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Donnerstag, 6. Januar 2011
Gesehen: Die Augments (Enterprise Folge 82)


Inhalt: Die Enterprise verfolgt die Augments in klingonischem Territorium. Dr. Soong verliert immer mehr die Kontrolle über seine Schützlinge. Sie haben vor eine klingonische Kolonie mit einem Virus zu vernichten, damit die Klingonen einen Krieg gegen die Menschheit führen. Dann wären die Augments vor der Verfolgung der Sternenflotte sicher. Archer bleibt wenig Zeit, um dies zu verhindern...

Kritik: In der letzten Episode des „Augments“-Dreiteilers ist Hochspannung angesagt. Gleich am Anfang kommt Archer extrem nah an die Augments ran. Doch immer wieder gelingt es ihnen, mit Tricks zu entfliehen.

Schon in der letzten Folge war abzusehen, dass Soong schrittweise die Kontrolle über seine „Kinder“ verliert. Hier ist es aber relativ unverständlich. Denn seine Idee, eine Kolonie von Augments zu erreichten, hat durchaus Charme. Der Briar'Patch, in dem sie ironischerweise auch noch eine aus Star Trek 9 bekannte, angenehme Überraschung erwartet hätte, ist dabei ideal. Aber die Augments sind zu aggressiv geworden. Als sie dann auch noch feststellen, dass Soong zukünftigen Augment-Generationen die Aggressivität nehmen möchte, ist seine Absetzung endgültig unvermeidbar.

Danach hilft Soong Archer, der sich vorher mit einigen Klingonen herumschlagen muss. Das ist alles interessant und spannend. Denn so vorhersehbar der Kampf der Augments auch ist, so spannend ist er auch. Denn ein Krieg gegen die Klingonen wäre echt heftig. Und in der Originalserie wurde ja mal erwähnt, dass der erste Kontakt mit den Klingonen erst einmal zu einem Krieg führte. Da der Erstkontakt mal gerade drei Jahre her ist, wäre ein Krieg mit den Klingonen also gar nicht mal so unwahrscheinlich. In dieser Episode wird er aber nicht herbeigeführt.

Stattdessen gibt es zum Schluss eine nette Szene in der sich Soong von dem genetischen Engineering verabschiedet. Er will in Zukunft auf künstliche Geschöpfe zur Verbesserung der Menschheit zurückgreifen. Der Zuschauer, der „Star Trek: The next Generation“ kennt, weiß, dass dabei Data herauskommen wird, der von demselben Schauspieler wie Soong gespielt wurde.

Insgesamt ist „The Augments“ ein spannender Abschluss für einen spannenden Dreiteiler, der für „Enterprise“ gute Dialoge, eine interessante (wenn auch in einigen Teilen etwas unlogische) Grundstory und einen gut aufgelegten Brent Spinner bot. Das ist im letzten Teil beinahe perfekt. Nur die Erwähnung des Briar'Patch, so schön sie auch ist, hätte man sich sparen können. Denn so weit kann man dann im 22. Jahrhundert doch noch nicht sein (vor allem nicht hinter klingonischem Territorium). 4,5 von 5 Punkten.

Die Gedankenecke-Serienübersicht zu Enterprise

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Das böse 'K'-Wort
Da wird also Gesine Lötzsch auf einem Kongress mit dem Titel "Wo geht es zum Kommunismus?" doch tatsächlich sagen, dass das langfristige Ziel der LINKEN der Kommunismus ist. Wie außerordentlich böse. Zudem verliert sie dabei kein Wort über frühere kommunistische Gewalttaten. Wie abscheulich. Alle Parteien plustern sich auf, fordern Überwachen, Ignorieren und Verdammen der LINKEN. Wie richtig.
Die Medien kommen gleich zu der Ansicht, LINKE fordern den Kommunismus. Dass der ganze Aufruhr auf einem Ausschnitt in der Jungen Welt aus einer (noch gar nicht gehaltenen) Rede Lötzschs für einen Kongress beruht, wird dabei gern übersehen.

Ich glaube, LINKER zu sein, muss in vielerlei Hinsicht anstrengend sein. Egal, was man macht, die Medien stürzen sich drauf. Ob man vor Jahrzehnten einen Porsche und eine Almhütte gekauft hat oder sich auf einem zu linken Kongress äußert, alles ist falsch.

Dabei hat sich die Partei nun einmal in einem Umfeld linker Sozialdemokraten, Sozialisten und Kommunisten gegründet. Und was kann denn da anderes herauskommen, als eine deutlich sozialistisch und eventuell auch kommunistisch orientierte Partei? Und ist es dann ein Wunder, dass man zwar manchmal noch von kommunistischen Verbrechen spricht, sie aber nicht ständig in Reden erwähnt?

Kein Internet-Medium verlinkt den kompletten Redetext von Lötzsch. Das Maximum bekommt man beim Spiegel mit einem Auszug, in dem Lötzsch sagt, dass es viele Wege zum Kommunismus gebe und dass man nur dorthin komme, wenn man in Regierung und Opposition verschiedene Möglichkeiten ausprobiere.
Dass man da nicht über kommunistischen Verbrechen schimpft, ist klar. Denn schließlich will sie ja von Wegen reden, die noch nicht begangen worden sind - was also die Versuche im Ostblock und in der ehemaligen DDR mit ausschließt.

Eine Kommunismus-Debatte macht mir die LINKE keinesfalls sympathischer. Aber es ist symptomatisch, wie heftig man sich auf die LINKE stürzt, nur weil jemand aus der Partei das K-Wort in den Mund genommen hat. Anstatt sich mit dem Inhalt der Rede auseinanderzusetzen, wird ein Wort rausgepickt und damit alles verurteilt. Mediendemokratie in reinster Form. Es ist traurig, dass alle anderen demokratischen Parteien da mitmachen und sich nicht wenigstens die Zeit nehmen, und Lötzsch inhaltlich zu wiederlegen.

Und selbst wenn es mit der Linken eine kommunistische Partei gäbe: Sind nicht auch in Parlamenten anderer europäischer Länder kommunistische Parteien vertreten? Griechenland hat noch kommunistische Parteien im Parlament, Frankreich ebenso. Auch Italien hatte bis 1990 eine starke Kommunistische Partei. Die Länder sind daran nicht kaputtgegangen (okay, zumindest nicht ganz). Im Gegenteil: Man muss sich mit einer weiteren politischen Meinung auseinandersetzen, was in einer Demokratie nicht schlecht ist. Natürlich ist es schön, wenn man zwei starke Volksparteien hat, denen es gelingt, jeweils eine Hälfte der Bevölkerung anzusprechen. Natürlich sorgt das für mehr Stabilität. Aber funktioniert nur, solange man in der Lage dazu ist, abweichenden Meinungen auch inhaltlich zu begegnen und Menschen davon zu überzeugen, dass ihr beabsichtigter Weg der falsche ist. Das scheint in der deutschen "Pöbelantwort"-Demokratie, in der gern gleich nach dem Verfassungsschutz gerufen wird, aber schwierig zu sein.

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