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Gelesen: Freaks


Die komplette Rezension zu dem gelungenen Einzelroman findet man wie immer auf SF-Radio:
Vampira Band 12 - Freaks (von Adrian Doyle)
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Gesehen: Ass Burgers (South Park)
Nach der eher ungewöhnlichen letzten Folge ist Stan noch immer tief in einer Depression. Mit den Veränderungen um ihn herum kommt er nicht wirklich zurecht. Seine Freunde wenden sich wegen seiner negativen Haltung zu allem von ihm ab. Die Ärzte versuchen, dass Stan unter dem Asperger Syndrom leidet. Da dieses im amerikanischen Englisch wie Assburger ausgesprochen wird, denkt Cartman, dass Befallene Burger kacken. Er hofft, von der Schule befreit zu werden, wenn sich Burger in seiner Hose finden lassen. Er wird zwar nicht krankgeschrieben, doch die Schüler, die nach der Untersuchung die Burger essen, sind begeistert. Cartman macht daraus natürlich sofort eine Geschäftsidee.
Auch "Ass Burger" ist wieder ungewöhnlich ernst für eine "South Park"-Folge. Zwar gibt es diesmal mehr komische Szenen, doch Stan gelingt es nicht, seine Depression zu überwinden. Denn von keinem seiner Bekannten erhält er Unterstützung. Sein Vater benutzt ihn für einen wirren Kampf gegen den amerikanischen Staat, Kyle brät lieber mit Cartman Burger, Wendy ist hilflos und seine Mutter sperrt ihn in eine Anstalt.
Dort wird ihm in gewisser Weise geholfen. Die anderen Insassen glauben an eine "Matrix"-artige Verschwörung. Um von der "Kackwelt", in der alle Leben, in die Matrix zu gelangen, muss man ganz viel Alkohol konsumieren. So läuft Stan einen Großteil der Episode alkoholisiert durch South Park und macht vieles nur noch schlimmer. Diese Szenen sind etwas witzig, in erster Linie jedoch bitter. Denn Stan gelingt es im alkoholisierten Status tatsächlich, die Freundschaft mit Kyle endgültig zu beenden. Dass die Kranken sich nur noch durch Alkohol in eine erträgliche Welt flüchten können und sich niemand darum bemüht, ihre Depressionen beziehungsweise ihre Wahrnehmungsstörungen anzugehen, ist jedoch immerhin ein kritischer Ansatz. Wirklich überzeugen kann er aber eben so wenig wie die "Matrix"-Anspielungen.
Wirklich gelungen ist die Cartman-Handlung. Er muss alle paar Minuten auf die Toilette rennen, um den Burgern ihren "secret special flavour" zu geben. Wie um amerikanische Vorurteile zu erfüllen, verkaufen sich die Burger prächtig. Demgegenüber schließt sich natürlich ein Kartell aller anderen Burger-Hersteller zusammen. Und so kämpfen Pizza Hut, McDonalds, Burger King und KFC kurz danach vereint gegen Cartman. Verzweifelt versuchen sie aus ihren Produkten die gemeinsame Chemikalie zu filtrieren, die es scheinbar in Cartmans Burgern gibt. Die ziemlich offensichtliche Aussage: All diese Produkte sind vor allem wegen beschissenen Zutaten gut.
Stan gelingt es zum Schluss, den Wandel um ihn herum zu akzeptieren. Er kann die Scheidung seiner Eltern verkraften. Er akzeptiert sogar, dass Kyle nicht mehr sein bester Freund ist. Auf einmal sieht er nicht mehr überall Kacke, sondern wieder die Sonne und Licht. Alles scheint gut zu sein. Doch dann geschieht das, was er sich vorher so sehnlich gewünscht hat. Seine Eltern kommen wieder zusammen, Kyle zerstreitet sich mit Cartman, weil er dessen geheimen Trick auf die Spur kommt. Doch Stan, der gerade den Wandel akzeptiert hat, fällt dadurch in ein erneutes Loch. Er versteht wieder einmal nichts mehr, zum Schluss sieht man, wie er zum Alkohol greift, um die Dinge zu akzeptieren. Diese Wandlung ist natürlich etwas unsinnig. Es dürfte aber interessant sein, wie lange diese Thematik noch weitergetragen wird. Bleibt Stan der "Deprimierte" der Gruppe? Zeigt die Serie nun die negativen Auswirkungen der Alkoholsucht? Diese Episode lässt den Zuschauer eher ratlos zurück als dass sie unterhält. Das ist durchaus ein interessanter Ansatz für eine Serie, nicht aber für eine kritische, satirische Comic-Serie.
