Neue Homepage: Ich habe eine neue Homepage, die man unter www.gedankenecke.com erreicht. Zur Zeit werden Stück für Stück die mittlerweile über 1 000 Beiträge dieses Blogs von mir rüberkopiert (bin bei Oktober 2008 angekommen) und die neuen Artikel seit "Homepagegründung" sind da ebenfalls zu finden. Der größte Vorteil, den die neue Seite bietet ist, dass endlich jeder kommentieren kann und man sich nicht mehr registrieren braucht.
Montag, 12. Dezember 2011
Gelesen: Die dunklen Zwillinge


Der sechste Roman der "Perry Rhodan"-Neuerzählung setzt den Stillstand aus dem vorherigen Roman fort. Perry Rhodan ist aufgrund fehlender Auftritte endgültig höchstens als Statist zu bezeichnen, die Handlungsfortschritte der 160 Seiten sind marginal. Das ist enttäuschend, denn die Serie ist überraschend gut gestartet.

Nun scheinen sich die Autoren lediglich an der Erstauflage zu orientieren, die in der Regel ebenfalls nur mäßige Handlungsfortschritte aufweisen kann. Dem Roman ist immerhin zugute zu halten, dass die Charaktere relativ authentisch wirken. Da der größte Teil des Romans aber wie im vorherigen fünften Band Rückblenden sind, hilft das wenig.

Die komplette Rezension findet man auf SF-Radio:

Perry Rhodan Neo 6 - Die dunklen Zwillinge (von Frank Borsch)

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Sonntag, 11. Dezember 2011
Gesellschaftsprobleme

"Sternenfaust" erzählt auch im neuen Zyklus spannende und somit unterhaltsame Geschichten. Dabei ist es überraschend, dass selbst fantastische Handlungsstränge äußerst authentisch wirken. Ledigilich in einem Punkt ist die Serie unglaubwürdig: Ihre menschlichen Gesellschaftsentwürfe sind meist sehr merkwürdig. Während die Solaren Welten in dem letzten Zyklus politisch etwas näher erläutert wurden, ist das für die Genetics nicht der Fall.
Der aktuelle Roman beschäftigt sich jedoch mal wieder mit den internen Problemen der Genetics. Dabei wird auf einen alten, unlogischen Ansatz aufgebaut, der nicht weiter erklärt wird. Welcher Ansatz das ist und was das für Probleme mit sich bringt, ist das Thema der "Sternenfaust"-Kolumne auf dem Zauberspiegel:

Gesellschaftsprobleme

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Samstag, 10. Dezember 2011
Gelesen: What Judgments Come (von Dayton Ward & Kevin Dilmore)


"What Judgments Come" ist der vorletzte Roman der Star Trek Romanserie "Vanguard". Doch anstatt die Haupthandlung um das mysteriöse Volk in der Taurus Region voranzutreiben und mehr Informationen über das merkwürdige Meta-Genom zu enthüllen, beschäftigt sich der Roman zum größten Teil mit dem Schicksal Diego Reyes. Der ehemalige Kommandant der Station ist von der Sternenflotte verurteilt und befindet sich derzeit als Asylant und Gefangener auf dem Schiff der Orioner, das an der Station angedockt ist.

Das liest sich gut und ist durchaus unterhaltsam. Es ist aber auch ärgerlich, denn die äußerst gut gestartete Reihe hängt seit einigen Romanen etwas fest und kann die Haupthandlung nicht vorantreiben. Dieser Roman ändert diesen Trend nicht.

