Neue Homepage: Ich habe eine neue Homepage, die man unter www.gedankenecke.com erreicht. Zur Zeit werden Stück für Stück die mittlerweile über 1 000 Beiträge dieses Blogs von mir rüberkopiert (bin bei Oktober 2008 angekommen) und die neuen Artikel seit "Homepagegründung" sind da ebenfalls zu finden. Der größte Vorteil, den die neue Seite bietet ist, dass endlich jeder kommentieren kann und man sich nicht mehr registrieren braucht.
Montag, 26. Dezember 2011
Gelesen: Flucht aus Terrania


Was lange angekündigt wurde, geschieht nun auch: Terrania wird von chinesischen Truppen eingenommen. Perry Rhodan muss mit einem Freund fliehen. Doch die Dinge entwickeln sich anders als geplant. Die Chinesen stellen sich als weniger feindlich als gedacht heraus und Rhodan als dümmlicher als gedacht.

Der neue "Perry Rhodan Neo"-Roman überzeugt, weil er die Handlung endlich mal wieder voranbringt. Leider sind die Geschichten dabei unglaubwürdig und langweilig geworden. Daran muss noch gearbeitet werden.

Die komplette Rezension findet man auf SF-Radio:
Perry Rhodan Neo 7 - Flucht aus Terrania

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Sonntag, 25. Dezember 2011
Zweigespalten

Seit Band 174 gibt es nicht mehr nur ein "Sternenfaust"-Universum. Stattdessen gibt es jetzt zwei. Ein altes, in dem die Sternenfaust II zerstört wurde und ein neues, in dem dieser Vorfall nicht eingetreten ist. Der aktuelle Sternenfaust-Roman erzählt eine Geschichte in beiden Universen. Das sorgt für ein wenig Verwirrung, doch dem Roman geht es eigentlich um einen konstruierten Unterschied in den beiden Universen.
Der Gemini-Krieg scheint in den beiden Universen gänzlich unterschiedlich abgelaufen zu sein. Der Roman möchte vermitteln, dass dies alleine der unterschiedlichen Rolle Dana Frosts geschuldet ist. Doch das wirkt äußerst übertrieben. Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob der Gemini-Krieg nicht anders verlaufen muss, damit das Universum nicht wieder vor der Zerstörung steht.

Diesen Fragen geht die aktuelle "Sternenfaust"-Kolumne auf dem Zauberspiegel unter dem Titel Zweigespalten nach.

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Samstag, 24. Dezember 2011
Frohe Weihnachten
Allen Leser der Gedankenecke wünsche ich geruhsame Festtage und frohe Weihnachten.



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Frohe Weihnachten
Allen Leser der Gedankenecke wünsche ich geruhsame Festtage und frohe Weihnachten.



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Freitag, 23. Dezember 2011
Gelesen: To Brave The Storm (von Michael A. Martin)


Der romulanische Krieg geht in seine heiße Phase. Die Menschheit findet nirgendwo Unterstützer und allein den feindlichen Aggressoren gegenüber. Während Captain Archer versucht, durch gute Gesten Verbündete für die Menschheit zu gewinnen, ist Trip wieder als Spion im romulanischen Raum unterwegs.

Der zweite Roman aus der Reihe "The Romulan War" deckt einen Handlungszeitraum von fünf Jahren auf 335 Seiten ab. Das überzeugt nicht, da es viel zu wenig Platz für Charaktergeschichten gibt. Sow irkt der Roman wie eine lückenhafte Chronik des romulanischen Kriegs.

Die komplette Rezension findet man auf Trekzone:
Star Trek: Enterprise - The Romulan War - To Brave The Storm (von Michael A. Martin)

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Donnerstag, 22. Dezember 2011
Gehört: Unter Verdacht (ARD-Radiotatort)
Senta Pollinger ist auf einer Fortbildung. Ein Dozent verspricht ihr eine rasante Karriere. Er möchte mit ihr auf einer Wanderung Tipps für die Beförderung geben. Während der Wanderung bedrängt er sie jedoch, Senta steigt den Berg allein hinunter. Wenige Tage später wird der Dozent tod aufgefunden, Senta ist die Hauptverdächtige.