Die komplette Folge kann man bei der deutschen Seite der Serie gucken.
Auch "Ass Burger" ist wieder ungewöhnlich ernst für eine "South Park"-Folge. Zwar gibt es diesmal mehr komische Szenen, doch Stan gelingt es nicht, seine Depression zu überwinden. Denn von keinem seiner Bekannten erhält er Unterstützung. Sein Vater benutzt ihn für einen wirren Kampf gegen den amerikanischen Staat, Kyle brät lieber mit Cartman Burger, Wendy ist hilflos und seine Mutter sperrt ihn in eine Anstalt.
Dort wird ihm in gewisser Weise geholfen. Die anderen Insassen glauben an eine "Matrix"-artige Verschwörung. Um von der "Kackwelt", in der alle Leben, in die Matrix zu gelangen, muss man ganz viel Alkohol konsumieren. So läuft Stan einen Großteil der Episode alkoholisiert durch South Park und macht vieles nur noch schlimmer. Diese Szenen sind etwas witzig, in erster Linie jedoch bitter. Denn Stan gelingt es im alkoholisierten Status tatsächlich, die Freundschaft mit Kyle endgültig zu beenden. Dass die Kranken sich nur noch durch Alkohol in eine erträgliche Welt flüchten können und sich niemand darum bemüht, ihre Depressionen beziehungsweise ihre Wahrnehmungsstörungen anzugehen, ist jedoch immerhin ein kritischer Ansatz. Wirklich überzeugen kann er aber eben so wenig wie die "Matrix"-Anspielungen.
Wirklich gelungen ist die Cartman-Handlung. Er muss alle paar Minuten auf die Toilette rennen, um den Burgern ihren "secret special flavour" zu geben. Wie um amerikanische Vorurteile zu erfüllen, verkaufen sich die Burger prächtig. Demgegenüber schließt sich natürlich ein Kartell aller anderen Burger-Hersteller zusammen. Und so kämpfen Pizza Hut, McDonalds, Burger King und KFC kurz danach vereint gegen Cartman. Verzweifelt versuchen sie aus ihren Produkten die gemeinsame Chemikalie zu filtrieren, die es scheinbar in Cartmans Burgern gibt. Die ziemlich offensichtliche Aussage: All diese Produkte sind vor allem wegen beschissenen Zutaten gut.
Stan gelingt es zum Schluss, den Wandel um ihn herum zu akzeptieren. Er kann die Scheidung seiner Eltern verkraften. Er akzeptiert sogar, dass Kyle nicht mehr sein bester Freund ist. Auf einmal sieht er nicht mehr überall Kacke, sondern wieder die Sonne und Licht. Alles scheint gut zu sein. Doch dann geschieht das, was er sich vorher so sehnlich gewünscht hat. Seine Eltern kommen wieder zusammen, Kyle zerstreitet sich mit Cartman, weil er dessen geheimen Trick auf die Spur kommt. Doch Stan, der gerade den Wandel akzeptiert hat, fällt dadurch in ein erneutes Loch. Er versteht wieder einmal nichts mehr, zum Schluss sieht man, wie er zum Alkohol greift, um die Dinge zu akzeptieren. Diese Wandlung ist natürlich etwas unsinnig. Es dürfte aber interessant sein, wie lange diese Thematik noch weitergetragen wird. Bleibt Stan der "Deprimierte" der Gruppe? Zeigt die Serie nun die negativen Auswirkungen der Alkoholsucht? Diese Episode lässt den Zuschauer eher ratlos zurück als dass sie unterhält. Das ist durchaus ein interessanter Ansatz für eine Serie, nicht aber für eine kritische, satirische Comic-Serie.
Die komplette Folge kann man bei der deutschen Seite der Serie gucken.