Die komplette Rezension findet man auf Trekzone:
Star Trek Vanguard: What Judgments Come (von Dayton Ward & Kevin Dilmore)

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Freitag, 9. Dezember 2011
Bayerische Pädagogik
>Bayern ist bekannt für sein exellentes Schulsystem, das viele intelligente Kinder hervorbringt und in jeglichen Bildungstests überdurchschnittlich abschneidet. Putzig ist dabei, dass die pädagogische Seite des Systems etwas merkwürdig anmutet. Der Freistaat lässt nicht die Eltern entscheiden, auf welche Schule ihr Kind gehen darf. Stattdessen entscheiden allein die Grundschulnoten, welche weiterführende Schule besucht werden darf. Das sorgt regelmäßig für überforderte Kinder und Eltern. Die Performance in der vierten Klasse bestimmt meist über die weitere schulische Karriere. Auch ist es für die Schulbehörde ein Problem, wenn der Schnitt einer Klasse zu gut ist. Aus solchen Gründen werden durchaus mal Lehrkräfte versetzt.mehr

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Donnerstag, 8. Dezember 2011
Flauer Stone
Seit zwei Tagen ist der SPD-Bundesparteitag nun beendet. Der Parteitag beschloss eine Reihe inhaltlicher Anträge und Grundsatzbeschlüsse. Allein die Auflistung der wichtigsten Beschlüsse auf der SPD-Homepage ist beachtlich. Das Ergebnis stellt den "Arbeitsparteitag" des letzten Jahres, der relativ wenig Resultate erzeugte, in den Schatten. Die Medien interessiert das jedoch relativ wenig. Parteitage sind für sie reine Inszenierungen. Da mögen sie recht haben. Doch gerade die Fokussierung der Medien auf die Kanzlerkandidatenfrage macht den Parteitag zu einer Insznierung.mehr

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Mittwoch, 7. Dezember 2011
Gelesen: Neinsagerland (von Rainer Knauber)
"Wege zu einem Konsens für Fortschritt" ist der Untertitel dieses Werkes, das sich vor allem mit der scheinbar neuen Erscheinung des "Wutbürgers" beschäftigt. Doch anstatt wirklich neue Wege aufzuzeigen, greift der Autor gerade einmal zu zwei Mitteln: Er appelliert an eine vermeintliche Vernunft und setzt auf handlungsfähige Politik mit bestenfalls überregionalen Volksentscheiden. Das ist verbunden mit einer äußerst undifferenzierten Herangehensweise an die Thematik, die es gar nicht zulässt, dass praktische Lösungen gefunden werden.

Es gibt Bürgerinititativen gegen viele Dinge. Die meisten lehnen Infrastrukturprojekte ab. Dabei gibt es große Bewegungen wie die um Stuttgart 21 aber auch viele kleine Bewegungen, die mal eine Stromtrasse mal eine Umgehungsstraße verhindern wollen. Sie alle eint, dass sie etwas ablehnen. Damit liefern sie die Munition für den Titel dieses Buch: "Neinsagerland". Sie ermöglichen aber auch, dass die Partei von der sie am häufigsten unterstützt werden, mit dem Attribut "Die Dagegen Partei" bezeichnet werden kann. Häufig finden sich in diesen Bürgerinitiativen Menschen, die die Zeit großer staatlicher (aber auch privater) Bauprojekte beendet sehen wollen.

Knauber vertritt die gegenteilige Position. Deutschlands Wohlstand ruhe auf der Leistungskraft der Industrie. Damit die weiter produzieren kann, bedürfe es einer funktionierenden Infrastruktur. Um diese in Zeiten der Energiewende zu erhalten beziehungsweise rasch auszubauen braucht es möglichst schnelle Prozesse. Hier verhinderten aber eine unüberschaubare Anzahl von "Neinsager"-Bürgerinitativen, dass der Fortschritt vorangehen könne. Knauber argumentiert dabei genau so einseitig wie seine Gegner. Denn während die einen keinerlei Sinn in Bauprojekten sehen, sieht Knauber keinen Sinn in der Kritik daran. Eine wirkliche Auseinandersetzung mit gegenseitigen Argumenten geschieht auch in diesem Buch nicht.

Knauber beschreibt in dem ersten Teil mit dem Titel "Ortstermin im Neinsagerland" welche Blüten die Protestkultur im Land bereits erreicht hat. Dabei wären viele Beobachtungen sehr interessant, wenn sie nicht so einseitig formuliert wurden. Selbst der Journalismus muss Kritik einstecken, da er protestierenden Bürgern Platz einräumt und somit einer Minderheit zu viel Raum gibt. Das sei früher anders gewesen. Diese Kritik ist hanebüchen und deplaziert, schließlich sind gerade die neuen Kommunikationsmöglichkeiten aller Bürger (!) ein demokratischer Vorteil.

