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Gesehen: Der Parasit (Akte-X Folge 26)
Inhalt: Mulder wird von seinem Strafdienst abgezogen, um einen einfachen Mord in einer Kanalisation aufzuklären. Schnell findet er heraus, dass es sich nicht um einen gewöhnlichen Mord handelt. Als kurz darauf ein Kanalisationsarbeiter von einem unbekannten Tier angefallen wird, ahnt Mulder bereits, dass er einen Fall verfolgt, der früher mal eine X-Akte gewesen sein könnte...
Kritik: Die X-Akten sind immer noch nicht wieder geöffnet und das stört. Das einzig Positive daran ist, dass mehr Spannung aufgebaut wird, da Mulder und Scully sich immer wieder irgendwie finden müssen. Andererseits brauchen die Folgen dadurch auch immer erst einmal eine Weile, um in Fahrt zu kommen.
Trotzdem ist diese Folge sehr gut gelungen. Der Parasit ist ein wirklich abstoßendes Wesen, das durch die Kanalisation eigentlich überall hin gelangen kann. Auch die Erklärung für die Entstehung dieses Monsters ist mehr als gelungen – sie hört sich endlich einmal allgemein verständlich an.
Gelungen ist auch, dass diese Folge keinem Schema zu folgen scheint. Bereits kurz nach zwei Dritteln der Folge kann das Vieh nämlich gefangen werden. Ärgerlich ist dann die Art und Weise, wie es erwischt. Die wäre nämlich tatsächlich zu vermeiden gewesen. Wenn man ein so gefährliches Tier mit einem Krankenwagen, keinen Sanitätern und nur einem Fahrer transportiert, muss man sich nicht wundern, wenn die Flucht gelingt.
Die Flucht sorgt dann aber wiederum noch für einige spannende Szenen. Zum Schluss gibt es ein „Akte-X“-typisches offenes Ende, das gerade zum Schluss der ersten Staffel häufig gefehlt hat.
Insgesamt ist „Der Parasit“ eine spannende Folge, die sich nicht vor anderen „Ekel“-Folgen der ersten Staffel zu verstecken braucht. 4 von 5 Punkten.
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Gesehen: Woyzeck (im Thalia Theater)
Im letzten Jahr war mein Deutsch-Lk ebenfalls in einer Büchner Aufführung im Thalia Theater. Damals wurde Leonce und Lena gespielt. Diese Aufführung gestaltete sich als relativ langwierige und damit in Teilen auch langweilig.
Die jetzige "Woyzeck" Aufführung leidet unter einem ähnlichen Problem.
Das Stück beginnt mit der Woyzeck-Version des Sterntaler Märchens. Kurz darauf klettert Woyzeck eine riesige Leiter hinunter. Auf der Bühne angekommen, beginnt er damit, dass in dem Youtube-Video zu hörende Lied, anzustimmen. Nach der ersten Strophe wird er damit von allen anderen Schauspielern des Stückes begleitet.
Nachdem ich nun die Originalversion von Tom Waits gehört habe, weiß ich auch zu schätzen, wie das Lied im Thalia-Theater gespielt wurde.
Im Chor hört es sich nämlich noch weitaus beeindruckender an.
Mit den anderen Darstellern wird dann auch der heimliche Hauptdarsteller des Stückes eingeführt: Ein riesiges Netz. Die Fotos bei Spiegel Online geben einen guten Eindruck, wie das Stück aufgebaut ist. Alles dreht sich um das riesige, weitmaschige und bewegliches Netz.
Das ist teilweise wirklich beeindruckend. So kommt es vor, dass ein Schauspieler, kopfüber vom Netz hinunterhängt und trotzdem noch sein Lied singt.
Außerdem werden mit dieser recht sparsamen Kulisse die verschiedensten Orte aus dem "Woyzeck" überzeugend dargestellt. Zumindest lässt sich, der Ort, an dem sich die Charaktere befinden, fast immer vorstellen.
Auch die Schauspieler überzeugen. Neben der schauspielerischen Leistung muss in dieser Inszenierung beinahe jeder noch ein Lied von Tom Waits vertonen. Das hört sich in meinen Ohren weitaus besser an, als wenn Waits sich selbst vertont.
