
Mit dem Umzug nach Berlin verlor ich den Anschluss an die Serie "Vampira" und hing zeitweise drei Bände hinterher. Das habe ich an einem der vergangenen Wochenenden aufgeholt. Die Motivation, die Rezensionen dazu online zu stellen, war jedoch nicht gegeben. Zwischenzeitlich lagerten vier Vampira-Rezensionen auf meinm USB-Stick, wo sie nicht hingehören. Das hat sich nun geändert.
Die Rezensionen zu den Bänden 22 bis 25 sind heute auf SF-Radio online gegangen. Die betreffenden Bände bilden scheinbar das Finale des ersten Vampira-Handlungsabschnitts. Darunter befindet sich ein spannender (22), ein interesseweckender (23), ein Füll- (24) und ein aufschlussreicher (25) Roman.
Die einzelnen Rezensionen sind unter den folgenden Links abrufbar:
Vampira Band 22 - Ausgeliefert! (von Robert de Vries)
Vampira Band 23 - Felidae (von Adrian Doyle)
Vampira Band 24 - Duell der Wächter (von Adrian Doyle)
Vampira Band 25 - Der Ewige Krieg (von Adrian Doyle)
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"That Which Divides" ist ein ordentlicher und kurzweiliger Roman, der Überraschungen vermissen lässt. Gerade gegen Ende hätte man sich gewünscht, dass das, was trennt, auf kreative Weise überwindet wird. Darauf wartet man jedoch vergeblich.
Die ganze Rezension findet man auf trekzone:
Star Trek: That Which Divides (von Dayton Ward)
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"Die Giganten von Pigell" setzt den Kurs der vorherigen Bände nahtlos fort. Es geschieht fast gar nichts. Perry Rhodan schaut weiterhin zu, wie das Wega-System von den Topsidern zerstört wird. Derweil rauben die Fantan die Erde aus, ohne auf Widerstand zu stoßen. Denn fast alle Hauptfiguren der Serie haben die Erde längst verlassen. Zum Schluss herrscht Beeindruckung, wie so wenig Inhalt auf 160 Seiten passen.
Die ganze Rezension findet man auf SF-Radio:
Perry Rhodan Neo 14 - Die Giganten von Pigell (von Wim Vandemaan)
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Der Fall wird an ganzen wenigen Stellen wirklich spannend. Stattdessen geht es die meiste Zeit lediglich um das ungleiche Ermittlerteam. Der einzige nicht strafversetzte Beamte ist ein Mensch mit einem kleinen Sprachfehler, der sein Leben lang in Hamm wohnte. Hamm wird in der ganzen Folge als verschlafenes Nest, mit sehr merkwürdigen Menschen dagestellt. Das strotzt so vor Stereotypen, dass es nicht mehr lustig ist.
Die Streitereien der Ermittler sind auch nicht lange lustig. Spätestens nach der Hälfte der Folge nervt die gereizte Stimmung eher. Die Konfliktegespräche sind zwar alle gut gesprochen, sind aber nicht besonders fesselnd.
In dem Krimi gibt es wenig Hinweise auf den Mörder. Die einzige Spur, die die Ermittler finden, verläuft schnell im Sande. Wirkliche Spurensuche wird kaum vorgenommen. So ist dem Zuhörer schnell klar, dass der von dem Fall besessene Beamte aus Dortmund irgendetwas mit dem Fall zu tun haben muss. Darauf fehlt aber jede Spur. Da ist es praktisch, dass der Chef der Abteilung ein überzeugter Zocker ist. Mit einem Bluff legt er den Beamten rein und der Fall ist gelöst.
Traurig an diesem uninspirierten Krimi ist, dass es die 50. Folge der Serie und damit ein kleines Jubiläum ist. Dafür hat man sich viel vorgenommen. Uwe Ochsenknecht spielt eine Rolle, die "Strafkolonie" der Polizei ist ein ungewöhnlicher Ort. Doch der Funke will nicht richtig überspringen, die Handlung ist nicht spannend und vieles wirkt bemüht konsturiert. Das hätte man besser machen können.
Dieser Radiotatort ist noch bis zum 16. April auf der Homepage der Serie herunterladbar.
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Die jährliche Ostereiersuche steht an. Cartman hat in diesem Jahr einen Plan, wie er allein suchen darf. Er streut überall in der Stadt Gerüchte über ein jüdisches Monster mit dem Namen "Jewpacabra". Dies sei grausam, frisst kleine Kinder und hasst Ostern sowie das Christentum. Cartman überzeugt die Veranstalter der Ostereiersuche, dass das Risko für die Kinder zu groß sei. Doch er darf die Ostereier nicht allein suchen, stattdessen muss er das Jewpacabra töten. Kein Problem, denkt er zunächst, er hat es sich ja ausgedacht. Bis er auf Hinweise darauf stößt, dass das Jewpacabra tatsächlich existiert.
