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Donnerstag, 10. September 2009
Gelesen: Wächter des Zwielichts

Der ewige Kampf zwischen dem Licht und dem Dunkel verlagert sich ein wenig. Denn nun wird auch die Inquisition immer mehr in den Konflikt hineingezogen. Diese Institution soll eigentlich über den beiden Seiten und den beiden Wachen stehen und dafür sorgen, dass der große Vertrag, der das Gleichgewicht bewahren soll, eingehalten wird.
Doch nun scheint jemand eine Möglichkeit gefunden zu haben, normale Menschen in Andere zu verwandeln. Damit wäre das Gleichgewicht endgültig nicht mehr zu halten. Denn jeder, der über diese Macht verfügt, könnte sich und seine Seite beliebig oft verstärken. So jemand würde als erstes die Inquisition auslöschen, um die Alleinherrschaft zu erlangen. Daher hat die Inquisition ein berechtigtes Interesse daran, dass jemand mit einer solchen Macht gestoppt wird.

Nachdem nun jeweils drei Missionen aus Sicht der Tagwache und der Nachtwache geschildert wurden, dreht sich dieser Roman nun eher um die Wächter des Gleichgewichts. Schön ist aber, dass dennoch vor allem der Lichte Anton im Vordergrund steht, der auch schon die Hauptfigur in den anderen beiden Romanen war.
Dadurch ist es aber um so faszinierender, dass die Geschichten trotzdem die Sicht der Inquisition darstellen, obwohl das Geschehen hauptsächlich aus der Sicht eines Lichten beschrieben wird.
Immer deutlicher wird nämlich, dass der Kampf zwischen Licht und Dunkel beinahe nur vorgeschoben ist. Natürlich kämpfen beide Seiten um die Vorherrschaft. Letztendlich geht es beiden Seiten allerdings nur um das Ziel die Anderen vor einer Entdeckung durch die Menschen zu beschützen.

Überraschenderweise arbeiten die Tag- und die Nachtwache in dem dritten Teil der Wächter-Reihe also mit der Inqusition zusammen. Die große Konfrontation, die sich in den letzten Bänden durch viele Intrigen ankündigte, bleibt also aus.
Stattdessen werden wieder drei Geschichten erzählt, von denen man erst am Schluss merkt, dass sie alle etwas miteinander zu tun hatten und aufeinander aufbauten. Wieder beginnt die erste Geschichte sehr langsam, besticht aber durch eine sehr gut gelungene Darstellung einer russischen Mietwohnungssiedlung.

In dem zweiten und dritten Teil nimmt die Handlung dann richtig Fahrt auf. Zum Schluss steht sogar einmal wirklich das Schicksal der gesamten Menschheit auf dem Spiel und nur Anton kann die Welt davor retten, dass sie nur noch von anderen bevölkert ist - er muss dafür nur einen alten Freund, einen Dunklen, töten.

So überzeugt also auch der dritte Teil durch nicht unbedingt sympathische aber glaubwürdige Charaktere, eindrucksvolle Beschreibungen und raffinierten Geschichten. Außerdem wird immer mehr enthüllt, dass die großen Veränderungen des zwanzigsten Jahrhunderts (Kommunismus, Faschismus) alle von den Anderen als alternative Gesellschaftsformen geplant wurden. Interessanterweise übrigens allesamt von den Lichten.

Bleibt also eigentlich nur zu hoffen, dass der letzte Teil der Reihe eben so gut und spannend bleibt wie die letzten. Und - was nur schwer vorstellbar ist - das er vielleicht sogar ein Ende für den Konflikt zwischen Licht und Dunkel bringt. Schließlich ist das ein Konflikt, indem niemand siegen kann. Denn mittlerweile hat sich herausgestellt, dass die Schaffung einer besseren Gesellschaft, wie die Lichten das planen, eine Entdeckung der Anderen und damit deren Auslöschung mit sich bringen würde. Also wird auch die Lichte Seite nie triumphieren können, ohne dabei ausgelöscht zu werden.
Fast schon tragisch ist es dann, dass es in der Nachtwache Kämpfer gibt, die teilweise seit über 800 Jahren für die Lichte-Sache kämpfen auch wenn sie wissen, dass es höchstwahrscheinlich zwecklos ist oder zum Untergang der eigenen Art führt. Andererseits ist es auch schön, wenn man sich seinen Idealismus so lange bewahren kann. Denn unter dem Gesichtspunkt des Idealismus wirkt sogar der manchmal recht kaltherzige lichte Chef der Nachtwache äußerst sympathisch.