Originell ist auch, den Tambourmajor zu einer ästhetischen Katastrophe verkommen zu lassen.
Auch die dankbarste Rolle des Stückes - der Doktor - ist mit einem genialen Song in Szene gesetzt.
Aber - und das macht die Aufführung doch sehr zäh - die Lieder strecken das Stück doch arg. Ständig wird die Handlung von einem Lied unterbrochen. Dabei ist die Begleitmusik so laut, dass der Text kaum bis gar nicht verständlich ist. Zumal die englischen Texte sowieso nicht richtig zu dem deutschen Stück passen wollen. Aber ohne ein rudimentäres Textverständnis ist es auch nicht möglich, die Lieder in Verbindung mit der Handlung zu setzen.
So kann man sich bei den Liedern nur an der Schönheit erfreuen. Und das reicht nach zwei Stunden, die zu einem großen Teil aus Liedern bestehen, irgendwie nicht.
Da wäre es schön gewesen, die Texte im Vorraus zu haben.
Die Spielszenen zwischendrin sind sehr textgetreu. Was aber auch dafür sorgt, dass die Lieder noch mehr fehl am Platz wirken.
Insgesamt war auch "Woyzeck" in meinen Augen zwiespältig. Die Netzidee war gut, die Lieder eigentlich auch. Nur irgendwie konnte der anfängliche Schwung nicht gehalten werden und so wurde die Aufführung zum Ende hin sehr zäh.
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Gelesen: Der Schimmelreiter (von Theodor Storm)
Als Schleswig-Holstein er, so dachte ich mir, sollte man ein bekanntes Werk, das im eigenen Bundesland spielt, mal gelesen haben.
"Der Schimmelreiter" ist eine Novelle, in der das Leben des Hauke Haien. Dieser beginnt sich schon in früher Jugend für Mathematik und Deichbau zu interessieren. Kurz darauf heuert er bei dem Deichgrafen als Knecht an. Als der Deichgraf stirbt, heiratet er dessen Tochter und wird selbst Deichgraf. Er plant einen neuartigen Deich, der stabiler ist als die alten. Doch sein plötzlicher Aufstieg schafft ihm einige Neider. Auch seine neuartigen Methoden wecken das Misstrauen der Menschen im Dorf...
Im Nachhinein bin ich überrascht, wie fesselnd die Novelle war, obwohl vergleichsweise wenig passiert ist. Seitenlang beschreibt Storm die Landschaft Schleswig-Holsteins, die Beziehung von Haien und seiner Frau und den Deichbau.
Der Aufbau der Novelle sorgt dafür, dass trotzdem Spannung entsteht. Die Geschichte Haiens wird nämlich einem reisenden in einem Gasthaus erzählt. Der grobe Umriss, nämlich die Gestalt des spukenden Schimmelreiters ist also von Anfang an bekannt. Dadurch zeichnet sich bereits ab, dass das Ende kein gutes sein wird.
Außerdem ist von Anfang an klar, dass sich Haien einige Neider macht. Die konservative Art, die die Dorfbewohner an sich haben, arbeitet eindeutig gegen Haien, der seiner Zeit vorraus ist.
Es ist im Verlauf der Geschichte auch gut nachvollziehbar, dass Haien viel von seinem ursprünglichen Elan verliert.
Bei Amazon gibt es für die Reclam-Ausgabe eine Rezension, die behauptet, man brauche einen besonders großen Wortschatz um die Novelle zu verstehen. Außerdem sei sie nur interessant, wenn man sich für die Küstenregionen Schleswig-Holsteins interessieren würde.
Beides ist eigentlich falsch.
Natürlich werden viele Deich- und Wattenmeerbegriffe eingestreut. Aber man hat immer die Möglichkeit, solche Sachen einfach zu überlesen oder aber in den Erklärungen (die es sogar in der Reclam-Ausgabe gibt) nachzulesen.
Durch die starke Aberglaube-Thematik in der Novelle ist sie auch für nicht-Schleswig-Holstein-Interessierte interessant.