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Gelesen: Transformation 3.0 (von Michael Müller und Johano Strasser)

Das Buch ist klar aufgebaut. Einer Einleitung folgt eine Erklärung, warum das derzeitige Wachstumsmodell dauerhaft nicht weiterfunktionieren kann. Dem entgegengestellt wird in einem dritten Teil das Konzept der "Nachhaltigkeit" sowie ein 15-Punkte-Plan für ein nachhaltiges "Gesamtkonzept". Im vierten Teil werden dann verschiedene Handlungsfelder näher beleuchtet und zum Schluss gibt es ein Fazit, das analysiert, warum ein Gesamtkonzept bisher gescheitert ist, warum es sich bei dem Plan um linke Politik handelt und zuletzt natürlich, warum ein Umsteuern nun notwendig ist.
"Aber noch immer sperren sich die meisten Politiker gegen die Erkenntnis eines Epochenumbruchs mit gewaltigen sozialen und ökonomischen, ökologischen und kulturellen Herausforderungen. Auch deshalb fehlt ein Gesamtkonzept für eine ökologische Wende." Diese Worte im Fazit zeigen ganz gut, worauf es diesem Buch eigentlich ankommt. Derzeit geht es in der Wirtschaftspolitik darum, Wachstum zu erhalten und auszubauen, Arbeitslosigkeit zu verringern, Inflation niedrig zu handeln und eine gute Außenhandelsbilanz zu haben. Dabei werden Maßstäbe wie das BIP verwendet, das selbst bei Wertvernichtung (Autounfall) wächst (Kosten für die Unfallbeseitigung). Dass dieses Modell angesichts knapper werdender Ressourcen nicht ewig weitergehen kann, ist klar. Die beiden Autoren orientieren sich - wie das obige Zitat zeigt - aber nicht nur an der ökologischen Komponente. Eine Wirtschaftstransformation könnte auch durch eine Ökodiktatur durchgesetzt werden. Für die Autoren geht es aber auch darum, eine wünschenswerte Transformation zu erreichen. Und dazu müssen die Menschen an der Transformation mitwirken, um sie auch zu akzeptieren. Somit bedarf es aus Sicht der Autoren mehr Demokratie, um den Wandel gelingen zu lassen.
Dies ist dann wohl auch der überzeugendste Aspekt des Buches. Kein politisches Handlungsfeld wird wirklich isoliert betrachtet. So wird selbst in dem kurzen Abschnitt "Die Ökonomie des Vermeidens" in einem Nebensatz darauf hingewiesen, dass alles gefördert werden muss, was natur- und sozialverträglich ist, während alles anderes vermieden werden sollte. Somit stehen trotz des Fokus auf eine nachhaltige Entwicklung immer die Bedürfnisse des Menschen im Mittelpunkt. Es wird nicht argumentiert, wir haben zu viel und müssen uns jetzt einschränken. Stattdessen wird nach einem neuen Gleichgewicht gesucht, bei dem nicht nur die Natur, sondern auch der Mensch gerechter behandelt wird, als in dem derzeitigen System.
Kernstück des knapp 130-seitigen Büchleins sind die "15 Eckpunkte auf dem Weg zur Nachhaltigkeit". Auch hier wird das Konzept konsequent angewandt. Statt nur auf Umweltforderungen wie die Reduzierung des Energieverbrauches (Punkt 1) zu setzen, werden auch Forderungen wie die Verkürzung der Arbeitszeit (Punkt 4) oder die Forderung nach einem nachhaltigen Finanzsystem (Punkt 7) erhoben. Dabei fällt angesichts der derzeitigen politischen Situation positiv auf, dass in der EU Potentiale als Katalysator für ein nachhaltiges Wettbewerbsgesetz (Punkt 11) sowie als nachhaltige Demokratie (Punkt 15) gesehen werden. Gerade die 15-Punkte machen deutlich, dass Nachhaltigkeit nicht dadurch geschaffen wird, dass man sich gänzlich auf den Umwelt-, Landschafts- oder Tierschutz stürzt. Stattdessen bedarf es eines Systems, dem die Ausbeutung von Umwelt und Mensch nicht mehr immanent ist. Insofern ist die "Transformation 3.0" eine sehr sozialdemokratische Angelegenheit, was die beiden Autoren im Fazit ebenfalls ausführen. Schließlich wird auf anstrengende Reformen statt auf Revolutionen gesetzt.
