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Freitag, 21. August 2009
Gelesen: Endymion (von Dan Simmons)
“Endymion” spielt in der fernen Zukunft, nämlich ungefähr um das Jahr 3000 herum. Außerdem liegen zwischen “Endymion” und "The fall of Hyperion" 247 Jahre. In dieser Zeit hat sich viel verändert. Die katholische Kirche, zuvor noch vom Aussterben bedroht, ist nun die größte Macht im menschlichen Universum. Durch eine bestimmte Technologie, mit der sie ihren Anhängern ewiges Leben verschafft, hat sie sich nach dem Fall der Hegemony durch den Sturz der TechnoCore auf fast allen Planeten als stabilisierendes Element durchgesetzt.
Nun steht jedoch die Ankunft des Mädchen Aenea durch die Zeithöhlen auf Hyperion an. Sie war vor langer Zeit dort hineingegangen und dadurch in die Zukunft teleportiert, die nun beginnt.
Raul Endymion, wird von dem Dichter Martin Silenus, den man aus Hyperion kennt, vor seiner Hinrichtung durch die Kirche gerettet.
Er bekommt den Auftrag:
1) Aenea vor der Kirche, die diese als Feindin ansieht, zu retten.
2) Die Kirche zu zerstören.
3) Die vor langer Zeit angeblich von dem TechnoCore zerstörte Erde, wiederzufinden.
4) Die Ouster zu besuchen und mit ihnen herauszufinden, was das TechnoCore plant.
5) Das TechnoCore aufhalten.
Dazu gesellen sich noch ein paar kleinere Aufträge
Eine unlösbare Aufgabe, aber Raul bleibt keine Wahl. Und so flieht er erst einmal mit Aenea vor der Kirche und dringt dann Stück für Stück immer mehr hinter die Abgründe, vor denen die Menschheit eigentlich steht…

Die Welt von “Endymion” ist phantastisch. Nach den Hyperion-Büchern ist sie sowohl vertraut als auch gänzlich anders. Denn nach dem zweiten Hyperion-Teil war die Menschheit zwar gerettet, die bisherigen Fortbewegungsmittel in der Galaxis waren allerdings ebenfalls zerstört.
Nun hat die Kirche alles übernommen und eine Theokratie eingerichtet. Gleich zu Beginn wird deutlich, dass die Kirche bis in den kleinsten Teil des Lebens vordringt.

Die Ereignisse aus Hyperion spielen immer wieder eine Rolle. Sie wurden in der Zwischenzeit von dem Dichter Silenus in dem Werk Cantos verarbeitet, was jedoch von der Kirche bei der Todesstrafe verboten ist.
Dieser Silenus gibt Raul auch seine Aufgaben. Die erscheinen völlig unlösbar. Vor allem, weil das TechnoCore ja eigentlich bereits zerstört ist.

Leider ist der größte Teil des Buches dann die Flucht Aenea, Rauls und einem Droiden vor der Kirche. Seltsamerweise funktionieren für Aenea nämlich die alten Farcaster-Portale wieder. Dadurch können sie blitzschnell von einem Planeten zum nächsten Reisen.
Diese Reisen sind zwar faszinierend und es ist in Ansätzen auch durchaus spannend, wie die Kirche ihnen hinterher jagt, aber auf Dauer ist es doch etwas ermüdend. Denn während dieser Reisen wird mühsam, um jedes neue Mosaikstück gerungen.

Interessant wird der Roman unter anderem auch dadurch, dass er zu einem Großteil aus der Ich-Perspektive Raul Endymions erzählt wird. Raul beschreibt dabei jedoch immer mal wieder seine Situation zu dem Zeitpunkt, zu dem er die Geschichte aufschreibt. Und die ist gar nicht gut.
Durch diese Erzählweise bekommt das Buch auch gleich einen interessanten Anfang.
You are reading this for the wrong reason...

Dennoch ist es gut, dass nicht der gesamte Roman aus der Ich-Perspektive Rauls erzählt wird. Viele Passagen sind auch aus der Sicht des Father-Captain de Soya der Kirche beschrieben. Dadurch erlangt man die Erkenntnis, dass nicht alle Mitglieder der Kirche böse sind. Im Gegenteil, die meisten meinen es wirklich gut. Nur wird halt im Laufe der Geschichte klar, dass die Kirche ihre Macht durch einen Handel mit dem Teufel erkauft hat.
Und ehrlicherweise muss man sagen, dass die Einblicke in die Kirche teilweise interessanter sind als Aeneas und Rauls Reise durch die Farcaster-Portale.

Zum Schluss überschlagen sich die Ereignisse dann. War “Endymion” vorher eine phantastische, wenn auch teilweise anstrengende Verfolgungsjagd durch die ehemaligen Hegemonialplanten gewinnen die drei Flüchtlinge auf einmal unglaubliche Erkenntnisse über die Kirche.
Im vorletzten Kapitel wird dann jedoch die zukünftige Handlung wieder vollkommen offen. Nur schwer ist auszumalen, wie es nun weitergehen kann.

Noch ist nicht klar, wie die Kirche und das TechnoCore aufzuhalten sind. Auch die Rolle der bisher extrem geheimnisvollen Ouster ist nicht geklärt. Sicher ist nur, dass der erzählende Raul Endymion die ganze Zeit in einer Todeszelle saß und die darauf wartete, dass ein perverses Zufallscomputerprogramm das Einleiten eines tödlichen Gases befahl.

“Endymion” ist ein phantastisches Buch, das unglaublich detailliert eine Zukunft in tausend Jahren skizziert. Das einige Passagen dadurch etwas langatmig wirken, ist klar. Vermutlich ist es wie bei den beiden HYPERION-Büchern. Zunächst wird die Welt sehr gut und sehr detailliert beschrieben. Da ist die Form die “Endymion” gewählt hat etwas angenehmer als die vielen “Kurzgeschichten” aus “Hyperion” auf die man sich immer wieder neu einstellen musste. “Endymion” ist dadurch weniger rätselhaft (wobei es immer noch genug mysteriöse Vorgänge gibt), an einigen Stellen deutlich spannender, aber an einigen Stellen halt auch etwas langsam.

Mit “Endymion” wird geklärt, wie die Welt 247 nach dem Fall von Hyperion aussieht. Hoffentlich werden mit “The rise of Endymion” dann endlich die vielen noch offenen Fragen auf eben so schöne und faszinierende Art und Weise beantwortet.

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Gelesen: Die Falle von Dhogar


Mit Andreas Eschbach hat ein äußerst namhafter Autor einen Gastbeitrag für die Serie geliefert. Natürlich vermutet man da schnell, dass da nur mit einem Namen Werbung gemacht wird.
Doch "Die Falle von Dhagor" ist wirklich gut gelungen. Es ist handlungsreich und bietet vor allem einige interessante Situationen, die auch für die weitere Geschichte wichtig sein könnten. Gleichzeitig wird viel Handlung durch Briefe erzählt, was zunächst sehr ungewohnt ist, dann aber ungewohnt spannend wird.

Perry Rhodan 2503 - Die Falle von Dhogar (von Andreas Eschbach)

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