Die Episode ist langweilig und nicht lustig. Cartmans Antisemitismus wird in dieser Folge etwas zu stark bemüht. Zwar äußert er sich nicht direkt gegen das Judentum, doch sein Fantasiemonster lässt er auf dem jüdischen Glauben basieren. Das ist nicht witzig
Cartman muss in der Folge recht viel ertragen. Er wendet sich an Verschwörungstheoretiker, um das Unternehmen der Ostereiersuche davon zu überzeugen, dass das Jewpacabra existiert. Die Theoretiker überzeugen jedoch ausgerechnet Cartman. Daraufhin dreht dieser vollkommen durch, wird angeschossen und von der Firma auf die ein Osterhasenkostüm gesteckt, mit Blut beschmiert und dem Jewpacabra als Opfer hingelegt. Das ist so unlustig, wie die Grundidee der Episode.
Kyle rettet Cartman, obwohl er diesen gar nicht mag. Daraufhin bezeugt Cartman zum Schluss, jetzt an das Judentum zu glauben. Dabei gibt es noch einen kleinen gedanklichen Abstecher ins alte Ägypten, wo man Zeuge wird, wie Gott alle Erstgeborenen Ägypter tötet. In dieser Version wirken die Ägypter wie Christen, die an einen angeblich guten Gott glauben, während die Juden überzeugt sind, Gott wäre böse. Der Sinn dieses Einspielers wird nicht klar. Cartman betont am Ende lediglich, dass er nun an einen bösen Gott glaube. Es bleibt zu hoffen, dass Cartman in Zukunft keine Juden-Sprüche mehr in den Mund gelegt bekommt. Diese Folge zeigt, dass das Konzept überholt ist.
Die Folge wird nicht durch eine gelungenere Nebenhandlung aufgefangen. Es gibt gar keinen Handlungsstrang neben der misslungenen Jewpacabra-Story. Das ist für "South Park"-Episoden ungewöhnlich und hier sehr schade. Denn so besteht die Folge ausschließlich aus einer langweiligen und unlustigen Handlung.
Die Folge kann man - wie alle "South Park"-Episoden - auf der Homepage der Serie angucken.
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"Fanal der blauen Sonne" ist ordentlich geschrieben und unterhält gut, ohne mit einer besonders kreativen Geschichte aufzuwarten. Dabei wird ein oft vernachlässigter Charakter der Serie in den Mittelpunkt gestellt, was gut ist. Die komplette Rezension findet man auf SF-Radio:
Sternenfaust Band 187 - Fanal der blauen Sonne (von Gerry Haynaly und Dennis Mathiak)
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Am Berliner Ensemble ist das Stück in dem anliegenden „Pavillon“ inszeniert. Das ist ein gute Wahl. Der Raum ist recht klein, das Publikum sitzt sich gegenüber. Dadurch bleibt lediglich eine kleine Bühne übrig, das ganze hat Wohnzimmeratmosphäre. Das ist für das Stück gerade richtig, sind doch alle Szenen in kleinen Räumen angesiedelt.
Die Wohnzimmeratmosphäre sorgt jedoch rasch für Beklemmung. Wenn wie in der ersten Szene ein falsches Wort ausreicht, damit der Nachbar verhaftet und gefoltert wird oder gegen Ende die Eltern eines HJ-Jungen befürchten müssen, bei einem falschen Wort von ihrem Sohn verraten zu werden, dann wirkt das auf der kleinen Bühne ganz besonders beklemmend. Die Bandbreite der möglichen Gefühle im Stück ist groß.
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Die Grundidee hinter dieser Ausgangssituation erinnert ein wenig an die "Star Trek"-Serie "Voyager". In der wurde die Möglichkeiten des interessanten Konzeptes nie ganz ausgeschöpft. Das "Sternenfaust" das wahrscheinlich besser macht, zeigen die ersten beiden Romane des Zyklus.
Und darum geht es in der aktuellen "Sternenfaust"-Kolumne auf dem Zauberspiegel, die den Titel "Keine Reise nach Hause" trägt.
