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Samstag, 25. Juni 2011
Gelesen: Le Petit Nicolas (Goscinny & Sempé)
Aus verschiedenen Gründen frische ich derzeit mein Franzsösisch etwas auf. Da das reine Vokabel- und Grammatiklernen meist nicht besonders zielführend ist, versuche ich mich durch das Lesen an die Sprache "zu gewöhnen". Für die ersten Texte eignen sich in der Regel besonders Kinderbücher.

Das ich nie Geschichten von "Dem kleinen Nick" gelesen habe, bot sich die französische Originalausgabe an. Die Geschichten sind nicht sonderlich kompliziert, haben relativ simple Handlungen und vor allem wiederholen sich viele Begriffe. Denn Nicolas ist ein Kind, das auch noch in sehr kindlichen Denkmustern steckt. Daher registriert er gewisse Regelmäßigkeiten. So wird immer wenn Alceste auftaucht erwähnt, wie dick er doch ist und wie viel er isst, dass er aber trotzdem klasse ist. Für das Lernen ist es natürlich nicht schlecht, wenn sich Dinge wiederholen.

Da ich die anderen Geschichten des kleinen Nicolas nicht kenne, kann ich nicht bewerten, ob die Geschichtenauswahl gelungen ist. Die Lektüre erweckte bei mir jedoch den Eindruck, dass viele Themengebiete abgedeckt sind.

Die erste Geschichte erzählt den Versuch der Jungengruppe um Nicolas, ein Fußballspiel abzuhalten. Anstatt zu spielen, hält man sich Ewigkeiten an den Formalien auf, prügelt sich und stellt zum Schluss ohne Bedauern fest, dass gar keine Zeit mehr zum Spielen ist und eh kein Ball da ist. Die Geschichte transportiert - sogar für der franzöischen Sprache nur halb mächtigen Leser - viel Humor, der sich zu großen Teilen aus der strikten kindlichen Perspektive speist. Diese Perspektive wird in allen Geschichten auf fast beachtliche Weise durchgezogen.

In den weiteren Geschichten geht es um das Raucehn einer Zigarre, einen Inspektorenbesuch in der Schule, die Zeugnisvergabe, die Urlaubsortsentscheidung, den Strandbesuch und eine Ferienwoche, in der keine Freunde da sind. Die Geschichten weisen eine gewisse Themenvielfalt auf. Der Inspektorenbesuch ist schreiend komisch, die Zeugnisvergabe trumpft mit einem gelungenen und nachdenklich stimmenden Schluss auf und die Urlaubsortentscheidung zeigt die Machtspiele von Eltern aus kindlicher Perspektive.
Insofern vermittelt die knappe Auswahl wohl tatsächlich ein Bild von der Vielfalt der "petit Nicolas"-Geschichten. Das kleine Reclam-Heftchen eignet sich prima, um ein wenig in das Lesen französischer Texte zu kommen. Viele Vokabel-Anmerkungen und Phrasenwiederholungen helfen bei der Lektüre. Als Bonus sind die Geschichten auch noch unterhaltsam.

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Digitale Nachahmer
Text: Die Türkei plant verbindliche Online-Filter. Jeder Internet-User muss sich für ein Filtersystem entscheiden, danach werden bestimmte Wörter und Seiten gesperrt. Auf der Liste der verbotenen Wörter in Internetadressen stehen angeblich Worte wie "free" und "hot". Meinen Hotmail-Account könnte ich in der Türkei somit vergessen.

Die Idee ist gruselig und natürlich hagelt es jetzt aus der EU Kritik. Der Eingriff in die Meinungsfreiheit sei nicht zu akzeptieren. Das stimmt. Allerdings sollten sich gerade EU-Akteure überlegen, ob sie nicht selbst für solche Ideen sorgen. mehr

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