"Unter Verdacht" ist der bisher beste Radiotatort, den ich gehört habe. In einem bayerischen Bergdorf findet die Fortbildung statt. Die Wanderung ist sehr gut vertont, sodass man beinahe das Gefühl hat, dabei zu sein. Die Avancen des Dozenten sind von Anfang an eindeutig, doch für Senta ist es schwierig, diese abzulehnen, ohne es sich mit ihm zu verscherzen. Die erste Hälfte der Episode besteht dann fast ausschließlich aus Verhören.

Der leitende Hauptkommissar ist davon überzeugt, dass Senta die Täterin ist. Er hält sie für emotional und aufbrausend und kann vor allem nicht verstehen, warum sie den Vorfall einige Tage geheim gehalten hat. Immer wieder versucht er die "guter Cop"-Nummer und heuchelt Verständnis dafür, dass Senta ärgerlich auf einen Macho wurde und ihn angegriffen hat. Dabei wird aber deutlich, dass der Kommissar gar nichts versteht. Er kann sich nicht in Senta hineinfühlen und gibt ihr immer wieder eine Mitschuld daran, dass der Dozent mit ihr eine Affäre beginnen wollte. Zum Schluss geht er sogar so weit, eine Affäre als Tatsache zu betrachten, einfach weil Senta mit Wandern gegangen wird.

Dieser Teil ist wirklich gut. Sehr gut wird er aber erst in der zweiten Hälfte, in der Senta ein Alibi erhält. Sie merkt jedoch, dass einiges an dem Alibi nicht stimmen kann. Anstatt sich zu freuen, dass jemand für sie gelogen hat, geht sie der Sache nach. Dabei trifft sie auf den wahren Täter. Dabei handelt es sich um einen gehörnten Gatten, deren Frau eine Affäre mit dem Dozenten hatte. Als diese bekannt wurde, verließ er die Frau, die sich daraufhin umbrachte. Der Hauptkommissar verhört nun den Mann und geht völlig anders um. Hier beweist er wahres Einfühlungsvermögen und behandelt den Mann gänzlich anders als zuvor Senta. Dieser krasse Unterschied wird nicht kommentiert und das ist gut so. Denn erst dadurch wird die Kritik an den patricharchalischen Einstellungen vieler leitender Polizisten richtig deutlich und nicht nur einen einordnenden Kommentar verwässert.

Abgerundet wird der Krimi noch durch eine putzige und unfähige Nebenfigur sowie einem großzügigen Einsatz des bayerischen Dialekts. Das ist nämlich das besonders Schöne an den Radiotatorten: Während die Fernsehserie Lokalkolorit immer mehr zurückfährt, tritt es in den Radiofolgen durch Dialekte um so mehr zu tage.

"Unter Verdacht" ist kein actionreicher Radiotatort. Doch das gelungene Verhör mit der klugen Senta, die in eine perfide Männerwelt gerät, von der sie vorverurteilt wird, ist sehr spannend anzuhören. Die Folge ist noch bis zum 16. Januar auf der Homepage der Serie downloadbar. Das sollte man tun.

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Mittwoch, 21. Dezember 2011
Schweigen zur eigenen Politik: Die Lohnuntergrenze in der Zeitarbeit
Die schwarz-gelbe Bundesregierung kommt einfach nicht aus dem Umfragetief. Zwar hat die Bundeskanzlerin gerade einen vorläufigen Schlussstrich unter die Eurokrise gezogen und feiert sich nun also Gipfelgewinnerin, konkrete Ergebnisse sind daraus jedoch noch nicht gefolgt. Zu allem Überfluss sorgt der unter großen Mühen ins Amt gehiefte Bundespräsident nun für weitere Negativschlagzeilen. Was die Koalition gerade tut, dringt in den Medien gar nicht mehr durch. Dabei sind die Koalitionäre natürlich nicht untätig. Gestern wurde zum Beispiel eine Lohuntergrenze (sprich: Mindestlohn) für Zeitarbeiter im Kabinett beschlossen. Das wurde in den Medien in Ranspalten erwähnt, die Regierungsparteien versuchen, es ebenfalls zu ignorieren.mehr