Außerdem ist die dunkle, schaurige Stimmung, die Storm mit der Novelle erzeugt, auch einen Versuch wert.
Interessant ist auch, dass mitten in der Kaiserzeit, Konservativismus auf deutschen Dörfern kritisiert wird. Natürlich wird durch die Novelle lediglich deutlich, dass abergläubische Einstellungen dem Fortschritt im Wege stehen. Trotzdem hätte ich das in einem Text von 1888 nicht erwartet.
"Der Schimmelreiter" ist eine Novelle, in der das Leben des Hauke Haien. Dieser beginnt sich schon in früher Jugend für Mathematik und Deichbau zu interessieren. Kurz darauf heuert er bei dem Deichgrafen als Knecht an. Als der Deichgraf stirbt, heiratet er dessen Tochter und wird selbst Deichgraf. Er plant einen neuartigen Deich, der stabiler ist als die alten. Doch sein plötzlicher Aufstieg schafft ihm einige Neider. Auch seine neuartigen Methoden wecken das Misstrauen der Menschen im Dorf...
Im Nachhinein bin ich überrascht, wie fesselnd die Novelle war, obwohl vergleichsweise wenig passiert ist. Seitenlang beschreibt Storm die Landschaft Schleswig-Holsteins, die Beziehung von Haien und seiner Frau und den Deichbau.
Der Aufbau der Novelle sorgt dafür, dass trotzdem Spannung entsteht. Die Geschichte Haiens wird nämlich einem reisenden in einem Gasthaus erzählt. Der grobe Umriss, nämlich die Gestalt des spukenden Schimmelreiters ist also von Anfang an bekannt. Dadurch zeichnet sich bereits ab, dass das Ende kein gutes sein wird.
Außerdem ist von Anfang an klar, dass sich Haien einige Neider macht. Die konservative Art, die die Dorfbewohner an sich haben, arbeitet eindeutig gegen Haien, der seiner Zeit vorraus ist.
Es ist im Verlauf der Geschichte auch gut nachvollziehbar, dass Haien viel von seinem ursprünglichen Elan verliert.
Bei Amazon gibt es für die Reclam-Ausgabe eine Rezension, die behauptet, man brauche einen besonders großen Wortschatz um die Novelle zu verstehen. Außerdem sei sie nur interessant, wenn man sich für die Küstenregionen Schleswig-Holsteins interessieren würde.
Beides ist eigentlich falsch.
Natürlich werden viele Deich- und Wattenmeerbegriffe eingestreut. Aber man hat immer die Möglichkeit, solche Sachen einfach zu überlesen oder aber in den Erklärungen (die es sogar in der Reclam-Ausgabe gibt) nachzulesen.
Durch die starke Aberglaube-Thematik in der Novelle ist sie auch für nicht-Schleswig-Holstein-Interessierte interessant.
Außerdem ist die dunkle, schaurige Stimmung, die Storm mit der Novelle erzeugt, auch einen Versuch wert.
Interessant ist auch, dass mitten in der Kaiserzeit, Konservativismus auf deutschen Dörfern kritisiert wird. Natürlich wird durch die Novelle lediglich deutlich, dass abergläubische Einstellungen dem Fortschritt im Wege stehen. Trotzdem hätte ich das in einem Text von 1888 nicht erwartet.
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Gehört: The rain (von The swell season)
Wie In these arms auch besser ohne Worte?
"The rain" ist meiner Meinung nach das beste Lied auf dem Album. Und das nicht nur, weil die Melodie mitreißend ist...
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Gesehen: 20 hours in L.A. (West Wing Folge 16)
Inhalt: Der Präsident ist einen Tag in Los Angeles. Dort hält er eine Spendengala ab, um Geld für die Demokraten zu sammeln. Sein Tagesplan sieht 20 Stunden ohne Schlaf vor. Zu allem Überfluss muss er sich in Los Angeles auch noch mit Townhall-Meetings rumschlagen, deren Ziel es ist, das Verbrennen der amerikanischen Flagge unter Strafe zu stellen. Ein Vorschlag, den Bartlett eher lächerlich findet.
