Das zweite Abenteuer Hectors fällt weit hinter das erste zurück. Es spielt an viel weniger Orten, ist viel langatmiger und kann keine interessante Geschichte aufweisen.
Man merkt gleich zu Beginn, dass die Beziehung zwischen Clara und Hector nicht mehr besonders gut ist. Auf einer seiner ersten Stationen wird Hector von dem Professor zu einer Schnitzeljagd eingeladen. Dabei nimmt er das Medikament ein und verliebt sich somit sofort in eine Asiatin, mit der er sich aber nicht unterhalten kann, weil sie keine gemeinsame Sprache haben.
Der Rest des Buches ist daher die Suche nach Cormoran und die Bewältigung des Dreierverhältnisses Hector, Valyia und Clara, wobei Clara eine Affäre mit ihrem Chef Gunther unterhält. Das wird ganiert durch einige chemische und philosophische Überlegungen zur Liebe. Den letzten Teil gab es im vorherigen Roman bereits zum Glück. Das war gut, weil die theoretischen Überlegungen in eine gute Geschichte eingebettet waren. In "Hector et les secrets de l'amour" ist das nicht der Fall.
Hector trifft den Professor nämlich sehr schnell, doch der reist immer wieder ohne Hector weiter. Dadurch bekommt Hector nie das Gegenmittel und bleibt in der irrationalen Beziehung mit der Asiatin. Dabei ist für den Leser relativ schnell ersichtlich, dass es sich bei Hectors Tablette um ein Placebo handeln musste, da er sonst zu einigen Gedanken gar nicht in der Lage sein sollte. Ärgerlich ist auch, dass von Hector kaum Eigenantrieb ausgeht, aus seiner Situation herauszukommen. Dadurch verhält er sich (genau so wie Clara) höchst irrational. Das ist zwar, wenn es um das Thema Liebe geht, durchaus angebracht. Führt hier jedoch zu vielen unglücklichen Situationen im Dschungel, die weder dem Leser noch Hector Spaß machen.
Abgesehen davon, ist die gesamte Geschichte um das Medikament des Professor albern, da sie sehr unrealistisch ist. Da hätte Lelord sich etwas Besseres einfallen lassen können. Zwar ist das Ende noch einmal ganz putzig, in dem sich herausstellt, dass alle Begleiter Hectors eigentlich nur hinter dem Professor her waren. Das rettet die Handlung jedoch nicht.
"Hector et les secrets de l'amour" kann einige interessante Gedanken und Betrachtungen über die Liebe aufweisen. Diese sind jedoch in eine langweilige, anstrengende und letztendlich uninteressante Rahmenhandlung eingebettet. Da kann man sich auch gleich ein Buch über die psychatrischen Erkenntnisse hinsichtlich der Liebe besorgen.
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Die Gemini greifen das Wega-System an. Damit eröffnen sie den Krieg gegen die Solaren Welten mit einem Angriff auf eines der wichtigsten Systeme der Menschen. Die Invasion erlebt Margaret Barnes mit. Barnes ist ehemalige Journalistin und verpatzt am Vorabend der Invasion eine Pressekonferenz. Im Laufe der Invasion zeigt sich, dass die Unterwerfung nicht so offensichtlich ist, wie man denken mag. Um die wahren Pläne der Gemini zu enthüllen, braucht es journalistisches Talent. Und das hat Barnes glücklicherweise ja.
"Verräter unter uns!" begeistert mit einer spannenden und flotten Handlung auf der Wega, bei der die Charaktere allesamt authentisch wirken, obwohl sie das erste Mal in der Serie auftauchen. Lediglich die schwache Nebenhandlung trübt die Freude ein wenig.
Die komplette Rezension findet man wie immer bei SF-Radio:
Sternenfaust Band 177 - Verräter unter uns! (von Gerry Haynaly)
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Denn die Mehrheit der Beiträge lesen sich wie Lobeshymnen auf bekannte Journalisten. Maischberger, Prantel und Jörges bekommen so bestätigende Worte zugehaucht. Kritische Worte finden sich nur äußerst selten.