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Dienstag, 20. Dezember 2011
Gelesen: Deutschland Schwarz Weiß - der alltägliche Rassismus (von Noah Sow)
"Deutschland Schwarz Weiß - der alltägliche Rassismus" verdeutlicht auf 300 Seiten, dass sich wahrscheinlich jeder weiße Deutsche breits rassistisch verhalten hat und weiterhin rassistisch verhalten wird. So ein Quatsch, denkt man zunächst. Das ahnt die Autorin bereits und verwendet zunächst einige Seiten darauf, den Leser überhaupt aufnahmefähig zu machen. Denn alltäglicher Rassismus entspringt der sozialen Konstruktion durch die Mehrheitsgesellschaft. Es bedarf daher erst einmal einige Störimpulse, damit man in der Lage ist, das eigene Verhalten zu hinterfragen.

Dafür wendet die Autorin einige sehr gelungene Instrumente an. Durch eine bewusste Irreführung, einen Selbsttest und einige Aufklärungsparafgraphen, wird der Leser sensibilisiert und geöffnet. Dabei wendet die Autorin einen ärgerlichen und zynischen Tonfall an. Immer wieder wird dem Leser vorgeworfen, er wolle die Dinge nicht wahrnehmen wie sie sind. Es ist etwas schade, dass sich dieser Ton beinahe durch das gesamte Buch zieht. Denn nach den ersten Kapiteln müsste man ausreichend sensibilisiert sein, um für die Darstellungen der Autorin zugänglich zu sein. Andererseits führt der ständige Hinweis darauf, an Dinge eventuell nicht zu glauben dazu, dass man sich noch einmal mit etwas auseinandersetzt.

Die Bandbreite der Kapitel geht dabei von der Auseinandersetzung mit dem Begriff "Rassismus" bis hin zu Rassismus in den Medien. Dabei bleibt die Autorin allgemein und generalisierend und zeichnet ein Bild, indem kein (bzw. kaum) ein Weißer etwas richtig macht. Das ist (hoffentlich) nicht ganz richtig, dient aber dem Zweck des Buches. Denn nur durch diese drastische, populistische Darstellungsweise, werden die Probleme auch für jeden klar. Außerdem machen viele generalisierte Darstellungen bereits sprachlos. Zusätzlich ist die Perspektive aus der Sicht einer Schwarzen Deutsche völlig ungewohnt.

Dankenswerter Weise wird der agressive Ton in dem letzten Kapitel deutlich zurückgefahren und es gibt ein paar Tipps, wie man sich besser verhalten könnte. Wahrscheinlich wird es keinem weißen Deutschen gelingen, alle umzusetzen. Sie im Hinterkopf zu haben, ist dennoch wichtig.

"Deutschland Schwarz Weiß" ist ein Buch, in dem zumindest ich viel neues gelesen habe und das "normal" empfundenes Verhalten im Alltag und im Verhältnis zu Schwarzen Deutschen hinterfragt. Der aggressive,wütende Ton stört dabei über weite Strecken, weil man meint, das alles sei auch auf einer sachlicheren Ebene darstellen kann. Leider ist dem wahrscheinlich nicht so.

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Montag, 19. Dezember 2011
Gelesen: Der Schattenbote


Landru kehrt nach Sydney zurück. Er hat seine Einstellung gegenüber Lilith verändert. Er möchte sie nun nicht mehr sofort töten, sondern sie zum Finden des Kelches benutzen. Somit gesteht er sich auch ein, dass er bei der Suche nach dem Kelch versagt hat. Lilith hat derweil jedoch ganz andere Probleme: Ihre beste und einzige Freundin Beth möchte nichts mehr von ihr wissen.