Dann sorgt ein republikanischer Senator jedoch mit einem Kommentar zu homosexuellen Ehen dafür, dass die Spendengala, die von einem homosexuellen veranstaltet wird, beinahe abgesagt wird.
Leo muss derweil dafür sorgen, dass der Vize-Präsident für ein Gesetz des Präsidenten mit einer Ausnahme-Regelung stimmt. Unglücklicherweise ist das ein Gesetz, das der Vize-Präsident in seine gesamte politischen Laufbahn lang bekämpft hat…
Kritik: Ein interessanter Ausflug nach Los Angeles.t Interessant unter anderem auch deswegen, weil man nicht nur sieht, wie Zoes und Charlys Beziehung verläuft, sondern auch weil sich Josh in eine stumme Frau verliebt. Zumindest so lange, bis er merkt, dass sie bereits vergeben ist.
Wirklich wichtig ist hingegen die Begegnung mit dem Veranstalter der Gala und dem Präsidenten. Bartlett verhält sich dort äußerst unprofessionell, obwohl er eigentlich im Recht ist. Glücklicherweise ist der Spender ein äußerst ruhiger Mensch, der sogar Verständnis für Bartlett hat und ihm danach ein paar interessante Geständnisse zu dessen Schlafsituation entlockt.
Am Überraschendsten ist jedoch, dass Hoynes Leo und danach auch Bartlett umstimmen kann und somit das Gesetz, dass er so lange bekämpft hat, auch tatsächlich verhindert. Zum Schluss telefonieren der Präsident und er gar in einem respektvollen Ton miteinander.
Schön ist bei "West Wing" einfach, dass sich die Beziehungen zwischen den Charakteren immer weiter entwickeln. In anderen Serien wäre die Feindschaft zwischen dem Präsidenten und seinem Vize vermutlich in Stein gemeißelt. Hier aber hat sie verschiedene Facetten.
Eine interessante Episode, die an einem gänzlich anderen Ort spielt. Endlich werden auch die Gefühle des Präsidenten etwas in den Vordergrund gestellt. Nun ist er nicht mehr nur die Person, die ab und zu auftaucht und Befehle gibt, sondern (abgesehen von seinem Protektionismusgefühl seiner Tochter gegenüber) auch ein Mensch, der mal einen Ausfall hat.
Wieder eine sehr gelungene Episode 4 von 5 Punkten.
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Gelesen: Tot und vergessen
Auch der zweite Band des neuen Zyklus weiß zu überzeugen. Eine simple Einzelgeschichte, die aber spannend erzählt wird und die sogar einmal mit ein paar lustigen Szenen aufwartet, wartet auf den Leser.
Genau das, was man von einer Heftromanserie erwartet.
Die komplette Rezension gibt es wie immer bei sf-radio:
Sternenfaust Band 131 - Tot und vergessen (von Harald Jacobsen)
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Gesehen: Der Funke des Lebens (Deep Space Nine Folge 59)
Inhalt: Ein bajoranischer Frachter hat auf dem Weg nach DS9 einen Unfall im Maschinenraum. Der Frachter transportiert jedoch auch die Kai und den Vedek Bareil. Sie sind auf dem Weg zu Friedensverhandlungen mit den Cardassianern.
Bareil wird bei dem Unfall schwer verletzt. Doch die Kai möchte, dass er bei Bewusstsein gehalten wird, weil sie ihn bei den Verhandlungen benötigt. Doktor Bashir tut dies nur äußerst widerstrebend und tatsächlich: Am Ende gelingen die Verhandlungen, aber Bareil stirbt.
Kritik: Die ganze Folge über ist nie wirklich sicher, ob Bareil nun sterben wird oder nicht. Sieht es zunächst sofort so aus, wird er kurz darauf durch einen medizinischen Trick wiederbelebt. Im Laufe der Folge muss Bashir jedoch immer mehr von Bareils „Menschlichkeit“ (komisches Wort für einen Bajoraner) opfern, um ihn bei Bewusstsein zu halten. Zum Schluss reicht seine Trickkiste einfach nicht mehr aus.