Die Auswahl der Politiker ist relativ langweilig. Es gibt kaum wirklich bekannte Namen in dem Buch, das vor der Bundestagswahl 2009 erschien. Lediglich Karl-Theodor zu Guttenberg, Guido Westerwelle und Claudia Roth sind von damals einflussreichen Bundespolitikern vertreten. Neben Guttenberg hat kein Minister und kein Fraktionsvorsitzender etwas beigetragen.
Besonders beliebt ist es, einfach über "den" Journalismus zu reden. Das macht zu Guttenberg in seinem Beitrag. Der Beitrag soll irgendetwas zwischen experimentell, klug und witzig sein. Guttenberg beschreibt wie er einen Beitrag über den "Journalist ohne Namen" schreiben möchte. Der Beitrag ist so peinlich, dass es schon wieder witzig ist.
Das es auch anders geht, beweisen die beiden ehemaligen Juso-Vorsitzenden Nils Annen und Björn Böhning. Anhand des SPD-Beauftragten des Spiegels beschreiben sie die Entwicklung des Journalismus hin zum "Journellismus". Bei diesem Modell des Journalismus geht es den Journalisten nur noch darüber, Personenkonstellationen zu konstruieren und zu analysieren. Und wenn man über die SPD-Beiträge des Spiegels in den letzten Jahren nachdenkt, dann wird da tatsächlich in erster Linie darüber geschrieben, welcher Sozialdemokrat wie über andere Sozialdemokraten denkt. Auf jeden Fall gehört der Beitrag zu den Besten des Buches.
Gelungen sind sonst noch die kurze Kolumne von Claudia Roth, die im Stil von Franz Josef Wagner denselben kritisiert und der Beitrag der CDU-Fraktionsvorsitzenden in Rheinland-Pfalz (damals noch Staatssekretärin) Julia Klöckner, die über die Wechselwirkung zwischen Journalismus und Politik schreibt und ein paar Journalistentypen herausarbeitet.
Ansonsten ist das Buch auch durch einen Überhang der damaligen Opposition geprägt, es finden sich extrem viele FDP- und Grüne-Beiträge. Die Linke wird fast komplett ignoriert, lediglich zwei Beiträge stammen von Linken-Politikern.
Kein einziges Mal wird jedoch ein Journalist wirklich hart angegangen. Auch Claudia Roth, Nils Annen und Björn Böhning tun letztendlich niemandem weh. Große Enthüllungen bleiben auch aus, es bleibt letztendlich eine enttäuschende Sammlung lobender bis einschleimender Beiträge von Politikern - und ein peinlicher Beitrag des Lügenbarons.
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Zeitungen verlieren immer mehr Leser und werden immer unprofitabler. Mittlerweile sind auch große Zeitungen wie die "Frankfurter Rundschau" in Bedrängnis, die Angst vor dem großen Zeitungssterben grasiert. Gleichzeitig sinkt die Qualität der Blätter immer mehr, da die Verlage Journalisten entlassen und an allen Ecken sparen. Der Journalismus scheint sich in einem Teufelskreis zu befinden.
Der Vorsitzende der SPD-Medienkommission stellt daher mit seinem Buch "Journalismus am Abgrund" die Frage, wie Öffentlichkeit eigentlich in Zukunft finanziert werden soll. Diese Frage kann er nur unzureichend beantworten. Dennoch lohnt sich die Lektüre des Buches. Denn sie ist ein sehr gelungener Abriss über die Presselandschaft in den USA, Großbrittanien, Frankreich und Italien. Außerdem liefert das Buch einen guten Überblick über die Entwicklung von Nachrichtenagenturen und verweist auf eine Reihe kreativer Finanzierungswege von Journalismus. Die Frage, wie Öffentlichkeit in der Zukunft finanziert werden kann, beantwortet Eumann jedoch nicht konkret, da es dafür in seinen Augen keinen "Königsweg" gibt.
Eumann beginnt sein Buch mit einer Schilderung der derzeitigen Situation in Deutschland. Dabei liegt sein Schwerpunkt darauf, dass sich die Finanzierung geändert hat. Während früher zwei Drittel der Erlöse durch Anzeigen erwirtschaftet wurden, sind Verkaufs- und Anzeigeneinnahmen mittlerweile bei den meisten Zeitungen gleich hoch. Dieser Trend verstetigt sich, da das Internet immer mehr Anzeigen abwirbt. Das bringt einige Probleme mit sich und sorgt vor allem dafür, dass Presseprodukte immer teurer werden.