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Honor Harrington ist noch nicht einmal von ihrem letzten Schlachtfeld zurück, da sorgt sie bereits für politische Turbulenzen im Manticorianischen Sternenreich. Zu recht wird ein Offiziers aus Honors Kampftruppe der Fahnenflucht angeklagt. Er ist jedoch ein Adliger und das sorgt dafür, das die Konservativen aus der Regierungskoalition ausbrechen und zusammen mit den Fortschrittlichen den Fortgang des Krieges gegen Haven verhindern. Der anstehende Prozess ist sehr sensibel und Honor sieht sich auf einmal mit einem Feind konfrontiert, von dem sie dachte, er würde sicher verurteilt werden.
An „Mit Schimpf und Schande“ fällt zunächst auf, dass der Roman ein sehr archaisches Weltbild transportiert. Schaden muss gerächt werden. Das bedeutet in diesem Fall Gleiches mit Gleichem zu sühnen. Insofern stehen Instrumente wie die Todesstrafe und Selbstjustiz im Mittelpunkt des Romans. Das erste Mittel wird unreflektiert benutzt, beim zweiten gibt es immerhin eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit dieser Methode. Gut ist daran lediglich, dass Honor Harrington zunächst eine starke Gegnerin des Ehrenduells um Leben und Tod ist. Sie wendet dieses Mittel jedoch selbst an, als sie einen geliebten Menschen durch dieses Instrument verliert. Diese Wandlung ist gut dargestellt.
Trotz des fragwürdigen Rechtsverständnisses ist der Roman sehr gelungen. Denn diese Ansichten decken sich mit der Ideologie, die hinter dem Manticorianischen Sternenreiches steht. Die Serie ist unter anderem deswegen faszinierend, weil sie nicht nur Raumschlachten behandelt, sondern weil bei jedem Roman ein Intrige im Sternenreich maßgeblich für die Handlung ist. Dieser Roman dreht sich ausschließlich um den politischen Intrigensumpf des Königreichs. In dem Roman erfährt man viel Neues über das politische System und obwohl es sich um Politik dreht, ist die Handlung äußerst spannend.
Dieser Roman spielt ausschließlich in Manticore. Und Weber gelingt es einmal mehr eine faszinierende Gesellschaft zu entwerfen, die moderne und altmodische Werte verbindet. Das System ist der britischen Monarchie nachempfunden, ist formal demokratisch, doch spielen alte Standeskräfte noch immer eine sehr starke Rolle. Dieses Setting nutzt Weber klug, um einen spannenden Thriller zu erzählen.
Denn der geschasste Offizier ist ein langer Feind Honors. Er wird nicht umgebracht, sondern erhält aus politischen Gründen lediglich eine Erlassung aus der Navi. Das macht ihn blind vor Zorn. Aufgrund seines Adelstitel hat er automatisch einen Platz bei der Konservativen Partei. Dies nutzt er aus, um sich geläutert zu geben und gleichzeitig Honors Ermordung zu planen. Honor schlägt ihn jedoch mit seinen eigenen Waffen.
Die Haupthandlung ist höchst spannend. Denn das Rechtssystem Manticores hat in diesem Fall versagt. Aus unserer Sicht ist die Todesstrafe keine Möglichkeit der Bestrafung. Dennoch muss das Justizsystem dafür sorgen, dass die Gesellschaft vor gefährlichen Menschen geschützt wird. Das ist mit einer simplen Entlassung aus der Navy nicht gegeben. Und so ist Honor dazu gezwungen, sich selbst zu schützen. Dieses Thema ist klug und spannend und wird für einen triviale Reihe wie „Honor Harrington“ überraschend stark angeschnitten.
Der Roman wird dadurch abgerundet, dass Webers Charaktere sehr authentisch wirken. Von Honor über die Königin bis hin zu einzelnen Besatzungsmitgliedern liest man gerne, was die Leute reden und denken. Bezeichnend ist, dass die eigentliche Handlung erst nach einem Drittel des Romans einsetzt. Bis dahin wird gelebt und geliebt. Dennoch wird es dank Webers Erzählweise nicht langweilig.
Auch das Manticorianische Königreich akzeptiert keine Selbstjustiz. Und so bleibt Honor zuletzt nichts anderes übrig, als ins Exil zu gehen. Dies eröffnet die Möglichkeit neuer, spannender Abenteuer abseits des nun seit vier Bänden thematisierten, gesellschaftlich strengen Manticorianischen Königreiches.
„Mit Schimpf und Schande“ verzichtet auf Raumschlachten und liefert einen höchst spannenden Politikthriller mit kritischen Rechtsvorstellungen, die aber ja gesellschaftlich bedingt sind und in dem Roman gelegentlich hinterfragt werden. Der Roman zeigt, dass die Serie auch ohne Krieg unterhaltsame Geschichten erzählen kann.