Sehr interessant ist das Verhalten der Kai. Wirkt sie zunächst noch so, als liege ihr wirklich viel an Bareil, wird schnell klar, dass sie ihn nur ausnutzt. Sie braucht ihn als Berater und – falls etwas schief läuft – als Sündenbock. Kein sonderlich moralisches Verhalten für eine Kai.
Gut dargestellt ist auch Kiras Trauer. Bareil war immerhin ihr Freund. Allerdings befürchte ich, dass sie in keiner weiteren Folge darauf eingehen wird.
Nett ist auch die Nebenhandlung, in der noch einmal auf die Schwierigkeiten in der Freundschaft zwischen Jake und Nog eingegangen wird. Manchmal kann die extrem frauenfeindliche Kultur der Ferengi halt doch zu Nachteilen führen.
Eine spannende Episode, bei der bis kurz vor Schluss offen bleibt, wie sie endet. 4 von 5 Punkten.
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Gelesen/Gehört: Kleiner Stern von Chatria/Das Transmitter-Roulette
m-dis | 09. Februar 10
Nach den außerordentlich guten Heften der letzten Sendung folgen nun wieder zwei eher durchschnittliche Hefte. Beide erzählen eine eher abgeschlossene Geschichte und treiben die Handlung auch sonst nicht zu neuen Höhepunkten.
Die gesamte Rezension gibt es wie immer auf sf-radio.net zu hören:
Sendung 17
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(Kurz)Gelesen: Nanny (von Philip K. Dick)
m-dis | 08. Februar 10 | Topic '(Kurz)Gelesen'
"Nanny" zeigt das Leben einer Familie in der Zukunft. Man hat ein wenig investiert und eine "Nanny" gekauft, die sogar noch intelligenter ist als die Küche der Familie.
Denn bei der Nanny handelt es sich um einen äußerst klugen Roboter.
Bald wird jedoch ein Problem deutlich: Die Nanny kämpft ständig mit den Modellen der Konkurrenzfirmen...
Nachbarschaftskrieg in neuen Dimensionen. Vermutet man zunächst noch, dass der Roboter hier Stück für Stück die Kontrolle über die Familie übernimmt, belehrt einen der Verlauf der Geschichte eines Besseren.
Stattdessen erlebt man bald skurrile Kampfszenen im Vorgarten und im Stadtpark.
Da kommt natürlich die Frage nach dem Sinn dieser "Kampfprogrammierung" auf. Auch dieser wird sehr schnell deutlich. Die "Nannys" sind unglaublich teuer, sind dafür aber sehr robust.
Doch dadurch, dass sie sich ständig mit stärkeren oder schwächeren Modellen prügeln, zerstören sie sich in wenigen Wochen selbst. Die Familien, mittlerweile von der "Nanny" abhängig, kaufen bald darauf ein noch stärkeres Modell mit noch besseren Waffen.
Der Gewinner? Das sind natürlich die Herstellerfirmen. Und auf einmal macht die Programmierung sogar Sinn.
Bezeichnend ist, dass kein einziger Familienvater hinter dieses Prinzip kommt. Stattdessen fühlen sie sich alle in ihrem Stolz verletzt und besorgen sich ein noch besseres Modell.
Hier macht männlicher Stolz pervertierten Kapitalismus erst möglich.
"Nanny" ist eine skurile Satire, die dabei überraschend real wirkt. Zudem ist sie für ihr Alter überraschend aktuell. Unterhaltsam.
"Nanny", 23 Seiten, 1955, von Philip K. Dick, erhältlich bei Zweitausendeins in der Anthologie"Und jenseits...das Wobb".
Denn bei der Nanny handelt es sich um einen äußerst klugen Roboter.
Bald wird jedoch ein Problem deutlich: Die Nanny kämpft ständig mit den Modellen der Konkurrenzfirmen...
Nachbarschaftskrieg in neuen Dimensionen. Vermutet man zunächst noch, dass der Roboter hier Stück für Stück die Kontrolle über die Familie übernimmt, belehrt einen der Verlauf der Geschichte eines Besseren.
Stattdessen erlebt man bald skurrile Kampfszenen im Vorgarten und im Stadtpark.
Da kommt natürlich die Frage nach dem Sinn dieser "Kampfprogrammierung" auf. Auch dieser wird sehr schnell deutlich. Die "Nannys" sind unglaublich teuer, sind dafür aber sehr robust.