Ärgerlich ist an dem Buch lediglich der geringe Umfang. So bleibt vieles dann doch in der Schwebe. Die Richtung, die sich die Autoren wünschen, wird in dem Buch klar. Auch die groben Ziele und Impulse, die geschaffen werden sollten, sind klar. Praktische Ansätze finden sich jedoch selten. So ist das Konzept von "Dienstleistungspaketen" schön, aber unwahrscheinlich. Dabei stellen sich die Autoren vor, dass Unternehmen nicht mehr nur einzelne Produkte, sondern zusätzlich deren Anwedungsumgebung verkaufen und vermitteln. Ein Hersteller verkauft also nicht mehr einfach ein Auto und ist daran interessiert, bald wieder eins zu verkaufen, sondern er verkauft eine Lösung für "Mobilitätsprobleme". Das hört sich gut und nachhaltig an. Wie es aber gegen den Widerstand einer der größten Branchen Deutschlands durchgesetzt werden könnte, ist unklar.
In "Transformation 3.0" finden sich viele richtige und interessante Ansätze. Vor allem die Verbindung der Nachhaltigkeit mit sozialen Fragen, die viel zu lange nicht mehr diskutiert wurden (z.B. Zeit als Wohlstandsfaktor oder humane Arbeitsatmosphäre) überzeugt. Dabei bleiben die Autoren durchaus realistisch und betonen regelmäßig die enormen Anstrengungen, die für diese Transformation nötig sind und die unter anderem durch mehr Demokratie abgefedert werden sollen. Doch anstatt im letzten Kapitel Anwendungschancen und Bündnispartner zu skizzieren, werden noch einmal Grundsätze wie "wir sind für die Stärkung der Vereinten Nationen" niedergeschrieben. "Transformation 3.0" skizziert insofern einen nötigen Reformweg, der hoffentlich von der Sozialdemokratie eingeschlagen und praktisch konkretisiert wird.
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Die große Leere
m-dis | 06. Oktober 11 | Topic 'Geschrieben'


Zu dieser überraschenden Wendung führt jedoch eine eher gemächlicher, teilweise sogar überraschend langweiliger Roman. Was an dem Roman gelungen ist, was stört und wie der erste Eindruck dieser neuen, großen Änderung bei "Sternenfaust" ist, kann man in der kompletten Rezension auf SF-Radio nachlesen:
Sternenfaust Band 174 - Die große Leere (von Thomas Höhl)
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Verflechtet
m-dis | 05. Oktober 11 | Topic 'Geschrieben'


Verflechtet
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Schmierige Journalisten
Spiegel Online hat einen weiteren Grund für die griechische Krise gefunden. Die Journalisten ließen sich schmieren und haben den Mächtigen nach dem Mund geredet. Somit tragen sie eine Mitschuld an dem derzeitigen Desaster. Auch wird in dem Artikel geschrieben, dass es zwar viele Medien in Griechenland gibt, aber dass keines profitabel arbeitet. Stattdessen werden einzelne Medien von Institutionen und Vereinen gehalten, um Einfluss auszuüben. Die Bezahlung der Journalisten sei dabei äußerst mäßig, die Qualität sehr gering.mehr
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Gelesen: Sternenstaub


Die Handlung wird also ins Jahr 2036 vorverlegt. Wieder bei unsicheren politischen Verhältnissen fliegt Rhodan zum Mond und trifft dort auf Außerirdische.
Wie sich die Modernisierung liest, kann man in der Rezension auf SF-Radio erfahren:
Perry Rhodan Neo Band 1 - Sternenstaub (von Frank Borsch)
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Gut schlecht?
m-dis | 02. Oktober 11 | Topic 'Geschrieben'


Dabei finde ich, dass die Handlung um die Erde herum inhaltlich übertrieben und die Handlung auf Ebeem planungsmäßig ungünstig ist.
Dass der Roman trotzdem spannend zu lesen ist, zeigt wie gut die Serie mittlerweile ist.
Gut schlecht?
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Gelesen: Children Of The Storm (von Kirsten Beyer)

Immerhin sind die "Children Of The Storm" fremdartig genug, um ein wenig Interesse entstehen zu lassen und Beyer baut eine interessante Offizierskonstellation auf einem der vermissten Schiffe auf.
