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Dienstag, 5. Juli 2011
(Kurz)Gelesen: Ein Geschenk für Pat
Eric Blake hat seiner Frau Patricia von einer Minenexpedition auf Ganymed ein ungewöhnliches Geschenk mitgebracht: Einen Gott. Es handelt sich zwar nur um einen unbedeutenden Regengott der Ganymedianer, doch Eric ist mächtig stolz auf seine Neuerwerbung. Leider verhalten sich sein bester Freund und seine Frau gegenüber dem kleinen Gott nicht besonders freundlich und so finden sie sich kurz darauf als Kröte und als Steinfigur wieder.

Die Kurzgeschichte lebt in erster Linie von ihrer Skurrilität. Der Gott wirkt wie ein lebendiger Gartenzwerg, der recht eitel ist. Dabei ist er die ganze Zeit in einem Pappkarton mit etwas Stroh, er wird also fast wie eine Art Kanninchen gehalten. Dieses Winzwesen bringt die ganze Erde der Zukunft durcheinander.

Dick gelingt es auch in "Ein Geschenk für Pat" wieder, in wenigen Nebensätzen eine neue Welt zu erschaffen. Die Erde wird von einem einzigen Konzernchef regiert, der eigentlich machen kann, was er will. Daher haben auch alle viel Angst vor ihm, ihre Arbeitsplätze und indirekt auch ihr Leben hängen von dieser einen Person ab.

Die intelligenteste Idee ist letztendlich die Aufklärung der Gottesfrage. Die Erde der Zukunft scheint enorm wissenschaftlich geprägt zu sein, zumindest können die meisten mit dem Begriff "Gott" erst einmal nichts anfangen. Der Gott, der eindeutig über übersinnliche Fähigkeiten verfügt, erklärt seine Macht durch seine Herkunft. Er kommt nämlich aus einer anderen Dimension und möchte einen Verbrecher fassen. Deswegen ist er in die Dimension der Menschen vorgestoßen und wird aufgrund seiner starken Macht als Gott verehrt.

Die Reaktionen der Forscher sind dieselben wie in "Und jenseits - das Wobb". Nur dies Mal wollen sie das Wesen nicht aufessen, sondern erst einmal sezieren, um an seine Geheimnisse zu kommen. Die Geschichte drückt also nicht nur durch die Regierungsform Dicks Zukunftspessimismus aus, sondern skizziert auch wieder einmal Dicks Menschenbild. In dem zerstört der Mensch erst einmal alles, was ihm fremd ist, in der Hoffnung, es danach besser zu verstehen.

Leider ahnt der Leser sehr schnell, wer wohl der Verbrecher ist, den der kleine Gott sucht. Dadurch geht zwar viel Spannung verloren, aber die Kurzgeschichte ist dennoch kurzweilig und wirkt aufgrund des kaninchenähnlichen Pseudo-Gott recht skurril.

“Ein Geschenk für Pat”,25 Seiten, 1954, von Philip K. Dick, aus der Anthologie “Variante zwei”.

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