Doch dadurch, dass sie sich ständig mit stärkeren oder schwächeren Modellen prügeln, zerstören sie sich in wenigen Wochen selbst. Die Familien, mittlerweile von der "Nanny" abhängig, kaufen bald darauf ein noch stärkeres Modell mit noch besseren Waffen.
Der Gewinner? Das sind natürlich die Herstellerfirmen. Und auf einmal macht die Programmierung sogar Sinn.
Bezeichnend ist, dass kein einziger Familienvater hinter dieses Prinzip kommt. Stattdessen fühlen sie sich alle in ihrem Stolz verletzt und besorgen sich ein noch besseres Modell.
Hier macht männlicher Stolz pervertierten Kapitalismus erst möglich.
"Nanny" ist eine skurile Satire, die dabei überraschend real wirkt. Zudem ist sie für ihr Alter überraschend aktuell. Unterhaltsam.
"Nanny", 23 Seiten, 1955, von Philip K. Dick, erhältlich bei Zweitausendeins in der Anthologie"Und jenseits...das Wobb".
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Gelesen: Dantons Tod (von Georg Büchner)
Langsam geht es aufs Abi zu. Gerade für den Deutsch-LK finde ich die Vorbereitung mehr als schwierig. Zumal die Themen einem teilweise das Fürchten lehren können.
Eine Möglichkeit ist aber zum Beispiel zur Beruhigung, Büchners (eher kurzes) Gesamtwerk durchzulesen. Da passte es ganz gut, dass Zweitausendeins gerade das gesamte Werk für 3,90€ im Angebot hat.
Das erste Stück in diesem Band ist "Dantons Tod". Es ist nicht besonders lang und lässt sich daher schnell durchlesen.
Zurück bleibt - zumindest bei mir - erst einmal nur Verwirrung.
Das Stück ist in der französischen Revolution angesiedelt. Der Revolutionsprozess ist offensichtlich schon recht fortgeschritten. Zumindest wird guillotiniert, dass sich die Balken biegen.
Das Drama verfolgt die Ereignisse bis zu Dantons Hinrichtung. Das Ende ist also von Anfang an vorgezeichnet.
Auffallend sind die langen Redebeiträge. Teilweise redet Robbespierre über mehrere Seiten. Das Verhalten, gerade von Danton, ist kaum nachvollziehbar. Der Selbsterhaltungstrieb scheint bei ihm völlig zu versagen. Zumindest wirkt es, als würde er nicht viel gegen seine kommende Verurteilung und damit Hinrichtung unternehmen.
Gleichzeitig wirken viele der Reden unsinnig. Jeder Charakter erscheint auf seine Art und Weise fanatisch.
Mittlerweile hat unser Deutschlehrer in den Unterricht einfließen lassen, dass "Dantons Tod" nicht nur besonders schwer ist, sondern vor allem häufig auch aus direkten Zitaten besteht.
Das macht natürlich einiges verständlicher. In dem Fall ist die Grundaussage, wie schnell sich der Freiheitskampf doch ins Gegenteil verkehren kann, verständlicher. Wenn all die Reden historisch sind, dann zeichnet dieses Drama tatsächlich den Wahnsinn der französischen Revolution nach.
Hier frisst die Revolution nämlich wirklich jeden.
Eine Möglichkeit ist aber zum Beispiel zur Beruhigung, Büchners (eher kurzes) Gesamtwerk durchzulesen. Da passte es ganz gut, dass Zweitausendeins gerade das gesamte Werk für 3,90€ im Angebot hat.
Das erste Stück in diesem Band ist "Dantons Tod". Es ist nicht besonders lang und lässt sich daher schnell durchlesen.
Zurück bleibt - zumindest bei mir - erst einmal nur Verwirrung.
Das Stück ist in der französischen Revolution angesiedelt. Der Revolutionsprozess ist offensichtlich schon recht fortgeschritten. Zumindest wird guillotiniert, dass sich die Balken biegen.
Das Drama verfolgt die Ereignisse bis zu Dantons Hinrichtung. Das Ende ist also von Anfang an vorgezeichnet.