Auch das Argument, dass Umweltorganisationen oft mehr Mittel zur Hand haben, als die Bauunternehmen zieht nicht. Denn die meisten Umweltorganisationen sind zwar mittlerweile wie Unternehmen aufgebaut. Dennoch können sie nicht in jede Bürgerinitative gleich viel Geld reinstecken. Auch Umweltorganisationen orientieren sich daran, wo sie Mitglieder einwerben können. Das sind bei einem kleinen Projekt dementsprechend weniger. Da Knaubers häufig wiederholtes Argument, Umweltorganisationen hätten meist mehr Mittel zur Hand als die Unternehmen, nicht belegt wird, ist es nicht besonders glaubwürdig.

Im zweiten Teil beschreibt Knauber dann, warum Fortschritt auch heute noch wichtig für Deutschlands Wohlstand ist. Seine These ist dabei, dass wir heute zu verwöhnt sind, um Infrastrukturmaßnahmen noch schätzen zu können. Daher bedürfe es - und das legt er im dritten Teil dar - einer neuen Vertrauenskultur. Diese müsse vor allem neue Werte schaffen, aber auch Politiker hervorbringen, die Projekte wieder aktiv vertreten. Dann könne man - im Zusammenspiel mit verbesserten Kommunikationsverfahren bei den Projekten und im Notfall überregionaler Volksentscheide - erreichen, dass das "Gemeinwohl" wieder im Mittelpunkt stehe und der "Fortschritt" voran komme. Interessant dabei ist, dass Infrastrukturmaßnahmen fast ungefragt dem Gemeinwohl dienen und Fortschritt darstellen.

Insofern zieht sich auch in der zweiten Hälfte des Buches eine undifferenzierte Sicht auf Infrastrukturmaßnahmen. Knauber arbeitet für ein Energieunternehemen, daher sieht er auch jede Investition in Energie bzw. ihre Transportwege als grundsätzlich positiv. Das ist kein Wunder, aber eine winzige Grundlage für ein Buch wie dieses.

Positiv zu vermerken ist in erster Linie, dass Knauber darauf hinweist, dass Projekte nicht an Minderheiten scheitern dürfen. Natürlich muss ein Dorf beteiligt werden, wenn eine Energietrasse in der Nähe gebaut wird. Aber dieses Dorf darf nicht Ursache dafür sein, dass in ganzen Landesteilen kein Strom ankommt. Das Beispiel Stuttgart 21 - Knauber konnte den Volksentscheid leider nicht mehr in das Buch einarbeiten - zeigt, dass überregionale Abstimmungen durchaus andere Mehrheiten als angenommen zutage bringen können.

Das Beispiel zeigt aber auch, dass die These des "Neinsagerlands" selbst zu hinterfragen ist. Knauber geht von dieser These wie selbstverständlich aus. Dafür bringt er eine Reihe von Beispielen an, die durch die Berichterstattung in den Medien verstärkt werden. Die Abstimmung zum Bahnhofprojekt in Stuttgart zeigt aber, dass mit der richtigen (und aufwendigen) Kommunikation durchaus Mehrheiten für Infrastrukturprojekte zu gewinnen sind. Sogar in Stuttgart stimmten die Mehrheit der Wähler dem Projekt zu. Daher ist auch Knaubers Hinweis auf das Abstimmungssystem in der Schweiz interessant. Dort ist nämlich noch kein Volksentscheid auf Bundesebene erfolgreich gewesen, der gegen die Interessen der Wirtschaft gerichtet ist. Auch aus diesem Grund sind Volksabstimmungen kritisch zu sehen. Denn auch wenn Knauber behauptet Umweltorganisationen hätten die höheren Budgets, bei Großprojekten sieht das anders aus. Und Wahlkampf braucht in erster Linie nun einmal Geld.

