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Gelesen. Regenroman (von Karen Duve)
Leon ist ein Schriftsteller. Er schreibt kleine Gedichtbändchen und kommt damit mehr schlecht als recht über die Runden. Nun hat er aber den Auftrag bekommen, die Biographie über einen alternden Kiezkönig zu schreiben und dafür 50 000 Mark im Vorraus bekommen.
Mit diesem Geld kauft er sich zusammen mit seiner Frau Martina ein altes Haus in einem ostdeutschen Moor. Das Wetter dort ist häufig neblig, meist regnerisch. Das Moor ist tückisch und es stellt sich heraus, dass an dem Haus mehr kaputt als heil ist.
Außerdem entwickelt Leon körperliche Probleme im Moor, während Martinas Probleme eher seelischer Natur sind.
Dazu gesellen sich noch ein perverser Krämer, zwei verrückte Schwestern, die im Nachbarhaus wohnen und ein seltsamer Hund…
Dieses Buch solle man bei Sonnenschein lesen, empfahl mir die Buchhändlerin. Ansonsten sei die Stimmung nach der Lektüre einfach zu schlecht. Und auch der Buchrücken verspricht einen Roman “wie das Moor, in dem er spielt: erbarmungslos und wunderschön, doppelbödig, unberechenbar und voll schillernder Details”.
Erbarmungslos ist das Buch tatsächlich. Von Anfang an ist klar, dass dieser Mix aus Regen, Schmutz und Toten nur übel enden kann. Daran ändert auch die optimistische Laune der Hauptperson nichts.
Wunderschön ist daher eigentlich wenig. Einzig die Momente, in denen Leon begeistert über das Moor schwärmt, schaffen eine angenehme Atmosphäre. Ansonsten ist der Roman eher regnerisch und kalt.
Doppelbödig ist hingegen alles. Nichts ist so, wie es scheint. Martina, nach außen hin nicht nur eine schöne, sondern auch eine starke Frau, ist seelisch absolut am Ende und leidet und Psychosen, die noch aus ihrer Kindheit rühren. Der Krämer ist nicht, was er scheint. Leons Freunde sind nicht, was sie scheinen. Und sowieso wendet sich im Laufe des Regenromans alles - zum Schlechten. Daher ist der Roman dann tatsächlich auch eher unberechenbar. Wobei das nicht ganz stimmt. Denn das Ende ist relativ vorhersehbar. Überraschend ist da fast schon, dass eine der beiden Hauptpersonen tatsächlich überlebt.
Schillernde Details sind in dem Roman bei genauerem Lesen sicherlich auch auszumachen. Auf jeden Fall ist es bemerkenswert, dass über die Charaktere auf wenigen Seiten so viel preisgegeben werden kann. Durch Rückblenden wird immer klarer, was für kaputte Menschen eigentlich an der Handlung beteiligt sind.
Ob solche Details schillernd sind, ist eine andere Frage.
Auf jeden Fall legt man das Buch ungern aus der Hand. Denn über allem steht ja ständig die Frage, wie es nun weitergeht. Denn der nächste “Schauer” zieht ja sowieso auf.
Witzig ist daher auch, dass jedes Kapitel mit einer Wettervorhersage eingeleitet wird, die schon ein wenig die Stimmung des Kapitels vorhersagt. Kein Wunder natürlich, dass sich diese Vorhersage im Laufe des Romans immer mehr verschlechtert.
Der Sprachstil täuscht dadurch allerdins ein wenig darüber hinweg, dass das Buch kein richtiges Thema neben dem Moor hat. Es ist ein halber Gangsteroman, ein halbes Psychogramm der Leute, eine halbe Beschreibung einer Dorfgemeinschaft, aber all das wird nur angerissen. Zusammengehalten werden die Motive halt nur durch den Regen und das Moor, die wiederum dafür sorgen, dass die Spannung erhalten bleibt.