Auffallend sind die langen Redebeiträge. Teilweise redet Robbespierre über mehrere Seiten. Das Verhalten, gerade von Danton, ist kaum nachvollziehbar. Der Selbsterhaltungstrieb scheint bei ihm völlig zu versagen. Zumindest wirkt es, als würde er nicht viel gegen seine kommende Verurteilung und damit Hinrichtung unternehmen.
Gleichzeitig wirken viele der Reden unsinnig. Jeder Charakter erscheint auf seine Art und Weise fanatisch.
Mittlerweile hat unser Deutschlehrer in den Unterricht einfließen lassen, dass "Dantons Tod" nicht nur besonders schwer ist, sondern vor allem häufig auch aus direkten Zitaten besteht.
Das macht natürlich einiges verständlicher. In dem Fall ist die Grundaussage, wie schnell sich der Freiheitskampf doch ins Gegenteil verkehren kann, verständlicher. Wenn all die Reden historisch sind, dann zeichnet dieses Drama tatsächlich den Wahnsinn der französischen Revolution nach.
Hier frisst die Revolution nämlich wirklich jeden.
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Gesehen: Celestial Navigation (West Wing Folge 15)
Inhalt: Josh hält einen Vortrag über einen „normalen“ Tag im Weißen Haus. Er beginnt damit, dass es eigentlich gar keinen normalen Tag gibt. So beschreibt er den vorherigen Tag, an dem der Kandidat für den Supreme Cort, Mendoza, mit einer Äußerung für einige Probleme im West Wing gesorgt hat.
Gleichzeitig sind Toby und Sam auf dem Weg in eine amerikanische Kleinstadt. Dort wurde Mendoza verhaftet, weil er betrunken Auto gefahren ist. Das Problem ist nur: Wenn Mendoza Alkohol trinken würde, würde seine Leber versagen und er sterben. War es also vielleicht ein rassistischer Übergriff?
Kritik: Diese Episode erzählt ihre Geschichte auf eine etwas andere Art und Weise. Die Story wird nicht gradlinig erzählt. Stattdessen berichtet Josh in einer Veranstaltung über die Ereignisse der letzten Tage. Paralllel versuchen Sam und Toby, die Verhaftung von Mendoza zu vertuschen.
Wieder einmal wird deutlich, dass es nicht unbedingt um die richtige Handlungsweise geht. Die Polizisten haben in Mendoza „nur“ einen Hispanic gesehen und dachten sich, sie könnten ihn verhaften, weil er gefährlich aussah. Es schien also tatsächlich einige rassistische Vorurteile im Spiel zu sein.
Doch darum geht es Toby und Sam nicht. Beide sind der Meinung, dass es aus Öffentlichkeitsgründen wichtiger sei, den Vorfall geheim zu halten. Dabei wäre das ein gutes Beispiel, um gegen solche Vorfälle vorzugehen.
Überraschend ist derweil, dass Josh von den Vorgängen im Weißen Haus so frei berichten darf. Nun gut, wirkliche Geheimnisse verrät er nicht. Dennoch gibt er detaillierte Einblicke in die Arbeitsweise des Teams…
Wieder einmal eine gute, unterhaltsame und teilweise witzige Episode, die zudem interessant erzählt ist. 4,5 von 5 Punkten.
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Geschrieben: Endlich draußen - die Titan auf Forschungsmission
m-dis | 05. Februar 10 | Topic 'Geschrieben'
Der eigentlich Auftrag der "Titan"-Mission war von Anfang an das Forschen. Um so überraschender war es, als die ersten beiden Bände dann eigentlich mehr Agenten- und Politikthriller waren, als vernünftige Forscherabenteuer.
Noch enttäuschender war dann das wissenschaftliche Phänomen aus dem zweiten Band. Der "rote König", ein Universum, dass sich in unserem Universum entwickelte, wirkte so unrealistische, dass es beinahe zum Schreien war.