Aber wie gesagt, spannend wird, was für eine Lösung der vierte und letzte Band bringt...

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Gesehen: Der Blutschwur (Deep Space Nine Folge 39)


Inhalt: Auf DS9 erscheinen drei alte Klingonen und sorgen für etwas Ärer. Jadzia Dax erkennt in ihnen schnell drei alte Freunde des früheren Dax-Wirtes Curzon. Die vier hatten vor Jahrzhehnten geschworen, sich an dem Anführer einer klingonischen Räuberbande nach klingonischem Recht zu rächen – was so viel bedeute, wie ihn zu töten und danach gemeinsam sein Herz zu verspeisen.
Jadzia braucht eine Weile, bis sie den Klingonen beweisen kann, dass sie würdig ist, mitzufliegen. Die DS9-Crew ist von der Idee gar nicht begeistert, da Selbstjustiz in der Förderation äußerst kritisch gesehen wird.
Während des Fluges bemerken die Klingonen, dass sie in eine Falle fliegen. Sie wollen daher in einem letzten, ehrenwerten Kampf sterben. Jadzia möchte kann sich damit nicht abfinden und ersinnt eine Taktik, mit der sie den Verbrecher und seine Schergen überrumpeln können. Bei dem Angriff sterben zwei der drei Klingonen. Dafür kann der Räuberanführer aber zur Strecke gebracht werden. Zurück auf DS9 wird Jadzia von ihren Kollegen skeptisch beäugt.

Kritik: Eine außergewöhnlich spannende und gut gemachte Folge. Die ganze Zeit ist unklar, ob die Klingonen und Jadzia die Jagd nach dem Anführer überhaupt überleben können.

Schön ist auch, wie hier zwei Kulturen aufeinander prallen. Es war ja schon immer klar, dass Klingonen eine sehr gewalttätige und auf Ehre ausgerichtete Kultur haben. Was aber passiert, wenn ein Bürger der Förderation daran teilnimmt? Scheinbar zunächst gar nichts. Ist ja auch verständlich, schließlich geschieht das ganze ja auch nicht auf föderalem Territorium. Es wäre jedoch interessant gewesen, wenn die Tat für Jadzia noch die ein oder andere Konsequenz gehabt hätte. Ich befürchte jedoch, dass die Thematik in der nächsten Folge keine Rolle mehr spielen wird.

Gelungen sind auch die drei gealterten Krieger. Sie wirken zwar alle eher wie rüstige Rentner, im Kampf zeigt sich jedoch, dass sie alle noch über beträchtliche Fähigkeiten verfügen. Man kann sich daher nur ausmalen, wie sie zu ihren besten Zeiten kämpfen konnten.

Jadzia merkt man die ganze Zeit auch deutlich an, dass sie sehr zwiegespalten ist. Einerseits möchte sie nicht unbedingt kämpfen und ich glaube, ein Herz zu essen ist ebenfalls nicht ihre Lieblingsbeschäftigung. Andererseits hat Curzon Dax einen Blutschwur geleistet, dem sie sich mit ihrer Ehre (der sie sich im klingonischen Sinn durchaus bewusst ist) verpflichtet fühlt.
Zum Schluss zögert sie dann doch und ermöglicht es so dem letzten überlebenden Klingonen den Verbrecher zu töten. Gerade diese leisen Anzeichen im Verhalten der Schauspielerin sind sehr gut gelungen.

Insgesamt eine außerordentlich gelungene Folge, die sich durchaus die Höchstpunktzahl verdient hat! 5 von 5 Punkten.

Die Gedankenecke-Serienübersicht zu 'Deep Space Nine'

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