weil sie den Roten Faden, der in sich deutlich krankt, fortführen und nicht weil die Ideen so außergewöhnlich sind.
Kein Wunder also, dass auch die Kontinuität der dritten Staffel dafür ausgereicht haben, amerikanische Fernsehzuschauer jede Woche an den Fernseher zu binden. Hier muss man erst einmal akzeptieren, dass es die delphische Ausdehnung mit Xindis gibt, dann kann man die Staffel ganz gut finden.
Bisherige Staffeln im Vergleich
West Wing Staffel 1 | 4,2 Punkte | sehr gut |
Akte-X Staffel1 | 4,1 Punkte | sehr gut |
Deep Space Nine Staffel 3 | 3,9 Punkte | knapp sehr gut |
Deep Space Nine Staffel 2 | 3,9 Punkte | knapp sehr gut |
Star Trek: Enterprise Staffel 3 | 3,5 Punkte | "gutes" gut |
Star Trek: Enterprise Staffel 2 | 3,1 Punkte | gut |
Deep Space Nine Staffel 1 | 2,9 Punkte | knapp gut |
Clone Wars Staffel 1 | 2,3 Punkte | knapp durchschnittlich |
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Gesehen: Die Söhne von Mogh (Deep Space Nine Folge 87)
Inhalt: Worfs Bruder Kurn kommt auf die Station. Nachdem er die Sicherheitsleute der Station bedroht, enthüllt er seinen wahren Grund: Er möchte einen ehrenhaften Tod sterben. Nachdem Worf sein Haus entehrt hat und ihm alle Ländereien und Titel weggenommen wurden, ist ihm das nur möglich, indem er sich von Worf töten lässt. Worf willigt ein...
Kritik: Kurns Auftritt ist überraschend. Als Worf sein Haus entehrt hat, hat man nicht daran gedacht, was das für eine Familie bedeutet hat. Allerdings ist es schon merkwürdig, dass eine Familie so viel Einfluss hat, wenn sie nur aus zwei Mitgliedern besteht.
Irgendwo ist es verständlich, dass Worf schnell einwilligt, Kurn zu töten. Es ist ein klingonisches Ritual, im klingonischen Recht verankert und gehört zu deren Ehr-Kult. Andererseits ist es auch erschreckend, dass Worf, der in der Föderation groß geworden ist, sich nicht erst nach einer Alternative umschaut. Das wäre vermutlich schwierig gewesen, denn Kurn hätte ihn sofort als ehrlosen Menschenfreund beschimpft. Man muss den Machern der Serie jedoch zugute halten, dass sie Worf zumindest ein paar seiner „fanatischen“ Blicke haben spielen lassen.
Natürlich gelingt es Worf nicht, Kurn umzubringen. Jadzia greift rechtzeitig ein. Danach muss man mit ansehen, wie Kurn in der DS9-Gesellschaft nach einem Platz sucht und katastrophal scheitert. Das ist kein Wunder, schließlich will er eigentlich sterben. Zwar gelingt es ihm, zusammen mit Worf einen Plan der Klingonen zu vereiteln, aber er kann kaum damit leben, gegen sein eigenes Volk zu handeln.
So realisiert Worf einmal mehr, dass er kein „reiner“ Klingone mehr ist. Stattdessen akzeptiert er die Föderation und arbeitet deswegen ja auch gegen den derzeitigen klingonischen Kurs. Zum Ende kommt Jadzia mit einer kreativen Lösung, wie Kurn sterben kann, ohne dass er getötet wird: Er bekommt eine neue Persönlichkeit. Damit verliert Worf auch noch den letzten Teil seiner Familie. Er muss zu dem Fazit kommen, dass er keine Familie mehr hat. Ein Schicksalsschlag mehr für Worf.
Immerhin scheint sich zumindest eine Freundschaft mit Jadzia anzubahnen. Sie weiß sehr viel über klingonische Traditionen. Daher kommen die beiden gut miteinander aus. Das Verhältnis wirkt auch auf dem Bildschirm realistisch.