Nun erschienen vor kurzem aber zwei astreine Forschungsabenteuer im "Cross Cult"-Verlag. In "Die Hunde des Orion" geht es um Weltraumlebewesen und ein fragiles Ökosystem im All. "Schwert des Damokles" versucht eine ähnliche Richtung, scheitert aber an etwas zu hohen Ansprüchen.
Insgesamt scheint es der "Titan"-Serie nun auf jeden Fall gelungen zu sein, die eigentlichen Erwartungen zu erfüllen.
Mehr dazu wie immer auf dem Zauberspiegel:
Endlich draußen - die Titan auf Forschungsmission
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Gelber Sturz?
m-dis | 04. Februar 10 | Topic 'Propaganda'
Heute erschien mal eine wirklich überraschende Sonntagsfrage.
Nachdem die SPD und immer mehr Medien die Regierung kritisieren und scheinbar nur noch die FDP in der Lage dazu ist, etwas positives über sich zu sagen, liegen die Liberalen in Umfragen nun nur noch bei 8%.
Zumindest laut der Infratest Dimap-Umfrage.
Der schlechteste Wert seit über zwei Jahren. Überraschend, dass die Vernunft doch so schnell einzukehren scheint...
Nachdem die SPD und immer mehr Medien die Regierung kritisieren und scheinbar nur noch die FDP in der Lage dazu ist, etwas positives über sich zu sagen, liegen die Liberalen in Umfragen nun nur noch bei 8%.
Zumindest laut der Infratest Dimap-Umfrage.
Der schlechteste Wert seit über zwei Jahren. Überraschend, dass die Vernunft doch so schnell einzukehren scheint...
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Gesehen: Gefangen in der Vergangenheit - Teil 2 (Deep Space Nine Folge 58)
Inhalt: Sisko tut so, als wäre er Bell in den Bell-Aufständen. Er hat alle Hände voll zu tun, die Geisel vor wild gewordenen Ausgestoßenen zu beschützen und gleichzeitig die öffentliche Meinung so zu beeinflussen, dass die davon überzeugt ist, dass in den „Sanctuarys“ hauptsächlich anständige Menschen weggesperrt wurden.
Dennoch lastet es natürlich stark auf ihm, dass er die Stürmung des „Sanctuarys“ verhindern könnte und damit auch den Tot vieler hundert Menschen.
Da er aber weiß, dass damit die Zeitlinie nicht wieder hergestellt werden kann, führt er die Linie des ursprünglichen Bells fort. Am Ende, nachdem das „Sanctuary“ gestürmt wurde, werden er und Bashir von zwei Geiseln gerettet.
Zu dem Zeitpunkt trifft auch die Defiant-Crew ein und alle kehren zurück in ihre eigentlich Zeit, die Zeitlinie ist dabei wiederhergestellt.
Kritik: Der zweite Teil ist überraschenderweise noch besser als der erste. Siskos Ringen um das Überleben der Geiseln ist sehr eindrucksvoll. Aber auch die Mitstreiter, die er um sich herum versammelt, sind sehr gut dargestellt.
In dieser Episode wirkt es daher auch sehr glaubwürdig, dass die Geiseln langsam Vertrauen zu Sisko und Bashir aufbauen. Das zuletzt sogar der größte Kritiker des Aufstandes seine Meinung ändert ist natürlich ein großer Erfolg.
Trotz alledem gibt es aber auch eine Ungereimtheit: Etwa 90 Sekunden bleiben Kira und O’Brien bei ihrer Suche durch die Zeit in jeder Zeitebene. Es ist absolut unwahrscheinlich, dass Bashir und Sisko es geschafft haben, in diesem kurzen Zeitraum, dorthin zu kommen. Eigentlich hätten die beiden also in der Zeit gefangen sein müssen.
Darüber tröstet jedoch das Ende hinweg. Es ist zwar mal wieder mit einem doch arg hochgehobenen Zeigefinger gemacht, aber dadurch dass Bashir und Sisko zuvor so viel Elend gesehen haben, ist es durchaus gerechtfertigt.
Insgesamt also eine weitere spannende und inhaltsreiche DS9-Folge, die trotz einer nicht immer logisch wirkenden Zeitreisethematik wirklich gut ist und nur kleine Schwächen aufweist. 4,5 von 5 Punkten.
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