Knauber legt mit "Neinsagerland" also ein populistisches Werk vor, dass die Grundthese unkritisch anhand einiger Beispiele dramatisiert. Dabei ist das Buch an den besten Stellen ein eindringliches Plädoyer für einen starken Industriestandort Deutschland mit einer gemäßigten politischen Kultur, die zum Konsens fähig ist und am Gemeinwohl orientiert ist. An den schlimmsten Stellen hetzt das Buch gegen alle großen und kleinen Initiativen, die es wagen, ein Bauprojekt zu verzögern.

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Dienstag, 6. Dezember 2011
Gehört: Lied von den Vergessenen (von Rosenstolz)
"Lied von den Vergessenen" ist das dritte Lied auf dem neuen Rosenstolz-Album "Wir sind am Leben". Vor kurzem wurde angekündigt, dass dieses Lied die zweite Single des Albums sein wird.

Das Lied ist sicherlich radiotauglich. Es ist nicht besonders sperrig, Klavier und Schlagzeug sorgen für eine angenehmer Hintergrundkulisse und der Refrain ist eingängig. Dabei ist es leider wieder etwas ärgerlich, dass der Refrain mehr Platz als die Strophen einnimt. Da er sehr lang ist, bleibt gerade einmal Platz für zwei inhaltliche Strophen sowie ein Zwischenspiel.

Der Titel skizziert das Thema des Liedes bereits sehr gut. Und wie beim Lied zuvor wird ein eigentlich nachdenkliches und eher trauriges Thema in einen fröhlichen Rhythmus gegossen. Denn während AnNa im Refrain von denen singt, die von ewig gestern, die, die längst schön schlafen sind, nimmt das Lied Fahrt auf, das Schlagzeug setzt richtig ein. So lebt auch dieses Lied wieder davon, das Rhytmik und Text nicht ganz zusammenpassen.

Das lenkt etwas von dem durchschnittlichen Text ab. Denn während es ja eigentlich ein "Lied für die Vergessenen" ist, besingt AnNa ein Verhältnis, das extrem gut ist: Wo ich auch bin, bist Du dabei. Die Erklärung dafür ist lediglich, dass zwei Vergessene sich fragen, ob irgendjemand sie nicht vergessen hat, was dann der Inhalt des Refrains ist. Allerdings kann man die Frage einfach beantworten, schließlich fragen sich dies zwei Menschen, die einander nicht vergessen haben.

Besser ist da die Botschaft des Zwischenspiels zum Schluss. Dort werden verschiedene Signale gegeben, dass einer den anderen wieder zurück ins Leben heben kann. Dann würde das Lied aussagen, dass es für jeden (gefühlt) Vergessenen auch jemanden gibt, der ihn aus diesem Zustand wieder zurückholen kann. Für diejenigen ist dann das Lied gewidmet.

Trotz der kleinen Schwierigkeiten mit dem Text ist "Lied von den Vergessenen" kein schlechtes Lied, es ist halt nur eine typische Single, bei der der Text im Hintergrund steht. Denn beim ersten Durchhören des etwas sperrigen Albums ist dieses Lied eines der wenigen, das sofort ins Ohr geht. Leider ist der Text dann hauptverantwortlich dafür, dass man sich das Lied auch dann noch anhört, wenn andere Lieder längst mit Worten überzeugt haben. Und das kann "Lied von den Vergessenen" nicht leisten. Insofern handelt es sich bei dem dritten Track des Albums um ein gutes Lied und leider nicht mehr.

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Montag, 5. Dezember 2011
Peinlich-Peinlicher-CDU (II)
Die Union muss noch immer leuchtende Augen bei dem Gedanken an frühere "Rote Socken"-Kampagnen haben. Auch wenn diese in letzter Zeit eher schief liefen, in Hessen zunächst der SPD halfen und in NRW sogar eine rot-grüne Minderheitsregierung ins Amt verhalfen, möchte man sich nicht davon lösen. Nachdem im letzten Jahr bereits zwei Negativkampagnen auf krasse Art gescheitert sind, versucht man nun erneut, die SPD zu diskreditieren.mehr

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Sonntag, 4. Dezember 2011
Gehört: Versunkene Gräber (ARD-Radiotatort)
Ein Kleinkrimineller erscheint nicht zu seiner Vorladung beim Hamburger LKA. Stattdessen wird er im deutsch-polnischen Grenzgebiet ermordet aufgefunden. Raubmord, sagt der lokale Kommissar. Mafiamord, sagt die LKA-Beamtin Bettina Breuer.