"Der Schattenbote" weist drei Handlungsebenen auf, was für eine recht dichte Handlung sorgt. Leider bringt keiner der Handlungsabschnitte die Gesamtgeschichte wirklich voran. Stattdessen wirken die Vampire dämlich wie eh und je und benötigen jetzt auch noch die absolut tollpatschig vorgehende Lilith, um den Kelch zu finden.

Immerhin verspricht der Schluss der Geschicht, dass der bisher beste Charakter der Serie zurückkehren könnte. Die komplette Rezension findet man auf SF-Radio:
Vampira Band 17 - Der Schattenbote (von Adrian Doyle)

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Sonntag, 18. Dezember 2011
Weltwort zum Sonntag
Die Welt überzeugt am Samstag mit einem Wortbeitrag zum Sonntag. Zunächst werden die größten politischen Sünden der Zeit aufgezählt: Plagiieren, manipulieren und güngstige Kredite abstauben. “Warum tun die das?”, fragt der Autor entsetzt. Die Antwort liegt selbstverständlich auf der Hand: “Da ist kein Geländer, das Halt in heiklen Lagen gewährt. [...] [Es] fehlt ganz offenbar der innere Kompass.” Amen.mehr

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Samstag, 17. Dezember 2011
Gelesen: Zwei Schicksale für Shesha'a

"Zwei Schicksale für Shesha'a" beschreibt die Auswirkungen des Gemini-Überfall auf die Shisheni in der alten und der neuen Zeitlinie des "Sternenfaust"-Universum. Dabei ist dem Leser sofort klar, dass es deutliche Unterschiede geben muss. Leider funktioniert der "Wendepunkt", der hier konstruiert werden soll, nicht wirklich. Die Schuld an einem langwierigeren Gemini-Krieg in der neuen Zeitlinie soll Dana Frost in die Schuhe geschoben werden, dabei gibt es in der alten Zeitlinie eine Megawaffe.

Nichtsdestotrotz unterhält der Roman sehr gut, auch wenn die verwobenen Zeitlinien etwas Verwirrung verursachen. Die komplette Rezension findet man wie immer auf SF-Radio:

Sternenfaust Band 179 - Zwei Schicksale für Shesha'a

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Freitag, 16. Dezember 2011
(Kurz)Gelesen:Umstellungsteam (von Philip K. Dick)
Eine seltsame Unterhaltung: Ein Kanzleisekretär bittet einen Hund, zu bellen, damit ein Mann früher zur Arbeit erscheint. Der Hund verschläft diese Aufgabe, der Mann, Ed Fisher, kommt zu spät zur Arbeit. Dort erlebt er, wie sich alles in Staub auflöst. Nur mit Mühe und Not gelingt Fisher die Flucht. Als er Nachmittags zurückkehrt ist alles wieder da, nur Kleinigkeiten haben sich geändert. Fisher flüchtet und wird kurz darauf von den Kammersekretären entführt. Ihm wird enthüllt, dass regelmäßig Gegenden der Erde neu programmiert werden müssen, um gewisse Entwicklungen möglich zu machen. Damit Fisher nicht ebenfalls reprogrammiert wird, muss er schwören, über sein neu erworbenes Wissen zu schweigen.

In "Umstellungsteam" erfährt ein einzelner Mensch, dass die Welt, in der er lebt eine große Inszenierung ist. Wann immer es den wahren Machthabern im Hintergrund nicht passt, werden einzelne Sektoren umprogrammiert, sodass sich alles anders entwickeln kann. Dick schreibt hier also bereits im Jahr 1953 eine Kurzgeschichte, die enorm an die Handlung von Matrix erinnert.

Dabei lebt die Kurzgeschichte davon, dass man zunächst überhaupt nicht versteht, was eigentlich passiert. Wie soll ein Hund dafür sorgen können, dass jemand früher zur Arbeit kommt? Erst später versteht man, dass selbst Hunde mehr über die Realität wissen als die Menschen.