In einem umfangreichen Mittelteil geht Eumann, wie erwähnt, auf die Situation in den USA, Großbritannien, Frankreich und Italien ein und schildert die Entwicklung der Nachrichtenagenturen. Das ist interessant, denn über die deutschen Medien bekommt man relativ wenig Informationen über die Medienlandschaft in anderen Ländern. Die einzelnen Abschnitte sind gut strukturiert. Eumann skizziert knapp die wirtschaftliche Situation einiger Zeitschriften, erwähnt manchmal positive Einzelfälle oder Journalisten, die sich gegen den Trend stemmen konnten, und verweist auch immer wieder auf staatliche Subventionsmöglichkeiten. Dabei arbeitet er Subventionsmethoden von der Reduzierung der Mehrwertsteuer für Presseprodukte über die staatliche Förderung der Journalistenausbildung bis hin zu niedrigeren Zöllen für Zeitungspapier heraus.
Sehr interessant ist das abschließende Kapitel über Nachrichtenagenturen. Denn keine Zeitung kann es sich leisten, überall Korrespondenten zu haben. Daher gibt es Nachrichtenagenturen. Wie diese sich entwickelt haben und wie auch um den Einfluss auf Agenturen gekämpft wurde, beschreibt Eumann recht detailliert.
Im letzten Drittel geht Eumann dann der Eingangsfrage nach. Dabei hält er zu Beginn fest, dass unabhängige Medien für eine demokratische Gesellschaft unerlässlich sind, dass die Finanzierung dieser Medien jedoch schon immer Veränderungen unterworfen war und sich immer ein rettender Weg finden ließ. Allerdings gebe es derzeit keinen Königsweg für die Finanzierung von Journalismus. Nach dieser Eingangsfeststellung werden dann verschiedene Lösungen auf Probleme skizziert. Die Ideen reichen dann von der Konzentrierung auf Online-Möglichkeiten (bezahlte Online-Zeitung, Recherche über soziale Netzwerke) über die Fokussierung auf lokale Konzepte (Kommunalpolitik in Lokalzeitungen stärken, Kompetenzsteigerung bei Lokalzeitungen) bis hin zu Stiftungen und Crowdfunding-Modelle.
Klar ist jedoch immer, dass es in Zukunft weniger und vor allem teurere Zeitungen geben wird. Daher ist fraglich, ob die Modelle, die er skizziert tragfähig sind. Denn eine bezahlte Internet-Zeitung wird wohl in absehbarer Zukunft nicht die Recherche-Fähigkeit der derzeitigen großen Zeitungen an den Tag legen. Die Politikkompetenz von Lokalzeitungen kann sicherlich gesteigert werden. Doch auch sie leiden darunter, dass Anzeigenerlöse ausbleiben, werden teurer und verlieren Leser. Viele Lokalzeitungen kämpfen daher um ihr Überleben. Und Vielfalt gibt es auf diesem Makrt an vielen Stellen schon lange nicht mehr. Daher ist es auch fraglich, ob darin die Zukunft liegt. Stiftungen wiederum sind eine sehr gute Idee. Doch Stiftungen einzurichten ist schwierig und ebenfalls teuer. Eumann berichtet über einige interessante Stiftungen aus den USA und Großbritannien, die keine Zeitung herausgeben, sondern einfach nur Artikel prodzuieren. Diese sind gut recherchiert und werden an Zeitungen weitergegeben, teilweise sogar kostenlos. Das sind beeindruckende Beispiele, die jedoch ebenfalls nicht ausreichen, um eine Massenpresse zu sichern.
Eumanns Lösungsansätze für die Verlage sind etwas merkwürdig. Eine Reduzierung der Mehrwertsteuer und die steuerliche Absetzung von Abonnements machen als indirekte Subventionen noch Sinn. Auch die Verbesserung des Urheberrechts leuchtet noch ein. Warum aber das Pressekonzentrationsrecht unbedingt geändert werden sollte, um eine bessere Zusammenarbeit zu ermöglichen, ist unklar. Denn natürlich sind große Konzerne leistungsstärker. Andererseits wird Vielfalt nicht dadurch bewahrt, dass alle zusammenarbeiten. Da muss es andere Lösungen geben.
