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Freitag, 27. April 2012
Gesehen: Cartman finds love (South Park)

Ein neues Mädchen kommt auf die South Park Grundschule: Nichole. Nichole ist scharz, weswegen für den rassistischen Cartman klar ist, dass sie mit dem einzigen schwarzen Jungen der Schule, Token, zusammenkommen muss. Obwohl Kyle in Nichole verliebt ist und diese in ihn, sorgt er dafür, dass Token und Nichole zusammenkommen. Dabei wird er angetrieben, von einem Liebesengel, der aussieht wie er selbst. Dieser rät ihm zu drastischen Methoden, so gibt er sich zum Beispiel als schwul aus und suggeriert der Schule, Kyle sei es ebenfalls, nur um Nichole von Kyle fern zu halten.

"Cartman finds love" ist wieder eine stringent erzählte Episode ohne eine Nebenhandlung. Die hätte hier ganz gut getan. Die Haupthandlung ist zwar nicht schlecht, aber wieder einmal nicht besonders lustig. Die Folge hätte durch eine spritzige Zweithandlung deutlich aufgepeppt werden können.

Cartman enthüllt in dieser Episode seine romantische Seite. Er bringt an der Schule Pärchen, bei denen er dieselbe Abstammung entdeckt, zusammen. Dabei bedient er sich immer desselben Tricks, was aber natürlich niemandem auffällt. Kommt ihm jemand in den Weg, schreckt er nicht vor Falschbehauptungen zurück. Trotz dieser nicht geraden hehren Methoden, sind seine Gefühle wahrhaftig. Er ist außer sich vor Freude als Nichole und Tokang zusammenkommen und sein Liebeskummer bei der Trennung des Paares wirkt größer als der Liebeskummer der Beteiligten. Immerhin wird Cartman aber rührend von Butters umsorgt.

Cartman ist in vorherigen Folgen homophob aufgetreten. Sich selbst in die Nähe von Homosexualität zu bringen, müsste ihm daher fremd sein. Dass er das dennoch tut, zeigt, wie sehr er in seine Kupplerrolle vertieft ist. Die Episode zeigt auf subtile Weise, das Homosexualität noch immer nicht als Normalfall angesehen wird. Kyle wird nach Bekanntgabe durch Cartman von allen Mädchen der Schule anders behandelt als zuvor. Das ist zwar sicherlich gut gemeint, zeigt aber auch, dass die Mädchen automatisch annehmen, er sei nun ganz anders als zuvor. Geschickt gelingt es Cartman zudem Kyle der Homophobie zu bezichtigen, als dieser sich gegen die von Cartman verbreiteten Gerüchte wehrt. Insgesamt ist dieser Teil der Handlung neben der bisher undenkbaren Tatsache, dass Cartman ein (rassistischer) Romantiker ist, aufgrund der subtilen Gesellschaftskritik sehr gelungen.

Die Aussage der Folge hat diesmal keinen aktuellen Bezug. Sie ist zudem nicht ganz konkret und schwankt irgendwo zwischen "man sollte Beziehungen durchaus auch mal eine zweite Chance geben" und "die Hautfarbe ist bei Beziehungen egal". Wobei ersteres nur für das "kitschige" Ende sorgt und der Schwerpunkt auf letzterem liegt. Die Aussage ist dabei, dass Cartmans-Opfer, nachdem sie erkannt haben, dass sie sich wirklich gern haben, zusammenbleiben sollten, obwohl sie von Cartman als Stereotyp arrangiert wurden. Selbst in dem Fall soll die Hautfarbe egal sein. Das ist eine nette Aussage, sorgt jedoch nicht für Lacher

Während sich die Serie im letzten Jahr noch mit einer zutiefst depressiven Episode in die Sommerpause verabschiedet hat, tut sie das in diesem Jahr mit einer wärmeren, teilweise sogar kitschigen Episode. Die Liebe bekommt hier eine zweite Chance und ist über rassistische Vorurteile erhaben, Cartman bekommt zum Schluss noch eine eben so klischeehafte Strafe. So viel Wärme kennt man von der Serie gar nicht und wird somit etwas überrascht in die Pause entlassen.

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