Die Kurzgeschichte hat also zwei Themen. Erstens ist die Welt lediglich von fremden Wesen programmiert. Zweitens sind die Menschen bei weitem nicht die Wesen mit dem meisten Wissen auf dem Planeten. Dieses frühe Hinterfragen vermeintlicher Selbstverständlichkeiten ist sehr beachtlich.

Interessant ist dabei, dass die Wesen im Hintergrund deutlich herere Ziele haben als die Menschen selbst. Denn während die Menschheit in den 50er Jahren in erster Linie in der Blockkonfrontation fest hing, arbeiten diese Wesen daran, Frieden zu erschaffen. Das heißt, die Menschheit ist nicht nur fremdbestimmt, sie ist auch noch von moralisch besseren Wesen geleitet.

"Umstellungsteam" ist eine frühe "Matrix"-Version, die zwar nicht so spannend, dafür deutlich nachdenklicher ist.

“Umstellungsteam", 32 Seiten, 1953, erschienen in der Zweitausendeins Anthologie “Variante Zwei”.

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Donnerstag, 15. Dezember 2011
Flucht ins All
Die Seite SF-Radio hat, ohne es direkt zu erwähnen, das perfekte Mittel geliefert, die derzeitige Krisenpolitik unserer Bundesregierung zu ertragen. Bei all der Hektik und den dennoch in der Regel unzureichenden Entschlüssen wünscht man sich ganz weit weg. Doch wohin man derzeit auf der Erde auch guckt: Überall gibt es Probleme. Denn wenn die Europäische Union es zulässt, dass eine Finanzkrise in Amerika, ein europäisches Land in den Ruin treibt, das wiederum die gesamte Union an den Rand des Abgrund bringt, dann ist es natürlich kein Wunder, dass es nicht einmal gelingt, bei der Rettung des gesamten Planeten in Durban voranzukommen. Letzte Möglichkeit zur Flucht ist da nur noch das All. Wäre das nicht wunderschön?

Nein und das verdeutlicht ein Video, auf das SF-Radio hinweist. Das Video verdeutlicht, was absolute Ruhe zum Beispiel auf der Enterprise-D bedeutet. Und weil das so schön entspannend ist, kann man sich diese meditativen Klänge gleich 24-Stunden anhören. Das dürfte ein wahrer Segen sein, nachdem man sich über das politische Hickhack wieder freuen wird.

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Mittwoch, 14. Dezember 2011
Damit Deutschland vorankommt (von Hubertus Heil und Armin Steinbach)

Einen "Kompass für eine progressive Wirtschaftspolitik" wollen die beiden Autoren mit dem etwa 160 Seiten starken Büchlein vorlegen. Daher ist das Buch klar strukturiert und folgt durchgehend der Kompass-Metaphorik. Zunächst legen die Autoren dar, warum es nötig ist, die Wirtschaftspolitik neu auszurichten, dann beschreiben sie fünf "Segel", die man ausrichten müsse.

Dass sich die Wirtschaft in einem Wandel befindet, dürfte zur Zeit klar sein. Ständig wird von der Eurokrise geredet, da ist klar, dass etwas passieren muss. Um so überraschter ist man zunächst, dass sich die Einleitung kaum um die Finanzkrise dreht. Stattdessen werden die Veränderungen in der Bevölkerungszusammensetzung (demographischer Wandel), die immer noch fortschreitende Globalisierung, der verstärkte Bedarf nach Fachkräften sowie die Ressourcenknappheit und die Probleme des Ressourcenverbauchs genannt. Das wirkt erst einmal wie Realitätsverweigerung. Nach der Lektüre der Einleitung ist man jedoch angenehm überrascht. Zwar wird viel Bekanntes wiederholt, doch da sich die Wirtschaftsberichtserstattung wie die Wirtschaftspolitik derzeit einzig darauf konzentriert, die Finanzkrise zu begleiten, ist das eine angenehme Abwechslung.