“Regenroman” ist also tatsächlich ein ungemein deprimierendes Buch, indem eine öde Landschaft Ostdeutschlands mit skurrilen Charakteren bevölkert wird, die sich selbstverständlich alle unter einander das Leben schwer machen, auch wenn sie es eigentlich nur gut meinen. Natürlich fesselt das Buch aber gerade durch die Dunkelheit. Denn ein nahendes Unwetter ist schließlich ein außerordentlich überzeugender Grund, weiterzuleben. Man möchte schließlich wissen, wer den Sturm übersteht und wer nicht.
Wahrscheinlich sollte man das Buch tatsächlich am Besten bei Sonne lesen.
Mit diesem Geld kauft er sich zusammen mit seiner Frau Martina ein altes Haus in einem ostdeutschen Moor. Das Wetter dort ist häufig neblig, meist regnerisch. Das Moor ist tückisch und es stellt sich heraus, dass an dem Haus mehr kaputt als heil ist.
Außerdem entwickelt Leon körperliche Probleme im Moor, während Martinas Probleme eher seelischer Natur sind.
Dazu gesellen sich noch ein perverser Krämer, zwei verrückte Schwestern, die im Nachbarhaus wohnen und ein seltsamer Hund…
Dieses Buch solle man bei Sonnenschein lesen, empfahl mir die Buchhändlerin. Ansonsten sei die Stimmung nach der Lektüre einfach zu schlecht. Und auch der Buchrücken verspricht einen Roman “wie das Moor, in dem er spielt: erbarmungslos und wunderschön, doppelbödig, unberechenbar und voll schillernder Details”.
Erbarmungslos ist das Buch tatsächlich. Von Anfang an ist klar, dass dieser Mix aus Regen, Schmutz und Toten nur übel enden kann. Daran ändert auch die optimistische Laune der Hauptperson nichts.
Wunderschön ist daher eigentlich wenig. Einzig die Momente, in denen Leon begeistert über das Moor schwärmt, schaffen eine angenehme Atmosphäre. Ansonsten ist der Roman eher regnerisch und kalt.
Doppelbödig ist hingegen alles. Nichts ist so, wie es scheint. Martina, nach außen hin nicht nur eine schöne, sondern auch eine starke Frau, ist seelisch absolut am Ende und leidet und Psychosen, die noch aus ihrer Kindheit rühren. Der Krämer ist nicht, was er scheint. Leons Freunde sind nicht, was sie scheinen. Und sowieso wendet sich im Laufe des Regenromans alles - zum Schlechten. Daher ist der Roman dann tatsächlich auch eher unberechenbar. Wobei das nicht ganz stimmt. Denn das Ende ist relativ vorhersehbar. Überraschend ist da fast schon, dass eine der beiden Hauptpersonen tatsächlich überlebt.
Schillernde Details sind in dem Roman bei genauerem Lesen sicherlich auch auszumachen. Auf jeden Fall ist es bemerkenswert, dass über die Charaktere auf wenigen Seiten so viel preisgegeben werden kann. Durch Rückblenden wird immer klarer, was für kaputte Menschen eigentlich an der Handlung beteiligt sind.
Ob solche Details schillernd sind, ist eine andere Frage.
Auf jeden Fall legt man das Buch ungern aus der Hand. Denn über allem steht ja ständig die Frage, wie es nun weitergeht. Denn der nächste “Schauer” zieht ja sowieso auf.
Witzig ist daher auch, dass jedes Kapitel mit einer Wettervorhersage eingeleitet wird, die schon ein wenig die Stimmung des Kapitels vorhersagt. Kein Wunder natürlich, dass sich diese Vorhersage im Laufe des Romans immer mehr verschlechtert.
Der Sprachstil täuscht dadurch allerdins ein wenig darüber hinweg, dass das Buch kein richtiges Thema neben dem Moor hat. Es ist ein halber Gangsteroman, ein halbes Psychogramm der Leute, eine halbe Beschreibung einer Dorfgemeinschaft, aber all das wird nur angerissen. Zusammengehalten werden die Motive halt nur durch den Regen und das Moor, die wiederum dafür sorgen, dass die Spannung erhalten bleibt.