Es ist merkwürdig, dass Sisko Worf nach dem Attentat so aggressiv behandelt. Natürlich ist es gegen die Regeln der Föderation. Aber es ist ein klingonisches Ritual und in dem Sinne durchaus in Ordnung. Zumal Kurn auch kein Bürger der Föderation ist. Da hätte er umsichtiger reagieren können und erst einmal sachlich nach den Gründen fragen können.
Der Versuch der Klingonen, das bajoranische System zu verminen, ist interessant. Ist das nur eine Maßnahme im Fall eines Krieges gegen die Föderation? Oder sollte das eventuell sogar das Dominion daran hindern, das bajoranische System zu verlassen?
Leider ist es auch eine merkwürdige Idee. Denn wie soll den ein ganzes System vermint werden? Positiv ist auf jeden Fall, dass wieder einmal „längerfristige“ Handlungen vorangetrieben werden. DS9 macht so deutlich mehr Spaß, da sich all die Einzelepisoden zu einem größere Ganzen zusammentun!
„Die Söhne von Mogh“ stellen einen weiteren Schicksalsschlag für Worf dar. Das ist spannend und hält das derzeit extrem hohe Niveau der „Deep Space Nine“-Episoden. Die Handlung hat zwar kleinere Schwächen, aber die könnte man beinahe übersehen. 4, 5 von 5 Punkten.
Die Gedankenecke-Serienübersicht zu Deep Space Nine
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Gesehen: Zero Hour (Enterprise Folge 76)
Inhalt: Die Waffe der Xindi steuert auf die Erde zu. Archer fliegt mit einem Trupp Macos auf Degras Schiff hinterher. Ihm bleiben nur noch zehn Stunden, um sie aufzuhalten...
Kritik: Das ist nun das Finale der dritten Staffel. Auf diesen Moment wurde seit der ersten Folge hingearbeitet. Das Ergebnis war abzusehen: Die Waffe der Xindi wird zerstört.
Interessant ist natürlich der Weg dorthin. Zunächst fällt auf, dass die Reptilianer in dieser Episode wieder ausschließlich bösartig dargestellt werden. Eine relativ überflüssige Feier gleich zu Beginn, bei der lebendige Tiere verspeist werden, porträtiert alle negativen Eigenschaften der Reptilien.
Dafür springen die Insektoiden aus der Allianz. Dafür werden sie von den Reptilien zerstört. Hier beweist ein weiteres Xindi-Volk Lernfähigkeit.
Es ist etwas überraschend, dass Shran Archer zu Hilfe kommt. Dafür zeigt das aber auch, wie weit die Freundschaft zwischen den beiden Captains gewachsen ist. Beim letzten Mal wollte Shran Archer noch austricksen. Jetzt hilft er ihm aufrichtig.
Natürlich gibt es wieder einmal viel Opfer-Pathos, diesmal von Archer. Und wieder einmal werden nur wenige Marines mitgenommen. Warum geht man nicht in diesem Fall mit dem ganzen Trupp in den Kampf? Hier geht es doch um alles oder nichts.
Der Kampf um die Waffe verläuft dann sehr vorhersehbar und ist streckenweise beinahe langweilig.
Dafür ist die Zerstörung der Sphären weitaus spannender und auch besser inszeniert. Aber auch hier stellt sich die Frage, warum denn nur die Enterprise auf Sphären-Jagd geht. Könnten die Xindi da nicht mit ein paar mehr Schiffen aushelfen?
Außerdem ist es schon ein wenig enttäuschend, wie schnell die Sphären vernichtet werden. Eine wird zerstört und schon fallen alle anderen – das ist unrealistisch.
Zum Schluss gibt es noch einen unvermeidbaren Cliffhangar, der zwar Spannung anfacht, aber mit der Xindi-Story nichts mehr zu tun hat. In der nächsten Staffel scheint es wieder um den temporalen Kalten Krieg zu gehen.
Das Finale der dritten Staffel ist nicht schlecht und hat einige überraschende Elemente (Vernichtung aller Sphären, Auftritt Shrans). Allerdings ist es an vielen Stellen doch vorhersehbar und vor allem unlogisch. Das sorgt für eine spannende und nette Folge, aber erst nachdem man das Denken etwas abgestellt hat. Das ist dann knapp nicht sehr gut. 3,5 von 5 Punkten.