Das Buch endet mit dem konkreten Vorschlag Coopetition und einer 14-Punkte-Liste. Bei "Coopetition" geht es in erster Linie darum, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk mithilft, den Journalismus zu finanzieren. Das könnte unter anderem dadurch gelingen, dass Zeitungen das Korrespondentennetz und andere Infrastrukturen mitnutzen. Aber auch Zeitungen sollen bei Infrastrukturen kooperieren, während sie gleichzeitig auf dem Markt konkurrieren. So werden Kosten gesenkt und durch Wettbewerb wird dennoch Meinungsvielfalt gesichert. Dieses Modell wirkt etwas utopisch, ist aber immerhin ein handfester Lösungsvorschlag.
Die 14-Punkte fassen das lehrreiche und interessant Buch zusammen. "Journalismus am Abgrund" ist somit eine sehr gelungene Darstellung der Pressesituation in einigen westlichen Ländern, bietet einen Aufschlussreichen Abriss über die Entwicklung der Nachrichtenagenturen und zeigt, dass es eine schwierige, aber lohnenswerte Aufgabe sein wird, weiterhin Öffentlichkeit in Deutschland zu sichern und zu finanzieren.
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Der aktuelle "Vampira"-Roman hält, was er verspricht. Tatsächlich bahnt sich in diesem Heft die Apokalypse an. Leider wirkt das Ganze eine Nummer zu groß für das 14. Heft der Reihe. Durch ein hohes Erzähltempo und das Aneinanderreihen von Ereignissen wird zwar etwas Spannung aufgebaut, dennoch wirkt die Handlung um die Schöpfungsmythologie der Aborigines zu "groß", um sie einfach so in einem Doppelband abzuhandeln.
Da zum Schluss noch nicht ganz sicher ist, ob die Apokalypse wirklich verhindert worden ist, besteht noch Hoffnung, dass hiermit ein langfristiger Handlungsstrang eröffnet wurde. Das würde bedeuten, dass die Aborigine-Thematik die Chance bekommt, noch etwas ausführlicher in die Serie eingebettet zu werden. Vielleicht steht dann auch nicht gleich das Schicksal des gesamten Planeten auf dem Spiel. Andererseits würde es mich nach diesem Roman freuen, wenn mal wieder andere Vampire in der Serie auftreten würden - und das obwohl die echten Vampire der Serie bisher keine gute Figur gemacht haben.
Die komplette Rezension findet man bei SF-Radio:
Vampira Band 14 - Die Apokalypse (von Adrian Doyle)
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Diese Einleitung zu der Handlung zeigt bereits, was für einen umfangreichen Hintergrund Martin in dem ersten Teil aufgebaut hat, der nun im zweiten Band ausgebaut werden kann. Denn all die erwähnten Personen sind nicht nur Namen. Martin hat ihnen in dem Vorgänger einen Hintergrund und gewisse Motivationen angeschrieben. Die Fülle der Akteure macht die Handlung komplex, ist jedoch auch eine Schwäche.
Der Roman umfasst etwas über 1 000 Seiten. Jedes Kapitel schildert die Ereignisse aus der Sicht einer Person. Das war im ersten Teil oft noch angenehm, da sich mehrere Personen an einem Ort aufhielten. Mittlerweile sind die Protagonisten jedoch einzelnd über das ganze Königreich verteilt. Das führt dazu, dass hier eine Fülle von Handlungssträngen erzählt werden und man desöfteren 100 bis 200 Seiten warten muss, bis einer wieder aufgegriffen wird. Gerade zu Beginn des Romans ist das anstrengend.
Denn natürlich ist "A Clash Of Kings" nicht von Anfang an übermäßig spannend. Stattdessen legt Martin wieder viele Grundlagen für das Finale des Romans. Wenn man aber immer 200 Seiten lesen muss, um zu erfahren, wie es an einem Ort weitergeht, dann demotiviert das etwas. Die vielen Charaktere an vielen Orten machen die Handlung zwar komplexer und anspruchsvoller, Martin hat es mit ihnen jedoch ein wenig übertrieben.