“Regenroman” ist also tatsächlich ein ungemein deprimierendes Buch, indem eine öde Landschaft Ostdeutschlands mit skurrilen Charakteren bevölkert wird, die sich selbstverständlich alle unter einander das Leben schwer machen, auch wenn sie es eigentlich nur gut meinen. Natürlich fesselt das Buch aber gerade durch die Dunkelheit. Denn ein nahendes Unwetter ist schließlich ein außerordentlich überzeugender Grund, weiterzuleben. Man möchte schließlich wissen, wer den Sturm übersteht und wer nicht.
Wahrscheinlich sollte man das Buch tatsächlich am Besten bei Sonne lesen.
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Gesehen: Der Trill-Kandidat (Deep Space Nine Folge 37)
Inhalt: Der Trill-Kandidat Anjin kommt auf die Station. Jadzia Dax soll testen, ob der Trill mental bereit ist, einen Till-Symbionten mit jahundertelanger Erfahrung aufzunehmen. Zunächst ist sie nicht sonderlich überzeugt, da er ihr nur nach dem Mund redet. Im Laufe der Episode gelingt es ihm jedoch, sie zu überzeugen.
Derweil gibt es auf DS9 eine cardassianische Rattenplage. Kaum hat man sie eingedämmt, da bringt Dax ein Protouniversum aus dem Gammaquadranten mit. Es expandiert alle 5 Stunden und droht die Station zu zerstören. Also entscheidet man sich, das Universum zu zerstören. Kurz vorher findet die Crew jedoch heraus, dass es in dem Protouniversum vielleicht intelligentes Leben gibt. Das Universum wird daraufhin zurück in den Gammaquadranten gebracht.
Kritik: Was für ein Tiefschlag. Die Handlung um die Cardassianischen Riesenmäuse ist zunächst noch ganz witzig. Die Viecher sehen vor allem richtig drollig aus. Und auch sonst plätschert die Folge halbwegs unterhaltsam voran. So wird zum Beispiel gezeigt, wie unkonventionell Jadzia Dax eigentlich die Trill-Richtlinien handhabt. Immerhin spielt sie mit Ferengien Glückspiele und hat morgens einen persönlichen Trainer in der Dusche…
Auch über Quark erfährt man, dass er weitaus erfolgreicher sein könnte, wenn er nicht einmal mit der Tochter eines früheren Chefs geschlafen hätte.
Inhaltlich ist die Folge jedoch der totale Reinfall. Die Trill-Handlung ist eigentlich völlig uninteressant. Jadzia setzt sich ein bisschen mit dem verstorbenen, früheren Wirt von Curzon auseinander. Das tut sie aber nicht sehr intensiv. Da Curzons Erfahrung im Symbionten ist, müsste sie ja eigentlich nur in sich horchen. Aber irgendwie bekommt sie das nicht hin.
Richtig lachhaft ist dann die Zweithandlung. Ein Protouniversum? Was soll das denn bitte sein? Gab es da einen Urknall im Gammaquadranten oder wie?
Ein wenig unrealistisch darf Science-Fiction immer sein! Aber doch bitte nicht so stark.
Da man es dann auf der Station nicht vernichten konnte, schickt man es also in den Gammaquadranten. Aber dort breitet es sich doch ebenfalls aus. Und da man es direkt neben das Wurmloch gelegt hat, dürfte das demnächst ebenfalls zur Katastrophe führen.
Auch die Manövrieraktion im Wurmloch selbst war äußerst merkwürdig. Was sind das für Knoten? Kann man im Wurmloch auch in die falsche Richtung abbiegen und dann darin hängen bleiben?
Nein, inhaltlich war diese Folge überhaupt nicht überzeugend.
Es gibt einige nette Charaktermomente. Ansonsten ärgert man sich jedoch die ganze Zeit über die belanglose bis schwachsinnige Story. Das reicht leider nur für schwache 1,5 von 5 Punkten.
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