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Gelesen: Auf verlorenem Posten (von David Weber)
Honor Harrington ist eine Nicht-Adlige Bürgerin des manticorianischen Sternenreiches, die trotz ihrer bürgerlichen Herkunft Commander eines leichten Kreuzers wird. Doch die Freude hält nur kurz an, denn die HMS Fearless wird waffentechnisch gerade ausgeweidet. Statt der herkömmlichen Bewaffnung wird eine in der Praxis unnütze Gravolanze eingebaut. Erwartungsgemäß versagt die Fearless bei den anstehenden Flottenmanövern. Die Admiralin, die den Umbau befohlen hat, ist tief beschämt und verbannt Honor an den entferntesten Außenposten des Sternenreiches, das Basilisk-System. Doch Honor entdeckt viele Chancen, sich zu bewähren...
"Auf verlorenem Posten" ist der erste Band der mittlerweile über 20 Bände umfassenden "Honor Harrington"-Reihe David Webers. Der Auftakt der Serie überzeugt in vielen Dingen.
Schon im ersten Band nutzt David Weber viele Kapitel, um die Umstände der Serie zu erklären. Ein aufgefeiltes Waffensystem hat da eben so seinen Platz, wie die politische Situation in den verschiedenen Sternenreichen und die zivile Struktur der Polizei auf dem einzigen bewohnbaren Planeten im Basilisk-System. Dabei kommen die "Erläuterungskapitel" nicht als solche daher. Stattdessen fügen sie sich bestens in die Handlung ein.
Die Handlung ist ein weiterer Trumpf des Bandes. Das Basilisk-System bietet Honor tatsächlich viele Möglichkeiten zur Bewährung. Die Flotte hat das System sehr vernachlässigt. Daher kann Honor durch wenig Aufwand und pfiffige Ideen punkten. Durch die Niederlage während der Manöver ist ihre Mannschaft sehr demotiviert und respektiert sie nicht wirklich. Die erste Hälfte des Romans beschäftigt sich daher damit, wie Honor das Vertrauen ihrer Mannschaft durch gute Führung zurück erobert und sich Freunde im Basilisk-System schafft. Allein dieser Teil ist so überzeugend geschildert, dass er für ein gutes Lesevergnügen schon ausreicht.
Weber fügt aber noch eine Verschwörung eines fremden Sternenreiches der Handlung hinzu. Obwohl der Leser weiß, wer der Aggressor ist, sind auch ihm die einzelnen Puzzle-Teile der Verschwörung nicht klar. Zusammen mit Honor werden die Mosaik-Steinchen enthüllt, das Ganze endet in einer extrem blutigen und dadurch furchtbar realistischen Raumschlacht.
Sowieso legt Weber sehr viel Wert auf Realismus. Gleich im ersten Band muss Honor sich mit Wirtschaftskartellen, politischen Intrigen an der Heimatfront, den Zivilbehörden, Drogenschmuggel und vielem mehr auseinandersetzen. Ein simples "da ist der Feind, da schießen wir drauf" anderer Science-Fiction-Romane gibt es nicht. Stattdessen muss sich Honor bei jeder Rakete über das Budget des Kreuzers machen, dass bei weitem nicht unendlich ist, wie es in anderen SF-Romanen immer wirkt. Die Menge an Details macht den Roman um so lesenswerter.
Leider hört dieser Realismus-Anspruch beim Verschwörungsobjekt auf. Warum baut das Manitcorianische Sternenreich eine Präsenz auf einem Planeten auf, dessen Bevölkerung noch in der Bronze-Zeit lebt? Obwohl die Manticorianer nicht mit den Wesen handeln (sondern das anderen Völkern überlassen), um die Entwicklung der Bevölkerung nicht zu behindern, wäre es klüger gewesen, einfach eine Station in das System zu setzen. Denn es ist doch klar, dass die Bevölkerung beeinflusst wird, wenn Aliens auf dem Planeten sind. Glücklicherweise widmet sich Weber auch der Erklärung dieses Zustand und führt ihn auf eine Patt-Situation im Manticorianischen Parlament zurück. Das wirkt zwar nicht gänzlich überzeugend, aber andere Autoren hätten den Umstand wahrscheinlich einfach ignoriert.
Obwohl Weber nicht viel Zeit für die Charakterisierung der Personen aufwendet, sprechen die Taten, die er beschreibt für sich. Im Laufe des Romans wächst einem die Crew der Fearless wirklich ans Herz. Umso erstaunlicher ist es dann, dass Weber einen Großteil der Crew im folgenden Kampf draufgehen lässt. Aber auch das spricht eigentlich für die Reihe, denn die Fearless hätte den Kampf theoretisch gar nicht gewinnen können. Der Sieg ist nur einem Bluff Honors zu verdanken gewesen und musste teuer erkauft werden. Alles andere hätte unrealistisch gewirkt.