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Der Gemini-Zyklus der Serie "Sternenfaust" ist vorbei. Da ist es - auch verspätet noch - angebracht, auf den Mini-Zyklus zurückzublicken. Da habe ich in einem Kolumnen Beitrag mit dem Titel "Von Reportern und doppelten Geschichten" auf dem Zauberspiegel getan.
Der neue Andromeda-Zyklus überraschte mit einem sehr Fantasy-lastigen Auftaktband. Für die Serie ist ein ungewöhnlicher Start in einen Zyklus jedoch nichts Neues. Zwar gibt es auch in "Sternenfaust" regelmäßig neue, äußerst mächtige Feinde. Doch sie werden nicht von Anfang an präsentiert. Stattdessen erfährt man erst im Verlauf des Zyklus, worum es eigentlich geht. Das macht Zyklen spannender und die Serie besser. Der Beitrag "Am Anfang das Ende?" beschäftigt sich daher mit den vergangenen Zyklenauftakten der Serie.
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Endlich werden die republikanischen Vorwahlen in der Serie aufs Korn genommen, denkt man zu Beginn dieser Episode. Es folgt jedoch eine abgedrehte Geschichte über Modetrends, die nur am Rand etwas mit den Vorwahlen zu tun hat. Der Trend "planking" wird aufgegriffen und ad absurdum geführt. Der aktuelle Trend in der Folge ist "Faith Hilling", in dem man so tut als hätte man riesige Brüste. Er wird jedoch rasch abgelöst, durch das rutschen auf dem nackten Hosenboden über die Straße. In der Schule erhalten die Kinder daher ständig Stunden, die sie über die Gefahren dieser Trends aufmerksam machen sollen. Denn schließlich ist das Risiko, beim "Faith Hilling" oder anderen Trends von einer Eisenbahn überfahren zu werden enorm...
Das Verarschen merkwürdiger Trends ist ganz nett, trägt aber keine zwanzig Minuten. Am gelungensten ist dabei die panische Reakiton der Schule. Sobald etwas neues aufkommt, dass sie nicht erklären können, muss zunächst davor gewarnt werden. Dass dabei natürlich wieder ein verrückter Lehrer zum Einsatz kommt, versteht sich. Zu Beginn ist es auch noch ganz lustig, dass von überall her Züge auftauchen. Zum Schluss trägt dieser Gag jedoch nicht mehr richtig.
Die Autoren haben selbst gemerkt, dass die Handlung keine ganze Folge trägt und haben sie ergänzt. Auf einmal tauchen im Internet Bilder von Katzen mit Brotscheiben um den Hals auf. Der verrückte Lehrer wird - als Experte - gebeten, die Regierung zu beraten. Für ihn ist klar: Die Katzen haben sich weiterentwickelt, mit Brot um den Hals sind sie nun genau so klug wie wir. Diese Aufwertung der Katzen erfolgt, als die Menschen gerade beginnen mit heruntergelassenen Hosen über die Straße zu robben. Wenn man sich das anguckt, hat man das Gefühl, die Aussage stimmt sogar. Denn die nackt-robbenden Menschen trennt nicht mehr viel von einer Katze.
An diesem Moment nimmt die Episode ihre beste Wendung. Denn ein "Übersetzungsexperte" beginnt mit der Oberkatze, die man vorsorglich inhaftiert hat, zu sprechen. Die Katze sagt zwar nur "Oh Lord Johnson" (was freilich gleich wieder einen merkwürdigen Modetrend auslöst), doch daraus entnimmt der Katzenexperte, dass ein Krieg mit den Katzen unausweichlich ist. Sofort wird das Thema der republikanischen Vorwahlen, wo die Katze nun mit auf dem Podium steht. Darauf folgt der beste Moment. Denn die republikanischen Präsidentschaftskandidaten werden nicht mehr von den "South Park"-Machern gesprochen, sondern es werden echte Tonaufnahmen eingespielt. Und siehe da: Die Katze macht sich mit ihrem "Oh Lord Johnson" in der Diskussionsrunde gar nicht schlecht!
Die Episode wird dann noch mit einem Gag der Jungen abgerundet. Insgesamt ist es ein netter Hinweis auf die Hysterie, die um neue Trends gemacht wird. Die ist gar nicht nötig, da die neuen Aktivitäten eh rasch abgelöst werden. Das Highlight der Folge ist die "Entdeckung" der intelligenten Katze und deren Einbindung in die republikanischen Vorwahlen. Diese Kritik ist kurz, aber sehr aussagekräftig.