Der Zuhörer weiß zunächst natürlich genau so wenig wie die beiden Ermittler und kann lediglich spekulieren. Bald ahnt man, durch Zwischensequenzen in Polen angestachelt, dass es keins von beidem ist.

Breuer ist jedoch lange Zeit von ihrer Mafia-Theorie überzeugt. Das hilft dem Fall, einige politisch heiße Themen anzusprechen. Denn Breuer verdächtigt einen örtlichen Baulöwen, der mit Fördergeldern trickt, ahnungslose Investoren ausnimmt und zudem Schwarzarbeiter beschäftigt. Anhand dieses Bauherren wird nicht nur angeprangert, wie zu oft mit Fördergeldern umgegangen wird, sondern auch wie Landschaften durch übergroße Gebäude verschwandelt werden.

Leider trägt dieser Teil des Falls letztlich nichts zur Lösung des Falls bei. Lediglich der Hinweis eines polnischen Bauarbeiters hilft Breuer weiter. Das ist etwas schade, denn anhand des Baulöwen hätte man ebenfalls einen guten Fall konstruieren können.

So läuft dann aber tatsächlich alles darauf hinaus, dass es sich bei dem Mord weder um Raubmord noch um organisiertes Verbrechen handelt. Das zweite angesprochene Thema dreht sich um die polnischen und deutschen Vertreibungen nach dem zweiten Weltkrieg. Denn viele Deutsche, die oder deren Vorfahren nach dem zweiten Weltkrieg vertrieben wurden, kehren nun zurück, um ihr "verlorenes Gut" zu betrachten. Einige versuchen dabei auch, Verlorenes zurückzuerwerben. Dabei vergessen die meisten, dass nicht örtliche Polen die Immobilien übernommen haben. Denn auch die polnische Grenze wurde stark verschoben und viele Polen wurden umgesiedelt. Diesem sensiblen Thema nähert sich der Fall sehr gut.

Denn Breuer schleust einen V-Mann unter die des Mordes verdächtigen Polen. Der verhält sich zwar äußerst unprofessionel, ist für die Aktion jedoch auch nicht ausgebildet. Zum Schluss stellt sich heraus, dass dem Mord keinerlei böse Motive zugrundelagen. Stattdessen enthüllt der Fall eine Familientragödie. Das ist gut, zum Schluss sogar etwas spannend, aber nichts besonderes.

Die Auflösung des Falles ist nämlich nach der Hälfte des Hörspiels klar. Denn der geistig gestörte Täter wird immer wieder in Zwischensequenzen eingespielt. Das hätte man sich einfach sparen können, dann wäre die Auflösung deutlich überraschender geworden. Dazu kommen noch gewisse Längen, weil sich der örtliche Kommissar und die LKA-Beamtin natürlich mal wieder von früher kennen müssen und viel aufzuholen haben. Dieser Einfall, dass sich ein früheres Paar durch einen Fall wiedertrifft, ist mittlerweile doch etwas überstrapaziert.

Doch da "Versunkene Gräber" zwei interessante Themen (Bauwut und Vertreibungsfolgen) sensibel in ein authentisches Hörspiel verarbeitet, ist der Radiotatort durchaus interessant und angenehm zu hören. Nur die Längen durch die Kommissarskonstellation und die Zwischensequenzen hätte man sich sparen können.

Die Folge kann man sich noch bis zum 22.12. auf der Seite der Serie runterladen.

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Samstag, 3. Dezember 2011
Gelesen: Die Pest in Sydney


Nach dem letzten "Traumheft" kehrt die Handlung der Serie nun in die Realität zurück. Die Apokalypse ist noch nicht ganz verhindert. Denn ein tasmanischer Teufel ist noch mit dem Bösen infiziert und bringt die Pest nach Sydney.