Außerdem hat man durch Martins Erzählweise Einblicke in beinahe alle Akteure. Lediglich Robb Stark, der König des Norden, wird in diesem Roman merkwürdigerweise ignoriert. Von allen anderen Charakteren, Freund und Feind, weiß man eigentlich was sie planen. Das ist in einem Punkt ein gelungener Schachzug. Denn die Grenzen zwischen Freund und Feind verschwimmen. Zum Schluss versteht man den Standpunkt eines jeden einzelnen Akteurs. Man findet selbstverständlich nicht jeden Standpunkt richtig. Aber man merkt auch, dass die "Guten" sich ebenfalls nicht immer "gut" verhalten. Insofern sorgt die breite Erzählweise für mehr Schattierungen, was dem Roman sehr gut tut.
Doch man ist dadurch auch nicht mehr überrascht. Der König der Inseln plant eine Invasion des Nordens, um Robb Stark in den Rücken zu fallen. Dadurch, dass man einige Kapitel aus der Sicht des Sohnes dieses Königs geschildert bekommt, weiß der Leser bereits was passiert. Nur wie es passiert, bleibt natürlich unklar. Dadurch sinkt aber auch die Motivation weiter zu lesen. Denn wirklich überraschend sind immer nur die Ausführungen, wirklich überraschende Wendungen kann man in dem Roman an der Hand abzählen.
Die Fantasy-Elemente werden auch in diesem Roman wieder abseits der Haupthandlung bedient. Im Norden ist der Bastard der Starks, Jon, dabei eine Invasion von Nordmännern zu entdecken. Die Tochter des vorletzten Königs hingegen hat drei Dracheneier ausgebrütet. Sowohl die Gefahren im Norden als auch die Drachen sind mit unseren Vorstellungen nur schwer erklärbar und deuten darauf hin, dass es in der Welt, die Martin erschaffen hat, doch Fantasy-Elemente gibt. Von den Königen verwendet lediglich Stannis übernatürliche Phänomene. Er paktiert mit einer Sektenführerin, die eine monotheistische Religion durchsetzen möchte. Dank ihrer Hilfe vollführt er erstaunliche Ansätze.
Ab der zweiten Hälfte nimmt die Geschichte richtig Fahrt auf. Die Könige "clashen" wirklich aneinander, der Ausgang der Zusammenstöße wird tatsächlich etwas unvorhersehbar. Damit steigt dann auch die Erzählgeschwindigkeit, die Kapitel werden etwas kürzer und man erfährt somit schneller, wie es an den verschiedenen Orten weitergeht.
Trotz der Schwächen hinsichtlich der Erzählstruktur muss man Martin nämlich Respekt für die Handlung zollen. Zig Namen müssen hier bedient werden und mittlerweile ist man auf der Insel der sieben Königreiche immer vertrauter. Und auch das bereits erwähnte Verständnis für jeden beschriebenen Charakter ist eine eindrucksvolle Leistung.
"A Clash Of Kings" ist daher ein umfangreicher Roman, der äußerst realisitsch wirkt und dennoch an einigen Stellen mit überraschend glaubwürdigen Fantasy-Elementen durchsetzt ist. Durch die komplexe Handlung und die vielen Charaktere braucht der Roman extrem lange, um in Fahrt zu kommen. Hat man die erste Hälfte jedoch hinter sich, wird man mit einer spannenden und gelungenen Geschichte belohnt.
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"Rendezvous mit einem Klon" erzählt die Erlebnisse Dr. Tregardes nach seiner Entführung im vorherigen Roman. Er wurde auf die Welt der Gemini verschleppt, die er erst einmal verstehen muss. Die Gemini haben einen Plan mit ihm und wünschen, dass er von sich aus kooperiert. Tregarde merkt jedoch rasch, dass die Gesellschaft der Gemini auf einer Reihe von perversen Prinzipien basiert.
Der Roman ist - für Sternenfaust untypisch - ausschließlich aus der Perspektive eines Charakters, Tregardes, geschrieben. Das ist in diesem Fall gelungen und sorgt für eine klasse Geschichte mit lediglich einem kleinen Schönheitsfehler.