Außerdem setzen die Autoren damit auch ein Zeichen. Die Finanzmärkte gehören für sie nur indirekt zu einer progressiven Wirtschaftspolitik. Hier ist die Wirtschaft durch Betriebe repräsentiert die etwas erschaffen oder eine reale Dienstleistung anbieten. Dies - verbunden mit einer soliden Haushaltspolitik - sorgt für gesundes Wachstum. Die Finanzmärkte, das wird in einem der folgenden "Segel" erläutert, müssten dabei reguliert werden, um diese Entwicklung nicht zu stören. Somit erteilen die Autoren langjährigen Anhängern eine reinen Finanzmarktwirtschaftspolitik eine klare Absage.

Die fünf Handlungsfelder sind aus der Sicht der Autoren die Strukturpolitik, die Förderung von Investitionen und Binnenachfrage, die Qualifizierung von Arbeitnehmern sowie die Aufwertung der Arbeit, eine "kluge" Staatsfinanzierung sowie zuletzt eine Intensivierung der europäischen Integration als Antwort auf die Krise.

Dabei spricht aus allen Ansätzen der Gestaltungswille. Politik soll und darf nicht nur zuschauen. Stattdessen müssen aktiv Strukturen geschaffen werden. Das kann bekanntlich ordentlich schief gehen. Die Politik hat in der Wirtschaftspolitik desöfteren Millionen versenkt. Daher ist es gut, dass die Autoren auch immer wieder darauf hinweisen, dass politische Steuerung Grenzen hat. So entsteht der Eindruck eines durchdachten Mittelweges zwischen Marktüberlassung und staatlicher Steuerung.

Das Buch bietet tatsächlich einen Kompass für eine mögliche Wirtschaftspolitik. Das ist gleichzeitig aber auch die einzige Schwäche des Buches. An vielen Stellen muss es vage bleiben. Das ist keine Schande, schließlich sind auch Wahlprogramme grundsätzlich vage gehalten. Leider liest es sich an vielen Stellen jedoch wie ein Partei- bzw. ein Wahlprogramm. Es vieles grundsätzlich geklärt. Das hat jedoch den Vorteil, dass die Darstellung an vielen Stellen auch einen Überblick über die derzeitige Lage bietet. Das Buch bennent eine Vielzahl von Problemen, die vermutlich nicht einmal in zwei Legislaturperioden angegangen werden könnten. Daher weht mit den vorgeschlagenen Ausrichtungen "Segel" auch ein leicht utopischer Wind mit. Andererseits ist dies auch eine Grundbotschaft des Buches: Es ist viel zu tun, aber das bedeutet, dass auf jeden Fall etwas getan werden muss.

Das Buch verfällt an einigen Stellen in Allgemeinplätze und ist oft recht vage gehalten. Dabei formuliert es zumeist Positionen, die im "mitte-linken" Bereich wohl konsensfähig sind - von durchaus sinnigen Steuerhöhungen bis hin zu dem Versuch, im "internationalen Wettbewerb um Fachkräfte" mitzumischen (das konnten sich die Autoren leider nicht verkneifen). Beachtlich ist, dass die Diskussion hier nicht mit der Währungs- und Finanzkrise startet. Dadurch wird das Buch zu einer lohnenswerten Lektüre, die aufzeigt, was jetzt abseits der vielen Krisengipfel in Deutschland getan werden könnte - wenn wir denn eine andere Regierung hätten.

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Dienstag, 13. Dezember 2011
Pech-Expertise
Wenn Politiker etwas durchsetzen wollen, was keine möchte, helfen Studien. Mit etwas wissenschaftlichem Rat kann man fast alles prima verkaufen. Es ist zudem praktisch, dass man zwar für viel Geld Studien anfertigen kann, aber niemand gezwungen ist, diese auch zu veröffentlichen. Auf diese Idee sind auch Außenminister Guido Westerwelle und Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dirk Niebel gekommen.mehr

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