Der Titel verrät eigentlich schon die größte Überraschung des Romans. Als die Akteure die Krankheit im Roman benennen können, weiß der Leser das längst. Dennoch ist der Beginn des Romans recht gelungen. Er im Verlauf wird die Handlung schwächer, da sich eine einfach, überstürzte Lösung des Problemes abzeichnet.

Die ganze Rezension findet man bei SF-Radio:

Vampira Band 16 - Die Pest in Sydney (von Adrian Doyle)

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Freitag, 2. Dezember 2011
(Kurz)Gelesen: Menschlich ist... (von Philip K. Dick)
Jill Herricks leidet, ihr Mann ist ein kalter und gefühlsloser Wissenschaftler. Die beiden leben in einer sehr rationalen Welt, in der die Regierung ab einem gewissen Alter die Erziehung der Kinder übernimmt und in der Gefühle lediglich eine sekundäre Rolle spielen. Jill hat fest vor, sich von ihrem Mann zu trennen als dieser zu einer Reise nach Rexov IV aufbricht. Doch Lexter Herricks ist bei seiner Rückkehr ganz verwandelt. Er zeigt Gefühle, kocht und kümmert sich um Jill. Ihr Bruder erkennt sofort, dass Lester von den Bewohnern Rexov IVs übernommen wurde. Die wissen über die Menschen lediglich das, was sie aus alten Romanen aufsaugen konnten. Deswegen verhalten sie sich etwas "antiquiert". Jill muss den Wandel ihres Mannes nur bestätigen, dann wird der Geist des Rexovers vernichtet und Lester kehrt zurück. Doch Lilith weigert sich im entscheidenden Moment, auszusagen, denn sie hat lieber einen gefühlvollen außerirdischen im Körper ihres Mannes als ihren Gatten.

Der Titel der Kurzgeschichte sagt bereits viel über den Inhalt aus. Die Menschheit hat sich "weiterentwickelt". Sie ist deutlich rationaler geworden, Gefühle spielen nur noch eine sekundäre Rolle. Daher hat der Leser das Gefühl, bei dem außerirdischen Geist handelt es sich eigentlich um einen Menschen. Zumindest sind in diesem Charakter ideale menschliche Eigenschaften wie Güte, Lebensfreude und Rücksichtsnahme dargestellt.

Denn natürlich ist die hier dargestellte Mehrheitsmeinung mindestens genau so menschlich. Die Geschichte hat gezeigt, dass viel "unmenschliches" mit erschreckender Regelmäßigkeit von Menschen begangen werden kann. Insofern wäre es zu leicht zu sagen, dass hier eine unmenschliche Gesellschaft mit den menschlichen Eigenschaften eines Außerirdischen konfrontiert wird.

Zuletzt ist auch Jill Herricks nicht über alle Zweifel erhaben. Ihre Situation wird dabei jedoch nicht als ein Dilemma entschieden. Denn eine Lebewesen hätte sie ohnehin töten müssen. Sie verurteilt ihren eigenen Gatten zum Tode und nimmt mit dem freundlicheren Außerirdischen im Körper ihres Mannes vorlieb. Sie entscheidet sich für die vorübergehend angenehmere Alternative, moralische Zweifel scheint sie nicht zu haben.

Dick zeigt also auf wenigen Seiten wie viele Eigenschaften "menschlich" sein können. Da er Herricks Entscheidung in keiner Weise kritisiert, zeigt er, dass Freundlichkeit die vielleicht wichtigste und belohnenswerte Eigenschaft ist. Und wenn sie vorhanden ist, ist es eigentlich auch egal, dass die freundliche Person gar kein Mensch ist.

"Menschlich ist...", 18 Seiten, 1954, erschienen in der Zweitausendeins Anthologie "Variante Zwei".