Die komplette Rezension kann man auf SF-Radio nachlesen:
Sternenfaust Band 176 - Rendezvous mit einem Klon - von Guido Seifert
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An der Neuauflage lässt sich nur eine ärgerliche Sache finden: Der Preis wurde von 10 € auf 12,50 € erhöht. Bereits bei dem ursprünglichen Preis konnte man nicht von jedem erwarten, dass sich jeder mögliche Mitsänger das Buch kauft. Auch wenn die Preiserhöhung gerade einmal 2,50 € beträgt, ist sie doch ärgerlich. Allerdings erhält man für den Preis eine umfangreiche, stabile und gut gestaltete Liedersammlung.
Das Buch ist zum Benutzen gedacht, schreiben die Herausgeber im Vorwort. Ihr oberstes Ziel ist es, ein praktisches Buch zu präsentieren, das beweisen kann, dass die Arbeiterliederkultur noch immer lebendig ist. Das merkt man auch. Wie schon die erste Auflage kommt das Büchlein mit einem flexiblen Plastikumschlag daher. Der ist abwischbar und vor allem deutlich stabiler, als ein Pappumschlag.
Die Lieder sind in sieben Abschnitte geteilt. Den Anfang macht der Abschnitt „Freiheitslieder“ mit Liedern wie „Die Gedanken sind frei“. Der anschließende Hauptteil „Arbeiterlieder“ deckt von der „Internationalen“ über „Auf, auf zum Kampf“ bis hin zum „Sozialistenmarsch“ eine große Bandbreite von Liedern ab. Es folgen Widerstandslieder wie „Die Moorsoldaten“ und „Das Thälmann-Batallion“ und Friedenslieder wie Brechts geniale „Kinderhymne“ oder Bob Dylans „Blowing in the Wind“. Nach den Friedensliedern findet man „allerlei politische Lieder“. Auch dieser Teil deckt von „Was wollen wir trinken“ bis „Unter dem Pflaster“ ein großes Spektrum von Liedern ab. Den Abschluss machen die Kapitel „Fahrten- und Lagerfeuerlieder“ sowie „Abend- und Abschiedslieder“ die den Vorsatz der Autoren, auch gesellige Lieder zu berücksichtigen, umsetzen.
Jedes Lied ist mit einem kleinen Text über den Autor und die Entstehungsgeschichte des Liedes versehen. Die kurzen Abschnitte informieren dabei ausreichend, um das Lied im Ansatz verstehen zu können, machen aber häufig auch neugierig auf die weitere Geschichte der Lieder. Insofern ist ein Blättern in dem Buch oft erst der Beginn einer Recherche im Internet. Zwischendurch sind Abbildungen von Gemälden, Plakaten und Liederbüchern der Arbeiterbewegung abgedruckt. Insgesamt macht die Gestaltung der Lieder einen sehr liebevollen Eindruck.
Das „vorwärts Liederbuch“ bietet eine große Liedervielfalt, in gelungener Aufmachung und eignet sich tatsächlich gut für den praktischen Gebrauch.
Die Rezension ist ursprünglich für die Novemberausgabe des Bremer Juso-Verbandsmagazin MorgenRot geschrieben worden.
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Perry Rhodan wiederum bleibt in der Wüste unter seinem Schutzschild. Er verhilft immerhin zwei Astronauten und dem kranken Arkoniden Crest zur Flucht, ansonsten hälter er aber mal wieder pathetische Reden. Die einzige Ausnahme ist ein Gespräch über seine etwaige Liebe zu der Arkonidin Thora. Diese Spekulationen wirken leider nur albern.
Insgesamt ist "Der Teleporter" damit gut und nett zu lesen. Doch leider schwächelt ausgerechnet die Haupthandlung, die wohl in wenigen Romanen die Einigung der Erde erklären muss. Bis jetzt ist nicht absehbar, wie das mit dem blassen Rhodan gelingen soll. Die komplette Rezension findet man wie immer auf SF-Radio:
Perry Rhodan Neo 3 - Der Teleporter (von Leo Lukas)
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I. Die Handlung
Die Episode beginnt damit, dass der durchaus gelungene Cliffhangar aus der vorherigen Ausgabe aufgelöst wird. Das geschieht jedoch nicht auf kreative Weise. Stattdessen wird eine rettende Nonne vorbeigeschickt, weil ein Pater eine dunkle Vorahnung hat. Zufall pur.