Die Gedankenecke-Serienübersicht zu Enterprise
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Gesehen: An der Grenze (Akte-X Folge 32)
Inhalt: Scully taucht wieder auf. Sie ist schwer verletzt und kann nur noch durch die Hilfe von Maschinen überleben. Da sie Ärztin ist, weiß sie über so etwas Bescheid und hat in ihrem Testament vermerkt, dass die Maschinen nach einer bestimmten Zeit abgeschaltet werden sollen.
Mulder versucht mittlerweile die Hintermänner hinter Scullys Verschwinden zu finden und zu bestrafen...
Kritik: Scully ist wieder da – das ist schön. Die Art und Weise, wie das geschieht, ist allerdings recht bedrückend. Ein Großteil der Episode spielt in einem Krankenhaus.
Mulders neue Quelle entpuppt sich in dieser Folge als besonders skruppellos. Scheinbar hat er aus dem Schicksal seines Vorgängers gelernt. Er möchte nicht sterben.
So muss Mulder beobachten, wie sein neuer Informant vor seinen Augen einen Verschwörer exekutiert.
Aber auch Mulder ist verhärtet. Er überrascht den „Raucher“ in seiner Wohnung und bedroht ihn. Das ist interessant, aber bringt kein Ergebnis. Es stellt sich lediglich heraus, dass Scully von dem Raucher zurückgebracht wurde, weil er Mulder und Scully mag. Warum das so ist, wird aber nicht geklärt.
Auf wessen Seite der Raucher steht, ist ebenfalls nicht geklärt. Auch „Deep Throat“, Mulders früherer Informant, hätte Mulder ja beinahe einmal entlassen und bedroht. Dessen Position war also auch nicht ganz klar. Aber der Raucher scheint etwas gegen den FBI-Chef Skinner in der Hand zu haben. Viel Macht scheint Skinner auf jeden Fall nicht zu haben.
In dieser Episode ist Mulder kurz davor zurückzutreten. Nur Skinner hindert ihn daran, indem er den Rücktritssgesuch zerreißt.
Außerdem ist Mulder kurz davor, einige Verschwörer aus Rache zu ermorden. Sein Informant arrangiert ein Treffen, bei dem Mulder zuschlagen möchte.
Stattdessen kümmert er sich aber doch lieber um Scully, was diese scheinbar rettet.
Man merkt, es passiert viel in dieser Folge. Es kommt sogar ein wenig Licht ins Dunkle, obwohl natürlich weitaus mehr Fragen aufgeworfen werden als beantwortet werden.
Teilweise kommt auch Spannung auf, schließlich ist Mulder mehrmals in Lebensgefahr. Aber Mulders Methoden verwirren ein wenig. Sein Rachedurst ist so groß, dass er all seine Moralvorstellungen vergisst. Dass er bereit ist, Verschwörer einfach so zu ermorden, ist verwunderlich.
Scullys Rückkehr verläuft irgendwie recht schnell. Im Krankenhaus weiß keiner, wer sie eingeliefert hat. Keiner weiß genau, was ihr fehlt. Ihre Familie wirkt ein wenig mystisch, ihre Schwester redet ständig mit ihr. Letztendlich hilft ihr, dass Mulder mit ihr redet. Das ist doch etwas zu leicht für eine Rückkehr.
Außerdem hat die Folge keinen richtigen Fluß. Sie wirkt überladen mit Handlungssträngen, Fragen und Informationen. Die Fülle ist zwar begrüßenswert, doch ergibt sich hier kein Gesamtbild. Zudem sind die Szenen in Scullys Traumwelt seltsam und nicht wirklich überzeugend.
Vom Inhalt her ist diese Folge genial. Die Umsetzung ist leider zäher geraten. Das reicht insgesamt für ein etwas mehr als gute Wertung. 3,5 von 5 Punkten.