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Donnerstag, 1. Dezember 2011
Gelesen: Der dunkle Thron (von Rebecca Gablé)
"Der dunkle Thron" führt die Warringham-Saga fort. Wie immer spielt der Roman einige Jahrzehnte nach dem letzten. Dadurch benötigt der Leser keine Vorkenntnisse aus den vorherigen Romanen. Diesmal liegen zwischen den Akteuren aus "Das Spiel der Könige" sogar zwei Generationen. Diesmal muss der junge Nick Warringham die Heruntergekommene Grafschaft Warringham übernehmen, als sein Vater im Auftrag Henry VIII. zu Tode gefoltert wird. Doch der unberechenbare König ist nicht Nicks einziges Problem. Das Gut bringt kaum noch Profite, die Zeit des Adels ist vorbei und seine Stiefmutter hat ein Anrecht darauf, in Warringham wohnen zu bleiben. Ihr Ziel ist es, Nick vom Gut zu verdrängen und ihren Bruder als neuen Herrscher einzusetzen. Als wären diese Probleme nicht bereits genug, ist Nick auch noch überzeugter Katholik. Das sorgt für einen weiteren Konflikt mit dem König und dafür, dass Nick dessen erstgeborene Tochter Marie unterstützt.

Rebecca Gablé beschreibt im Nachwort selbst, dass es für sie eine Herausforderung war, sich in das England der Rennaissance einzuarbeiten. Für den Leser ist es jedoch ein Gewinn, dass sie das gewagt hat und von ihrer Ankündigung, nach den Rosenkriegen könne sie die Geschichte nicht mehr weitererzählen, weil das Mittelalter zu Ende ist, abgewichen ist. Denn der Roman ist - wie alle ihre Romane - fesselnd geschrieben. Allerdings ist der Epochenwechsel auch für den Leser eine herbe Umstellung.

Gablés Romane handelten im Kern immer um unterlegene Ritter, die in der Geschichte ihren Platz suchten und sich dabei äußerst gut schlugen. Meist waren sie zudem moralisch integer und hatten im Laufe des Romans neben der Haupthandlung auch noch Probleme auf ihrem Gut zu lesen und eine Liebesbeziehung zu ordnen. All diese Zutaten gibt es auch im neuen Roman. Diesmal sind die Vorzeichen jedoch ganz anders.

Denn Ritter haben längst nichts mehr zu sagen. Wer braucht Schwerter, wenn er Schießpulver haben kann? Daher kommt es im Roman zu keiner einzigen beschreibenen Schlacht. Der Held, Nick, ist zwar kein Pazifist, glaubt aber bereits daran, dass es gerechte und ungerechte Kriege gibt. Und da in dem Roman kein gerechter Krieg vorkommt, nimmt er auch an keinem Krieg teil.

Die Ritter haben nicht nur ihre militärische, sondern auch ihre gesellschaftliche Stellung verloren. Längst ist es reichen Kaufleuten möglich, sich in den Adel einzukaufen. Der traditionelle Adel wiederum verarmt, da die Landwirtschaft kaum noch Profit abwirft. Der nahende Kapitalismus zeichnet sich durch das "Eingemeinden" von Weideflächen bereits ab. Nick ist einer der letzten Vertreter des "alten" Adels. Dadurch kann er sich manchmal retten, wirkt aber auch wie ein Unikat.

Nick ist jedoch bei weitem nicht so integer wie frühere Charaktere. Während die durchaus Probleme mit ihren Frauen hatten, erzeugt Nick das Problem in weiten Teilen selbst. Denn obwohl er humanistisch gebildet ist, behandelt er seine Mätresse außergewöhnlich schlecht. Durch eine Undercover-Mission ist er gezwungen, seine Mätresse Polly zu heiraten. Aber anstatt zu erkennen, dass dies seine eigene Schuld ist, verübelt er dies seiner Frau. Dabei ist es schade, dass Gablés Charaktere außerordentlich undifferenziert mit sich selbst umgehen. Schon immer stand die Geschichte im Vordergrund, die durch relativ starre Figuren getragen wurde. Hier wäre es schön, wenn Nick einen deutlicheren Lernprozess im Verlauf des Romans erleben wurde. Der Lernprozess beschränkt sich jedoch lediglich darauf, dass er den gemeinsamen Sohn anerkennt und nicht den Sohn mit seiner zweiten, adligen Frau als Erben einsetzt. Das ist etwas wenig.