Die komplette Rezension des Romans findet man bei Trekzone:
Star Trek Voyager - Children Of The Storm (von Kirsten Beyer)
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Wenn Erfolge peinlich sind
Spiegel Online hat vorgestern eine wirklich lobenswerte Initiative gestartet. Alle Welt haut auf die schwarz-gelbe Bundesregierung ein und Spiegel Online schreibt einfach mal, was die derzeitige Regierung auch richtig macht. Das ist schön, schließlich haben Medien sonst ja eher ein destruktives Interesse. Blöderweise führen die zehn Gründe die Bundesregierung eher vor, als dass sie helfen. Sie wirken eher wie Realsatire und nicht wie Erfolge. Sie werfen insgesamt die Frage auf, warum man nicht einmal zehn Erfolge der aktuellen Regierung finden kann.
Es ist krass, dass von den zehn aufgezählten Erfolgen nicht einer ein Erfolg ist, der von der Regierung gewollt war und den Menschen große Veränderungen bringt. Stattdessen gibt es drei halbe Erfolge und sieben merkwürdige Punkte.mehr
Es ist krass, dass von den zehn aufgezählten Erfolgen nicht einer ein Erfolg ist, der von der Regierung gewollt war und den Menschen große Veränderungen bringt. Stattdessen gibt es drei halbe Erfolge und sieben merkwürdige Punkte.mehr
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Gelesen: Juso-Linke (von Sascha Vogt (Hg.))

Wer sich mit der Strömungsgeschichte nicht besonders gut auskennt, für den ist eigentlich der erste Teil des Buches interessant. Denn er ist der einzige, der in etwa hält was der Titel verspricht. Die folgenden Beiträge des Buches befassen sich nämlich nur noch in Nebensätzen mit den vorherigen 40 Jahren der Strömung und konzentrieren sich eher auf die Gegenwart.
Doch auch im ersten Teil des Buches ist wenig Platz für die Strömungsgeschichte. Zwei Beiträge behandeln die Zeit bis 89 und die Zeit von 89 bis heute. Das ist wenig Platz für 40 Jahre und so hat man nach der Lektüre zwar einen groben Überblick, wünscht sich aber eigentlich mehr. Dem schließen sich dann fünf zugegeben persönliche aber auch etwas nostalgisch wirkende Rückblicke auf die Strömung an. Die bringen einem, wenn man nicht gerade in der Strömung aktiv war oder ist, herzlich wenig.
Der zweite Abschnitt ist der beste des Buches. Er enthält unter anderem zwei Analysen zur Lage der SPD, der Wirtschaft, des Internationalismus und der Arbeitsmarktpoliti. Dabei werden eine Reihe interessanter Thesen aufgestellt und genau so viele richtige Ziele benannt. Allerdings bleiben die Konzepte alle normativ. Dafür dass im ersten Teil die Strömung für ihren Fokus auf die Umsetzung von Projekten gelobt wurde, fehlen hier zu viele praktische Ansätze.
Vielleicht sind gerade deswegen die beiden Beiträge über die Lage und das Reformpotential der SPD am Interessantesten. Hier kann man sich vorstellen, wie die Veränderungen umzusetzen sind. Die anderen Beiträge drücken eher das Selbstverständnis der Akteure aus beziehungsweise die wie bereits erwähnt idealen Ziele.
Im letzten Abschnitt finden sich dann Dokumente, in denen NWLZ-Mitglieder die wirtschaftspolitische Grundlagen aufstellen, drei internationale Probleme benennen und Lösungsvorschläge geben und zuletzt auf das Verhältnis von Individualisierung und Solidarität eingehen. Diese Teile wirken noch idealtypischer als die Beiträge aus dem vorherigen Abschnitt. Hier fehlen praktische Ansätze eigentlich komplett.
Allerdings erfüllt das Buch somit in gewisser Weise sein Ziel. Denn das Selbstverständnis der sich in 40 Jahren wandelnden Strömung wird gut skizziert. Anhand der Analysen kann man sich vorstellen, wie die Akteure denken. Man denkt über einige Dinge nach und die Umsetzung in praktische Politik muss dann von den politisch Verantwortlichen erfolgen. Dem Netzwerk scheint es eher darum zu gehen, grundsätzliche Ideen und Werte zu verbreiten und dafür Bündnispartner und gesellschaftliche Mehrheiten zu organisieren. Denn nur dann, so der Ansatz, ist die Politik auch einfach umzusetzen.