Die folgenden 40 Seiten sind jedoch durchaus spannend. Der gerade gerettete Hauptcharakter Peter Adams bricht mit der Nonne in die Wohnung des zurückgetretenden Papstes ein. Dort suchen sie einen Hinweis darauf, warum der Papst zurückgetreten und verschwunden ist und ob das etwas mit Peters Vision des Untergang des Vatikans zu tun hat. Der Einbruch ist durchaus spannend und beim Lesen hat man durchaus das Gefühl, dass die Handlung weitergebracht wird.
In dieser Episode wird auch deutlich, dass ein Hauptproblem der zukünftigen Handlung sein wird, dass die verschiedenen Akteure nicht zusammenarbeiten. So weiß der Polizeichef des Vatikans nicht, gegen wen er vorgehen soll. Eine mit Peter Adams befreundete Journalistin misstraut diesem und geht auf eigene Faust vor - mit fatalen Auswirkungen. Die fehlende Kommunikation kann jedoch in den folgenden Episoden für Spannung sorgen. Hier stört es eher, dass jeder alles für sich behält.
Letztendlich täuschen die Ereignisse in der Episode auch darüber hinweg, dass man über die Hintergründe nichts erfährt. Keine einzige enthüllte Tatsache wird wohl eine langfristige Bedeutung haben. Lediglich die gefundenen Artifakte haben eine Bedeutung, deren Verbleib im Cliffhangar ist jedoch unklar.
Und das ist dann auch das gelungenste an der Episode. Auf 40-Seiten wird eine dichte Geschichte mit hohem Tempo erzählt, die in einem gelungenen und durchaus spannenden Cliffhangar überführt wird. Dass täuscht über die schwache Auflösung des Cliffhangars aus der ersten Episode hinweg und darüber, dass die Charaktere noch immer relativ blass sind.
II. Umfang und Dateiformat
Der Verlag gibt auf verschiedenen Seiten an, dass jede Episode 80-Seiten umfasst. Das wirkt wie blanker Hohn. Denn 80-Seiten wären 1,49€ tatsächlich wert. Denn jede Episode umfasst 42 E-Pub-Seiten, die zumindest in der Adobe-Darstellung sehr schmal sind. Hinzu kommt noch, dass die ersten vier Seiten aus Titelbilder bestehen. Letztendlich kommt man so gerade einmal auf 38 Seiten. Das liest man in wenigen Minuten durch - was meinetwegen auch der Sinn eines Webnovels ist - aber 1,49€ sind dafür ein extrem hoher Preis, der auch dadurch nicht besser wird, dass einem 80 Seiten versprochen werden.
Bisher habe ich lediglich libri.de als Anbieter gefunden, der "Apocalypsis" im epub-Format anbietet, das nicht an einen bestimmten Reader gebunden ist. Gleichzeitig ist dieses Format mit einem umständlichen DRM-Schutz belegt. Bis man das auf meinem Reader (Sony) freigeschaltet hat, ist beinahe die Hälfte der Zeit vergangen, die man benötigt, um die Episode zu lesen. Das nervt.
III. Fazit
Die Idee, einen Webnovel zu machen, ist immer noch gut. Preis und Umfang sind jedoch äußerst unbefriedigend. Immerhin wird einem aber eine unterhaltsame und spannende Geschichte präsentiert, die noch das Potential besitzt, wirklich gut zu werden. Der Webnovel muss dafür aber einen typischen Serien-Fehler vermeiden. Denn häufig wird die Handlung nach einem ereignisreichen Start rasch nur noch bis zum Finale gestreckt. Das würde bedeuten, dass von nun an bis zum Finale nur noch wenig geschieht. Sollten in den nächsten Folgen aber bereits die ersten Zusammenhänge aufgeklärt werden und dabei spannende Geschichten erzählt werden, kann der Webnovel richtig gut werden.
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