Der Roman ist extrem brutal und dennoch sterben bedeutend weniger Personen als in vorherigen Romanen. Denn während früher hundertfach Bauern und Ritter auf dem Schlachtfeld anonym ihr Leben ließen, ist die häufigste Todesursache in "Der dunkle Thron" die Exekution. Während der übelsten Phasen von Henrys Herrschaft werden reihenweise Adlige exekutiert, während Nick alles aus dem Tower beobachten muss. Die Hinrichtungen werden im Verlauf des Romans jedoch zur Normalität, da die Grausamkeit nicht steigt. Das ist vermutlich gewollt. Denn zu Beginn ist es noch ein Skandal, dass eine Königin und Adlige zum Schaffot geführt werden. Zum Ende von Henrys Regentschaft ist das beinahe ein alltägliches Ereignis.

Sowieso schwingt immer wieder etwas Bedauern über den Verlust des "geordneten" Mittelalters wieder. Die Verhältnisse sind äußerst unübersichtlich und die "Sitten" verfallen zunehmend. Der König kann zunehmend das Gewaltmonopol für sich beanspruchen und hält somit mehr Macht in den Händen. Die Sicherheit, dass langfristig alles so bleibt wie es ist, wird durch zunehmende Unsicherheit in allen Bereichen ersetzt. Insofern ist "Der dunkle Thron" eine gelungene Beschreibung des damaligen "Zeitgeistes".

Der Roman hält sich natürlich wieder eng an historische Ereignisse, die durch die Warringhams ergänzt werden. Dadurch erfährt man durch die spannende Lektüre wieder viel über einen vermeintlich bekannten Teil der englischen Geschichte.

"Der dunkle Thron" ist anders als seine mittelalterlichen Vorgänger. Kämpfe spielen kaum noch eine Rolle, denn gegenüber der Macht des Königs ist jeder Widerstand zwecklos. Stattdessen ist jetzt Geschick, Bildung und Intrigenfähigkeit nötig, um in einer unsichereren Welt zu überleben. Dabei ist mit Nick Warringham endlich ein Charakter Held der Geschichte, der nicht herzensgut ist. Im Gegenteil, seine erste Frau behandelt er schlecht, für den Katholizismus ignoriert er auch mal seinen Moralkodex. Wenn die Charaktere des Romans jetzt noch größere Lernprozesse durchlaufen würden, wäre die Geschichte noch etwas besser. Das ist jedoch kaum nötig, denn "Der dunkle Thron" unterhält auch so bestens und ist eine spannende und gleichzeitig lehrreiche Lektüre.

 

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Mittwoch, 30. November 2011
Klimakonferenz?
Die Grünen müssen in Stuttgart einen Bahnhof verbuddeln. Außerdem haben sie sich auf ihrem Bundesparteitag regierungsfähig gemacht und viele tolle Dinge zur Wirtschafts- und Finanzpolitik beschlossen. Selbstverständlich läuft parallel auch der Protest gegen die Castortransporte nach Gorleben. Man erfährt heute also viel auf der Homepage der Grünen. Eine Kleinigkeit wird auf der Homepage heute allerdings völlig ignoriert: DieKlimakonferenz in Durban.mehr

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Dienstag, 29. November 2011
Gelesen: Vertraue nie einem Genetic


Die Sternenfaust bringt eine Wissenschaftlerin der Genetics zurück auf ihre Heimatwelt. Auf dem Weg treffen sie auf abtrünnige Genetics und finden heraus, dass sich ein Spion der Gemini auf der Sternenfaust befindet. Jeder und jede ist verdächtig.

Der aktuelle "Sternenfaust"-Roman spielt ausschließlich auf dem Schiff und ist sehr gelungen. Die Geschichte ist schnell und spannend. Und endlich steht die Sternenfaust mal wieder ganz im Mittelpunkt der Geschichte.

Die ganze Rezension findet man wie immer bei SF-Radio:

Sternenfaust Band 178 - Vertraue nie einem Genetic!

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