Ob sich Bündnispartner und gesellschaftliche Mehrheiten aber für sozialistische Konzepte, bei denen noch einiges im vagen ist, begeistern lassen, ist wohl fraglich. Für eine Grundsatzvorstellung ist "Juso Linke" ein ordentliches Buch. Für die Vorstellung der Geschichte der Strömung und den konkreten Vorhaben bleibt es hinter den Erwartungen zurück.
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Gelesen: Gebranntes Kind (von Peter David)


Im "Captain's Table" sitzen viele verschiedene Raumschiffkapitäne. Sie alle erhalten kostenlose Getränke, wenn sie denn eine Geschichte erzählen. Es ist naheliegend, dass Calhoun erzhält, warum er die Sternenflotte verlassen hat.
Obwohl dabei die ganze Zeit klar ist, dass eine Katastrophe geschehen muss und sogar bekannt ist, wer dabei zugrunde geht, ist der Roman spannend. Das liegt an Davids Erzählweise, die auf relativ wenigen Seiten eine faszinierende Geschichte möglich macht.
Die ganze Rezension ist auf Trekzone zu finden:
Star Trek New Frontier - The Captain's Table: Gebranntes Kind (von Peter David
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Im Sog
Was die FDP auch tut, was sie auch versucht, sie kommt auf keinen grünen Zweig. Mittlerweile eiert sie in ihren Positionen noch heftiger herum, als die SPD in ihrer schlimmsten Zeit vor der letzten Bundestagswahl. Der anhaltende Niedergang sorgt dafür, dass die Augen aller Medien auf die FDP gerichtet sind. Die Rezeption der Aussagen des Frankfurter FDP-Vorsitzenden Pfeil zeigen, wie stark die Partei unter Beobachtung steht.mehr
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Gehört: Fischers Fall (ARD-Radiotatort)

Es braucht eine gewisse Zeit, bis man verstanden hat, worum es in diesem Tatort überhaupt geht. Fischers Motivation ist zwar schnell klar, doch sein Verhältnis zu der zunächst nur als Ute vorgestellten Kronzeugin und natürlich der Hintergrund von Prahms Straftat bleiben zunächst im dunkeln. So kann sich dadurch etwas Spannung entwickeln. Denn man rätselt, was eigentlich in dem Hörspiel gerade vorgeht.
Eigentlich handelt es sich bei dem Hörspiel aber um einen reinen Wettlauf gegen die Zeit. Denn die Kronzeugin wird von Prahm lebensgefährlich verletzt. Nun kommt es auf Fischers ahnungslose Kollegin an, dass sie das Rätsel löst und Fischer findet. Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Denn de Beers weiß nur, dass Fischer im Urlaub ist. Da braucht es erst einmal eine gesunde Portion Misstrauen, um überhaupt aktiv zu werden.
Es ist zunächst durchaus spannend, de Beers Rechercheversuche zu verfolgen. Doch zum Ende lässt die Spannung deutlich nach. Der Zuhörer weiß schließlich, was mit Fischer passiert ist. Daher sind die vielen Finten, auf die de Beers reinfällt, irgendwann nicht mehr interessant.
Zum Ende wird der Radiotatort jedoch noch einmal richtig gut. Denn de Beers entwickelt nicht nur eine kreative Idee, um an Prahm ranzukommen, sondern es kommt auch zu einer Tragödie. Das sorgt nicht nur für ein überraschendes Ende, sondern auch für ein offenes. Denn es ist nicht klar, was Fischer nun erwartet. Er hat eigenmächtig gehandelt und damit mehr Schaden als Nutzen angerichtet. Leider gibt es eine Reihe von Radiotatorteinsatzorten, sodass man vorraussichtlich erst in einem Jahr wieder etwas aus Magedburg hören wird. Trotzdem sind solche persönlichen Schicksalsschläge bzw. Fehlentscheidungen für Kommissare eine interessante Sache.
Insgesamt zeichnet sich "Fischers Fall" nicht durch eine übermäßig spannende oder kreative Handlung aus, weiß aber durch die ungewöhnlich klare Ausgangslage und das gelungene Ende zu überzeugen.
Das Hörspiel ist noch bis zum 17. Oktober auf der Radiotatort-Seite runterladbar.
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