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Gelesen: Quest (von Andreas Eschbach)
Das Reich Gheera ist in schwerer Bedrängnis. Aus einer anderen Galaxis strömen die Invasionsflotten des Sternenkaisers in das Reich. Eine Niederlage ist beinahe nicht zu umgehen.
In dieser Situation begiebt sich Eftalan Quest auf die Suche nach dem Ursprung des Lebens. Dieser soll sich irgendwo auf einem abgelegenen Planeten befinden.
Dafür muss er sich jedoch zunächst mühsam Hinweise zusammen sammeln und sich außerdem mit einer tödlichen Krankheit rumplagen.
Glücklicherweise ist er der Kommandant eines der größten Schiffe der Flotte. Doch in dem krassen feudalen System des Reiches ist die Bevölkerungsstruktur sehr seltsam. So ist der Umgang zwischen Edlen, Freien und Niederen an Bord recht kompliziert...

Der letzte Satz der Einleitung hört sich an als würde eine Rebellion anstehen. Das ist nicht der Fall. Mir fiel nur keine bessere Formulierung ein, um auszudrücken, dass ein Großteil des Buches das Verhältnis der Klassen untereinander beschreibt.
Und das ist auch das Besondere an diesem Buch: Es kommt zu keiner einzigen Raumschlacht!

Hat man zunächst noch das Gefühl, dass das Buch auf ein actionreiches Ende zusteuert, so merkt man schon nach den ersten hundert Seiten, dass das Ziel ein anderes ist.

Eschbach gelingt es, ein kompliziertes Gesellschaftssystem zu skizzieren, indem er das Raumschiff zum Beispiel auf einen unsterblichen Menschen treffen lässt, der noch das "faire" System der alten Republik kennt.

Doch das gesellschaftliche System verblasst gegenüber seinem Entwurf des Universums. Das ist nämlich zu einem Großteil von Menschen bevölkert. Nur kennen sie einander nicht. Beschrieben wird das damit, dass die Menschheit irgendwann Schlafschiffe entwickelt hat. Diese sind dann Jahrtausende durchs All geflogen und haben dann einen neuen Planeten besiedelt. Dort verfiel die Gesellschaft und man endete in der Barbarei. Mühsam entwickelte man sich weiter, bis wieder Schlafschiffe gebaut wurden. So ging es immer zu und so weiß niemand mehr, woher die Menschheit eigentlich kommt.

Dabei gibt es immer wieder kleine Anspielungen auf Erkenntnisse, die auch wir schon gefunden haben, so dass es immer möglich wäre, dass man irgendwie noch auf die Erde trifft, auf der halt Menschen leben, die noch nicht ins All vorgestoßen sind.

Interessanterweise sind die wenigsten Stellen aus Quests Sicht geschrieben. Meistens sind es die Edlen und Freien auf dem Schiff, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird. Dadurch erhält man natürlich immer wieder kleine Einblicke in die Umgangsformen im Reich Gheer.

Das Ende überrascht dann, ist es doch weitaus feinfühliger als man zunächst gedacht hat. Letztendlich ist wieder einmal alles Schein, was man zuvor geglaubt hat. Nachdenklich stimmt das Ende auf jeden Fall!

Insgesamt betrachtet ist "Quest" ein ausgezeichnetes Buch. Verglichen mit den anderen Büchern, die ich von Eschbach gelesen habe (Der letzte seiner Art und Ausgebrannt), geht es deutlich mehr in die Tiefe, was Charakterzeichnungen betrifft. "Quest" ist also ein überraschendes und dabei doch vergnügliches Buch, das sich zu lesen lohnt (außer man braucht in einem SF-Buch unbedingt viele Kampfszenen, davon gibt es nämlich keine wirklich richtige).

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