"Auf verlorenem Posten" ist ein spannender und überzeugender Roman, der sich um viele Details sorgt und eine lebendige und realistische Zukunftswelt erschafft. Nach der Lektüre des Romans freut man sich auf die über 20 weiteren Romane der Serie.
"Auf verlorenem Posten" ist der erste Band der mittlerweile über 20 Bände umfassenden "Honor Harrington"-Reihe David Webers. Der Auftakt der Serie überzeugt in vielen Dingen.
Schon im ersten Band nutzt David Weber viele Kapitel, um die Umstände der Serie zu erklären. Ein aufgefeiltes Waffensystem hat da eben so seinen Platz, wie die politische Situation in den verschiedenen Sternenreichen und die zivile Struktur der Polizei auf dem einzigen bewohnbaren Planeten im Basilisk-System. Dabei kommen die "Erläuterungskapitel" nicht als solche daher. Stattdessen fügen sie sich bestens in die Handlung ein.
Die Handlung ist ein weiterer Trumpf des Bandes. Das Basilisk-System bietet Honor tatsächlich viele Möglichkeiten zur Bewährung. Die Flotte hat das System sehr vernachlässigt. Daher kann Honor durch wenig Aufwand und pfiffige Ideen punkten. Durch die Niederlage während der Manöver ist ihre Mannschaft sehr demotiviert und respektiert sie nicht wirklich. Die erste Hälfte des Romans beschäftigt sich daher damit, wie Honor das Vertrauen ihrer Mannschaft durch gute Führung zurück erobert und sich Freunde im Basilisk-System schafft. Allein dieser Teil ist so überzeugend geschildert, dass er für ein gutes Lesevergnügen schon ausreicht.
Weber fügt aber noch eine Verschwörung eines fremden Sternenreiches der Handlung hinzu. Obwohl der Leser weiß, wer der Aggressor ist, sind auch ihm die einzelnen Puzzle-Teile der Verschwörung nicht klar. Zusammen mit Honor werden die Mosaik-Steinchen enthüllt, das Ganze endet in einer extrem blutigen und dadurch furchtbar realistischen Raumschlacht.
Sowieso legt Weber sehr viel Wert auf Realismus. Gleich im ersten Band muss Honor sich mit Wirtschaftskartellen, politischen Intrigen an der Heimatfront, den Zivilbehörden, Drogenschmuggel und vielem mehr auseinandersetzen. Ein simples "da ist der Feind, da schießen wir drauf" anderer Science-Fiction-Romane gibt es nicht. Stattdessen muss sich Honor bei jeder Rakete über das Budget des Kreuzers machen, dass bei weitem nicht unendlich ist, wie es in anderen SF-Romanen immer wirkt. Die Menge an Details macht den Roman um so lesenswerter.
Leider hört dieser Realismus-Anspruch beim Verschwörungsobjekt auf. Warum baut das Manitcorianische Sternenreich eine Präsenz auf einem Planeten auf, dessen Bevölkerung noch in der Bronze-Zeit lebt? Obwohl die Manticorianer nicht mit den Wesen handeln (sondern das anderen Völkern überlassen), um die Entwicklung der Bevölkerung nicht zu behindern, wäre es klüger gewesen, einfach eine Station in das System zu setzen. Denn es ist doch klar, dass die Bevölkerung beeinflusst wird, wenn Aliens auf dem Planeten sind. Glücklicherweise widmet sich Weber auch der Erklärung dieses Zustand und führt ihn auf eine Patt-Situation im Manticorianischen Parlament zurück. Das wirkt zwar nicht gänzlich überzeugend, aber andere Autoren hätten den Umstand wahrscheinlich einfach ignoriert.
Obwohl Weber nicht viel Zeit für die Charakterisierung der Personen aufwendet, sprechen die Taten, die er beschreibt für sich. Im Laufe des Romans wächst einem die Crew der Fearless wirklich ans Herz. Umso erstaunlicher ist es dann, dass Weber einen Großteil der Crew im folgenden Kampf draufgehen lässt. Aber auch das spricht eigentlich für die Reihe, denn die Fearless hätte den Kampf theoretisch gar nicht gewinnen können. Der Sieg ist nur einem Bluff Honors zu verdanken gewesen und musste teuer erkauft werden. Alles andere hätte unrealistisch gewirkt.
"Auf verlorenem Posten" ist ein spannender und überzeugender Roman, der sich um viele Details sorgt und eine lebendige und realistische Zukunftswelt erschafft. Nach der Lektüre des Romans freut man sich auf die über 20 weiteren Romane der Serie.
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