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Die komplette Rezension zu dem ereignislosen Roman findet man auf SF-Radio:
Perry Rhodan Band 13 - Schatten über Ferrol (von Hermann Ritter)
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Margaret Thatcher kauft - vermutlich in der Gegenwart - eine Packung Milch und ist erstaunt darüber, wie teuer sie ist. Während ihr Umfeld besorgt darüber ist, dass sie mit ihrer Alzheimer-Krankheit das Haus allein verlassen hat, unterhält sie sich mit ihrem verstorbenen Mann. In dieser Wahnvorstellung erinnert sie sich immer wieder an wichtige Stationen ihrer politischen Karriere.
Ein Biopic über die erste britische Premierministerin zu machen, ist eine gute Idee. Margaret Thatchers Leben hätte vermutlich Material für eine Reihe von Filmen geliefert. In diesem Film darf ihre Vergagnenheit leider nur die Hälfte der Zeit einnehmen. Die andere Hälfte handelt von der heutigene Thatcher und ihrre Erkrankung. Das ist leider wirklich schlecht.
In Großbritannien soll die Darstellung der Krankheit zu einem Aufschrei geführt haben. Konservative waren entsetzt, dass ihr Idol so schwach dargestellt wird. Dabei ist das gar nicht das Problem. Das Problem ist, dass diese Handlung einfach völlig unnötig ist. Man kann ja durchaus zeigen, dass es Margaret Thatcher heute nicht mehr gut geht. Das ist legitim. Aber die Hälfte des Films darauf zu verschwenden, ist unnötig.
Denn der Film gewinnt dadurch kaum etwas. Die Wahnvorstellungen sind am Anfang ganz gut. Doch auf Dauer nerven sie. Thatcher löst sich zum Schluss von der Vorstellung, sie könne jederzeit mit ihrem verstorbenen Mann reden. Das suggeriert leider, dass ihre Krankheit heilbar sei. Das ist nicht der Fall. Insofern ist die Aussage der Alzheimer-Strangs gänzlich unklar. Klar ist hingegen, dass er für eine relevante Beschäftigung mit der Krankheit nicht aussagekräftig genug ist.
Darüber hinaus stört, dass dieser Teil des Films ausschließlich auf Spekulationen beruht. Das ist schade, denn dadurch verliert er an Glaubwürdigkeit. Ein Biopic über Thatcher kann nicht objektiv sein. Die Politikerin hat dafür viel zu stark polarisiert. Doch ein solcher Film müsste sich entweder darum bemühen, objektiv zu wirken oder aber einen klaren politischen Standpunkt vertreten. Die Spekulationen über Thatchers heutigen Gesundheitszustand beziehungsweise die Art, wie sie mit ihrer Krankheit umgeht, verhindern beides.
Die Stationen in Thatchers Leben sind fast immer gut inszeniert. Sie kranken nur daran, dass sie durch die langen Zwischenszenen nur wie Schnipsel wirken. Natürlich muss ein Film über das ganze Leben der Eisernen Lady episodisch aufgebaut sein. Hier sind die Szenen teilweise aber so kurz, dass sie nicht einmal mehr als Episode bezeichnet werden können.
Dadurch sind die nichtssagenden Zwischenszenen noch ärgerlicher. Viel mehr aus Thatchers Leben hätte gezeigt werden können. Dem Film hätte eine politische Aussage zu Grunde liegen müssen. Das wäre für die Drehbuchautoren riskanter gewesen, hätte ihn aber interessanter gemacht.
Bei all der Kritik an der durchwachsenen Handlung, ist die Hauptperson jedoch grandios gespielt. Meryl Streep hat den Oskar für die beste weibliche Hauptrolle wahrlich verdient. Ihre Darstellung Thatchers ist berührend und wirkt sogar an völlig abstrusen Handlungsabschnitten überzeugend. Sie rettet diesen Film auf ein erträgliches Niveau.
Ich habe den Film in der englischen Originalversion gesehen. Es ist beachtlich, wie gut Streep den Akzent Thatchers imitiert hat. Ich denke, dass der Film in der Originalversion überzeugender wirkt als in der synchronisierten Fassung.
„Die Eiserne Lady“ wartet mit einer überragenden Hauptdarstellerin auf, die vor allem in der englischen Version sehr überzeugend ist. Leider bietet der Film keine gelungene Handlung. Wer eine großartige Meryl Streep erleben möchte, sollte sich diesen Film ansehen. Wer eine interessante Handlung erwartet, lässt es lieber bleiben.
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