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Gesehen: Anomalien (Enterprise Folge 54)


Inhalt: Die Enterprise wird schwer von Anomalien getroffen. Der Warpkern muss abgeschaltet werden. Im Normalraum treffen sie auf ein Schiff, das angegriffen wurde. Die gesamte Besatzung ist erstickt. Wenig später wird auch die Enterprise von Piraten angegriffen. Sie rauben fast alle Warp-Plasma-Vorräte. Die Enterprise hat noch einen Monat, den versagt der Antrieb und sie schwebt unkontrolliert im All...

Kritik: Bei Enterprise geht es mittlerweile um die Wurst. Während das Überleben der Menschheit sowieso auf der Kippe steht, scheint es, als müsse sich die Enterprise in jeder Folge erst einmal selbst retten. Das verdeutlicht, wie gefährlich die delphische Ausdehnung eigentlich ist.

Diese Piraten sind besonders. Einst waren sie Händler mit ähnlichen moralischen Ansprüchen wie die Menschen. Doch die Verhältnisse, in erster Linie die Anomalien, machten sie zu skruppellosen Mördern. Ein gefangener Pirat beschreibt eindrucksvoll den Wandel von Händlern zu Mördern. Gleichzeitig attestiert er Archer, dass er noch nicht in der Lage dazu sei, eine solche Wendung durchzumachen.

Damit liegt er falsch. Archer ist im Laufe der Episode sogar gewillt, den gefangenen Piraten in der Luftschleuse zu foltern. Und hier liegt der Schwachpunkt der Folge. Zwar macht sie deutlich, dass man mit Moral in der delphischen Ausdehnung nicht besonders weit komme, aber de Nachwirkungen von Archers Handeln werden überhaupt nicht thematisiert. Kein Crewmitglied steht auf und kritisiert ihn, nicht einmal T'Pol verliert ein Wort über den Zwischenfall. Das kann daran liegen, dass die Sicherheitsoffiziere, die den Vorgang beobachten, verschwiegen sind. Aber für eine westliche Fernsehserie sollte es selbstverständlich sein, dass Folter nicht einfach Mittel zum Zweck ist. Das sollte verarbeitet werden und muss in den nächsten Episoden noch nachgeliefert werden.

Ansonsten weiß die Episode nämlich zu überzeugen. Die Handlung ist straff gespannt und lässt trotzdem noch Platz für Hinweise auf Trips Schlafprobleme.
Der Konflikt zwischen den Enterprie-Sicherheitsleuten und dem Militär scheint nun erst einmal beigelegt zu sein: Das Militär begleitet Archer auf jede Außenmission, die Sicherheitsleute scheinen „nur“ noch für die Schiffssicherheit verantwortlich zu sein.

Zum wiederholten Male wird eine Legierung erwähnt, die die Enterprise vor den Anomalien schützen würde. Es verwundert doch, dass Archer überhaupt keine Anstalten macht, an diese Legierung heranzukommen. In dem prall gefüllten Lager der Piraten müsste es eigentlich etwas von dem Stoff, der auch in der Miene aus der vorherigen Episode geschürft wurde, geben. Warum versucht er nicht etwas davon zu nehmen oder zu erwerben?
Eigentlich wäre dieser Stoff doch eine sichere Sache für die Enterprise.

Am Ende kommt die Episode doch noch zu einem Ergebnis für die Haupthandlung. Aus dem Schiff der Piraten kann man die Datenbank eines Xindi-Schiffes herunterladen. Noch gibt es keine Ergebnisse, aber mit der Datenbank eines ganzen Schiffes sollte die Enterprise-Crew etwas anfangen können.
Auch die nächsten Folgen bleiben also in der Hinsicht spannend.

Es ist schön, dass es in jeder Folge kleine Ergebnisse und Informationen über und zu den Xindi gibt. Außerdem ist „Anomalien“ wirklich spannend und beinahe perfekt inszeniert. Aber die Folter-Handlung kommt doch etwas plötzlich und wird überhaupt nicht weiter thematisiert. Das ist enttäuschend und schwächt die eigentlich mehr als sehr gute Episode deutlich ab. Etwas besser als gut ist sie trotzdem noch. 3,5 von 5 Punkten.

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