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Gesehen: Zu neuer Würde (Deep Space Nine Folge 86)
Inhalt: Kira macht sich auf dem Weg zu einem Treffen bajoranischer und cardassianischer Diplomaten, die über Hilfen im Krieg der Cardassianer gegen die Klingonen debattieren. Zu ihrer Überraschung ist der Frachterkapitän, der sie zu dem Treffen bringen soll, niemand anderes als Gul Dukat. Er wurde degradiert, weil er seine bajoranisch-cardassianische Tochter nicht getötet hat...
Kritik: Die Serie achtet immer mehr auf Kontinuität. Dukats Tochter wurde erst vor wenigen Folgen entdeckt. In anderen „Star Trek“-Serien würde so etwas nicht so schnell wieder aufgegriffen werden. Doch DS9 macht bekanntlich vieles anders.
Die Klingonen haben den Treffpunkt der Bajoraner und Cardassianer entdeckt und zerstört. Kira und Dukat machen sich mit einem Frachter auf den Weg, die Klingonen zu jagen.
Dabei wenden die beiden Techniken an, die sich Kira im bajoranischen Widerstand gegen die Cardassianer angeeignet hat. Kira verabscheut Dukat, schließlich stand er während der Besatzung auf der anderen Seite. Doch durch die Augen von Dukats Tochter ist er der ehrbare Vater. Kira muss im Verlauf der Episode herausfinden, dass Dukat das tatsächlich ist. Trotzdem rechtfertigt das natürlich nicht dessen Taten während der Besatzungszeit.
Zum Schluss macht Dukat Kira das Angebot mit ihm gegen die Klingonen zu ziehen. Er hat durch geklaute Informationen die Möglichkeit, den Klingonen schaden zuzufügen. Doch die neue Zivil-Regierung auf Cardassia möchte lieber eine diplomatische Lösung suchen. Das akzeptiert Dukat nicht. Daher möchte er wie ein Terrorist gegen die Klingonen vorgehen. Kira könnte auch wieder wie ein Terrorist arbeiten und nicht wie eine Bürokratin auf DS9 arbeiten.
Man hat während Dukats Reden das Gefühl, dass das Angebot für Kira durchaus verlockend ist. Zumindest scheint es so, als zögere sie für einen kurzen Moment.
Aber natürlich lehnt sie ab und behält ihren Posten auf DS9. Sie hat zu schrecklicher Erfahrungen als Terroristin gemacht und möchte das Leben nicht wieder aufnehmen. Sie nimmt sogar Dukats Tochter auf DS9 auf, damit sie dieses Leben, den verzweifelten Kampf gegen die Klingonen nicht noch einmal erleben muss.
Allerdings ist damit noch nicht geklärt, wo Dukats Tochter auf DS9 lebt. Bei Kira? Das ist eher unwahrscheinlich.
Es bleibt abzusehen, ob sie überhaupt noch einmal auftaucht. Das wäre wünschenswert, würde es schließlich für etwas mehr Kontinuität sorgen.
Diese Folge zeigt aber auch, dass der Krieg zwischen Cardassia und den Klingonen nicht gut aussieht. Die Cardassianer scheinen nicht gewillt zu sein, wirklich zu kämpfen. Es ist beachtlich wie glaubwürdig Dukat mit seinem Schmerz darüber wirkt. Man nimmt es ihm ab, dass er sich für sein Volk schämt. Leider zeigt das auch, dass eine Zivilregierung, die bessere Form der Regierung, für Cardassias Situation nicht gemacht ist. Das hätte man anders machen können.
So bringt die Episode aber noch Informationen über einen zweiten längerfristigen Handlungsstrang der Serie: Den Krieg zwischen Cardassia und dem klingonischen Imperium.
„Zu neuer Würde“ ist eine vielschichtige und interessante Episode. Dukat ist nach der Episode im Auge des Zuschauers nicht mehr der, der er mal war. Nun ist er das Monster mit einer Seele, was der Serie gut tut. Durch die vielen Ereignisse in der Folge wirkt sie beinahe wie ein Zweiteiler. Besser geht es eigentlich nicht. 5 von 5 Punkten.
Die Gedankenecke-Serienübersicht zu Deep Space Nine
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